Folien Kapitel 8 ()

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Mikroökonomie I
Kapitel 8
Die Analyse von
Wettbewerbsmärkten
WS 2004/2005
Themen in diesem Kapitel
„
Die Bewertung der Gewinne und Verluste staatlicher
Eingriffe—die Konsumenten- und die
Produzentenrente
„
Die Effizienz eines Wettbewerbsmarktes
„
Mindestpreis
„
Preisstützungen und Produktionsquoten
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Kapitel 8
2
Die Bewertung der Gewinne und Verluste staatlicher
Eingriffe— die Konsumenten- und die Produzentenrente
„
Wiederholung
z
Die Konsumentenrente ist der Gesamtnutzen bzw.
Gesamtwert, den die Konsumenten über den
Betrag hinaus erzielen, den sie für das Gut zahlen.
z
Die Produzentenrente ist der Gesamtnutzen bzw.
Gesamtwert, den die Produzenten über die Kosten
der Produktion eines Gutes hinaus erzielen.
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Kapitel 8
3
Die Konsumenten- und die Produzentenrente
Preis
10
Konsumentenrente
S
7
Zwischen 0 und Q0
erzielen die Konsumenten
A und B einen Nettogewinn
aus dem Kauf des Produktes
--die Konsumentenrente.
5
Produzentenrente
D
0
Konsument A
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Q0
Konsument B
Konsument C
Kapitel 8
Zwischen 0 und Q0
erzielen die Produzenten
einen Nettogewinn aus
dem Verkauf jedes
Produktes -die Produzentenrente.
Menge
4
Die Bewertung der Gewinne und Verluste staatlicher
Eingriffe — die Konsumenten- und die Produzentenrente
„
Zur Bestimmung der Wohlfahrtswirkungen einer
staatlichen Politik können wir den Gewinn oder
Verlust an Konsumenten- und Produzentenrente
messen.
„
Wohlfahrtswirkungen
z
Durch einen staatlichen Eingriff in einem Markt
verursachte Gewinne und Verluste.
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Kapitel 8
5
Die aus Preisregulierungen resultierende Änderung
der Konsumenten- und Produzentenrente
Preis
Nehmen wir an, der Staat verhängt eine
Preisobergrenze von Pmax, die unterhalb des
markträumenden Preises P0 liegt.
Nettowohlfahrtsverlust
B
P0
A
C
Pmax
D
Q1
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Q0
Kapitel 8
S
Der Gewinn der
Konsumenten
entspricht der Differenz
zwischen dem Rechteck
A und dem Dreieck B.
Der Verlust der Produzenten ist
gleich derSumme des
Rechtecks A und des
Dreiecks C.
Die Dreiecke B und C messen
zusammen den
Nettowohlfahrtsverlust.
Q2
Menge
6
Die aus Preisregulierungen resultierende Änderung
der Konsumenten- und Produzentenrente
„
Bemerkungen:
z
Der Gesamtverlust ist gleich der Fläche B + C.
z
Gesamtänderung der Rente =
(A - B) + (-A - C) = -B - C
z
Der Nettowohlfahrtsverlust ist eine durch die
Preisregulierungen verursachte Ineffizienz.
‹ Der
Verlust an Produzentenrente übersteigt den Gewinn
an Konsumentenrente.
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Kapitel 8
7
Die aus Preisregulierungen resultierende Änderung
der Konsumenten- und Produzentenrente
„
Bemerkung
z
Den Konsumenten kann ein Nettoverlust an
Konsumentenrente entstehen, wenn die
Nachfrage ausreichend unelastisch ist.
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Kapitel 8
8
Die Auswirkungen von Preisregulierungen bei einer unelastischen Nachfrage
Preis
D
Ist die Nachfrage ausreichend
unelastisch, kann Dreieck B
größer als Rechteck A sein, und
den Konsumenten entsteht aus den
Preisregulierungen ein Nettoverlust.
S
B
P0
Pmax
C
A
Q1
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Beispiel
Ölpreisregulierungen
und Erdgasknappheiten
im Jahr 1979
Q2
Kapitel 8
Menge
9
Die Effizienz eines Wettbewerbsmarktes
„
Wann entsteht auf Wettbewerbsmärkten eine
ineffiziente Aufteilung der Ressourcen oder ein
Marktversagen?
1) Externalitäten
‹Kosten
oder Vorteile, die nicht als Teil des
Marktpreises auftauchen (z.B.
Verschmutzungen).
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Kapitel 8
10
Die Effizienz eines Wettbewerbsmarktes
„
Wann entsteht auf Wettbewerbsmärkten eine
ineffiziente Aufteilung der Ressourcen oder ein
Marktversagen?
2) Informationsmangel
‹Durch
nicht vollständige Informationen wird
verhindert, dass Konsumenten
nutzenmaximierende Entscheidungen treffen.
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Kapitel 8
11
Die Effizienz eines Wettbewerbsmarktes
„
Durch staatliche Eingriffe auf diesen Märkten kann
die Effizienz gesteigert werden.
„
Durch staatliche Eingriffe ohne Marktversagen wird
eine Ineffizienz oder ein Nettowohlfahrtsverlust
geschaffen.
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Kapitel 8
12
Wohlfahrtsverlust bei einem oberhalb des
markträumenden Niveaus festgelegten Preis
Preis
S
Wird der Preis so
festgelegt, dass er nicht
höher als P1 sein darf,
ergibt sich daraus ein
durch die Dreiecke B und C
gegebener
Nettowohlfahrtsverlust.
B
P0
A
C
P1
D
Q1
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Q0
Kapitel 8
Menge
13
Wohlfahrtsverlust bei einem oberhalb des
markträumenden Niveaus festgelegten Preis
Ist der Preis so
festgelegt, dass er nicht
niedriger als P2 sein
darf, wird nur Q3
nachgefragt. Der
Nettowohlfahrtsverlust
wird durch die Dreiecke
B und C gegeben.
Preis
P2
A
P0
S
B
C
Wie hoch wäre der
Nettwohlfahrtsverlust, wenn
QS = Q2?
D
Q3
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Q0
Kapitel 8
Q2
Menge
14
Mindestpreise
„
Der Staat versucht regelmäßig, die Preise oberhalb
der markträumenden Niveaus festzusetzen.
„
Wir untersuchen dies, indem wir eine
Preisuntergrenze und den Mindestlohn betrachten.
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Kapitel 8
15
Der Mindestpreis
Produzieren die Produzenten
Q2, wird die Menge Q2 - Q3
nicht verkauft.
Preis
S
Die Änderung der
Produzentenrente
ist gleich
A - C - D. Die
Produzenten
könnten schlechter
gestellt sein.
Pmin
A
B
C
P0
D
D
Q3
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Q0
Kapitel 8
Q2
Menge
16
Der Mindestlohn
w
Die Unternehmen dürfen nicht weniger
als wmin zahlen. Dies führt zu Arbeitslosigkeit.
S
wmin
A
Der Nettowohlfahrtsverlust
wird durch die Dreiecke
B und C gegeben.
B
C
w0
Arbeitslosigkeit
L1
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
L0
Kapitel 8
D
L2
L
17
Preisstützungen und Produktionsquoten
„
Ein Großteil der Agrarpolitik beruht auf einem System
der Preisstützungen.
z
„
Dieser gestützte Preis wird oberhalb des
Gleichgewichtspreises festgelegt, und der Staat
kauft den Überschuss auf.
Dies wird häufig mit Anreizen zur Reduzierung bzw.
Beschränkung der Produktion verbunden.
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Kapitel 8
18
Preisstützungen
Preis
S
Qg
Ps
A
P0
Um den Preis Ps zu halten,
kauft der Staat die Menge Qg .
Die Änderung der
Konsumentenrente ist = -A - B,
und die Änderung der
Produzentenrente ist gleich
A + B + D.
D
B
D + Qg
D
Q1
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Q0
Q2
Kapitel 8
Menge
19
Preisstützungen
Die Kosten für den Staat
entsprechen dem gepunkteten Rechteck
Ps(Q2-Q1)
Preis
S
Qg
Ps
A
P0
Gesamtwohlfahrtsverlust
D-(Q2-Q1)ps
D
B
Gesamtwohlfahrtsverlust
D + Qg
D
Q1
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Q0
Q2
Kapitel 8
Menge
20
Preisstützungen
„
Frage:
z
Gibt es eine effizientere Methode, mit der das
Einkommen der Bauern um A + B + D erhöht
werden könnte?
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Kapitel 8
21
Preisstützungen und Produktionsquoten
„
Produktionsquoten
z
Der Staat kann den Preis eines Gutes auch durch
eine Reduzierung des Angebotes erhöhen.
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Kapitel 8
22
Preisstützungen und Produktionsquoten
„
Welche Auswirkungen haben die folgenden
Maßnahmen?
1) Steuerung des Eintritts in den Taximarkt
2) Steuerung der Anzahl von
Alkoholausschanklizenzen
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Kapitel 8
23
Angebotsbeschränkungen
•Angebot auf Q1 begrenzt .
•Angebot verschiebt sich in Q1 auf S’.
S’
Preis
S
PS
D
A
B
P0
•CS um A + B reduziert
•Änderung von PS = A - C
•Nettowohlfahrtsverlust = BC
C
D
Q1
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Q0
Kapitel 8
Menge
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Angebotsbeschränkungen
•Ps wird mit Produktionsquoten und/ oder
finanziellen Anreizen gehalten.
•Kosten des Staates = B + C + D
S’
Preis
S
PS
D
A
B
P0
C
D
Q1
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Q0
Kapitel 8
Menge
25
Angebotsbeschränkungen
„
∆PS = A - C + B + C + D
=A+B+D
„
„
S’
Preis
Die Änderung der
Konsumenten- und
Produzentenrente ist gleich
der Änderung bei
Preisstützungen.
PS
∆ W ohlfahrt
P0
S
A
D
B
C
= -A - B + A + B + D - B - C
- D = -B - C.
D
Q0
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Kapitel 8
Menge
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Angebotsbeschränkungen
„
Fragen:
z
z
S’
Preis
Wie könnte der Staat die
Kosten reduzieren und
den Bauern trotzdem
weiter subventionieren?
S
PS
Was ist teurer: Stützungen
oder Anbauflächenbeschränkungen?
A
P0
D
B
C
D
Q0
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Kapitel 8
Menge
27
Zusammenfassung
„
Einfache Modelle von Angebot und Nachfrage können zur
Analyse einer großen Vielzahl staatlicher Politiken eingesetzt
werden.
„
In jedem Fall werden die Konsumenten- und die
Produzentenrente eingesetzt, um die Gewinne und Verluste für
Produzenten und Konsumenten zu bewerten.
„
Staatliche Eingriffe führen im Allgemeinen zu einem
Nettwohlfahrtsverlust.
„
Staatliche Eingriffe auf einem Wettbewerbsmarkt sind nicht
immer schlecht.
PD Dr. Thomas Wein, MIkro I
Kapitel 8
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