Zu jeder Mahlzeit das richtige Brot & Gebäck Wir leben in einer wunderbaren Zeit. Wenn man einen Supermarkt oder einen Bäckerladen betritt, duftet es nicht nur verführerisch nach allerlei Gebäck. Wir Konsumenten haben auch die riesige Auswahl zwischen zahllosen Brotsorten. Da gibt es verschiedene Vollkornbrote, Mischbrote und viele verschiedene Versionen von Weißbrot. Und mancher hat die Qual der Wahl und fragt: „Was soll ich kaufen?“ Und da gibt es dann immer wieder Mitmenschen, die zu einer Verunsicherung beitragen. Sie sagen:“ Du musst natürlich Vollkornbrot kaufen. Das ist das einzige und wahre Brot einer gesunden Ernährung!“ Ich setze mich seit Jahren und Jahrzehnten für eine gesunde und ausgewogene Ernährung ein. Aber ich kann mich dieser Behauptung nicht anschließen. Es hat nämlich sowohl das Vollkornbrot als auch das Weißbrot seinen festen Platz in einer vernünftigen Ernährung. Es gibt Zeiten, da ist es besser und gesünder, Vollkornbrot zu genießen. Dann aber wieder gibt es Anlässe, da ist es besser, zum Weißbrot zu greifen. Und recht oft ist es sinnvoll, zu einem Mischbrot oder Graubrot zu greifen. Hier einige Beispiele: • Wer Freizeitsport treibt, dabei gute Leistungen erbringen und sich wohlfühlen will, der sollte am Tag vor dem Sport Vollkornbrot essen. Es liefert langsame Kohlenhydrate, welche die Energie-Speicher optimal auffüllen. Langsame, langkettige Kohlenhydrate werden langsam in den Stoffwechsel aufgenommen und machen der Bauchspeicheldrüse keinen Streß. EUREST HIER ISST MAN RICHTIG • Unmittelbar vor dem Sport sollte man eine Kleinigkeit esse. Es ist nicht gut, mit leerem Magen zu starten, aber auch nicht mit zu vollem Magen. Jetzt ist es sinnvoller, sich für Weißbrot zu entscheiden. Es ist ein schnelles, kurzkettiges Kohlenhydrate, welches schnelle Energie liefert, wie man sie für den Sport braucht. • Nach dem Sport benötigen wir auch wieder schnelle Energie, vor allem, wenn wir erschöpft sind. Also hat man auch jetzt wieder mehr davon, wenn man Weißbrot isst. 2 bis 3 Stunden später ist Vollkornbrot die bessere Wahl, weil nun wieder langfristig Energie-Speicher aufgefüllt werden müssen. • Wer sich rigoros für Vollkornbrot entscheidet, muss wissen: Man darf parallel dazu nicht zu Süßes, nicht zuviel Zucker konsumieren. Vor allem der weiße Zucker und alle Waren aus weißem Zucker können zum Problem werden. Die Randschichten des vollen Korns verursachen gemeinsam mit dem Zucker Gärungen und Blähungen in Magen und Darm. Auch die Darmflora - die Welt der positiven, gesundheitsfördernden DarmBakterien - leidet unter dieser Kombination. Vor allem trifft das auf all jene zu, die eine schwache und sensible Verdauung haben. Ideal aufs Vollkornbrot: Butter und Radieschen, Tomaten oder Paprikaschoten. • Wenn also jemand sehr gern Marmelade-Brot genießt oder Brot mit Nougat-Creme, dann sollte er die Marmelade und den Nougat-Aufstrich auf Weißbrot oder auf ein weiße Semmel streichen. Da kann es nicht zu den Störungen im Darm kommen. EUREST HIER ISST MAN RICHTIG • Wenige wissen, dass sich Vollkornbrot auch nicht mit saurem Obst verträgt. Viele essen das, fühlen sich danach aber nicht wohl, haben Magenbeschwerden. Früher aß man gern eine Scheibe Vollkornbrot und einen Apfel. Wer Magenprobleme sparen möchte, sollte frühmorgens einen Apfel essen, das Brot erst 45 Minuten später. Dann gibt es keine Komplikationen. • Zu fast allen Wurstsorten eignet sich am besten Graubrot. Auch zur Suppe, zum Eintopf und zu Fleischsoßen. Wer kalte Fleischstücke zwischen 2 Brotscheiben isst, greift auch am besten zu Graubrot. Wer nur Butter oder Margarine aufs Brot streicht, kann von Graubrot, bis Roggenbrot und Vollkornbrot wählen. Pumpernickel mit Butter ist etwas Köstliches. Das gilt auch für Leberwurst. • Zum 4-Minuten -Ei hingegen sowie zum zarten Schinken passt am besten Weißbrot. In Österreich wird Brot vor allem aus Weizen und Roggen gebacken: zu 82 Prozent Weizen. Je höher der Weizenanteil, desto heller und leichter ist das Brot. Helle Weizenbrote bestehen zu 90 Prozent aus Weizenmehl. Sie schmecken sehr mild, sind leicht verdaulich. Mit steigendem Roggenanteil wird das Brot dunkler, Roggen-Mischbrote - wie etwa die Bauernbrote - enthalten zwischen 51 bis 89 Prozent Roggenmehl, Roggenbrote mindestens 90 Prozent . Sie sind kräftig und würzig. Die Vollkornbrote mit den Randschichten des vollen Korns sowie mit den Keimlingen haben den höchsten Anteil an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. EUREST HIER ISST MAN RICHTIG Für den Geschmack eines Brotes spielt neben der Mehlsorte auch die Art des Teiges eine Rolle. Die hauptsächlich verwendeten Teigsorten sind Hefeteig und Sauerteig. Hefe kommt vor allem bei hellen Weizenbroten zum Einsatz. Brotsorten mit mehr als 30 Prozent Roggenanteil werden mit Sauerteig zubereitet. Roggenmehl ist ohne Sauerteig nicht backfähig. Nur Mehl und Wasser ergibt in diesem Fall nur einen Kleister, an dem man sich nach dem Backen die Zähne ausbeißen würde. Die Brotsäure-Bakterien produzieren gasförmiges Kohlendioxid, und das lockert den Teig, so wie das die Hefezellen im Weißbrot machen. Prof. Hademar Bankhofer EUREST HIER ISST MAN RICHTIG