Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie 8. Vorlesung Monopol Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Monopol • Wenn auf einem Markt ein Unternehmen gibt, dann sprechen wir über ein Monopol. • Ein Monopolist erkennt seinen Einfluss auf den Marktpreis, wählt er jenes Preis- und Outputniveau, das seinen Gesamtgewinn maximiert. • Natürlich kann er Preis und Output nicht unabhängig voneinander wählen, zu jedem bestimmten Preis kann der Monopolist nur so viel verkaufen, wie der Markt bereit ist aufzunehmen. Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Gewinnmaximierung Erlösfunktion: TR=p(q)q Kostenfunktion: TC=TC(q) Gewinnmaximierung: maximiere TR(q)-TC(q) MR=MC TR q TC q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Lineare Nachfragekurve und Monopol Lineare Nachfragekurve: p(q)=a-bq Erlösfunktion: TR(q)=p(q)q=aq-bq2 Grenzerlösfunktion: MR(q)=a-2bq Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Monopol bei einer linearen Nachfragekurve p MR D q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Nachfrage und Gesamterlös p D TR q TR q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Gesamterlös bei vollkommener Konkurrenz und beim Monopol P p TR MR=p MR q D TR q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Preiselastizität und Grenzerlös P p |ε|=∞ 1<|ε|<∞ MR>0 MR- MR=0 MR<0 |ε|=1 0<|ε|<1 MR+ MR- D MR+ q |ε|=0 q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Nachfrage- und Grenzerlöskurve p MR D q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Kostenkurven des Monopols C MC AC AVC Q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Gewinnmaximirung p,C Gewinn = π MC AC p* MR*=MC* MR q* D q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Monopol mit positivem Gewinn p MC p* Gewinn AC* AC AVC MR q* D q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Monopol im Deckungspunkt Gewinn=0 (TR=TC) p MC AC AVC p*=AC* MR q* D q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Das Monopol produziert Verlust TR<TC p AC* p* MC Verlust AC AVC AVC* MR q* D q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Monopol im Zusperrpunkt TR=VC, Verlust=FC p AC* MC AC Verlust=FC AVC p*=AVC* MR q* D q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Monopol produziert nicht TR=VC, Verlust=FC p AC* MC AC Verlust AVC AVC* p* MR q* D q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Kurzfristige Gewinnmaximierung beim Monopol Gewinn Zustand positiv p(q*)>AC(q*)>AVC(q*) null p(q*)=AC(q*)>AVC(q*) negativ AC(q*)>p(q*)>AVC(q*) -FC AC(q*)>AVC(q*)=p(q*) produziert nicht AC(q*)>AVC(q*)>p(q*) Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Nachfragefunktion des Monopols p MC AC AVC p* p*’ MR q*=q*’ MR’ D D’ q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Nachfragefunktion des Monopols Folgerung: • Das Monopol besitzt keine Angebotsfunktion, nur zu unterschiedlicher Nachfragefunktionen gehörene Angebotspunkte. Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Ein natürliches Monopol p,C MC AC pAC pMC D yAC yMC Verlust des Unternehmens aufgrund des Grenzkostenpreises y Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Wie enstehen Monopole? Wann würden wir bei gegebener Information über Kosten und Nachfrage prognostizieren, dass in einer Branche vollkommener Wettbewerb herscht, wann, dass sie monopolisiert ist? Im Allgemeinen hängt die Antwort von der Beziehung zwischen der Durchschnittskostenkurve und der Nachfragekostenkurve ab. Der entscheidende Faktor ist die minimale effiziente Größe (MES), jenes Outputniveau, bei dem die Durchschnittskosten ein Minimum sind, relativ zum Ausmaß der Nachfrage. Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Nachfrage im Verhältnis zur minimalen effizienten Größe p AC Wenn die Nachfrage im Verhältnis zur minimalen effizienten Größe eher groß ist, wird sich wahrscheinlich ein Konkurrenzmarkt herausbilden. D MES q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Nachfrage im Verhältnis zur minimalen effizienten Größe p Wenn die Nachfrage im Verhältnis zur minimalen effizienten Größe klein ist, wird ein Monopolstruktur möglich. AC D MES q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Kartell Ein zweiter Grund für das Auftreten von Monopolen liegt darin, dass einige Unternehmen in einer Branche sich absprechen und den Output beschränken, um die Preise zu erhöhen und dadurch ihren Gewinn zu steigern. Wenn Unternehmen sich auf diese Art absprechen und versuchen, den Output zu beschränken und die Preise zu erhöhen, sagen wir dass die Branche als Kartell organisiert ist. Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Patent Ein Patent räumt den Erfinderinnen das ausschließliche Nutzungsrecht aus ihrer Erfindung während einer beschränkten Zeitperiode ein. Ein Patent bietet daher eine Art (zeitlich) beschränktes Monopol. Der Grund für einen derartigen Patentschutz liegt in der Förderung von Erfindungen. Ohne ein Patentsystem wären Individuen und Unternehmen wahrscheinlich kaum bereit, viel in Forschung und Entwicklung zu investieren, da jede neu gemachte Entdeckung von den Konkurrentinnen kopiert werden könnte. Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Marktvorteil Anderseits könnte jedoch eine Branche rein durch historischen Zufall eine dominierende Unternehmung aufweisen. Wenn eine Unternehmung als erste auf einen bestimmten Markt kommt, könnte sie einen ausreichenden Kostenvorteil haben, um andere Unternehmen hinsichtlich des Markteintritts zu entmutigen. Angenommen der Markteintritt erfordert sehr hohe „Ausrüstungskosten”. Dann könnte die bereits am Markt befinliche Unternehmung unter gewissen Bedingungen in der Lage sein, potenzielle Konkurrenten davon zu überzeugen, dass sie beim Versuch des Markteintritts ihre Preise drastisch senken wird. Durch eine derartige Verhinderung des Marktzugangs kann ein Unternehmen gegebenfalls einen Markt beherrschen. Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Ineffizienz des Monopols p,C Ein Monopolist erzeugt weniger als die Outputmenge bei vollkommener Konkurrenz und ist daher Pareto-ineffizient. MC pm pc MR qm qc D q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Wohlfahrtverlust durch ein Monopol p,C MC pm A B C MR qm D q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Monopol im langfristigen Zustand p MC0 AC0 pm MC1 LMC AC1 LAC MR qm D q Universität Miskolc, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftstheorie Monopol im langfristigen Zustand • Das Monopol kann langfristig keinen negativen Gewinn erzeugen • Das Monopol kann langfristig (ohne Wettbewerb) auch positiven Gewinn erreichen (Unterschied gegen Konkurrenzmarkt)