UE Statistik 1, SS 2015, letztes Update 26. Februar 2015 Wahrscheinlichkeit - Grundbegriffe und Ereignisse Die klassische Definition von Wahrscheinlichkeit: Ω ist die Menge aller möglichen Ergebnisse eines Zufallsexperiments. ω ist ein Elementarereignis A ist Ereignis Falls Ω = {ω1 , ω2 , . . . , ωn } nur endlich viele Elemente hat, d.h. |Ω| < ∞ und falls alle Elementarereignisse ωi gleich wahrscheinlich sind, dann kann die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses A durch folgende Formel berechnet werden: P (A) = |A| |A| = , |Ω| n wobei |A| die Anzahl der Elemente in A ist. Die Eigenschaften der Wahrscheinlichkeit: 0 ≤ P (A) ≤ 1, P (Ω) = 1, P (Ac ) = 1 − P (A), wobei Ac das komplementäre Ereignis zu A ist, falls A ⊂ B ist, dann P (A) ≤ P (B) und P (B \ A)=P (B)-P (A), P (A ∩ B) = P (A) − P (A ∩ B c ), P (A ∪ B) = P (A) + P (B) − P (A ∩ B). Die Unabhängigkeit und die bedingten Wahrscheinlichkeit: A und B sind zwei Ereignisse. Die bedingten Wahrscheinlichkeit des Ereignisses A unter Bedingung B berechnen wir als: P (A ∩ B) P (A|B) = P (B) falls P (B) > 0. Es gilt auch P (A) = P (A|B) ∗ P (B) + P (A|B c ) ∗ P (B c ). Bayes-Formel: P (B|A) = P (A|B) ∗ P (B) , P (A) falls P (B) > 0 und P (A) > 0 . 1 Die Ereignisse A und B sind unabhängig, falls P (A ∩ B) = P (A) ∗ P (B). 2 Wahrscheinlichkeit - F (x), f (x), EX, var(X) Charakteristiken der Verteilung einer diskreten Zufallsvariable X P Die Verteilungsfunktion F (x) = P (X ≤ x) = xk ≤x P (X = xk ). 1. Der Graph von F (x) einer diskreten Verteilung hat typischerweise Stufen. 2. F (x) ∈ h0, 1i. Der Erwartungswert einer diskreten Zufallsvariable X ist EX = falls die Summe < ∞ ist. P xk xk P (X = xk ), 1. EX ist eine reelle Zahl, d.h. es ist eine Konstante und keine Zufallsvariable. 2. Falls a und b irgendwelche Konstanten sind (also keine Zufallsvariablen), dann E(a ∗ X + b) = a ∗ EX + b. 3. Falls Y auch eine Zufallsvariable ist, dann E(X + Y ) = EX + EY . 4. Vorsicht! E(X ∗ Y ) = EX ∗ EY nur falls die Zufallsvariablen X und Y unkorreliert sind. Die Varianz einer diskreten Zufallsvariable P P X 2ist 2 2 2 varX = E(X − EX) = EX − (EX) = xk xk P (X = xk ) − ( xk xk P (X = xk ))2 , falls die Summen < ∞ sind. 1. varX ist eine reelle Zahl und varX ≥ 0(immer)!. Deshalb, falls Sie bei der Berechnung von Aufgaben eine negative Varianz bekommen, haben Sie irgendwo ein Fehler. 2. Falls a und b irgendwelche Konstanten sind (also keine Zufallsvariablen), dann var(a ∗ X + b) = a2 ∗ varX. 3. Falls Y auch eine Zufallsvariable ist, dann var(X + Y ) = varX + varY nur falls Zufallsvariablen X und Y unkorreliert sind. 3 Charakteristiken der Verteilung einer stetigen Zufallsvariable X Rx Die Verteilungsfunktion F (x) = P (X ≤ x) = −∞ f (y)dy. 1. Die Funktion f (x) heißt die Dichtefunktion dieser stetigen Verteilung. 2. Für eine beliebige reelle Zahl x ist P (X = x) = 0. 3. Für zwei reelle Zahlen a und b ist P (a < X < b) = 4. P (X ∈ R) = R∞ −∞ f (y)dy Rb a f (y)dy. = 1. Der Erwartungswert einer stetigen Zufallsvariable X ist EX = Integral < ∞ ist. R∞ −∞ y ∗ f (y)dy, falls das 1. EX ist eine reelle Zahl, d.h. es ist eine Konstante und keine Zufallsvariable. 2. Falls a und b irgendwelche Konstanten sind (also keine Zufallsvariablen), dann E(a ∗ X + b) = a ∗ EX + b. 3. Falls Y auch eine Zufallsvariable ist, dann E(X + Y ) = EX + EY . 4. Vorsicht! E(X ∗ Y ) = EX ∗ EY nur falls Zufallsvariablen X und Y unkorreliert sind. Die Varianz einer stetigen R ∞ Zufallsvariable RX∞ist varX = EX 2 − (EX)2 = −∞ y 2 ∗ f (y)dy − ( −∞ y ∗ f (y)dy)2 , falls die Integrale < ∞ sind. 1. varX ist eine reelle Zahl und varX ≥ 0(immer)!. Deshalb, falls Sie bei der Berechnung von Aufgaben eine negative Varianz bekommen, haben Sie irgendwo ein Fehler. 2. Falls a und b irgendwelche Konstanten sind (also keine Zufallsvariablen), dann var(a ∗ X + b) = a2 ∗ varX. 3. Falls Y auch eine Zufallsvariable ist, dann var(X + Y ) = varX + varY nur falls Zufallsvariablen X und Y unkorreliert sind. Die Quantilsfunktion F −1 (α) einer stetigen Zufallsvariable X ist die Umkehrfunktion der Verteilungsfunktion F (x). 1. Argument dieser Funktion α ist eine Wahrscheinlichkeit, d.h. α ∈ h0, 1i. 2. Der Median : Sei X eine Zufallsvariable mit Verteilungsfunkton F . Der Wert x ist der Median der Verteilung F genau dann wenn P (X ≤ x) = P (X ≥ x). Wir berechnen den Median als F −1 ( 12 ). 4