bei Diabetes mellitus

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Informationen zur richtigen Ernährung
bei Diabetes mellitus
Ernährung
bei Diabetes mellitus
Ernährung bei Diabetes mellitus
ALLGEMEINES
DIABETES MELLITUS
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch erhöhte Blutzuckerwerte
gekennzeichnet ist.
Im Wesentlichen wird zwischen zwei Formen unterschieden,
welche von der Entstehung her ganz unterschiedlich sind:
•Diabetes mellitus Typ 1
Der Typ-1-Diabetes entsteht durch den Mangel am Hormon
Insulin, das normalerweise in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Ursache hierfür ist, dass die insulinbildenden Zellen
in der Bauchspeicheldrüse durch körpereigene Abwehrstoffe
(Antikörper) zerstört werden. Daraus entsteht der klassische
Insulinmangel-Diabetes, der meist im Kindes- oder Jugendalter
beginnt und auch als „jugendlicher Diabetes“ bekannt ist.
•Diabetes mellitus Typ 2
Der Typ-2-Diabetes entsteht durch eine verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen auf Insulin (Insulinresistenz). Durch
jahrelange Überproduktion von Insulin kommt es zur „Erschöpfung“ der insulinbildenden Zellen. Der Typ-2-Diabetes wird auch
als „Altersdiabetes“ bezeichnet, betrifft allerdings auch immer
mehr übergewichtige Kinder und Jugendliche.
Ziele der Diabetesbehandlung:
•normnahe Blutzuckerwerte
•Vermeidung von Blutzuckerspitzen nach dem Essen
•Normalisierung des Körpergewichts bei Übergewicht
•Vermeidung von Unterzuckerungen
•Vermeidung von Spätschäden an Augen, Nieren
und Nervensystem
•Vermeidung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
•Steigerung des Wohlbefindens und der Gesundheit
Grundprinzipien der Diabetestherapie:
•richtiges Essen und Trinken
•ausreichend Bewegung
Normalisierung des
Körpergewichts
•Medikamente: Tabletten und/oder Insulin
•Kontrolle von Körpergewicht, Harnzucker, Blutzucker,
Blutfetten …
Wichtig ist, dass man den Körper mit allem versorgt,
was er benötigt. Die Nahrungsmittel, die wir täglich zu
uns nehmen, bestehen aus drei Grundnährstoffen:
Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten!
Sie sind es, die im Verdauungstrakt unseres Körpers
zerlegt werden und so für die Energiegewinnung zur
Verfügung stehen.
gespag – Für ein gesundes Oberösterreich!
Ernährung bei Diabetes mellitus
KOHLENHYDRATE | 1
KOHLENHYDRATE
Kohlenhydrate sind enthalten in:
•Getreide und Getreideprodukten wie Mehl, Brot, Weckerln,
Bröseln, Grieß, Reis, Nudeln, Spätzle, Knödelbrot …
•−Kartoffeln und Kartoffelerzeugnissen
•Obst und Obstprodukten
•flüssigen Milchprodukten wie Joghurt, Jogurella, Voll- und
Magermilch, Buttermilch, Sauermilch, Acidophilusmilch,
Molke …−
•Zucker, Süßigkeiten, Mehlspeisen
•Bier
=> Kohlenhydrate lassen den Blutzucker ansteigen. Deswegen müssen sie bei Bedarf
mit Insulin abgedeckt werden.
Als Berechnungseinheit dazu gibt es die BROTEINHEIT (BE).
Hinweis: NUR für insulinpflichtige „DiabetikerInnen“ zur Umrechnung notwendig!
1 BE = 10 – 12 g Kohlenhydrate
siehe BE-Tabelle
Ballaststoffe
Ballaststoffe stellen den unverdaulichen Bestandteil der Kohlenhydrate dar und sind in den Randschichten des Getreidekorns
sowie im Obst und Gemüse enthalten.
Sie verzögern die Verdauung und sorgen für eine längere Sättigung. Zudem verhindern sie einen zu raschen Blutzuckeranstieg,
wodurch starke Blutzuckerschwankungen verhindert werden.
gespag – Für ein gesundes Oberösterreich!
A
0
1
2
3
Zeit nach dem Verzehr (Stunden)
Höhe des Blutzuckerspiegels
Beim Kohlenhydratabbau entsteht Traubenzucker (= Glukose), welcher mithilfe von Insulin
in die Zelle gelangt.
Kohlenhydrate haben eine unterschiedliche
Blutzuckerwirkung
Höhe des Blutzuckerspiegels
Kohlenhydrate sind der „Treibstoff“ für unseren Körper und
sorgen dafür, dass wichtige Abläufe im Körper reibungslos
funktionieren. Deshalb sind sie die Basis einer gesunden und
ausgewogenen Ernährung und der Anteil im Essen soll bei
50 – 55 % liegen.
B
0
1
2
3
Zeit nach dem Verzehr (Stunden)
Kohlenhydrate, die in einfacher Form vorliegen, können
rasch verdaut werden und lassen den Blutzucker schnell
ansteigen.
•Zucker, Honig, Vollzucker, gezuckerte Mehlspeisen …
•gezuckerte Getränke wie Limonaden, Süßmost, Fruchtnektar,
„isotonische“ Getränke, 100%ige Fruchtsäfte pur, InstantKakao, Milch-Mix-Getränke, Mineralwasser mit Geschmackszusätzen (z. B. Römerquelle Emotion) …
•gezuckerte Milchprodukte: Milchshakes, Fruchtjoghurt,
Frucht-Trinkmolke …
•Stärke (Maisstärke …) in Weißbrot, Semmeln, Kartoffelpüree,
Semmelknödeln, Knabbergebäck …
•große Mengen ausgereiftes und zuckerreiches Obst:
Weintrauben, Bananen etc.
•Bier, alkoholfreies Bier
A
Kohlenhydrate in verpackter Form mit Ballaststoffen
benötigen eine längere Verdauung und werden deshalb
nur langsam ins Blut aufgenommen.
•Hausbrot, Roggenbrot, Vollkornbrot, Vollkornweckerl …, täglich ca. 5 Scheiben (250 g – 300 g)
•Hülsenfrüchte, Mais
•Kartoffeln, Vollkornnudeln, Naturreis, Spätzle und Nockerln
mit Vollkornmehl …, täglich 1 Portion Beilagen (gekocht
150 – 200 g)
•Obst: täglich 2 – 3 Stück, bevorzugt als Zwischenmahlzeit
•Milch, Joghurt, Sauermilch, Buttermilch, Kefir, Molke …,
täglich1/4 l flüssiges Milchprodukt (Fettgehalt!)
•diabetikergerecht zubereitete Mehlspeisen – mit flüssigem
Süßstoff und Vollkornmehl (siehe Rezeptheft!)
B
Bitte beachten: Kohlenhydrate sollen Bestandteil jeder Mahlzeit sein!
Ernährung bei Diabetes mellitus
KOHLENHYDRATE | 2
DER GLYKÄMISCHE INDEX
Der Glykämische Index (auch GLYX oder GI abgekürzt) ist ein
Maß zur Bestimmung der Wirkung eines kohlenhydrathaltigen
Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel, also wie „verdaulich“
ein Lebensmittel ist. Je höher der Wert ist, desto schneller steigt
der Blutzuckerspiegel an. Um nach dem Essen Blutzuckerspitzen
zu vermeiden, ist es daher empfehlenswert, zu Lebensmitteln
mit einem niedrigen Glykämischen Index zu greifen.
Die blutzuckersteigernde Wirkung eines Lebensmittels wird von
verschiedenen Faktoren (Verarbeitung, Zubereitung, Speisenart,
Reifegrad etc.) bestimmt. Aber auch der Ballaststoffgehalt des
Lebensmittels und der Mahlzeit ist entscheidend. Lebensmittel
mit einem hohen Ballaststoffgehalt (z. B. Vollkornbrot) haben im
Allgemeinen einen niedrigen Glykämischen Index.
hoher GI (ballaststoffarm)
niedriger GI (ballaststoffreich)
Weißbrot, Semmeln, Knäckebrot,
Zwieback
Vollkornbrot, Vollkorngebäck
Nudeln, Rundkornreis, Risottoreis
Kartoffeln, Vollkornnudeln, Langkornreis,
Wildreis, Vollreis
Kartoffelpüree
Erdäpfelsalat mit Essig-Marinade
Apfelmus
frischer Apfel
Kekse, Schokolade
Vollkornkekse, Müsliriegel
Glukose aus Zucker und gezuckerten Getränken
schießt ins Blut
Glukose aus Mehlprodukten
strömt ins Blut
Glukose aus Obst und Vollkorngetreideprodukten
fließt ins Blut
Glukose aus Milch- und Milchprodukten
tropft ins Blut
Glukose aus Gemüse und Hülsenfrüchten
sickert ins Blut
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Ernährung bei Diabetes mellitus
ZUCKER, SÜSSSTOFF & CO
ZUCKER, SÜSSSTOFF & CO
Haushaltszucker, Honig, Vollrohr-, Kandis-,
Traubenzucker …
Zuckerersatzstoffe (= Süßstoffe):
Natreen, Kandisin, Assugrin, Süßli, Huxol …
… liefern dem Körper reine Energie, aber keine Vitamine,
Mineralstoffe und Ballaststoffe! Diese Zuckerarten lassen den
Blutzucker sehr rasch ansteigen und eignen sich deshalb sehr
gut zur Behandlung von Unterzucker.
… sind kalorienfreie Substanzen, die in Tabletten-, Streu- oder
flüssiger Form erhältlich sind. Sie weisen eine viel höhere Süßkraft (deshalb vorsichtig dosieren!) auf als Zucker und haben
keine Wirkung auf den Blutzucker.
In der neuen Diabetestherapie ist Zucker jedoch nicht mehr
ganz verboten.
Kleine Mengen von Zucker in „verpackter“ Form, d. h. in Mehlspeisen, Keksen oder Schokolade, sind erlaubt. Meiden sollte
man allerdings den Zucker in reiner bzw. gelöster Form, wie in
Limonaden, Kaffee, Tee etc.
In Österreich sind folgende Süßstoffe zugelassen:
•Saccharin
•Cyclamat
•Aspartam
•Acesulfam
Süß- und Mehlspeisen sind generell sehr energie- und fettreich.
Zutaten wie Eier und tierische Fette enthalten zusätzlich noch
Cholesterin. Versuchen Sie, bei gängigen Kuchenrezepten die
Zuckermenge zu reduzieren (eventuell Zucker und flüssigen
Süßstoff mischen), und ersetzen Sie einen Teil des Mehls durch
Vollkornmehl.
(Rezeptideen finden Sie in der Broschüre „Süßes für Diabetiker“.)
Produkte, die Süßstoffe enthalten, müssen mit Namen und
Menge des verwendeten Süßstoffes gekennzeichnet werden.
Mit Maß und Ziel verwendet, stellen Süßstoffe keine Gesundheitsgefährdung dar!
Zuckeraustauschstoffe wie Fruchtzucker, Sorbit,
Isomalt und Xylit …
... sind auch blutzuckerwirksam und enthalten die gleiche Kalorienmenge wie Zucker.
Zuckeraustauschstoffe bieten Ihnen somit keinen Vorteil und
größere Mengen können sogar zu Durchfällen, Blähungen und
anderen Nebenwirkungen führen.
Spezialprodukte für DiabetikerInnen
Spezielle Diabetikerlebensmittel sind nicht empfehlenswert, da
sie zwar meist weniger Zucker enthalten, dafür jedoch einen
höheren Fettgehalt aufweisen.
Aufgrund ihres hohen Kaloriengehaltes stellen sie daher keine
„gute“ Alternative dar. Außerdem wird zur Herstellung meist
Fruchtzucker verwendet, was wiederum keinerlei Vorteil in
Bezug auf Blutzuckerwirkung darstellt.
Neue Süßstoffe
•Stevia (pflanzliche Herkunft)
•Erythritol (Sukrin)
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Ernährung bei Diabetes mellitus
FETT
FETT
Ebenso bedeutend wie die richtige Auswahl
an Kohlenhydraten ist eine ausgewogene und
bedarfsgerechte Fettzufuhr.
Fett liefert sehr viel Energie und begünstigt bei übermäßigem
Konsum Übergewicht. Besonders dann, wenn Sie das Ziel von
weniger Gewicht verfolgen, empfiehlt es sich, fette Lebensmittel und Speisen durch magerere Produkte zu ersetzen.
Sparsamer Umgang mit Fett …
•Streichfett: Butter oder hochwertige Margarine
Die Menge macht’s!
täglich max. 10 – 20 g (≈ 1 EL)
•Kochfett: fettreiche Kochtechniken meiden
(panierte Speisen …) geeignete Zubereitungsarten sind:
Grillen, Dünsten, Dämpfen, Kochen, Braten …
täglich 20 g Öl (max. 2 EL für Pfanne und Salat)
•Verstecktes Fett aus Fleisch, Wurst und Wurstwaren, Milch und
Milchprodukten, Saucen, Knabbergebäck, Diabetikerlebens mitteln, Fertigprodukten etc. reduzieren!
Auswahl siehe Einkaufsliste!
• 2 – 3 Mal pro Woche 100 – 150 g mageres Fleisch
• 2 – 3 Mal pro Woche 50 g magere Wurst
• 1 – 2 Mal pro Woche kalte oder warme Fischgerichte
• 3 Eier pro Woche (inkl. verkochte Eier für Kuchen und
Speisen)
• täglich 2 – 3 Scheiben fettarmer Käse
Fettarme Zubereitung der Speisen:
•Sichtbares Fett (= Fettrand) entfernen.
•Pfannen, Auflaufformen mit Öl oder Margarine auspinseln.
•Das Öl für den Salat mit einem Teelöffel abmessen.
•Panierte Speisen selten genießen.
•Suppen und Saucen mit püriertem Gemüse, Kartoffeln
bzw. Vollkornmehl binden.
•Geeignete Zubereitungsarten sind Grillen, Dünsten, Dämpfen,
Kochen, Braten in Folie.
•Die Verwendung von Bratfolie, beschichteten Pfannen,
Dampfdruckkochtopf ... erleichtert die fettarme und
schmackhafte Zubereitung.
SCHLECHTE FETTE – GUTE FETTE:
weniger tierisches Fett
- Butter, Milchmargarine
- Wurst, Fleischwaren
- Milchprodukte, Käse
- Mehlspeisen, Cremen, Eis
pflanzliche Fette bevorzugen
+ Öle, reine Pflanzenmargarinen
+ Vollkornprodukte, Getreide
+ Nüsse, Avocado
Reduzieren Sie die versteckten Fette, indem Sie fettreiche
Lebensmittel gegen fettärmere Varianten austauschen.
Portionsgröße
Lebensmittel
Fettgehalt
Lebensmittel
Fettgehalt
1 Stück (150 g)
Bratwurst
43 g
Brathendl ohne Haut
14 g
1 Portion (150 g)
Pommes frites
22 g
Petersilkartoffeln
4g
1 Portion (30 g)
Salami
10 g
Schinken
2g
1 Stück (120 g)
Sahnetorte
25 g
Topfen-Obstkuchen
5g
1 Becher (150 g)
Sahnejoghurt
15 g
fettarmes Joghurt
2g
1 Portion (200 g)
Rahmgemüse
13 g
Gemüse „natur“
1g
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Ernährung bei Diabetes mellitus
EIWEISS
EIWEISS
Eiweiß ist ein wesentlicher Baustein des Körpers. Im Vergleich zu Kohlenhydraten und Fett
macht dieser Energielieferant den kleinsten
Anteil in unserer Nahrung aus.
Tierisches Eiweiß und Fett gehen oft Hand in Hand.
Tierische Lebensmittel enthalten/liefern ebenso gesättigte Fettsäuren und Cholesterin. Im Gegensatz dazu enthalten pflanzliche Eiweißträger kleine Mengen wertvolles Fett (ungesättigte
Fettsäuren), Ballaststoffe sowie Vitamine und Mineralstoffe.
Ca. 15 % der Nahrungsenergie in Form von Eiweiß, so lauten
die Empfehlungen. Mehr Eiweiß sollten Menschen mit Diabetes
nicht zu sich nehmen, da zu viel Eiweiß die Nieren belastet und
langfristig schädigen kann.
Qualitativ ist jedoch das tierische Eiweiß dem pflanzlichen
überlegen, da es mehr essenzielle Aminosäuren (= kleinste
Eiweißbausteine, die der Körper selber nicht produzieren kann)
enthält und es der Körper besser verwerten kann.
Nach der Herkunft wird zwischen tierischem
und pflanzlichem Eiweiß unterschieden:
Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen
pflanz­lichem und tierischem Eiweiß in der
Nahrung ist optimal.
Tierisches Eiweiß:
Pflanzliches Eiweiß:
Fleisch, Fleischwaren
Hülsenfrüchte
Fisch
Getreide, Getreideprodukte
Ei
Kartoffeln
Milch und Milchprodukte
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Ernährung bei Diabetes mellitus
GETRÄNKE
GETRÄNKE
Die tägliche Flüssigkeitszufuhr sollte mind.
1,5 – 2 l betragen.
Optimale Durstlöscher sind Leitungswasser, Mineralwasser sowie ungesüßte Früchte- und Kräutertees, evtl. Light-Limonaden.
Vorsicht ist geboten bei Fruchtsäften, diese bestehen aus gepresstem Obst und enthalten deshalb Fruchtzucker!
Achten Sie darauf, dass Sie 100%ige Säfte auswählen, diese
stark verdünnen und max. 1 Glas täglich davon trinken.
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Kaffee und schwarzen oder grünen Tee
nur in Maßen trinken!
Alkohol nur in geringen Mengen genießen:
Frauen sollten die tägliche Menge von maximal
1/8 l Wein oder 1 Seidel Bier nicht überschreiten,
für Männer gilt die doppelte Menge.
Ernährung bei Diabetes mellitus
RICHTIGE PORTIONSGRÖSSE
DIE RICHTIGE
PORTIONSGRÖSSE
Machen Sie das Fleisch zur Beilage
und essen Sie dazu eine große Portion Salat
und Gemüse!!
Vergessen Sie auch nicht auf die Sättigungsbeilage,
wie Kartoffeln, Naturreis, Nudeln ...
Bevorzugen Sie dabei Vollkornprodukte!
... Obst und Gemüse machen den Teller farbenfroh und
sollten bei keiner Mahlzeit fehlen!
gespag – Für ein gesundes Oberösterreich!
Bei kalten Gerichten gilt: Legen Sie nie mehr
aufs Brot drauf, als es selber wiegt!
Bei Schinken und Käse sparsam sein, dafür das Brot dick
herunterschneiden!
Als Belag eignen sich auch mal vegetarische Aufstriche!
Gemüse wie Paprikastreifen, Gurkenscheiben oder
Tomaten etc. sollen nicht fehlen.
Ernährung bei Diabetes mellitus
MENGENRICHTLINIEN
MENGENRICHTLINIEN
TÄGLICH
für Normalgewichtige
zur Gewichtsreduktion
250 bis 350 g
(5 bis 7 Scheiben)
Vollkornbrot,
Brot, Gebäck
200 bis 250 g
(4 bis 5 Scheiben)
75 g roh
Getreide/Getreideprodukte
(Reis, Teigwaren, Mehl …)
50 bis 60 g roh
250 bis 300 g
(4 bis 5 Stück eigroß)
Kartoffeln
150 bis 250 g
(3 bis 4 Stück eigroß)
300 bis 400 g
(2 bis 3 Portionen)
Gemüse und Salat
(gekocht und roh)
300 bis 400 g
100 bis 300 g
(1 bis 3 Stück)
Obst
100 bis 300 g
(1 bis 3 Stück)
1/4 l
flüssiges Milchprodukt
(Joghurt, Milch, Buttermilch …)
magere Auswahl treffen, 1/4 l
50 g Käse oder 100 g Topfen
2 bis 3 Scheiben Käse
Käse (auch verkocht)
50 g Käse (F. i. T. bis 35 %) oder
100 g Topfen mager
20 g
Streichfett
10 g
10 g (1 EL)
Öl (für den Salat)
10 g (1 EL)
10 g (1 EL)
Öl (zum Kochen)
10 g (1 EL)
2l
Wasser, Tee …
2l
WÖCHENTLICH
für Normalgewichtige
zur Gewichtsreduktion
ca. 3 Mal (150 g roh)
mageres Fleisch
ca. 3 Mal (120 g)
ca. 2 Mal
Fisch
ca. 2 Mal (150 g)
2 bis 3 Portionen
magere Wurst
2 bis 3 Mal (50 g)
ca. 3 Stück
Eier
ca. 3 Stück
1 bis 2 Portionen
Hülsenfrüchte
1 bis 2 Portionen
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Ernährung bei Diabetes mellitus
HYPOGLYKÄMIE
HYPOGLYKÄMIE
HYPOGLYKÄMIE =
HYPO = UNTERZUCKERUNG
Bei einer Hypoglykämie ist der Blutzucker zu niedrig,
d. h. unter 60 mg/dl.
Was kann eine Unterzuckerung verursachen?
•zu viele Tabletten eingenommen oder zu viel Insulin gespritzt
•außergewöhnliche körperliche Bewegung
(ohne die richtigen Vorsichtsmaßnahmen)
•zu wenig oder keine Kohlenhydrate gegessen,
Mahlzeiten ausgelassen
•übermäßiger Alkoholgenuss
•spezielle Medikamente, z. B. Aspro
Wie bemerken Sie eine Unterzuckerung?
•Sie fühlen sich: zittrig, flattrig, nervös, schwindlig
•Sie bekommen: Schweißausbrüche, Heißhunger
•Sie haben: weiche Knie, Kopfschmerzen,
Konzentrationsstörungen
•Sie sind: blass, aggressiv, verwirrt
Was sollen Sie tun?
Erst essen, dann messen!
„schnelle BE“: - 2 große Blatt Traubenzucker oder
- 1/8 l Fruchtsaft/Limonade pur ...
+
„langsame BE“:- 1 BE Obst oder
- 1 BE belegtes Brot ...
Wie können Sie eine Unterzuckerung
vermeiden?
•5 – 6 kleine kohlenhydrathaltige Mahlzeiten einhalten,
•bei vermehrter körperlicher Betätigung (Arbeit, Sport ...)
evtl. zusätzliche Mahlzeiten (Brot, Obst ...) einplanen
oder Insulin und Medikamente reduzieren
(unbedingt mit der Ärztin/dem Arzt absprechen)
TIPP: Hinterfragen Sie einen Hypo, Sie lernen aus jeder
Situation!
Welche Lebensmittel und Getränke sind bei
einer Hypoglykämie nicht wirksam?
•Light-Getränke (Cola-light, Gröbi ...)
•Süße, fette Speisen wie Schokolade
•Diabetikersüßigkeiten
•Lebensmittel ohne Blutzuckerwirkung
(Fleisch, Wurst, Käse, Gemüse ...)
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Ernährung bei Diabetes mellitus
HYPERGLYKÄMIE
HYPERGLYKÄMIE
HYPERGLYKÄMIE =
ZU HOHER BLUTZUCKERSPIEGEL
Was kann einen zu hohen Blutzucker
verursachen?
•falsches Essen und Trinken
•zu wenige Tabletten eingenommen oder
zu wenig Insulin gespritzt
•Erkrankung (Fieber, Infekte ...)
•spezielle Medikamente, z. B. Cortison
Wie bemerken Sie eine Hyperglykämie?
•vermehrte Harnmenge, Durst, Azetongeruch in der Atemluft,
Müdigkeit, evtl. Übelkeit, evtl. Erbrechen
•Schläfrigkeit mit Übergang in Bewusstlosigkeit
(diabetisches Koma)
Was können Sie tun?
200 mg/ml Blutzucker:mit dem Essen länger warten
(ca. 1 Stunde)
viel trinken
körperliche Bewegung
(spazieren gehen …)
250 mg/ml Blutzucker:mit dem Essen länger warten
viel trinken
körperliche Bewegung
(spazieren gehen …)
300 mg/ml Blutzucker:hinlegen!!
(zu viel Stress für den Körper)
nichts essen
viel trinken
Wenn Sie Insulin spritzen, korrigieren Sie, wie Sie es in der
Schulung gelernt haben.
Sollte trotz dieser Maßnahmen der Blutzucker
nicht sinken, bitte die Ärztin/den Arzt aufsuchen!
gespag – Für ein gesundes Oberösterreich!
Ernährung bei Diabetes mellitus
BEWEGUNG
BEWEGUNG –
MIT SPASS AN DER SACHE!
Tipps und Tricks
•Beginnen Sie mit kurzen Bewegungseinheiten
und steigern Sie diese langsam, aber kontinuierlich!
•Planen Sie mindestens 2 – 3 Mal pro Woche 1 Stunde
Ausdauertraining ein, z. B. Rad fahren, wandern,
schwimmen, laufen, Nordic Walking.
•Steigen Sie öfter Treppen, anstatt bequem den Lift
zu benutzen.
•Kurze Strecken sind oft einfacher und schneller mit dem
Fahrrad anstatt mit dem Auto zu bewältigen.
•Vermeiden Sie, länger als 2 Stunden inaktiv zu sein!
Beispiele für täglich mehr Aktivität wären:
•Stiegen statt Lift oder Rolltreppe
•Fahrrad statt Auto oder Bus
•Spielplatz statt Fernseher
•die letzte Bus- oder Straßenbahnstation zu Fuß gehen
•im Haushalt und Garten arbeiten
•mit den Kindern spielen etc.
gespag – Für ein gesundes Oberösterreich!
Das Positive an all diesen Aktivitäten ist, dass sie nicht anstrengend sind, kaum Zeit kosten und dennoch sehr viel bringen,
denn jede Art von Bewegung braucht Energie, d. h., benötigt
Kohlenhydrate und dadurch sinkt Ihr Blutzuckerspiegel!
Regelmäßige Bewegung unterstützt Sie bei der Gewichtsabnahme! Zudem bewirkt sie eine Ausschüttung an
Glückshormonen und so wird das Gemüt positiv beeinflusst, die Stimmung steigt und Stress wird abgebaut!
Sie haben zwei Möglichkeiten: •die entsprechende Menge BE mehr essen
•oder, wenn Sie direkt nach dem Essen Bewegung machen:
weniger Insulin spritzen.
Hinweis!
Für insulinpflichtige DiabetikerInnen ist bei sportlicher
Aktivität eventuell eine Dosisanpassung notwendig!
Ernährung bei Diabetes mellitus
VORSICHT BEI ALKOHOL
VORSICHT BEI ALKOHOL
Vor dem Alkoholkonsum sollten Sie folgende
Punkte beachten:
•Viele alkoholische Getränke wie Liköre, Bier, sehr süße
Weine, Cocktails, Alkopops usw. enthalten Zucker und erhöhen den Blutzucker. Deshalb empfiehlt es sich, bei Wein und
Sekt die trockenen Varianten zu wählen.
•Wenn Sie Tabletten einnehmen oder Insulin spritzen,
dann kann Alkohol
– die Wirkung der Medikamente verändern,
– eine Unterzuckerung verursachen.
•Wenn Sie doch einmal Alkohol trinken, dann max. 2 Gläser
eines alkoholischen Getränkes zum Essen!
Das heißt, trinken Sie zwei oder mehr Gläser Alkohol, dann
essen Sie etwas Kohlenhydratreiches (z. B. Brot) dazu, um
einen Hypo zu vermeiden!
•Alkohol bei Diabetes ist akzeptabel, wenn wirklich nur
geringe Mengen getrunken werden:
– Frauen: höchstens 1/8 l Wein oder 1/3 l (Seidel) Bier am Tag
– Männer: höchstens 1/4 l Wein oder 1/2 l Bier am Tag
gespag – Für ein gesundes Oberösterreich!
Achtung:
Alkohol wird in der Leber abgebaut. Während dieser Zeit
kann der in der Leber gespeicherte Zucker nicht ins Blut
abgegeben werden. Es besteht Hypogefahr! Gerade
wenn abends Alkohol getrunken und dazu nichts gegessen wurde, kann es in der Nacht zu einer Unterzuckerung
kommen.
Ernährung bei Diabetes mellitus
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