Mikroökonomie I für VWL http://mailbox.univie.ac.at/Ana-Begona.Ania-Martinez/teaching.html 8 15 Gleichgewicht mit Produktion. 36. Robinson verfügt über 12 Stunden Zeit (Z) täglich. Er kann seine Zeit entweder als Freizeit verbringen, oder er kann arbeiten. Wenn er arbeitet, produziert er Brot (B). Täglich entscheidet er, wie viel er arbeitet, und wie viel er ißt. Robinsons Nutzenfunktion lautet uR (Z, B)√= ZB. Brot wird aus Arbeit produziert laut der (Produktions-)Funktion B = f (Z) = 2 Z. (a) Betrachten Sie die Brotproduktionaktivität als eine (fiktive) Firma, deren einziger Besitzer Robinson ist. Bezeichnen Sie den Preis der Arbeit als w, und den Preis einer Einheit Brot als p. Schreiben Sie das Gewinnmaximierungsproblem des Unternehmens und berechnen Sie die Angebotsfunktion BU (w, p), die Inputnachfragefunktion nach (Robinsons) Zeit ZU (w, p) und die Gewinne im Optimum Π(p, w). Sind alle diese Funktionen homogen von Grad null in w, p? (b) Schreiben Sie die Butgetbeschränkung Robinsons als Konsument (d.h.: Wenn er für die Firma arbeitet, kriegt er ein Stundenlohn w; wenn er Brot essen will, muss er es kaufen, zum Preis p). Achten Sie darauf: Robinson besitzt die Firma! (c) Schreiben Sie das Nutzenmaximierungsproblem Robinsons. Berechnen Sie seine Nachfragefunktionen nach Brot und (Frei)Zeit, BR (w, p) und ZR (w, p). Sind Sie homogen von Grad null in w, p? (d) Nehmen wir an, es gilt p = w. Wie viel möchte Robinson als Konsument arbeiten, und wie viel Brot möchte er essen? Wie viel Brot möchte Robinson als Firmenbesitzer produzieren, und wie viel Arbeit würde er dafür benötigen? Passt es zusammen? Was bedeutet es? (e) Wie viele “Märkte” gibt es in der Ökonomie? Schreiben Sie alle Markträumungsbedingungen. Finden Sie das (tägliche) Gleichgewicht. Wie viel wird Robinson arbeiten, und wie viel Brot wird er essen? (f) Illustrieren Sie gleichzeitig Robinsons Problem und das Problem seiner Firma in einem einzigen Diagramm (Freizeit/Brot). Zeichnen Sie den Gleichgewichtspunkt. (g) Nehmen Sie an, Robinson ist kein Ökonom und gründet keine fiktive Firma. Er maximiert einfach seinen Nutzen, unter √ der Nebenbedingung, dass er Brot aus Arbeit durch die Funktion B = f (Z) = 2 Z produzieren kann. Wie viel wird Robinson arbeiten, und wie viel Brot wird er essen? (h) Ist das Gleichgewicht in 36e Paretoeffizient? 37. Robinson (siehe Bsp. 36) findet Freitag, der auch 12 Stunden Freizeit hat, und dessen Nutzenfunktion uF (Z, B) = Z 3 B 5 ist. (a) Am Anfang ist Robinson noch der einzige Besitzer der Firma. Finden Sie jetzt das (tägliche) Gleichgewicht. Wie viel werden Robinson und Freitag jetzt arbeiten, und wie viel Brot wird jeder essen? Ist Robinson besser oder schlechter gestellt, nachdem er Freitag gefunden hat? (b) Nach einem Aufstand wird Freitag zum Halbbesitzer der Firma. Finden Sie jetzt das (tägliche) Gleichgewicht. Wie viel werden Robinson und Freitag jetzt arbeiten, und wie viel Brot wird jeder essen? Ist Freitag jetzt besser oder schlechter gestellt? Mikroökonomie I für VWL http://mailbox.univie.ac.at/Ana-Begona.Ania-Martinez/teaching.html 16 38. In einer Ökonomie gibt es zwei Güter: Zeit (x1 ), und ein Konsumgut (x2 ). Die Preise sind mit p1 , p2 gegeben. Es gibt zwei Konsumenten, A,B beide mit Nutzenfunktion u(x1 , x2 ) = x1 x2 und Anfangsaustattung (24, 0). Jeder Konsument besitzt die Hälfte einer Firma, die Gut 2 aus Gut 1 laut der Produktionsfunktion x2 = f (x1 ) = 2 · x1 produziert. (a) i. Überprüfen Sie, dass die Firma konstante Skalenerträge hat. ii. Können Sie allein aus dieser Angabe eine Aussage über das Gleichgewichtspreissystem machen? Wenn ja, welche? iii. Wie hoch sind die Gewinne dieser Firma? (b) Wie lautet die Budgetbeschränkung der beiden Konsumenten? (c) Schreiben Sie das Optimierungsproblem der Konsumenten an und berechnen Sie H deren Nachfragefunktionen xH 1 (p1 , p2 ) und x2 (p1 , p2 ) (H = A, B). (d) Wie viele Märkte gibt es in dieser Ökonomie? Schreiben Sie alle Markträumungsbedingungen. (e) Finden Sie ein Gleichgewicht: Bestimmen Sie das Gleichgewichtspreissystem p∗ = (p∗1 , p∗2 ) und die Gleichgewichtsallokation (alle Nachfragen und Angebote bei p∗ ). 39. In einer Ökonomie gibt es drei Güter: Zeit (x1 ), ein ZwischenGut (x2 ), und ein Konsumgut (x3 ). Die Preise sind mit p1 , p2 bzw. p3 gegeben. Es gibt zwei Konsumenten, A,B H H beide mit Nutzenfunktion uH (x1 , x2 , x3 ) = xH = (8, 0, 0), 1 x3 und Anfangsaustattung ω H = A, B. Es gibt zwei Firmen. Firma 1 ist eine Kooperative (jeder Konsument besitzt 21 davon), die Gut 2 aus Gut 1 laut der Produktionsfunktion x2 = f (x1 ) = 2 · x1 produziert. Firma 2, deren einziger Besitzer Konsument A ist, produziert Gut 3 aus Gut 2 laut √ x3 = g(x2 ) = 2 · x2 . (a) Überprüfen Sie, dass Firma 1 konstante Skalenerträge hat. Können Sie allein aus dieser Angabe eine Aussage über das Gleichgewichtspreissystem machen? Wenn ja, welche? Wie hoch sind die Gewinne dieser Firma? (b) Berechnen Sie die Angebots- und Gewinnfunktion der Firma 2. (c) Schreiben Sie die Optimierungsprobleme beider Konsumenten und geben Sie ihre Nachfragefunktionen. (d) Wie viele Märkte gibt es in diese Ökonomie? Schreiben Sie alle Markträumungsbedingungen. (e) Finden Sie ein Gleichgewicht. Berechnen Sie alle Nachfragen und Angebote, und überprüfen Sie alle Markträumungsbedingungen.