Seite 1 von 3 I n f o r m a t i o n s m a t e r i a l v o m 0 7 . 0 2 . 2 0 1 3 Was dem Magen zu schaffen macht Obwohl der menschliche Magen klein ist, kann er viel Nahrung fassen. Trotzdem ist er bei zahlreichen Menschen sehr empfindlich und deshalb schnell verstimmt. Wir geben u.a. Tipps, wie man Magenbeschwerden lindert. Das Enzym Pepsin ist dafür verantwortlich, dass der Speisebrei im Magen zerkleinert wird. Wird zu wenig Pepsin gebildet, ist auch die Magensaftproduktion gestört. Magensaft ist eine schleimartige Flüssigkeit, welche überwiegend aus Wasser, dem Verdauungsenzym Pepsin, schleimhautschützenden Proteinen und auch Magensäure besteht. Doch nicht nur eine Störung des Verdauungsenzyms, sondern auch Stress, Infektionen oder eine Nahrungsmittelallergie können den Magen krank machen. Die Folge sind Blähungen, Krämpfe, Übelkeit, Schmerzen oder Erbrechen. Das Problem: Die beiden gefährlichsten Magenerkrankungen, ein Magengeschwür oder Magenkrebs, verursachen über lange Zeit hinweg keine Beschwerden. Deshalb werden sie oft erst sehr spät erkannt. Übeltäter Sodbrennen Egal, was wir essen, alles muss durch den Magen. Die kürzeste Verweildauer hat der Zucker, der nur ein bis zwei Stunden verbleibt. Etwas länger, nämlich drei Stunden, halten sich die Eiweiße im Magen auf. Und Fette benötigen vier bis fünf Stunden, bis sie den Magen Richtung Darm wieder verlassen. Deshalb macht ein fettreiches Essen dem Magen auch am meisten zu schaffen. Oft sind auch Schwangere davon betroffen. Der Grund: Die wachsende Gebärmutter drückt von unten auf den Magen. Nach der Geburt des Kindes verschwindet das Sodbrennen von allein. Gelegentliches Sodbrennen ist kein Problem, bleiben die Beschwerden über mehrere Monate, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, denn Sodbrennen kann auf die Dauer die Magenschleimhaut, aber auch die Speiseröhre schädigen und schlimmstenfalls Krebs verursachen. 5 Tipps für Reizmagengeplagte 1. Versuchen Sie auf Nikotin, Alkohol und scharf gewürzte Speisen zu verzichten. 2. Kauen Sie langsam 3. Nehmen Sie viele kleine, statt weniger großer Mahlzeiten zu sich. 4. Bewegen Sie sich ausreichend – mindestens eine halbe Stunde pro Tag sollte es sein. 5. Gönnen Sie sich Ruhe und legen Sie eine Wärmflasche auf den Bauch. Jeder Dritte ist von Sodbrennen betroffen. Manche ständig, manche ab und zu. Beim Sodbrennen steigt die Magensäure in die Speiseröhre auf. Verursacher von Sodbrennen sind Alkohol, Nikotin und fettreiches Essen. Auch Kaffee oder schwarzer Tee können diese Beschwerden hervorrufen. Wer zu beiden Getränken jedoch einen Schluck Milch gibt, kann den sauren pH-Wert neutralisieren und magenschonender genießen. Schwieriger ist es, wenn Sodbrennen dadurch entsteht, dass der Verschlussmechanismus zwischen Magen und Speiseröhre nicht mehr ganz dicht ist. Dann kommt es vor allem beim Liegen zum schmerzhaften Reflux, also dem Rückfluss von Säure aus dem Magen in die Speiseröhre. Eine Ernährungsumstellung mit weniger Fettem, Süßem und Alkoholischem lohnt, um dem Sodbrennen zu entkommen. Bei leichten Beschwerden kann auch ein Yogakurs helfen. Damit hat "Hauptsache gesund"Physiotherapeutin Gitte Baumeier, die anfällig für Sodbrennen ist, gute Erfahrungen gemacht. In so einem Kurs lernt man richtiges Atmen. Dabei kommt es auf ein perfektes Zusammenspiel zwischen Zwerchfell und Magen an, die miteinander in enger Verbindung stehen. In- 1 Seite 2 von 3 formationen zu empfehlenswerten Yogakursen gibt es bei jeder Krankenkasse. Größtenteils werden verschiedene Medikamente zur Behandlung von Sodbrennen eingesetzt. Dabei handelt es sich um Substanzen, welche auf verschiedene Art und Weise die Salzsäure des Magensafts binden. Manche bauen einen Schutzfilm auf, der sich um den Mageninhalt legt, wieder andere, sogenannte H2-Blocker, docken sich an die Rezeptoren der Zellen an, die Histamine bilden. Histamin ist ein Gewebshormon, welches an der Bildung von Magensaft beteiligt ist. dachte man, egal ob Magenschleimhautentzündung, Magengeschwür oder Krebs, falsches Essen oder Stress seien die Ursache. Niemals, so vermutete die Fachwelt, könnte ein Keim im extrem sauren Milieu des Magens überleben. Umso überraschter waren Experten, als sie feststellten, dass circa die Hälfte der Weltbevölkerung mit einem Bakterium infiziert ist und das wahrscheinlich schon seit mehr als 60.000 Jahren. Bei einer Untersuchung in Leipzig an mehr als 2.000 Vorschulkindern im Jahre 2002 waren gar zwei Drittel aller Eltern infiziert. Schmerzhafte dung Der Übertragungsweg ist bis heute ungeklärt. Vermutet wird, dass die Keime über kleinste Fäkalreste im Trinkwasser weiter gegeben werden. Über einen Atemtest kann herausgefunden werden, ob die Ursache einer Magenerkrankung Helicobacter Pylorus ist. Behandelt wird mit einer Antibiotika-Therapie. Magenschleimhautentzün- Die Magenschleimhaut schützt das Innere des Magens gegen den stark sauren Magensaft. Ist diese entzündet, reagiert der Körper mit Magenschmerzen. Auch hier gilt: Eine kurze Magenschleimhautentzündung (Gastritis) ist nicht gefährlich. Untersuchen lassen sollte man sich, wenn die Entzündung bestehen bleibt und die Schmerzen nicht mehr weg gehen. Durch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten auch hier gelten als Auslöser fettes Essen, Alkohol, Nikotin – kann sich die Magenschleimhaut allein regenerieren. Auch ständige Hektik schlägt auf den Magen. Schaffen Sie Ruhemomente in Ihrem Leben. Bleiben die Symptome bestehen, helfen Medikamente. Sie hemmen die saure Magensaftproduktion. Protonenpumpenhemmer blockieren beispielsweise die Abgabe der Säure ins Mageninnere. Von der Entzündung zum Geschwür Bleibt die Magenschleimhautentzündung unerkannt, kann sich daraus ein Magengeschwür entwickeln. Dabei wird die Magenschleimhaut an einer Stelle zerstört und die oberste Muskelschicht der Magenwand angegriffen, so dass die Säure des Magensaftes ungehindert eindringen kann. Das Problem: Manche Menschen haben trotz tiefer Schädigung keine Schmerzen und gehen deshalb erst spät zum Arzt. Magengeschwüre können durch permanenten Stress entstehen, eine unbehandelte Magenschleimhautentzündung oder eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter Pylori. Die gute Nachricht: Ein Magengeschwür lässt sich sehr gut behandeln. Bei einer HelicobacterInfektion mit einer Anitbiotikatherapie. Sonst reicht oft eine Änderung der Lebensgewohnheiten oder die Gabe von säurehemmenden Medikamenten. Helicobacter Pylorus - Magenkeim als blinder Passagier Erst 1983 wurde ein Bakterium entdeckt, das unter dem Namen Helicobacter Pylorus Medizingeschichte schreiben sollte. Denn bis dahin Gefürchteter Magenkrebs Magenkrebs gehört zu den wenigen Krebsarten, welche in der westlichen Welt im Rückgang begriffen sind. Es wird vermutet, dass die bessere Konservierung von Lebensmitteln und der Gebrauch des Kühlschranks die Hauptgründe sind. Parallel dazu wird weniger Gepökeltes und Geräuchertes verzehrt, zwei mögliche Ursachen für Magenkrebs. Dennoch erkranken pro Jahr 15.000 Menschen an Magenkrebs allein in Deutschland. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei Männern bei 70, bei Frauen bei 76 Jahren. Wird der Krebs rechtzeitig erkannt, kann er operiert oder bestrahlt werden. In manchen Fällen ist auch eine Chemotherapie notwendig. Das Problem, Magenkrebs verursacht erst sehr spät Beschwerden und diese sind sehr unspezifisch: Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch, Appetitlosigkeit. Eine generelle Vorsorgeuntersuchung wird nicht empfohlen, gerade aber ältere Menschen sollten bei länger anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufsuchen, um die Symptome abzuklären. Tückischer Speiseröhrenkrebs Die Speiseröhre ist circa 25cm lang und endet mit einem Muskel, der verhindert, dass der Speisebrei in den Magen zurück fließt. Manchmal jedoch ist dieser Muskel geschwächt oder defekt. Sodbrennen ist die Folge. Wird durch jahrelanges Sodbrennen die Speiseröhre immer wieder mit saurem Magensaft gereizt, können gutartige Zellen entarten und sich in Krebszellen verwandeln. Entdeckt man die Verwandlung der Zellen in einem sehr frühen Stadium, kann die betroffene Stelle mit einem Endoskop entfernt werden. Über den Schlauch können chirurgische Instrumente bis zur betroffenen Stelle geführt werden und der 2 Seite 3 von 3 Tumor entfernt. Diese Operationsmethode ist sehr schonend und es gibt kaum Komplikationen. Ist der Tumor größer, muss der gesamte Bauchraum geöffnet oder bestrahlt werden. Manchmal ist eine Kombination aus beiden Therapien nötig. Je nach Art des Tumors kann auch eine Chemotherapie helfen. Dreck reinigt den Magen - wahr oder falsch? Landläufig meint man: Ein Magen müsse trainiert werden, damit er gegen Keime und Bakterien immun wird. Womit? Mit Dreck. Hält Dreck den Magen fit und reinigt er gar den Magen? Medizinisch gesehen liegt sogar ein Körnchen Wahrheit in dieser Volksweisheit. Denn vielerorts wird Heilerde gewonnen - für die innere Anwendung. Diese Erde enthält bestimmte Aluminium- und Magnesiumverbindungen, die zum Beispiel überschüssige Magensäure neutralisieren sowie Magen und Darm entschlacken. Solche Heilerden gibt es in Kurkliniken oder Apotheken. Neuerdings hat in Tokio sogar ein Restaurant eröffnet, welches ein Menü aus Heilerde serviert. 110 Dollar soll ein Menü kosten. Und Dreck von Außen? Viele Wissenschaftler und Ärzte sind durchaus überzeugt, dass Berührung mit Schmutz das Immunsystem stärken kann. Vor allem Kinder sollten ruhig mal wieder im Buddelkasten spielen. Wenn dabei etwas vom Sandkuchen über den Mund in den Magen gerät, ist das nicht schlimm. Im Gegenteil: Dreck kann das Abwehrsystem trainieren. Feuerelementes. Störungen des Feuerelementes machen sich durch verschiedene Symptome bemerkbar wie Sodbrennen, Magenschleimhautentzündung und Zorn, Ärger und Aggressionen. Abhilfe schafft hier Ghee - geklärte Butter, die von allen Eiweißbestandteilen befreit ist. Ghee beruhigt Magen und Gemüt, wirkt allgemein appetitanregend, schleimhautpflegend, entschlackend, abführend, kühlend und blutstillend. Ghee gibt es in jedem AsiaLaden zu kaufen. Wer möchte, kann es zu Hause selbst herstellen. Rezept: Herstellung von Ghee Butter in einem Topf mit dickem Boden zerlaufen lassen (Ceranfeld Stufe 2, Gaskocher kleinste Flamme), den entstehenden, weißen Schaum mit einem Löffel abschöpfen. Solange, bis man ungetrübt auf den Boden des Topfes sehen kann. Das kann bis zu zwei Stunden dauern. Danach schüttet man die geklärte Butter durch ein Metallsieb, in dem ein Mulltuch liegt, in ein braunes Glas mit Schraubverschluss. Nun lässt man das Ghee auskühlen. Nun ist es zum Verzehr geeignet. Büchertipps: Magen und Darm natürlich behandeln; Nicole Schaenzler und Christoph Koppenweiler, GU Ratgeber Gesundheit Reizmagen - Richtiger Umgang mit Gastritis, Sodbrennen, Magendrücken und Verdauungsstörungen von Heide Steigenberger, Kneipp Verlag Magenschrittmacher - Hoffnung für Diabetiker und Adipöse Dreimal pro Minute zieht sich unser Magen zusammen - normalerweise. Durch diese Kontraktionen wird der Speisebrei langsam Richtung Dünndarm abgegeben. Bei manchen Menschen funktioniert dieser Prozess aber nicht mehr, denen kann mit einem Magenschrittmacher geholfen werden. Dabei werden die Kontraktionsimpulse durch Elektroden ausgelöst. Kommt Nahrung im Magen an, meldet der Sensor das an den Schrittmacher. Der wiederum sendet Impulse an den Stimulator, wodurch sich der Magen ausdehnt. Der Patient wird schneller satt. An verschiedenen Universitäten und Krankenhäusern laufen momentan Studien mit dem Magenschrittmacher. Tipp von der Ayurveda-Ärztin Gan-Ölsie Gombusoren-Krüger Ghee - Innere Pflege für den Magen Damit der Magen nicht mehr schmerztht, sollte er auch gepflegt werden. So, wie man morgens sein Gesicht im Spiegel eincremt, kann man auch seine Magenschleimhaut eincremen. Das sagt zumindest die ayurvedische Medizin, denn dort ist der Magen der Sitz des 3