Oktober 2011 Dr.rer.nat Dr. med Kohlhepp Bad Waldsee

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Oktober 2011
Dr.rer.nat Dr. med Kohlhepp
Bad Waldsee
Sonntag, 7. Oktober 12
UPS und ALP
ASPEKTE ZU NEURODEGENERATION
Parkinson und Alzheimer Disease
Sonntag, 7. Oktober 12
Ich möchte vorausschicken
Alles was ich weiß habe ich nicht selbst
erforscht sondern "gehört, gelesen,
gegoogelt"
Das Wissen von Heute ist vielleicht der
Irrtum von Morgen
Sonntag, 7. Oktober 12
• Abbreviations:
• UPS ubiquitin-proteasome system
• ALP autophagy-lysosome pathway
• CMA chaperone-mediated autophagy
• ERAD System ER-abhängiges Dedradationssystem
• HDAC6 histone deacetylase 6
• Parkin ( protein encoded by the PARK2 gene)
component of a multiprotein E3 ubiquitin ligase complex
• LRRK2 (Leucine-rich repeat kinase 2, sprich Lark2)
Sonntag, 7. Oktober 12
• Proteine falten in der Neusynthese in die native Form
• Fehler in der Proteinfaltung führen zu ineffektiven
Strukturen
• Fehler entstehen durch Mutation,
Tanskriptionsfehler, Translationsfehler, Alterung,
toxische Schädigung
• fehlgefaltete Proteine beeinträchtigen die Zelle
nachhaltig
• bilden unlösliche Aggregate, die akkumulieren
Sonntag, 7. Oktober 12
• Beseitigung fehlerhafter Proteine ist für die Zelle von
essentieller Bedeutung
• QM der Zelle
• Proofreading = Überprüfung der Proteine
• Versuch der Faltelung mit aktiver Unterstützung
• Degradation... Chaperone erkennen und binden
fehlerhafte Proteine (korrigieren oder vernichten)
Sonntag, 7. Oktober 12
UPS und ALP
ASPEKTE ZU NEURODEGENERATION
Parkinson und Alzheimer Disease
• Das Ubiqitin-Proteasome System
• und Autopphagy-Lysosome System
• sind die beiden wichtigsten Mechanismen, die
abnorme oder alterierte oder nicht mehr
gebrauchte Proteine entfernen, deren
Konzentration regeln bzw durch Abbau zu
Aminosäuren diese in den Kreislauf einer neuen
Proteinsynthese zurück führen
Sonntag, 7. Oktober 12
Proteasome
20 S Kernkomplex
Dieser trägt im Innern seiner Hohlzylinderstruktur
die ptoteolytisch aktiven Zentren
19 S Komplexe
verantwortlich für Erkennung, Bindung von
Substratproteinen, Entfaltung und Transport in den
Zylinder
Selektivität
durch ein spezielles Adressiersystem, das
Ubiqitinsystem
Sonntag, 7. Oktober 12
In einer Zelle: 30.000 Proteasomen
hochkomplexe Proteolysemaschinen
Sonntag, 7. Oktober 12
• Die Beseitigung fehlerhafter Proteine ist für die Zelle
von essentieller Bedeutung
• Zytoplasma
• E3-Ubiquitin Ligase, CHIP, Chaperone der Hsp70/90
Familie, Ubiquitinierung > cytoplasmatische
Proteinqualitätskontrolle
• ERAD System ER-abhängiges Dedradationssystem
• Qualitätskontrolle im Kern
Sonntag, 7. Oktober 12
Proteinqualitätskontrolle im Zytoplasma
• Durch Aufspüren einer E3-Ubiquitin-Ligase, CHIP , die
mit Chaperonen der Hsp70/ Hsp90 Familie interagiert,
konnte eine molekulare Verbindung zwischen UP-System
und cytoplasmatischer Proteinqualitätskontrolle
aufgezeigt werden.
• Hsp70-Chaperone werden assoziiert mit Ribosomen
gefunden. Sie binden neu synthetisierte Polypeptidketten
im Stadium der Synthese oder kurz nach der
Fertigstellung und unterstützen deren Faltung unter
Verbrauch von ATP .
Sonntag, 7. Oktober 12
•
Chaperone (engl. Anstandsdamen) sind Proteine, die neu
synthetisierten Proteinen „helfen“, sich korrekt zu falten.
•
Die Bezeichnung wurde gewählt, „da sie unreife Proteine
vor schädlichen Kontakten bewahren“.
•
Funktion
•
A.
Chaperon
U.
N.
•
U das neu synthetisierte, noch ungefaltete Protein, das in
einer Zufallsknäuel-Struktur vorliegt.
•
•
Aggregation des Proteins (A),
der andere Weg unter Vermittlung des Chaperons zum
nativen Protein N:
Sonntag, 7. Oktober 12
• CHIP kann diesen Prozess korrumpieren. Es hemmt
den ATP-Umsatz cytosolischer Hsp70-Proteine und
blockiert Hsp70-vermittelte Proteinfaltung.
• CHIP bindet an E2-Enzyme der Ubc4/Ubc5Familie, die für die Ubiquitinierung abnormaler
Proteine verantwortlich zeichnen. Die Bindung an
Hsp70/Hsp90 ist notwendig, damit die CHIPUbiquitin-Ligase Aktivität ausüben kann. Diese
Befunde verknüpfen klar die Ubiquitin-abhängige
Proteolyse mit der Qualitätskontrolle
cytoplasmatisch synthetisierter Proteine.
Sonntag, 7. Oktober 12
CHIP: a link between the chaperone and
proteasome systems
Carboxyl-terminus of Hsc70 interacting protein
(CHIP), originally identified as a co-chaperone
CHIP is an ideal molecule acting as a protein
quality-control ubiquitin ligase that selectively
leads abnormal proteins recognized by molecular
chaperones to degradation by the proteasome.
Sonntag, 7. Oktober 12
Proteinqualitätskontrolle im ER
• ERAD System ER-abhängiges Degradationssystem
• etwa 20% der Proteine werden eingeschleust
• Diese Proteine erreichen das ER im entfalteten
Zustand
• Fehlgefaltete oder nicht-assemblierte Proteine
werden der proteasomalen Abbaumaschinerie im
Zytoplasma zugeführt
Sonntag, 7. Oktober 12
Proteinqualitätskontrolle im ER
• Es existiert ein komplexes System der Modifizierung Proofreading, Rücktransport ins Zytoplasma,
Ubiquitinierung > Proteolyse
• in der ER-Membran verankert sind E2-Enzym Ubc6,
E3-Ligasen
Sonntag, 7. Oktober 12
Proteasome bauen nur Ubiqitin markierte Proteine ab
Sonntag, 7. Oktober 12
Sonntag, 7. Oktober 12
Sonntag, 7. Oktober 12
Sonntag, 7. Oktober 12
Sonntag, 7. Oktober 12
Der andere Weg
ALP
Sonntag, 7. Oktober 12
ALP
autophagy lysosome pathway
ALP kann in drei unterschiedliche Wege gegliedert
werden, je nachdem wie das Substrat das lysosomale
Lumen erreicht.
• Macroautophagy (generally referred to as autophagy),
• Microautophagy
• and Chaperone-mediated autophagy (CMA)
• Autophagy kann durch kurze Perioden von Hunger
erreicht werden, und CMA durch lange
Hungerperioden, hingegen ist Microautophagy weder
durch Nahrungsentzug noch durch Stress aktiviert.
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ALP
autophagy lysosome pathway
• Im Gegensatz zu UPS liegt die Hauptaufgabe von ALP in
der
• DEGRADIERUNG von langlebigen, stabilen Proteinen und
ist der einzige Weg durch den ganze Organellen wie zB
Mitochondrien wiederverwertet werden können.
• Large membrane proteins and protein complexes
(including oligomers and aggregates) that fail to pass
through the narrow proteasome barrel can be degreded by
autophagy
Sonntag, 7. Oktober 12
Sonntag, 7. Oktober 12
1. Nukleolus 2. Nukleus 3. Ribosom 4. Vesikel 5. raues ER 6.
Golgi 7. Mikrotubuli 8. glattes ER 9. Mitochondrien 10.
Lysosom 11. Zytoskeletts 12. Peroxisom
Sonntag, 7. Oktober 12
• Lysosomen sind Zellorganellen in tierischen Zellen.
• Es handelt sich dabei um von einer einfachen
Biomembran umschlossene Vesikel mit saurem pHWert.
• Sie enthalten Verdauungsenzyme
• Die Funktion der Lysosomen besteht darin Biopolymere
in ihre Monomere zu zersetzen.
• Aufgaben
• Verdauung zellfremden Materials
• Verdauung zelleigenen Materials
Sonntag, 7. Oktober 12
ALP
autophagy lysosome pathway
Sonntag, 7. Oktober 12
Sonntag, 7. Oktober 12
Sonntag, 7. Oktober 12
Morbus Parkinson
Weltweit ca 4 Millionen
ca 1 Million in Amerika
ca 250.000 in Deutschland
zunehmend mit der demographischen Entwicklung
• Untergang von Neuronen
• a-Synukleinopathie Lewy Körperchen
• Braak 'sches Stadiumsystem
• Proteinansammlung: selbst schädigend oder
Schutzfunktion ?
• Proteinfaltung und Proteinbeseitigung
wesentlichen Prozesse
Sonntag, 7. Oktober 12
sind die
Was steht im Lehrbuch?
Pathologisch-anatomisch findet sich vor allem eine
Degeneration der dopaminergen Neurone in der
Substantia nigra und im Locus coeruleus.
In der Folge kommt es zu einem Untergang der
nigrostriatalen Bahnen und zu einem DopaminMangel im Corpus striatum.
Die hieraus resultierende verstärkte Aktivität
glutamaterger striataler Neurone verursacht die
klinischen Symptome
Grundkurs Neurologie, Mumenthaler, Mattle, 2002
Sonntag, 7. Oktober 12
Multifaktorielle Neurodegeneration
Sonntag, 7. Oktober 12
Das neue System nach Braak?
•
•
•
Sonntag, 7. Oktober 12
Erweiterung des pathophysiologischen
Modells
Lewy Pathologie - Protein misfolding
und abnorme Aggregation von aSynuclein
6 Stadien in der Ausbreitung der
Parkinson-assoziierten Pathologie nach
Braak et al. 2003
Braak et al., J Neural Transm, 2003
Sonntag, 7. Oktober 12
Braak et al., J Neural Transm, 2003
Sonntag, 7. Oktober 12
Braak et al., J Neural Transm, 2003
Sonntag, 7. Oktober 12
Neuropathologische Untersuchungen
•Stadium I + II: Veränderungen im
Riechnerv und in anderen Hirnnerven
→ Riechstörung, Schlafstörung, Obstipation
•Stadium III + IV: Veränderungen in der
Substantia nigra und im Mittelhirn
→ motorische Symptome
•Stadium V + VI: Befall weiterer Hirnareale
→ weitere nicht-motorische Symptome, z.B.
Demenz
Braak et al., J Neural Transm, 2003
Sonntag, 7. Oktober 12
Morbus Parkinson
• In den letzten Jahren werden Fehlfunktion der
Chaperone und des Ubiquitin-Proteasom Systems
als Ursache des MP angesehen
• das gilt für das IPS als auch für die genetischen
Formen
1997. Mihail Polymeropoulos
Mutation imGen für a-Synuclein
autosomal-dominate Form des MP
Parkin
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a-Synuclein
• ist ein kleines, lösliches Protein im Gehirn von
Wirbeltieren, das unter anderem die DopaminAusschüttung reguliert.
• Es ist in der Lage, Membrankanäle zu bilden und ist daher
ein Transportprotein.
• Mutationen im SNCA-Gen sind verantwortlich für die
erblichen Formen 1 und 4 der Parkinson-Krankheit und
der Lewy-Körperchen-Demenz.
• mutiertes a-Synuclein im Übermaß lässt
Dopaminneurone degenerieren
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a-Synuclein
• Mutiertes a-Synuclein
wird nicht richtig
gefaltet
• sammelt sich in Lewy Körperchen an
• hemmt das Ubiquitin-Proteasom System
• auch überzählige Kopien des normalen Gens
lösen durch ein Überangebot die gleichen
Mechanismen aus
Sonntag, 7. Oktober 12
a-Synuclein
Die Gruppe neurodegenerativer Erkrankungen, bei
denen es zu einer pathologischen Akkumulation von
α-Synuclein im zentralen Nervensystem kommt,
bezeichnet man als
Synucleinopathien.
Sonntag, 7. Oktober 12
PD-Symptom: Lewy-Körper (LB)
Goedert 2001
8 µm
4 µm
LB enthalten:
•
•
Fibrillen aus dem
Protein α-Synuclein
weitere Proteine
(u.a. Ubiquitin)
Sonntag, 7. Oktober 12
Fibrillen aus α-Synuclein
Durchmesser:
~10 nm
Länge:
200-600 nm
Hoyer et al. 2004
Sonntag, 7. Oktober 12
Fibrillen aus α-Synuclein
Durchmesser:
~10 nm
Länge:
200-600 nm
Uversky et al. 2001
Sonntag, 7. Oktober 12
Hoyer et al. 2004
Morbus Parkinson
• 1998. weiteres Gen mit Bauanweisung für
Parkin gefunden
• juveniler MP
• Chromosom 6 , rezessiv
• Parkin sorgt für die Bestückung mit Ubiquitin,
fehlt es werden fehlerhaft gefaltete Proteine
nicht mehr beseitigt
Sonntag, 7. Oktober 12
Parkin is a protein which in humans is encoded by the
PARK2 gene.
The protein is a component of a multiprotein
E3 ubiquitin ligase complex
which in turn is part of the ubiquitin-proteasome system
that mediates the targeting of proteins for degradation
Sonntag, 7. Oktober 12
Familiäre PD
•
Parkin (E3 Ubiquitin Ligase)
•
•
Abbau von beschädigten Proteinen
UCHL1
•
Recycling von Ubiquitin (Ub)
Ub-Markierung
Proteinabbau
Ub-Recycling
Sonntag, 7. Oktober 12
Familiäre PD
•
Parkin (E3 Ubiquitin Ligase)
•
•
Abbau von beschädigten Proteinen
UCHL1
•
Ubiquitin carboxy-terminal hydrolase
Recycling von Ubiquitin (Ub)
Ub-Markierung
Proteinabbau
Ub-Recycling
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Parkin
• Die Inaktivierung des Parkin-Proteins ist auch bei
sporadischen Erkrankungen von Bedeutung. In
diesen Fällen führt massiver oxidativer Stress zu
einer Fehlfaltung und Aggregation des Proteins.
• missgefaltetes Parkin-Protein wurde im Gehirn
von Patienten mit sporadischer ParkinsonErkrankung gefunden
Sonntag, 7. Oktober 12
LRRK2
• 2004 wurden Mutationen im LRRK2-Gen (Leucine-rich repeat
kinase 2, sprich Lark2) als Ursache für autosomal dominantes
Parkinson Syndrom identifiziert.
• LRRK2 Mutationen lösen familiäres als auch sporadisches PS aus
• LRRK2 Mutationen in bis zu 2% sporadischer Patienten
europäischer Herkunft
• Von besonderem Interesse ist, dass LRRK2 Mutationen einen
Krankheitsprozess initieren, dessen klinischer Ausgang komplett mit
dem der idiopathischen (= ursächlich ungeklärten) Erkrankung
übereinstimmt
Sonntag, 7. Oktober 12
LRRK2
•
LRRK2 overexpression in cells and in vivo impairs the activity of
the ubiquitin-proteasome pathway, and that this accounts for the
accumulation of diverse substrates with LRRK2 overexpression.
•
LRRK2 inhibits the clearance of proteasome substrates upstream
of proteasome catalytic activity, favouring the accumulation of
proteins and aggregate formation.
Citation: Cell Death and Disease (2011) 2, e196; doi:10.1038/cddis.2011.81
Published online 25 August 2011
Sonntag, 7. Oktober 12
Sonntag, 7. Oktober 12
Sonntag, 7. Oktober 12
Zusammenfassung
Sonntag, 7. Oktober 12
Zusammenfassung
Sonntag, 7. Oktober 12
Sonntag, 7. Oktober 12
• Mutationen von α-Synuklein und die Zunahme
von intrazellulärer Konzentration nicht
mutierten a-Synukleins werden mit der
Pathogenese der Parkinson Erkrankung
verbunden
• (Polymeropoulos et al., 1997; Krüger et al., 1998;
Singleton et al., 2003; Zarranz et al., 2004).
Sonntag, 7. Oktober 12
• Zusätzlich zum UPS wird a-Synuklein auch durch
Autophagie abgebaut
• (Webb et al., 2003; Cuervo et al., 2004; Lee et al.,
2004; Bandhyopadhyay and Cuervo, 2007),
• und das stützt die Hypothese, dass eine gestörte
"autophagic degradation of α-synucleins" einen
wichtigen Mechanismus in der Neurodegeneration
beim Parkinson spielt
• (Cuervo et al. 2004).
Sonntag, 7. Oktober 12
Folie übernommen von A. Giese
Sonntag, 7. Oktober 12
Vielen Dank
für Ihre
Aufmerksamkeit
Sonntag, 7. Oktober 12
Sonntag, 7. Oktober 12
ALP
autophagy lysosome pathway
Sonntag, 7. Oktober 12
LRRK2
• Lrrk mutants show profound defects in endolysosomal
function, including impaired transport of early
endosomes, dramatically enlarged lysosomes that
abnormally accumulate lipid, and activation of autophagy.
• Consistent with a role for lrrk in endolysosomal
membrane transport, Lrrk localizes to the membranes of
endosomes and lysosomes, and physically and genetically
interacts with Rab5 and Rab9.
Pink1 and LRRK2: Two molecular pathways to Parkinson's disease
by Dodson, Mark Whiting, Ph.D., UNIVERSITY OF CALIFORNIA, LOS
ANGELES, 2009, 151 pages; 3394858
Sonntag, 7. Oktober 12
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