Biochemie- Seminar 8 Erarbeitet von Ferdi, Leif, Enno Biochemie- Seminar 8 Verweise mit [DR] bezieht sich auf „Duale Reihe - Biochemie“ von Rassow, Hauser, Netzker und Deutzmann in 2. Auflage; : [L] steht für „Biochemie und Pathobiochemie“ von Löffler, Petrides, Heinrich in 8.Auflage. Ammoniak, Harnstoffzyklus, Glukose-Alanin-Zyklus, Kreatinphosphat von Ferdi - IM SKRIPT FOLIEN 34-59 AMINOSÄUREN 2009! Pro Tag werden beim erwachsen ca. 300 g Proteine angebaut, daraus entstehen AS Diese AS dienen zur Synthese neuer Proteine, werden dem Energiestoffwechsel zugeführt oder dienen zu Synthesen anderer Stoffe wie z.Bsp Amoniak Alanin und Glutamin sind dabei wichtige Stickstoftransporter Glutamin dienst dem Transports von Stickstoff von der Peripherei der Leber zur Niere und wird dort zu Ammoniak abgebaut Ammoniak ( NH4+) ist zelltoxisch und darf nicht in Zellen akkumulieren ( sich anhäufen) Erhöhte zelluläre Ammoniakkonzentrationen führen zur Lethargie und mentaler Retardierung (ZNS-Symptomatik) Genauer Mechanismus der Toxizität ist nicht bekannt Dient zur Neutralisation von Säuren im Urin Bedeutung der Ammoniakeliminierung - Ammoniak entsteht über den Aminosäurestoffwechsel und wird über tubuläre Desaminierung von Glutamin und über die Ausscheidung als Amoniumionen ausgescheiden Ca. 20-50 mmol pro Tag Säugetiere wandeln Ammoniak in der Leber zu Harnstoff um ( ca. 30g pro Tag), der dann über Urin ausgeschieden wird Harnstoff ist neben Glutamin die wichtigste Transportform des Stickstoffs auf dem Weg von der Leber zur Niere, Ammoniak ungeeignet da in höheren Konzentration giftig Harnstoff kann auch in der Niere durch katalysierte Hydrolyse der AS Arginin gebildet werden Harnstoff ist gut wasserlöslich, ungeladen und leicht zu sezernieren Unter allen stickstoffhaltigen Verbindungen die im Urin ausgeschieden werden, stellt Harnstoff den größten Teil Ammoniakquellen des Körpers - Zu diesem Thema verweise ich auf diese unwahrscheinlich übersichtliche Abbildung: -1- Biochemie- Seminar 8 Erarbeitet von Ferdi, Leif, Enno Reaktionen des Harnstoffzyklus 1. 2. 3. 4. 5. - Der HZ ist eine wichtige Voraussetzung für die Ausscheidung überschüssigen Sticksstoffs Läuft nur in der Leber ab 5 Reaktionen bilden einen zyklischen Stoffwechselweg Es sind Enzyme in den Mitochondrien und im Cytosol beteiligt Die beiden Stickstoffatome stammen aus freiem Ammoniak bzw. Aspartat Freies Ammoniak entsteht in der mitochondrialen Matrix beim Abbau von Glutamin über Glutamat zu α-Ketoglutarat C und O stammen von Bicarbonat Dient dazu ausgehend von Orthinin wieder Arginin zu synthetisieren Schritt: Bildung von Carbamoylphosphat aus NH3 und CO2 in der mitochondrialen Matrix Schlüssselreaktion;Schrittmacher Erfordert Hydrolyse zweier Energiereicher Bindungen Durch Carbamoyl-Phosphat Synthetase 1 katalysiert Eines der am stärksten exprimierten Proteine in den Lebermitochondrien (bis zu 20% der Matrixproteine) Allosterische Aktivierung durch N-Acetylglutamat (Acetyl-CoA + Glutamat NAcetylglutamat) 2 ATP + NH3 + Bicarbonat Carbamoyl-P + 2ADP Wichtig ist die CPS 1 nicht mit der CPS2 zu verwechseln, die im Zytosol die erste Reaktion der Pyrimidinbiosynthese mit Glutamin als Stickstoffspender katalysiert Schritt: Ornithin-Transcarbamoylase; Reaktion von Carbamoylphosphat mit Ornithin unter Bildung von Citrullin Übertragung des Carbamoylrestes auf Ornithin ( nichtproteinogene AS) Ebenfalls in der mitochondrialen Matrix Das Produkt Citrullin wird ins Cytosol exportiert [DR] S. 147 verwendet anders Enzym, Ornithin-Carbamoyl-Transferase Schritt: Argininosuccinat-Synthetase Cytosolisches Enzym 2.Ammoniakgruppe wird vom Aspartat geliefert, ATP-abhängige Reaktion Erfordert die Hydrolyse zweier energiereicher Verbindungen Einführung des zweiten Stickstoffatoms durch Reaktion des Citrullins mit Asparat unter Bildung von Argininosuccinat im Zytosol Schritt: Argininsuccinase Cytosolisches Enzym Spaltung von Argininosuccinat in Arginin und Fumarat im Zytosol Fumarat ist ein Metabolit des Citratzyklus Arginin ist eine proteinogene As, aus ihr entsteht Harnstoff [DR] S. 147 sagt das katalysierende Enzym sei Argininosuccinat-Lyase Schritt: Arginase Cytosolisches Enzym Hydrolyse von Arginin unter Bildung von Harnstoff und Ornithin im Zytosol Harnstoff gelangt durch Urea transporters ( spez. Transportproteine) aus dem Zytosol ins Blut Ornithin wird durch das Transportprotein Citrulllin in Mitochondrien reimporiert und steht dort für einen weiteren Reaktionszyklus zur Verfügung -2- Biochemie- Seminar 8 Erarbeitet von Ferdi, Leif, Enno Bilanz des Harnstoffzyklus - - - Es gibt nur 2 ATP-abhängige Schrittte ( Carbmoylphosphat-Synthetase in Mitochondrien und Argininosuccinat-Synthetase im Cytosol), aber 3 ATP verbraucht da CMP-S. benötigt 2 ATP Außerdem wird ATP bei der Arginosuccinat-Synthetase nicht zu ADP+P sondern zu AMP+Phosphat hydrolysiert , welches in der Zelle schnell zu 2 Phosphationen hydrolysiert wird So werden letztlich vier energiereiche Bindungen gespalten Oder anders: o Benötigt 3 ATP +Ammoniak + Aspartat+ Bicarbonat o Bildung von Harnstoff + Fumurat + 2 ADP +2 Pi + AMP + PPi. o Fumurat wird in den Citratzyklus zurückgeführt. Der gebildete Harnstoff erhält sein C-Atom und ein N-Atom aus dem Carbamoylphosphat Das zweite N-Atom stammt aus der α-Aminogruppe des Aspartas Stöchimometrie: H4+ + HCO3- + 3 ATP + H2O + Aspartat wird zu Harnstoff + 2 ADP + AMP + 4 Pi + Fumarat Schlüsselstellung von Glutamat für den Harnstoffzyklus - Wie auch das Skript begnüge man sich mit dieser Abbildung, die so viel sagt: Stellung des Harnstoffzyklus im Aminosäurestoffwechsel Urea Cycle steht hier für den Harnstoffzyklus, auf den die oben genannten Syntheseprodukte des ASStoffwechsel wirken, wie z.Bsp. Ammoniak und Aspartat. Reaktionen des Harnstoffzyklus im Darm und in der Niere - - [L], S. 451 Auch Enterozyten im Darm haben sehr aktiven AS-Stoffwechsel, vor allem Oxidation saurer AS: o Glutamin, Glutamat und Aspartat Die Darmschleimhaut produziert Alanin und fixiert NH4+ in Form von Citrullin Ein Viertel des in der Leber gebildeten Harnstoffs gelangt durch Diffusion aus dem Blut ins Darmlumen Dort wird er durch Urease der Darmbaktereien wieder in Ammoniak (NH4+) und Bicarbonat (HCO3-) gespalten Enterozyten können diie Produkte wieder durch Bildung von Citrullin durch CPS-1, Ornithin wird hier auch aus Glutamathergestellt Citrullin wird hier dann nicht wieder von der Leber aufgenommen sondern dient v.a. der renalen Argininsynthese - Wichtig ist das die Möglichkeit der Citrullinsynthese im Darm besteht - Argininsynthese in Niere: o 1. Abgabe in das Blut o 2. Verwendung zur Harnstoffsynthese (Harnkonzentrierung) o 3. Glutaminspaltung (Säureneutralisation durch Ammoniak) o 4. Bildung von Serin aus Glycin -3- Biochemie- Seminar 8 Erarbeitet von Ferdi, Leif, Enno Entstheung von Kreatinphosphat - Harnstoffzyklus liefert im Nebenschluss Kreatinphosphat, welches eine Energiereserve im Kohlenstoffwechsel darstellt Arginin und Glycin kondensieren zu Guanidinoacetat und Orthinin Guanidionacetat wird zu Kreatin methyliert Kreatin wird durch Kreatinkinase zu Kreatinphosphat phosphoryliert Glucose-Alanin-Zyklus - Aminosäuren werden im Muskel katabolisiert, wobei das Kohlenstoffgerüst zur Energiegewinnung oxidiert wird. Dies bedeutet, dass toxisches Ammoniak aus dem Muskelgewebe elimiert, zur Leber transportiert und in Harnstoff umgewandelt werden muss. Die Aminogruppe von Glutamat wird auf Pyruvat übertragen unter Bildung von Alanin. Alanin wird über das Blut zur Leber transportiert, wo es zu Pyruvat deaminiert wird. Pyruvat wird zu Glucose umgewandelt, das demMuskel als Energiequelle zur Verfügung steht. Im Prinzip: o Glucose kommt von Leber ins Blut und wird von der Muskulatur aufgenommen und durch Glykolyse zu Pyruvat abgebaut o Pyruvat nimmt die beim AS-Abbau frei gewordenen Aminogruppen im Muskel auf o Dabei einstseht wieder Alanin Regulation des Harnstoffzyklus - - Schrittmacherenzym ist die Carbamyolphosphat-Synthetase 1, welche den ersten Schritt ktalysiert Sie wird allosterisch durch N-Acetylglutamat aktiviert In Mitochondrien N-Acetylglutamat Konzentration höher, je mehr Glutamat und Acetyl-CoA vorhanden sind Über N-Acetylglutamat wird zum einen signalisiert , das vermehrt Substrat (Glutamat) umgesetzt werden kann , zum anderen , dass aussreichend Energie zur Verfügung steht ,da viel Acetyl-CoA in den Citratzyklus eingespeist wird So verändert sich der AS-Metabolismus und damit der Harnstoffzyklus je nach Sättigungszustand -4- Biochemie- Seminar 8 Erarbeitet von Ferdi, Leif, Enno Prinzipien des Aminosäureabbaus von Leif glukogene und ketogene Aminosäuren - Unterteilung der AS nach ihren Abbauprodukten eine größere Gruppe von AS liefert bei ihrem Abbau Produkte, die zu Glukose aufgebaut werden können = glukogene Aminosäuren („Zucker- erzeugend“) o Aspartat Aspartat Oxalacetat o Asparagin o o o o o Glutamat Glutamin Arginin Histidin e Prolin Glutamat α- Ketoglutarat o o Valin e Methionin Succinyl- CoA o o o o o Alanin Cystein Glycin Serin Threonin Pyruvat o die Endprodukte können in der Glukoneogenese zu Glukose aufgebaut werden - eine kleinere Gruppe von AS liefert bei ihrem Abbau Ketonkörper (= ketogene Aminosäuren), die im Citratzyklus abgebaut oder zur Biosynthese von Fettsäuren und Ketonkörpern verwendet werden o Leucin e Acetyl-CoA o Lysin e - manche Aminosäuren werden zu zwei Produkten abgebaut (= glukogen UND ketogen): o Tyrosin Fumarat (G)/ Acetoacetat (K) o Phenylalanin e o o Tryptophan e Pyruvat (G)/ Acetyl-CoA (K) Isoleucin e Succinyl-CoA (G)/ Acetyl-CoA (K) [e = essentiell] -5- Biochemie- Seminar 8 Erarbeitet von Ferdi, Leif, Enno Unterscheidung Abbau essentieller und nicht-essentieller Aminosäuren - Abbau der nicht oder bedingt essentiellen Aminosäuren ist dicht mit Citratzyklus verknüpft; nur Serin und Glycin entstehen aus einem Glycolyse- Zwischenprodukt [L] S. 440 Abb. 13.9b - zum Abbau siehe oben „glukogene und ketogene Aminosäuren“ - „der Abbau der essentiellen Aminosäuren liefert nur fünf Endprodukte“ Abbau essentieller Aminosäuren komplizierter als der der nicht-essentiellen, trotzdem geringe Zahl an Endprodukten (s.o. „glukogene und ketogene Aminosäuren) meisten ess. Aminosäuren werden schon zu Beginn des Abbaus transaminiert oder desaminiert – dabei entstehen meist α-Ketosäuren o nur Histidin wird über besonderen Weg zu Glutamat abgebaut o α–Aminogruppen von Methionin und Tryptophan enden als Aminogruppen nichtessentieller Aminosäuren (Cystein bzw. Alanin) [L] S. 411 Abb. 13.10 - - einzige α-Ketosäure die nicht oxidativ carboxyliert wird ist Oxalacetat [Produkt wäre Malonyl-CoA, welches hydrolysiert zu Malonat die Succinat-Dehydrogenase hemmt] für die oxidative Decarboxylierung sind Multienzymkomplexe zuständig Abbau der einzelnen Aminosäuren Alanin, Aspartat, Glutamat, Glutamin, Asparagin - lassen sich durch eine, höchstens zwei Reaktionen in α-Ketosäure überführen [ Vorstufen oder Zwischenprodukte des Citratzyklus] - „Alanin, Aspartat, Glutamat lassen sich durch Aminotransferasen ineinander überführen“ o stehen über zwei Transaminierungsreaktionen miteinander im Gleichgewicht o Aspartat- Aminotransferase (ASAT; in vielen Geweben) und Alanin- Aminotansferase (ALAT; in der Leber) kommen als cytosolische und mitochondriale Isoenzyme vor Malat- Shuttle [Enzymdiagnostik: ASAT und ALAT liefern zusammen mit γ-Glutamyltransferase (γGT) Hinweise auf Lebererkrankungen] - „Glutamin und Asparagin werden ATP-abhängig gebildet und durch Hydrolasen abgebaut“ o Glutamin wird durch Glutaminase hydrolytisch desaminiert; NH4+ wird frei; es entsteht Glutamat o Asparagin wird, ebenfalls unter NH4+- Freisetzung, durch Asparaginase in Aspartat desaminiert o Aspartat und Glutamat können durch Aspartat- Aminotransferase ineinander überführt werden -6- Biochemie- Seminar 8 Erarbeitet von Ferdi, Leif, Enno Serin, Glycin, Threonin - metabolisch eng verwandt - „Glycin und Serin lassen sich leicht ineinander umwandeln“ o hierzu dient die Serin- Hydroxymethyltransferase (SHMT); [benötigte Hydroxymethylgruppe stammt aus N5,N10-Methylen-THF vom Abbau eines weiteren Glycin- Moleküls (s. nächster Stichpunkt)] o Glycin lässt sich durch „Glycin spaltendes System“ (GSC) spalten und/oder in Serin umwandeln o für Serin- und Threonin- Abbau gibt es mehrere Wege: direkte Desaminierung von Serin zu Pyruvat durch Serindehydratase oder Serin-Pyruvat-Transaminase Transaminierung von threonin zu Hydroxypyruvat durch Serindehydratase [kein Fehler!] SHMT- katalysierter Abbau zu Glycin Umwandlung in Cystein Prolin, Ornithin, Arginin - bilden zusammen mit Glutamin die Glutamatfamilie: werden aus Glutamat synthetisiert und können zu ihm abgebaut werden - Stoffwechselschritte für Synthese und Abbau sind weitgehend reversibel und bewirken den Umbau der betreffenden AS ineinander o gemeinsame Zwischenprodukte sind Glutamat-γ-semialdehyd und Δ1Pyrrolincarboxylat - ein Abbauweg von Arginin führt über Agmantin und Putrescin zum Succinat [nicht im Detail dargestellt] Cystein und Methionin (schwefelhaltige Aminosäuren) - Stoffwechsel von Cystein und Methionin ist eng verzahnt: Cystein erhält aus MethioninAbbau seine SH-Gruppe - Abbau von Methionin ([L] S. 463 Abb. 13.27) durchläuft Teile des sog. Methioninzyklus – hierbei wird S-Methylgruppe entfernt o entstehendes Homocystein wird von Cystathionin-β-Synthase auf Serin übertragen Cystathionin entsteht o dessen Spaltung durch Cystathionin-γ-Lyase liefert Cystein und α-Ketobutyrat [ Succinyl-CoA oder α-Aminobutyrat] - Abbau von Cystein kann mehrere Wege gehen o im menschlichen Stoffwechsel vorherrschend: O2- abhängige Oxidation zu Cysteinsulfinat, anschließend Transaminierung durch Aspartat-Aminotransferase zu Sulfinylpyruvat [hierbei entsteht auch Glutamat] dieses zufällt alsbald zu Pyruvat und Sulfit [ wird oxidiert zu Sulfat] o möglich ist auch die Überführung in Pyruvat durch Abspaltung von Hydrogensulfid (HS-) durch Aminoacrylat Valin, Leucin, Isoleucin (verzweigtkettige Aminosäuren) - sind für den Menschen essentiell, Abbauwege zeigen Übereinstimmungen - [L] S. 467 Abb. 13.31 (Abbildung zu groß um sie hier reinzustellen) Tyrosin, Tryptophan (aromatische Aminosäuren) - Vorstufen für wichtige Signalstoffe ([L] Tab. 13.12) - Tyrosinabbau wird eingeleitet durch Transaminierung -7- Biochemie- Seminar 8 Erarbeitet von Ferdi, Leif, Enno - Abbau von Tryptophan siehe [L] S.472 Abb. 13.35 Histidin und Lysin - Abbau von Histidin zu Glutamat - Abbau von Lysin im menschlichen Organismus hauptsächlich über den Saccharopin- Weg Phenylalanin und Tyrosin von Enno - Phenylalanin (essentiell) ist Ausgangsstoff für Tyrosin (bedingt essentiell) Tyrosin ist Vorstufe für Katecholamine Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin sowie Melanine (UV-Schutz in Haut und Haar) Abbau Phenylalanin und Tyrosin - unterscheiden sich beide nur in einer OH-Gruppe haben gleichen Abbauweg 1. Tyrosin-Synthese - - katalysiert durch Phenylalanin-Hydroxylase (PAH) o = Monooxygenase o hauptsächlich in der Leber vorkommendes Enzym o Cofaktoren: O2 und 5,6,7,8-Tetrahydrobiopterin (BH4) ein O wird an Substrat übertragen, andere O zur Bildung von H2O BH4 zu Dihydrobiopterin oxidiert o durch NADPH wieder zu BH4 regeneriert 2. Tyrosinabbau - - durch Transaminierung eingeleitet p-Hydroxyphenylpyruvat p-Hydroxyphenylpyruvat durch p-Hyroxyphenylpyruvat-Hydroxylase (Dioxygenase, Fe2+-haltig, Cosubstrat = Ascorbinsäure) gespalten o erstes Intermediat: aromatische Homogentisat o zweites Intermediat: Maleylacetacetat Isomerisierung von Maleylacetacetat (cis) zu Fumarylacetacetat (trans) Hydrolytische Spaltung zu Fumarat und Acetoacetat Phenylketonurie (PKU) - - - Defekt der Phenylalanin-Hydroxylase (PAH) häufigste genetische Anomalie im AS-Stoffwechsel o mind. 500 verschiedene Mutationen der PAH bekannt o bei 1:10.000 Neugeborenen Phenylalanin nicht mehr / vermindert zu Tyrosin umgebaut o Ansammlung im Blut um das 50-fache (normal 3-12 mg/l) o Tyrosin wird zur essentiellen AS Phenylalanin kann nicht über Tyrosin abgebaut o alternative Stoffwechselwege nötig (sonst mit sehr geringer Aktivität) 1. Transaminierung von Phenylalanin Phenylpyruvat (-Ketosäure) 2. Reduktion zu Phenyllactat oder Decarboxylierung zu Phenylacetyl-CoA (als Phenylacetylglutamin im Urin nachweisbar) -8- Biochemie- Seminar 8 Erarbeitet von Ferdi, Leif, Enno 3. Decarboxylierung zu Phenylethylamin, anschließend Desaminierung zu Phenylacetat - Symptome: o schwerwiegendste Symptome sind geistige Retardierung bis hin zum Schwachsinn sowie progressiv verlaufende neurologische Ausfälle o biochemisch noch nicht ganz geklärt wahrscheinlich Störung des Transmitter-Gleichgewichts - Diagnostik o veraltet: Guthrie-Test Bluttest am 5. Lebenstag Wachstum von Bakterien, die auf Phenylalanin angewiesen sind (Mangelmutanten) bei Wachstum Verdacht auf Phenylalanin-Stoffwechselstörung o heute: Untersuchungen mit Tandem-Massenspektrometrie o Phenylalanin-Konzentrationen > 240 µmol/l verdächtig - Therapie o phenylalaninarme Diät (250-500 mg / d) o Substitution von Tyrosin Alkaptonurie - Defekt der Homogentisat-1,2,-Dioxygenase (Öffnung des aromatischen Rings) bislang keine Therapie möglich Homogentisinsäure wird über die Niere ausgeschieden Oxidation zu Benzochinonen bei Kontakt mit Luftsauerstoff (Braun-/Schwarzfärbung des Urins) Braunfärbung der Haut (Genital- und Achselbereich) durch Ablagerungen von Polymerisationsprodukten der Homogentisinsäure Ablagerungen von Polymerisationsprodukten der Homogentisinsäure in Knorpel (degenerative Gelenkerkrankung, Hörstörungen), Bindegewebe von Herzklappen (Klappendysfunktion) und Gefäßen (Aortenaneurysma) -9-