Osteoporose Clemens Hart ⋅ Facharzt / Naturheilverfahren ⋅ Homöopathie ⋅ Ernährungsmediziner DAEM/DGEM Altendorfer Straße 16 · 09113 Chemnitz ⋅ Tel.: 0371 / 33 60 400 Milchprodukte werden empfohlen gegen Osteoporose. Mit steigendem Konsum an Milchprodukten müssten sich also die Schenkelhalsbrüche als Ausdruck einer Osteoporose verringern. Das Gegenteil ist der Fall: Knochenbrüchigkeit bei Osteoporose weißer und schwarzer Bevölkerungsgruppen Bevölkerungsgruppe Knochenbrüchigkeit (per 100.000 Person pro Jahr) Weiße USA Schwarze USA Schwarze Südafrika tierisches Protein (in g/Tag) 125 60 7 72,5 71,5 10,4 Milcheiweiß ist tierisches Eiweiß. Milcheiweiß ist in Quark und Käse unabhängig vom Fettgehalt höher konzentriert als in Milch. Das bedeutet: Kalzium aus Milchprodukten schützt nicht vor Osteoporose. Sogar im Gegenteil: Milchkonsum unterstützt und bewirkt Osteoporose. Wie kommt das? 1. Osteoporose entsteht durch eine Übersäuerung des Stoffwechsels. Diese Übersäuerung entsteht durch einen überschüssigen Anfall von Säuren. 2. Diese überschüssigen Säuren müssen von den Nieren ausgeschieden werden, damit ein Mensch überleben kann. 3. Säuren kann die Niere aber nur gemeinsam mit Basen ausscheiden, dadurch kommt es auch zur vermehrten Ausscheidung von Basen. 4. Dazu nimmt die Niere hauptsächlich kalziumhaltige Basen, diese Basen werden nachgeliefert aus dem Skelett. 5. Hält dieser Zustand längere Zeit an, so entsteht eine negative Kalzium-Bilanz (Kalziumverlust) des Skeletts und des Körpers und mündet ein in Osteoporose durch diese lebenslange Pufferung der Säure durch Kalzium aus dem Skelett. Ein mäßiger Verlust von etwa 50 mg Kalzium pro Tag führt zu einem Kalziumverlust von 18 g in einem Jahr, was einen Kalziumverlust von 360 g in 20 Jahren ergibt. Dies entspricht der Hälfte des weiblichen Skelettsystems und etwa einem Drittel des männlichen. Langfristig steigt somit das Osteoporose- und Frakturrisiko. Damit ist die Osteoporose eine ernährungsbedingte Erkrankung. Sie wird direkt hervorgerufen durch eine eiweiß- und damit säureüberschüssige Ernährung. • Eiweiße werden im Körper gespeichert, dies wurde mikroskopisch nachgewiesen • Eiweißreiche Ernährung wurde als Risikofaktor für Osteoporose nachgewiesen • Dr. Franklin Bircher erbrachte den Nachweis der Eiweißspeicherung in den kleinsten Blutgefäßen • Prof. D. Wendt hat die Vorgänge der Eiweißspeicherung im Körper belegt Bei einer täglichen Zufuhr von 1,7 g Eiweiß pro kg Körpergewicht (gilt für Deutschland) resultiert eine negative Kalziumbilanz, Kalzium geht verloren. Bei 0,7 g Eiweiß pro kg Körpergewicht besteht eine leicht positive Kalziumbilanz. Das heißt: Essen Sie ein Drittel der durchschnittlich aufgenommenen Eiweißmenge und Sie sind vor Osteoporose geschützt. Pflanzliches Eiweiß bewirkt keinerlei Risiko, ausschließlich tierisches Eiweiß zeigt diese Auswirkungen. Eine eiweißarme Ernährung schützt nicht nur vor Osteoporose, sondern bewirkt sogar bei dieser Ernährungsweise einen zusätzlichen Kalziumeinbau in die Knochen. Eine Ernährung mit weniger Eiweiß wirkt daher osteoporosevorbeugend. Der beste Schutz vor Osteoporose besteht in einer eiweißreduzierten Kost und in einer hohen Basenzufuhr. Aber auch andere Stoffe werden dafür benötigt. Hilfsstoffe für eine stabile Knochenstruktur sind: - Vitamin C, K, D, Zink, Magnesium, Bor, L-Prolin (eine Aminosäure), Mangan und Kupfer Auch Basenverbindungen wie Natriumbikarbonat können eine ernährungsbedingte Übersäuerung durch Pufferung der Säuren verhindern. Die durch die Übersäuerung ausgelösten negativen Auswirkungen auf den Kalzium- bzw. Knochenstoffwechsel können somit neutralisiert werden. Durch Einnahme von 5,85 g Natriumbikarbonat pro Tag konnte bei gleicher Kalzium-, Magnesium- und Phosphatzufuhr ein Kalziumverlust verhindert werden. Durch Kalziumbikarbonat-Zufuhr konnte nicht nur der Knochenabbau vermindert, sondern sogar die Knochenneubildung erhöht werden kann. Nahrungsergänzungen mit bikarbonathaltigen Mineralien sind in der Lage, die negativen Auswirkungen auf den Kalzium-, Phosphat- und Knochenstoffwechsel, die von einer nahrungsbedingten Säurebelastung herrühren, auszugleichen. Ein hoher Verzehr von Obst und Gemüse, also von basenbildenden Lebensmitteln, kann hier einen wichtigen Ausgleich schaffen und ist für eine Osteoporoseprophylaxe bereits in jungen Jahren wichtig. Aber auch Nahrungsergänzungen auf der Grundlage von Bikarbonaten, wie basische Mineralstoffpräparate, können einen wichtigen Teil zur Knochengesundheit beitragen. Zusammenfassung: • Osteoporose entsteht durch Kalzium-Verlust und nicht durch Kalzium-Mangel • Bei einer Zufuhr von Pflanzeneiweiß werden deutlich weniger Säuren mit der Nahrung aufgenommen und im Urin ausgeschieden als beim Verzehr von Tiereiweiß • Je mehr eine Nahrung tierische Produkte enthält, desto höher sind der Kalziumverlust und die Säureausscheidung. Neben tierischem Eiweiß gehören auch Zucker, Weißmehl und Kaffee zu den Säurebildnern.