Mikroökonomie I Kapitel 7 Gewinnmaximierung und Wettbewerbsangebot WS 2004/2005 Themen in diesem Kapitel Vollkommene Wettbewerbsmärkte Die Gewinnmaximierung Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Die kurzfristige Outputentscheidung PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 2 Themen in diesem Kapitel Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmens Die kurzfristige Marktangebotskurve Die langfristige Angebotskurve Die langfristige Branchenangebotskurve PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 3 Vollkommene Wettbewerbsmärkte Eigenschaften vollkommener Wettbewerbsmärkte 1) Preisnehmerverhalten 2) Produkthomogenität 3) Freier Markteintritt und -austritt PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 4 Vollkommene Wettbewerbsmärkte Preisnehmerverhalten z Ein einzelnes Unternehmen verkauft nur einen sehr geringen Anteil der Gesamtgütermenge des Marktes und kann folglich den Marktpreis nicht beeinflussen. z Der einzelnen Konsument kauft einen so geringen Anteil des Branchenoutputs, dass er keinen Einfluss auf den Marktpreis hat. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 5 Vollkommene Wettbewerbsmärkte Produkthomogenität z Die Produkte aller Unternehmen sind vollkommene Substitutionsgüter. z Beispiele landwirtschaftliche Erzeugnisse, Öl, Kupfer, Eisen, Holz PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 6 Vollkommene Wettbewerbsmärkte Freier Markteintritt und -austritt z Die Käufer können leicht von einem Anbieter zu einem anderen wechseln. z Die Anbieter können leicht in einen Markt eintreten bzw. diesen verlassen. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 7 Vollkommene Wettbewerbsmärkte Fragen für die Diskussion z Welche Schranken für den Markteintritt bzw. – austritt gibt es? z Sind alle Märkte Wettbewerbsmärkte? z Wann ist ein Markt höchst kompetitiv? PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 8 Die Gewinnmaximierung Maximieren Unternehmen ihre Gewinne? z Möglichkeit anderer Ziele Maximierung des Erlöses Maximierung der Dividenden Kurzfristige PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Gewinnmaximierung Kapitel 7 9 Die Gewinnmaximierung Maximieren Unternehmen ihre Gewinne? z Auswirkungen anderer Ziele als die Maximierung der Gewinne Langfristig würden die Investoren das Unternehmen nicht unterstützen. Ohne Gewinne ist das Überleben des Unternehmens unwahrscheinlich. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 10 Die Gewinnmaximierung Maximieren Unternehmen ihre Gewinne? z Die langfristige Gewinnmaximierung trifft zu, schließt aber die Möglichkeit altruistischen Verhaltens nicht aus. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 11 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Die Bestimmung des gewinn-maximierenden Produktionsniveaus. π ) = Gesamterlös - Gesamtkosten z Gewinn ( z Gesamterlös (R) = Pq z Gesamtkosten (C) = Cq z Folglich gilt: π (q) = R(q) − C (q) PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 12 Die kurzfristige Gewinnmaximierung Gesamterlös Kosten, Erlös, Gewinn (€ pro Jahr) R(q) Steigung von R(q) = MR 0 Output (Einheiten pro Jahr) PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 13 Die kurzfristige Gewinnmaximierung C(q) Kosten, Erlös, Gewinn (€ pro Jahr) Gesamtkosten Steigung von C(q) = MC Warum ist die Kostenkurve positiv, wenn q null beträgt? 0 Output (Einheiten pro Jahr) PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 14 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Der Grenzerlös ist der aus der Produktion einer weiteren Einheit der Gütermenge erzielte, zusätzliche Erlös. Die Grenzkosten sind die aus der Produktion einer weiteren Einheit der Gütermenge entstehenden, zusätzlichen Kosten. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 15 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Vergleich von R(q) und C(q) z Produktionsniveaus: 0- q0: C(q)> R(q) z negativer Gewinn FC + VC > R(q) MR > MC z Kosten, Erlös, Gewinn (€ pro Jahr) C(q) R(q) A B signalisiert höhere Gewinne bei höherem Output. 0 q0 q* π (q ) Output (Einheiten pro Jahr) PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 16 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Vergleich von R(q) und C(q) z Frage: Warum ist der Gewinn negativ, wenn die Gütermenge null beträgt? Kosten, Erlös, Gewinn (€ pro Jahr) C(q) R(q) A B 0 q0 q* π (q ) Output (Einheiten pro Jahr) PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 17 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Vergleich von R(q) und C(q) z Produktionsniveaus: q0 - q* R(q)> MR z z C(q) > MC Kosten, Erlös, Gewinn (€ pro Jahr) C(q) R(q) A signalisiert höhere Gewinne bei höherem Output. Die Gewinne steigen. B 0 q0 q* π (q ) Output (Einheiten pro Jahr) PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 18 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Vergleich von R(q) und C(q) z Produktionsniveaus: q* R(q)= MR C(q) Kosten, Erlös, Gewinn (€ pro Jahr) C(q) = MC R(q) A Der Gewinn wird maximiert. B 0 q0 q* π (q ) Output (Einheiten pro Jahr) PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 19 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Frage z Warum sinkt der Gewinn, wenn mehr bzw. weniger als q* produziert wird? Kosten, Erlös, Gewinn (€ pro Jahr) C(q) R(q) A B 0 q0 q* π (q ) Output (Einheiten pro Jahr) PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 20 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Vergleich von R(q) und C(q) z Produktionsniveaus über q*: R(q)> MC C(q) Kosten, Erlös, Gewinn (€ pro Jahr) C(q) > MR R(q) A Der Gewinn sinkt. B 0 q0 q* π (q ) Output (Einheiten pro Jahr) PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 21 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Folglich können wir formulieren: z Die Gewinne werden maximiert, wenn MC = Kosten, Erlös, Gewinn MR.(€ pro Jahr) C(q) R(q) A B 0 q0 q* π (q ) Output (Einheiten pro Jahr) PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 22 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung ∆R MR = ∆q π =R-C ∆C MC = ∆q PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 23 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Die Gewinne werden maximiert, wenn : ∆π ∆R ∆C − = 0 bzw. = ∆q ∆q ∆q MR − MC = 0, so dass gilt MR(q) = MC(q) PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 24 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Das Wettbewerbsunternehmen z Preisnehmer z Marktoutput (Q) und Output des Unternehmens (q) z Marktnachfrage (D) und Nachfrage des Unternehmens (d) z R(q) bildet eine Gerade. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 25 Die Nachfrage und der Grenzerlös bei einem Wettbewerbsunternehmen Preis € pro Scheffel Preis € pro Scheffel Unternehmen $4 d Branche $4 D 100 PD Dr. Thomas Wein, MIkro I 200 Output (Scheffel) Kapitel 7 100 Output (Millionen Scheffel) 26 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Das Wettbewerbsunternehmen z Die Nachfrage des Wettbewerbsunternehmens Der einzelne Produzent verkauft, unabhängig von seinem Produktionsniveau, alle Einheiten zu einem Preis von €4. Versucht der Produzent, den Preis zu erhöhen, sinken die Verkäufe auf null. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 27 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Das Wettbewerbsunternehmen z Die Nachfrage des Wettbewerbsunternehmens Versucht der Produzent, den Preis zu senken, kann er seine Verkäufe dadurch nicht erhöhen. P PD Dr. Thomas Wein, MIkro I = D = MR = AR Kapitel 7 28 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Das Wettbewerbsunternehmen z Gewinnmaximierung MC(q) PD Dr. Thomas Wein, MIkro I = MR = P Kapitel 7 29 Die kurzfristige Outputentscheidung Wir verbinden nun zur Bestimmung des Outputs und der Rentabilität die Produktions- und Kostenanalyse. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 30 Ein Wettbewerbsunternehmen mit positivem Gewinn MC Preis 60 (€ pro Einheit) 50 40 Entgangener Gewinn bei qq < q* Entgangener Gewinn bei q2 > q* A D ATC C B 30 AVC Bei q*: MR = MC und P > ATC q1 : MR > MC und q2: MC > MR20 und q0: MC = MR aber MC sinken 10 0 PD Dr. Thomas Wein, MIkro I AR=MR=P π = (P - AC) x q oder ABCD 1 q0 2 3 4 5 6 Kapitel 7 7 8 9 q1 q* q2 10 11 Output 31 * Ein Wettbewerbsunternehmen, dem Verluste entstehen MC Preis (€ pro Einheit) B C D A Bei q*: MR = MC und P < ATC Verluste = (P- AC) x q* bzw. ABCD P = MR AVC F E q* PD Dr. Thomas Wein, MIkro I ATC Kapitel 7 Würde dieser Produzent trotz eines Verlustes weiterproduzieren? Output 32 Die kurzfristige Outputentscheidung Zusammenfassung der Produktionsentscheidung z Der Gewinn wird maximiert, wenn gilt MC = MR. z Wenn P > ATC, erzielt das Unternehmen Gewinne. z Wenn AVC < P < ATC, sollte das Unternehmen trotz eines Verlustes weiterproduzieren. z Wenn P < AVC < ATC, sollte das Unternehmen schließen. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 33 Der kurzfristige Output einer Aluminiumschmelzhütte Kosten Dollar pro Artikel) 1400 Bemerkungen •Preis zwischen $1140 & $1300: q = 600 •Preis > $1300: q = 900 •Preis < $1140: q = 0 P2 1300 P1 1200 Frage Sollte das Unternehmen im Geschäft bleiben, wenn P < $1140? 1140 1100 0 PD Dr. Thomas Wein, MIkro I 300 600 Kapitel 7 900 Output (Tonnen pro Tag) 34 Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmens Preis (€ pro Einheit) Das Unternehmen wählt das Produktionsniveau, bei dem gilt MR = MC, solange es seine variablen Produktionskosten abdecken kann. MC P2 ATC P1 AVC Was geschieht, wenn P < AVC? P = AVC q1 PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 q2 Output 35 Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmens Bemerkungen: z P = MR z MR = MC z P = MC Das Angebot ist gleich der Gütermenge zu jedem möglichen Preis. Folglich gilt: z Wenn P = P1, dann q = q1 z Wenn P = P2, dann q = q2 PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 36 Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmens Preis (€ pro Einheit) S = MC oberhalb der AVC MC P2 ATC P1 AVC P = AVC Schließung q1 PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 q2 Output 37 Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmens Bemerkungen: z Aufgrund abnehmender Erträge ist die Angebotskurve positiv geneigt. z Durch einen höheren Preis wird das Unternehmen für die höheren Kosten zusätzlicher Einheiten der Gütermenge entschädigt, und der Gesamtgewinn steigt, da der höhere Preis auf alle Einheiten zutrifft. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 38 Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmens Die Reaktion eines Unternehmens auf eine Änderung des Preises eines Produktionsfaktors z Ändert sich der Preis eines Produktionsfaktors eines Unternehmens, ändert das Unternehmen sein Produktionsniveau, so dass die Grenzkosten der Produktion gleich dem Preis bleiben. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 39 Die Reaktion des Unternehmens auf die Änderung eines Inputpreises Preis (€ pro Einheit) MC2 Einsparungen für das Unternehmen aus der Reduzierung der Gütermenge MC1 Die Kosten des Produktionsfaktors steigen, und MC verschiebt sich auf MC2, q sinkt auf q2. €5 q2 PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 q1 Output 40 Das kurzfristige Angebot einer Branche MC1 MC2 € pro Einheit S Die kurzfristige Angebotskurve der Branche ist gleich MC3 der horizontalen Addierung der Angebotskurven der Unternehmen. P3 P2 P1 0 PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Frage: Die Inputkosten steigen durch eine Erhöhung der Gütermenge. Welche Folgen hätte dies für das Marktangebot? 2 4 5 7 8 10 Kapitel 7 15 Menge 21 41 Die kurzfristige Marktangebotskurve Elastizität des Marktangebots Es = (∆Q / Q) /(∆P / P) PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 42 Die kurzfristige Marktangebotskurve Ein vollkommen unelastisches kurzfristiges Angebot entsteht, wenn die Produktionsstätten und Ausrüstungen einer Branche so vollständig ausgelastet werden, dass zur Erzielung einer höheren Gütermenge neue Betriebsstätten errichtet werden müssen. Ein vollkommen elastisches kurzfristiges Angebot entsteht, wenn die Grenzkosten konstant sind. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 43 Die kurzfristige Marktangebotskurve Fragen 1) Geben Sie ein Beispiel für ein vollkommen unelastisches Angebot. 2) Würde das Angebot elastischer oder unelastischer, wenn die MC schnell ansteigen? PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 44 Die kurzfristige Marktangebotskurve Die kurzfristige Produzentenrente z Die Unternehmen erzielen auf alle Einheiten der Gütermenge, außer auf die letzte, einen Überschuss. z Die Produzentenrente ist gleich der Summe der Differenz zwischen dem Marktpreis eines Gutes und den Grenzkosten der Produktion über alle produzierten Einheiten. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 45 Die Produzentenrente eines Unternehmens Preis (€ pro Outputeinheit) In q* MC = MR. Zwischen 0 und q MR > MC bei allen Einheiten. Produzentenrente MC AVC B A D 0 PD Dr. Thomas Wein, MIkro I P C q* Kapitel 7 Alternativ ist VC gleich der Summe von MC bzw. ODCq* . R ist gleich P x q* bzw. OABq*. Produzentenrente = R - VC bzw. ABCD. Output 46 Die kurzfristige Marktangebotskurve Die kurzfristige Produzentenrente Produzentenrente = PS = R - VC Gewinn = π = R - VC - FC PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 47 Die kurzfristige Marktangebotskurve Bemerkung z Kurze Frist mit positiven fixen Kosten PS > π PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 48 Die Produzentenrente eines Marktes Preis (€ pro Outputeinheit) S Die Produzentenrente eines Marktes ist gleich der Differenz zwischen P* und S von 0 zu Q*. P* Produzentenrente D Q* PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 Output 49 Die langfristige Outputentscheidung Langfristig kann ein Unternehmen alle seine Inputs, einschließlich der Betriebsgröße, ändern. Wir nehmen an, dass freier Markteintritt und –austritt besteht. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 50 Die langfristige Outputentscheidung Preis (€ pro Outputeinheit) Langfristig wird die Größe der Produktionsstätte erweitert und der Output auf q3. erhöht. Langfristiger Gewinn, EFGD > kurzfristiger Gewinn ABCD. LMC LAC SMC D €40 SAC A C G E B P = MR F €30 In diesem Fall wird das Unternehmen mit fixen Inputs konfrontiert. P = €40 > ATC. Der Gewinn ist gleich ABCD. q1 PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 q2 q3 Output 51 Die langfristige Outputentscheidung Preis (€ pro Outputeinheit) Frage: Erzielt der Produzent einen Gewinn, nachdem durch den erhöhten Output der Preis auf €30 gesenkt wird? LMC LAC SMC D $40 SAC A C G E B P = MR F $30 q1 PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 q2 q3 Output 52 Die langfristige Outputentscheidung Buchhalterische & ökonomische Gewinne z Buchhalterischer Gewinn (π ) = R - wL z Ökonomischer Gewinn (π ) = R = wL - rK wL rK = Arbeitskosten = Opportunitätskosten des Kapitals PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 53 Die langfristige Outputentscheidung Das Daslangfristige langfristigeWettbewerbsgleichgewicht Wettbewerbsgleichgewicht Nullgewinn z Wenn R > wL + rK, sind die ökonomischen Gewinne positiv. z Wenn R = wL + rK, bestehen ökonomische Nullgewinne, aber das Unternehmen erzielt eine normale Ertragsrate, wodurch angegeben wird, dass die Branche kompetitiv ist. z Wenn R < wL + rK, sollte erwogen werden, das Geschäft aufzugeben. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 54 Die langfristige Outputentscheidung Das Daslangfristige langfristigeWettbewerbsgleichgewicht Wettbewerbsgleichgewicht Markteintritt und Marktaustritt z Die langfristige Reaktion auf kurzfristige Gewinne besteht in einer Erhöhung der Gütermenge und der Gewinne. z Die Gewinne bilden einen Anreiz für andere Produzenten. z Durch mehr Produzenten steigt das Branchenangebot, wodurch der Marktpreis sinkt. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 55 Das langfristige Wettbewerbsgleichgewicht •Gewinne ziehen Unternehmen an. •Das Angebot steigt, bis der Gewinn = 0 € pro Outputeinheit Unternehmen € pro Outputeinheit Branche S1 LMC $40 LAC $30 P1 S2 P2 D q2 PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Q1 Output Kapitel 7 Q2 Output 56 Die langfristige Outputentscheidung Das langfristige Wettbewerbsgleichgewicht 1) MC = MR 2) P = LAC Es besteht kein Anreiz, in den Markt einzutreten oder diesen zu verlassen. Gewinne 3) =0 Marktgleichgewichtspreis PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 57 Die langfristige Outputentscheidung Fragen 1) Erklären Sie die Marktanpassung, wenn gilt P < LAC und die Unternehmen identische Kosten haben. 2) Erklären Sie die Marktanpassung, wenn die Unternehmen unterschiedliche Kosten haben. 3) Was sind die Opportunitätskosten von Grund und Boden? PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 58 Die langfristige Outputentscheidung Ökonomische Renten z Die ökonomische Rente ist die Differenz zwischen dem Betrag, den die Unternehmen für einen Produktionsfaktor zu zahlen bereit sind, und dem für diesen Kauf benötigten minimalen Betrag. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 59 Die langfristige Branchenangebotskurve Der Verlauf der langfristigen Angebotskurve hängt davon ab, zu welchem Ausmaß Änderungen des Branchenoutputs die von den Unternehmen zu zahlenden Preise für Produktionsfaktoren beeinflussen. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 60 Die langfristige Branchenangebotskurve Zur Bestimmung des langfristigen Angebots nehmen wir an: z Der Markt der Produktionsfaktoren ändert sich nicht, wenn die Branche expandiert oder schrumpft. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 61 Die langfristige Branchenangebotskurve Zur Bestimmung des langfristigen Angebots nehmen wir an: z Alle Unternehmen haben Zugang zu den verfügbaren Produktionstechnologien. z Die Gütermenge steigt durch die Verwendung einer größeren Menge von Inputs und nicht durch Erfindungen. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 62 Das langfristige Angebot in einer Branche mit konstanten Kosten € pro Outputeinheit Ökonomische Gewinne ziehen neue Unternehmen an. Das Angebot steigt auf S2, und der Markt kehrt zu seinem langfristigen Gleichgewicht zurück. MC € pro Outputeinheit Q1 steigt auf Q2. Langfristiges Angebot = SL = LRAC. Eine Änderung des Outputs hat keine Auswirkungen auf die Faktorkosten. P2 S2 S1 AC C P2 A P1 B D1 q1 q2 PD Dr. Thomas Wein, MIkro I SL P1 Output Kapitel 7 Q1 Q2 D2 Output 63 Das langfristige Angebot in einer Branche mit konstanten Kosten In einer Branche mit konstanten Kosten bildet das langfristige Angebot eine horizontale Linie in einem Preis, der gleich den minimalen Durchschnittskosten der Produktion ist. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 64 Das langfristige Angebot in einer Branche mit zunehmenden Kosten Aufgrund der Steigerungen der Faktorpreise tritt das langfristige Gleichgewicht bei einem höheren Preis ein. € pro Outputeinheit SMC2 SMC1 € pro OutputLAC2 einheit LAC1 P2 S1 S2 P2 P3 P3 P1 P1 B A D1 q1 PD Dr. Thomas Wein, MIkro I q2 SL Output Kapitel 7 Q1 Q2 Q3 D1 Output 65 Das langfristige Angebot in einer Branche mit zunehmenden Kosten In einer Branche mit zunehmenden Kosten ist die langfristige Angebotskurve positiv geneigt. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 66 Die langfristige Branchenangebotskurve Fragen 1) Erklären Sie, warum abnehmende Kosten möglich sind. 2) Erläutern Sie eine Industrie mit abnehmenden Kosten. 3) Wie ist SL in einer Branche mit abnehmenden Kosten geneigt? PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 67 Das langfristige Angebot in einer Branche mit abnehmenden Kosten € pro Outputeinheit SMC1 € pro Outputeinheit Aufgrund des Rückgangs der Faktorpreise tritt das langfristige Gleichgewicht bei einem niedrigeren Preis ein. S1 S2 SMC2 LAC1 P2 P2 LAC2 P1 P1 P3 P3 A B SL D1 q1 PD Dr. Thomas Wein, MIkro I q2 Output Kapitel 7 Q1 Q2 Q3 D2 Output 68 Das langfristige Angebot in einer Branche mit konstanten Kosten In einer Branche mit abnehmenden Kosten ist die langfristige Angebotskurve negativ geneigt. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 69 Die langfristige Branchenangebotskurve Die langfristige Elastizität des Angebots 1) Branche mit konstanten Kosten Langfristige Angebotskurve verläuft horizontal. Geringe Preissteigerungen führen zu einer äußerst starken Erhöhung der Gütermenge. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 70 Die langfristige Branchenangebotskurve Die langfristige Elastizität des Angebots 1) Branche mit konstanten Kosten Langfristige Elastizität des Angebots ist unendlich groß. Produktionsfaktoren PD Dr. Thomas Wein, MIkro I sind leicht verfügbar. Kapitel 7 71 Die langfristige Branchenangebotskurve Die langfristige Elastizität des Angebots 2) Branche mit zunehmenden Kosten Die langfristige Angebotskurve verläuft positiv geneigt und die Elastizität ist positiv. Die Steigung (Elastizität) hängt von der Steigerungsrate der Faktorkosten ab. Die langfristige Elastizität ist im allgemeinen größer als die kurzfristige Elastizität des Angebots. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 72 Die langfristige Branchenangebotskurve Frage: z Beschreiben Sie die langfristige Elastizität des Angebots in einer Branche mit abnehmenden Kosten. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 73 Zusammenfassung Führungskräfte von Unternehmen können in Übereinstimmung mit einer komplexen Reihe von Zielen und unter verschiedenen Nebenbedingungen agieren. Auf einem Wettbewerbsmarkt wird die Outputentscheidung unter der Annahme getroffen, dass die Nachfrage nach seinem eigenen Output horizontal verläuft. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 74 Zusammenfassung Kurzfristig maximiert ein Wettbewerbs-unternehmen durch die Wahl einer Gütermenge, bei der der Preis gleich den (kurzfristigen) Grenzkosten ist, seinen Gewinn. Die kurzfristige Marktangebotskurve ist die horizontale Summe der Angebotskurven der Unternehmen in einer Branche. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 75 Zusammenfassung Die Produzentenrente für ein Unternehmen besteht aus der Differenz zwischen seinem Erlös und den minimalen Kosten, die zur Produktion des gewinnmaximierenden Outputs notwendig wären. Die ökonomische Rente ist die Zahlung für einen knappen Produktionsfaktor minus des minimalen, für die Beschaffung des Faktors benötigten Betrags. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 76 Zusammenfassung Langfristig wählen gewinnmaximierende Wettbewerbsunternehmen die Gütermenge, bei der der Preis gleich den langfristigen Grenzkosten ist. Die langfristige Angebotskurve eines Unternehmens kann horizontal, positiv oder negativ geneigt verlaufen. PD Dr. Thomas Wein, MIkro I Kapitel 7 77