Gesundheits-Newsletter November 2015 Gefährliche Bakterien in

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Gesundheits-Newsletter November 2015
Gefährliche Bakterien in unserer Nahrung !
Liebe K-Palace-Eltern,
an dieser Stelle darf ich euch heute ein paar Informationen zu aktuellen Gefahren im
gesundheitlichen Bereich vermitteln, mit dem Ziel eure Aufmerksamkeit zu stärken und damit
zur Vorbeugung für unsere Kinder einen wichtigen Beitrag zu leisten.
Vielleicht habt ihr auch ein wenig die Medien verfolgt mit Berichten über die langsam
steigende Zahl von Infektionen mit sogenannten „multiresistenten“ Keimen. Diese haben
Namen wie „EHEC“ ( enterohämorrhagische Escherischia coli ) oder „MRSA“
( multiresistente Staphylococcus aureus ).
Hierbei handelt es sich um Bakterien, die ihre Beschaffenheit in der Art verändert haben,
dass sie gegen fast alle in der Medizin eingesetzten Antibiotika unempfindlich geworden
sind. Wie konnte das geschehen ?
Ein wichtiger Grund ist der massive Einsatz von Antibiotika in der Aufzucht von Tieren in der
Landwirtschaft. Fast alle Hühner, Rinder und Schweine werden in den Mastbetrieben mit
grossen Mengen von Antibiotika behandelt, zum Teil wegen Infektionen in den Ställen, zum
Teil aber auch vorbeugend.
Das kann dazu führen, dass bestimmte Keime ihre Empfindlichkeit gegen diese
Medikamente verlieren und damit die Gefahr besteht, dass diese entweder im oder auf dem
Fleisch verbleiben oder aber über die Ausscheidungen der Tiere in die Umwelt gelangen.
Wird infizierter Kot der Tiere für die Düngung der Felder verwendet, wird auch frisches
Gemüse unter Umständen mit diesen Keimen belastet.
Aber auch wir Menschen entwickeln in unserem Körper solche Keime, zum Beispiel dann,
wenn jeder einfache Infekt bei unseren Kindern sofort mit Antibiotika behandelt wird.
Wenn wir dann solche Keime in unserem Körper tragen besteht über die akute
gesundheitliche Gefährdung hinaus die Gefahr, dass wir solche Keime zum Beispiel bei
einem Klinik-Aufenthalt dort einschleppen.
Gelangen solche Keime in ein Spital können sie lebensgefährliche Operations-Infektionen
selbst bei einfachen Eingriffen hervorrufen, die dann nicht mehr oder nur schwer mit
Antibiotika zu behandeln sind.
-2-
Was sind also die wichtigsten Empfehlungen, um in diesem Bereich vorzubeugen und damit
einen wichtigen, vielleicht zukünftig lebenswichtigen Beitrag zur Vorbeugung zu leisten:

Hygiene-Massnahmen in der Küche:
1. Frisches Gemüse sorgfältig waschen, die äusseren Anteile entfernen, schälen !
2. Keine „Smooties“ mit rohen Kräutern oder rohem Gemüse !
3. Meiden Sie vor allem rohe Soja-Sprossen und Keimlinge !
4. Fleisch, vor allem Poulet-Fleisch abwaschen, auf Kunststoff-Brett schneiden,
Brett und Messer sofort mit Spülmittel und heissem Wasser abbürsten und sofort
die Hände waschen. Niemals auf demselben Brett oder mit demselben Messer
rohes Fleisch und andere Lebensmittel schneiden !
5. Wenn uns unsere „Kleinen“ beim Vorbereiten helfen, sollten sie nachher sofort die
Hände waschen, ohne vorher eventuelle Keime am Körper oder in der Küche
verteilen !
6. Die „gute Botschaft“: Alle gefährlichen Keime sterben beim Erhitzen über 70
Grad ( also nach Braten z.B. im Wog ) ab!
Man muss also das Gemüse nicht garkochen, blanchieren reicht aus, so bleiben
die wichtigen Inhaltsstoffe des Gemüses erhalten !
7. Fleisch, vor allem Poulet sollte aber kräftig erhitzt und durchgebraten sein !
8. Auf keinen Fall sollten im Haushalt Desinfektionsmittel verwendet werden ! Diese
würden nur zur weiteren Entwicklung widerstandsfähiger Bakterien führen und
gleichzeitig die notwendige Auseinandersetzung des kindlichen Immunsystems
mit allen möglichen Keimen und damit die Widerstandskraft unsere Kinder für die
Zukunft hemmen !

Was wir sonst noch tun können:
1. In der biologischen Landwirtschaft kommen keine oder zumindest weniger
Antibiotika zum Einsatz. Wir haben im Land einige biologisch bewirtschaftete
Erzeuger für Fleisch, Geflügel, Eier, Gemüse.
Hier gilt der Leitsatz: regional – saisonal – biologisch
-3-
2. Wie bereits erwähnt, müssen nicht alle akuten Erkrankungen unserer Kinder
sofort mit Antibiotika behandelt werden. Vor allem bei den saisonalen
Atemwegserkrankungen sind die Erreger zu 90% Viren, gegen die Antibiotika
nicht helfen, eher schaden !
Hier helfen meist Hausmittel oder homöopathische Arzneimittel sehr gut.
Selbstverständlich gibt es auch gefährliche bakterielle Infektionen, die primär mit
Antibiotika behandelt werden sollten, zum Beispiel eine Streptokokken-Angina.
Hier sind aber die „alten“, bewährten Substanzen praktisch zu 100% wirksam,
ohne die gefährlichen Resistenzen zu erzeugen.
Die Abklärung und die Auswahl des richtigen Medikaments soll natürlich über
eine Abklärung des behandelnden Arztes im Krankheitsfall erfolgen.
Verfasser:
Dr. med. Christof A. Ruff
Facharzt für Allgemeinmedizin
Landstrasse 274
9595 Triesen
Anmerkung: Dieser Newsletter wird aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse nach den aktuellen Wissensstand erstellt. Wohl
können Empfehlungen zu diagnostischen oder therapeutischen Massnahmen angefügt sein, die der besonderen medizinischen
Methodik des Verfassers folgen. Alle geäusserten Empfehlungen sollten durch die persönliche Konsultation beim behandelnden
Arzt überprüft werden.
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