Radiobeiträge Stiftung Warentest

Werbung
Beitrag 10/2013
Hähnchen: Biologische Keule
Gesprächspartnerin: Bettina Sauer, test-Redakteurin
Autorin: Franziska Ritter
Anmoderation:
Antibiotika sind in vielen Geflügelställen an der Tagesordnung: Wird ein Tier
krank, darf der ganze Bestand mit Medikamenten behandelt werden. Auf
diesem Wege können Bakterien entstehen, gegen die viele Antibiotika nicht
mehr helfen. Die Stiftung Warentest hat auf 12 Hähnchenschenkeln aus dem
Supermarkt antibiotikaresistente Bakterien gefunden. Franziska Ritter mit den
unappetitlichen Ergebnissen.
Frisch aus dem Supermarkt kamen sie ins Labor: Die 20 Hähnchenschenkel, die die
Stiftung Warentest untersucht hat. Fast jeder Zweite enthielt zu viele Keime, erklärt
Bettina Sauer von der Zeitschrift test.
Besonders auffällig war, dass acht der Produkte Campylobakter enthalten. Der
kann bei Menschen Durchfall verursachen und ist ziemlich häufig in
Hühnerställen anzutreffen - deshalb auch nicht verwunderlich, dass er in die
Proben kommt. Allerdings wäre es schon schön, wenn die Hersteller das
hygienisch im Griff hätten, dass er da eben nicht auftaucht.
12 von 20 Hähnchenschenkeln enthielten zudem Bakterien, die gegen bestimmte
Antibiotika resistent sind. Gesunden Menschen schaden sie nicht, doch Menschen
mit Immunschwäche oder Patienten im Krankenhaus haben ihnen kaum etwas
entgegen zu setzen – das kann die Bakterien so gefährlich machen. Sie können
entstehen, wenn Hühner massenhaft Antibiotika bekommen. Für Bio-Hähnchen
gelten strengere Auflagen: Sie dürfen Medikamente nur einmal in ihrem Leben
erhalten. Das könnte erklären, warum die Tester nur in einem von fünf Bioprodukten
Seite 1 von 2
antibiotikaresistente Bakterien fanden. Dafür enthielten sie erstaunlich viele
Verderbnis- und Krankheitskeime. Um sich zu schützen, sollten Verbraucher in der
Küche auf Hygiene achten.
Wenn man das Fleisch jetzt auf dem selben Brettchen oder mit dem selben
Messer schneidet, mit dem man auch sonst in der Küche rumwerkelt, kann
man natürlich die Keime vom Fleisch auf andere Lebensmittel übertragen.
Besonders heikel ist es, wenn die eben auf rohe Speisen kommen - weil dann
isst man sie sozusagen ungekocht und hat sie dann im Magen.
Deshalb Fleisch und Fisch am besten auf einem getrennten Brett und mit einem
eigenen Messer zubereiten. Und: Geflügel immer gut durchbraten.
Abmoderation:
Mehr Informationen zum Thema Hähnchen finden Sie in der Oktober-Ausgabe
der Zeitschrift test und im Internet unter www.test.de/gefluegel
Seite 2 von 2
Herunterladen