-CrossLaps-CTX Hinweis Der Test wird in unserem Labor nicht durchgeführt. Die Untersuchung wird an das MVZ Labor Dr. Limbach und Kollegen in Heidelberg weitergeleitet. Präanalytik Die -CrossLaps-CTX zeigen einen ausgeprägten zirkadianen Rhythmus. Die höchsten Konzentrationen werden zwischen 1.30 und 4.30 Uhr in der Nacht, die niedrigsten Werte zwischen 11.00 und 15.00 Uhr gefunden. Blutentnahme vor 8.30 Uhr morgens am nüchternen Patienten (kein Kaffee, Tee, keine zuckerhaltigen Getränke). Der Analyt ist labil, seine Immunoreaktivität im Serum fällt bei Raumtemperatur innerhalb von 24 Stunden um 26 % gegenüber dem Ausgangswert ab, bleibt bei 4 °C jedoch mindestens 24 Stunden, bei -30 °C über mehrere Wochen stabil. Siehe auch Pyridinium Crosslinks Patienteninformationen: Osteoporose - Knochenbruchrisiko im Alter (Patienteninformation 2004) Indikationen Verdacht auf primäre, postmenopausaler Osteoporose (Typ 1), primäre senile Osteoporose (Typ 2) und sekundärer Osteoporose. Die Bestimmung sollte frühestens zwei Jahre nach der Menopause erfolgen. Morbus Paget, Hyperparathyreoidismus, renale Osteodystrophie, multiples Myelom, Osteosarkom, Knochenmetastasen. Erhöhte Werte Primäre Osteoporose (Typ1 und 2), Morbus Paget, Hyperparathyreoidismus, renale Osteodystrophie, multiples Myelom, Osteosarkom, Knochenmetastasen. Pathophysiologie Das C-terminale Telopeptid der menschlichen 1-Kette von Kollagen Typ I besteht aus 26 Aminosäuren, von denen die Aminosäure Lysin in Position 16 an der Quervernetzung (X) des nativen Kollagen Typ I beteiligt ist (C-terminale Kollagen Typ I- Telopeptid-Quer (cross)-Vernetzung, CTX, siehe auch Pyridinium-Crosslinks). Das Cterminale Telopeptid der 1-Kette von Kollagen Typ I umfasst die Aminosäurenreste 1.193-1.218. Die innerhalb dieses Telopeptides gelegene Aminosäurensequenz 17 22 kann in einer -isomeren und -isomeren Form vorkommen. Die -Isomerisierung dieses Sequenzmotivs im Bereich der Aminosäuren Asp-Gly (19, 20) entsteht durch einen Angriff des Stickstoffatoms der Peptidbindung auf die Carboxylgruppe der Seitenkette des benachbarten Aspartylrestes. Sie kann zur Ausbildung eines SuccinimidRinges führen. Bei der folgenden Hydrolyse des Succinimid-Ringes können dann sowohl -isomerisierte (-Asp-Gly) als auch -isomerierte (-Asp-Gly) Sequenzmotive entstehen. Die -Isomerisierung scheint mit fortschreitendem Alter des Kollagens zuzunehmen. Etwas über die Hälfte der beim Kollagenabbau freigesetzten CTXFragmente sind noch quervernetzt, d. h. sie bestehen aus zwei -CTX-Sequenzen, einer -CTX und einer -CTX-Sequenz oder zwei -CTX-Sequenzen. Monoklonale Antikörper, die gegen die C-terminalen Telopeptide der 1-Kette von Kollagen Typ I hergestellt wurden, erkennen unterschiedliche Aminosäurenepitope in diesen Peptiden. Ein in einem mit -CrossLaps-Elisa bezeichneten kommerziellen Test vertriebener monoklonaler Antikörper erkennt spezifisch das -isomerisierte CTX-Motiv EKAHDGGR. Die Antikörper scheinen ausschließlich Kollagenabbauprodukte zu erkennen, die von Osteoklasten gebildet wurden. Die -CrossLaps-CTX unterliegen, wie auch andere Resorptionsmarker, einem ausgeprägten zirkadianen Rhythmus. Die höchsten Konzentrationen werden zwischen MVZ Labor PD Dr. Volkmann und Kollegen GbR 1 07.10.2011 -CrossLaps-CTX 1.30 und 4.30 Uhr in der Nacht, die niedrigsten Werte zwischen 11.00 und 15.00 Uhr gefunden. Das Maximum in der Nacht liegt um 66% höher als das Tagesmittel, der Tagestiefstwert 60% niedriger. Das Untersuchungsmaterial für die Bestimmung von CrossLaps sollte daher vor 8.30 Uhr morgens am nüchternen Patienten gewonnen werden (mit Angabe des Entnahmezeitpunktes). Da -CrossLaps-CTX über die Nieren ausgeschieden werden, häufen sie sich bei einer Einschränkung der glomerulären Filtrationsrate im Blut an. Eine Bestimmung ist daher nur bei einer intakten Nierenfunktion sinnvoll, d. h. bei einer Kreatinin-Clearance von > 50 mg/Minute oder einem Serum-Kreatinin von < 1,4 mg/dL (< 124 mol/L). Der Analyt ist labil, seine Immunoreaktivität im Serum fällt bei Raumtemperatur innerhalb von 24 Stunden um 26 % gegenüber dem Ausgangswert ab, bleibt bei 4 °C jedoch mindestens 24 Stunden, bei 30 °C über mehrere Wochen stabil. Die -CrossLaps-CTX reflektieren den Resorptionsstatus bei verschiedenen metabolischen Erkrankungen der Knochens. Es besteht eine gute Korrelation sowohl mit Parathormon und dem Knochenbildungsmarker Osteocalcin. Bei allen Patienten mit einem hohen Knochen-turn-over aufgrund von Knochenmetastasen, chronischem Nierenversagen oder Hyperparathyreoidismus überschritten die Blutkonzentrationen der -CossLabs-CTX das obere Referenzintervall. Bei Hypoparathyreoidismus lagen die -CrossLabs-CTX-Werte bei 81 % der Patienten unter dem obere Referenzlimit. Die -CossLaps-CTX sind für das Therapiemonitoring bei der Osteoporose geeignet. Bei Frauen, die mit verschiedenen antiresorptiven Therapeutika behandelt wurden, fielen die Serum- und Urin-CrossLaps-CTX-Konzentrationen signifikant ab. -CrossLaps zeigen eine gute Reaktion bei Biphosphonat- und Hormontherapie. H.P. Seelig MVZ Labor PD Dr. Volkmann und Kollegen GbR 2 07.10.2011