10 FRAGEN UND ANTWORTEN LEISTUNGEN Es stehen sämtliche diagnostischen und therapeutischen Methoden zur Behandlung der Herzinsuffizienz und der daraus resultierenden Folgeerkrankungen zur Verfügung. Das Leistungsspektrum im Einzelnen: 9. Wie kann ich die Herzinsuffizienz-Ambulanz in Anspruch nehmen? In der Ambulanz können sowohl Patienten mit bekannter chronischer Herzinsuffizienz als auch neu erkrankte Patienten vorstellig werden. Für die Erstzuweisung ist eine Überweisung durch den Hausarzt oder behandelnden Internisten erforderlich. Das hessische Sozialministerium hat den Hochtaunus-Kliniken zu diesem Zweck den Behandlungsauftrag für die ambulante Behandlung von Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz erteilt. 10. Wie kann ich mich für einen Termin anmelden? Die Anmeldung und Terminvergabe erfolgt über das Sekretariat der Kardiologie unter: Telefon (0 61 72) 14–31 33 oder per E-Mail an [email protected] Medizinische Klinik I Chefarzt Prof. Dr. med. Hans Hölschermann Kardiologie und Angiologie, Internistische Intensivmedizin, Chest-Pain-Unit (CPU), Stroke Unit Telefon: (0 61 72) 14–31 33 Fax: (0 61 72) 14–49 15 E-Mail: [email protected] Web: www.hochtaunus-kliniken.de Anamnese (Krankengeschichte) körperliche Untersuchung Beratung, schriftlicher Bericht Information von und Abstimmung mit Hausarzt Laboruntersuchungen (inklusive genetische Analysen) Bildgebende Untersuchungen (Röntgenuntersuchungen, CT, MRT, Sonographie, Farbduplexsonographie, Echokardiographie, Stress-Echokardiographie, transoesophageale Echokardiographie) EKG, Langzeit-EKG, Langzeitblutdruckmessung, Ergometrie, Spiro-Ergometrie, Blutgasanalyse Lungenfunktionsmessung Medikamentöse und „elektrische“ Therapie Herzkatheteruntersuchung Elektrophysiologische Untersuchungen und Therapien Implantation und Funktionsanalysen von Herzschrittmachern Telemonitoring Implantation und Funktionsanalysen von implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren (ICD) Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) Stadiengerechte Aufnahme auf die Herztransplantationliste Indikationsstellung, Vorbereitung und Nachsorge der Herztransplantation Hypertonie-/INR-Schulung Herzsportgruppen, Defibrillator-Selbsthilfegruppen INFORMATION INFORMATION Schweregrade der Herzschwäche (NYHA-Klassifikation) 1. Grad: Herzerkrankungen ohne körperliche Einschränkungen. Alltägliche körperliche Belastungen verursacht keine Erschöpfung, Rhythmusstörungen oder Luftnot. 2. Grad: Herzerkrankungen mit leichter Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Keine Beschwerden in Ruhe. Alltägliche körperliche Belastung verursacht Erschöpfung, Rhythmusstörungen oder Luftnot. 3. Grad: Herzerkrankungen mit höhergradiger Einschränkung der Leistungsfähigkeit bei gewohnter Tätigkeit. Keine Beschwerden in Ruhe. Geringe körperliche Belastungen verursacht Erschöpfung, Rhythmusstörungen oder Luftnot. 4. Grad: Herzerkrankungen mit Beschwerden bei allen körperlichen Aktivitäten und in Ruhe. Bettlägerigkeit. Herausgeber Hochtaunus-Kliniken gGmbH Klinik Bad Homburg Urseler Straße 33 61348 Bad Homburg v.d.H. Telefon (0 61 72) 14 -0 E-Mail [email protected] Internet www.hochtaunus-kliniken.de Verantwortlich Prof. Dr. med. Hans Hölschermann Chefarzt der Medizinischen Klinik I Telefon (0 61 72) 14 -31 33 E-Mail hans.hoelschermann@ hochtaunus-kliniken.de Konzeption und Umsetzung Gedankensprung Kommunikation Marc Bockholt Telefon (0 61 31) 50 18 08 E-Mail [email protected] Internet www.gedankensprung.net HerzinsuffizienzAmbulanz 10 Fragen und Antworten Spezialambulanz für Herzinsuffizienz nach § 116b 10 FRAGEN UND ANTWORTEN 1. Für welche Patienten ist die Herzinsuffizienz-Ambulanz gedacht? Die Herzinsuffizienz-Ambulanz ist eine hochspezialisierte Ambulanz zur Betreuung und Behandlung von Patienten mit ausgeprägter Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Sie richtet sich gezielt an schwerstkranke Patienten, die an einer fortgeschrittenen Herzschwäche leiden. Die Versorgung der Patienten erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den mitbehandelnden niedergelassenen Ärzten. Ziel der Ambulanz ist es, jeden Patienten mit seinem spezifischen Krankheitsbild individuell zu betreuen und den Therapieweg bestmöglich abzustimmen. 2. Was ist chronische Herzschwäche? Die Herzinsuffizienz (Herzschwäche) ist eine Erkrankung, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut in den Körper zu pumpen. Die Pumpleistung (Auswurffraktion) des Herzens ist so vermindert, dass Organe und Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Patienten mit Herzinsuffizienz leiden an Leistungsschwäche, Atemnot (vor allem unter Belastung), Abnahme ihrer körperlichen Belastbarkeit, Müdigkeit und Wassereinlagerungen in den Beinen. 3. Was sind die Ursachen der Herzschwäche? Der Herzinsuffizienz können unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen. Die häufigsten Ursachen sind Bluthochdruck und koronare Herzkrankheit. Die Diagnostik und Behand- HERZINSUFFIZIENZ-AMBULANZ 10 FRAGEN UND ANTWORTEN HERZINSUFFIZIENZ-AMBULANZ lung in unserer Herzinsuffizienz-Ambulanz umfasst das gesamte Spektrum der möglichen Ursachen: ischämische Kardiomyopathie (als Folge von koronarer Herzkrankheit, Herzinfarkt) hypertensive Herzerkrankung (als Folge von Bluthochdruck) dilatative Kardiomyopathie (erblich, als Folge von Alkoholabusus, Chemotherapie) entzündliche Herzmuskelerkrankungen (Myokarditis) Herzmuskelerkrankungen als Folge von Herzklappenerkrankungen angeborene Herzmuskelerkrankungen (hypertrophe, konstruktive, restriktive Kardiomyopathie) myopathieassoziierte Kardiomyopathien (bei neurologischen Grunderkrankungen) Die gute Nachricht lautet: das muss nicht so sein. Man kann etwas dagegen tun. 7. 4. 6. Die schlechte Nachricht lautet: die Herzinsuffizienz ist eine chronische Erkrankung, bei der es in der Regel zu einem fortschreitenden Verlust von Herzmuskelzellen kommt und die Herzleistung kontinuierlich abnimmt. Das Herz entgleist (dekompensiert) in immer kürzer werdenden Abständen: der Patient leidet unter Atemnot und Wasseransammlungen. Viele Patienten müssen wegen „Herzdekompensation“ mehrfach im Jahr stationär im Krankenhaus behandelt werden. Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz haben (sofern nicht richtig behandelt) nicht nur eine schlechte Lebensqualität, sondern auch eine niedrigere Lebenserwartung: die durchschnittliche Überlebenszeit schwer herzkranker Patienten liegt unter der Lebenserwartung vieler Krebspatienten. Alle Patienten mit neu aufgetretener Herzinsuffizienz werden zunächst auf behandelbare Herzinsuffizienzursachen untersucht. Sofern reversible Ursachen identifiziert werden können, wird eine entsprechende Behandlung eingeleitet. Wie verläuft die Erkrankung? 5. Was kann man tun? Rechtzeitiges Erkennen und Behandeln der ursächlichen Grundkrankheit (z.B. Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Klappenfehler etc.) und die richtige Kombination und Dosierung der Medikamente können – zusammen mit einer engmaschigen Überwachung – das Voranschreiten der Erkrankung verlangsamen oder sogar aufhalten. Am besten geschieht dies in einer spezialisierten Ambulanz, in der die Patienten umfangreich, kontinuierlich und fachspezifisch betreut werden. Wie erfolgt die Behandlung in der Herzinsuffizienz-Ambulanz? Patienten mit bekannter chronischer Herzinsuffizienz werden dann in regelmäßigen Abständen in unserer Herzinsuffizienz-Ambulanz fachärztlich gesehen. Für die Ambulanz sind Dr. Guido Konzen und Dr. Jürgen Kilian, Oberärzte der Abteilung Kardiologie, zuständig. Gerade für chronisch kranke Herzpatienten ist eine kontinuierliche Betreuung durch ein und denselben Arzt wichtig. So können medizinische Entscheidungen durch den Arzt getroffen werden, der den Patienten mit seinem individuellen Verlauf der Krankheit, seinen Begleiterkrankungen und seinen persönlichen Lebensumständen kennt. Welche Ziele verfolgen wir mit der Herzinsuffizienz-Ambulanz? Zusammen mit Ihrem mitbehandelnden Arzt möchten wir Lebensqualität verbessern reversible Herzinsuffizienzursachen identifizieren und behandeln die medikamentöse Therapie optimieren und regelmäßig anpassen Krankenhausaufenthalte vermeiden den Verlauf der Erkrankung und den klinischen Zustand engmaschig überwachen über die Erkrankung und moderne Behandlungsmöglichkeiten informieren zum Thema Lebensstil beraten und motivieren Leben verlängern das komplexe Zusammenspiel medizinischer und psychosozialer Faktoren chronisch herzinsuffizienter Patienten berücksichtigen das Fortschreiten der Krankheit aufhalten 8. Welche diagnostischen und therapeutischen Methoden werden in der HerzinsuffizienzAmbulanz vorgehalten? Die Betreuung der Patienten erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den anderen Ambulanzen (Schrittmacher- und ICD-Ambulanz, Gefäßambulanz, Elektropyhsiologie) und den übrigen Abteilungen der Klinik. Die Herzinsuffizienz-Ambulanz bietet mit der engen interdisziplinären Zusammenarbeit und der Verzahnung vor Ort fachlich und strukturell die besten Voraussetzungen für eine optimale, moderne Behandlung von Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz.