Vorsicht: DURCHFALL! GESUND & SICHER REISEN

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GESUND & SICHER REISEN
Vorsicht: DURCHFALL!
Mit freundlicher Unterstützung von:
Eine gemeinsame Aktion von:
Centrum
für Reisemedizin GmbH
Tropeninstitut
Berlin
Auswärtiges Amt
Gesundheitsdienst
GESUND & SICHER REISEN
Vorsicht: Durchfall!
Inhalt
Reisedurchfall vorbeugen – lindern – behandeln
Inhaltsverzeichnis
Reisedurchfall vorbeugen – lindern – behandeln
3
Was ist Durchfall und was die Ursache ?
4
Es gibt viele Auslöser
5
Was tun im Fall der Fälle
6
So können Sie die Heilung unterstützen
7
Ursache und Therapie auf einen Blick
8
Nur keine Experimente
9
Schützen Sie sich durch Vorsorge
10
10 Regeln um Durchfall zu vermeiden
11
Jeder kennt ihn. Fast jeder hat ihn selbst schon einmal erleben
müssen, beispielsweise dann, wenn er Reisen in den Süden
unternommen hat: der gemeine Durchfall, der in der medizinischen Fachsprache Diarrhoe heißt. Er ist die mit Abstand
häufigste Reiseerkrankung. Je nach Reiseziel und Reiseart
erwischt es zwischen 10% und 70% aller Reisenden pro Monat
Auslandsaufenthalt.
Zwar handelt es sich meistens um eine aus medizinischer Sicht
harmlose Erscheinung, die nach 3-5 Tagen wieder vorüber ist.
Doch unterwegs – zumal im Ausland –, während der kostbaren
Urlaubszeit oder einer wichtigen beruflichen Reise, möchte
jeder einen Durchfall möglichst ganz vermeiden.
Titelfoto: Fotograf: ChromOrange, M.Stolt Bildagentur: pixelbeamer
Kinder, Schwangere und Senioren – sie trifft’s schwerer 12
Chronisch Kranke – Vorsorge ist doppelt wichtig
13
Im Süden lauert die Gefahr
14
Camping und Trekking – nicht um jeden Preis
15
Reiseapotheke
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Impressum
Herausgeber:
TRAVELMED Service GmbH
Hansaallee 321
40549 Düsseldorf
Telefon +49 (0)211 - 90 429-60
Fax
+49 (0)211 - 90 429-69
Redaktion:
Prof. Dr. med. Erich Kröger
Wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Reisemedizin in Düsseldorf
Dr. med. Gunther von Laer
Ärztlicher Leiter des Gesundheitsdienstes des Auswärtigen Amtes
PD Dr. med. Tomas Jelinek
Leiter der Ambulanz des Tropeninstituts Berlin
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Hinzu kommt, dass der Reisedurchfall durchaus nicht immer
harmlos und unbedenklich ist. Manchmal sind Erreger anderer,
schwerer Krankheiten die Ursache. Bei Kindern, Schwangeren,
älteren Menschen und chronisch Kranken kann eine Reisediarrhoe sehr schnell den Körper austrocknen, schwere
Schäden verursachen, zu Nierenversagen führen und erhebliche
Folgen haben. Diese Personen sollten sich daher vor jeder
geplanten Auslandsreise beraten lassen. Adressen von
reisemedizinisch fortgebildeten Ärzten und Apotheken finden
Sie im Internet unter: www.travelmed.de.
Durchfall ist in der Regel dann harmlos, wenn weder Blut noch
Schleim im Stuhl zu sehen sind und wenn Fieber, Erbrechen,
Schmerzen und Kreislaufstörungen fehlen. Sonst sollte
unbedingt ein Arzt zu Rate gezogen werden. Doch selbst wenn
es sich "nur" um eine ungefährliche Reisediarrhoe handelt, gibt
es wohl keinen Reisenden, der nicht gerne wissen möchte, wie
man das Übel möglichst ganz vermeiden kann, wie man es im
Falle eines Falles schnell wieder los wird und wie man nach der
Episode schnell wieder richtig fit werden kann.
Diese Broschüre informiert Sie darüber, wie Sie bessere
Chancen haben, Montezumas Rache zu entgehen oder
zumindest deren mögliche Folgen zu lindern.
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GESUND & SICHER REISEN
Was ist Durchfall und was die Ursache?
Es gibt noch viele Auslöser
Wenn der Darm rumort
Ein Grummeln im Bauch, dünner Stuhl und
schon ist es Durchfall? - Keineswegs! Ärzte
sprechen erst dann von einer Diarrhoe, wenn
jemand mehr als dreimal am Tag Stuhlgang hat,
der in seiner Konsistenz ungeformt, also breiig
bis wässrig ist. Durchfall kann akut auftreten
oder chronisch sein. Akuter Durchfall, der so oft
während einer Reise vorkommt, ist meistens
eine Schutzreaktion des Körpers. Krankheitserreger oder Gifte sollen auf diese Art so schnell
wie möglich ausgeschieden werden.
Stress schlägt auf den Magen
Neben Kolibakterien können noch zahlreiche
weitere Faktoren die unangenehme Überreaktion des Darms in Gang setzen. Stress ist
einer davon. Beispielsweise schlagen einigen
Menschen die Reisevorbereitungen auf den
Magen, andere reagieren auf Klimawechsel,
Zeitumstellung und ungewohntes Essen sehr
empfindlich. – Gönnen Sie sich also in den
ersten Tagen etwas mehr Ruhe, damit sich Ihr
Körper besser auf das neue Umfeld einstellen
kann!
Akuter Durchfall wird häufig von Übelkeit,
Fieber und Bauchschmerzen begleitet.
Als chronisch gilt eine Diarrhoe, wenn sie
3 Wochen und länger andauert.
Verursacher Nr. 1: Kolibakterien
Ursache für den klassischen Reisedurchfall sind meistens
Bakterien. In rund 40% aller Fälle lösen ihn sogenannte
Kolibakterien aus. Sie gelangen durch fäkal verunreinigte
Nahrungsmittel oder Getränke in den Körper, aber auch
durch unzureichende Hygiene der Betroffenen, z.B. im
Umgang mit Lebensmitteln oder "provisorischem" Händewaschen nach dem Toilettengang.
Normalerweise dauern Durchfälle, die von Kolibakterien
verursacht werden, 3-5 Tage. Sie sind gelegentlich von
Übelkeit und Erbrechen begleitet.
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Vorsicht: Durchfall!
Vorsicht! Typhus, Amöben, Allergie, Malaria
Außer Kolibakterien und Stress können manchmal auch
andere Bakterien der Auslöser sein, beispielsweise Typhus
oder andere Salmonellenarten, Staphylokokken oder
Shigellen, die zuvor ebenfalls über hygienisch nicht einwandfreie Nahrung in den Körper gelangt sind.
Weitere zwar seltene aber doch typische Ursachen für eine
Reisediarrhoe sind Darmparasiten, wie Amöben, eine Virusinfektion oder allergische Reaktionen auf Lebensmittel. Wobei
es sich häufiger um eine "Empfindlichkeit" auf Gewürze,
Lebensmittel etc. handelt, als um eine echte Allergie.
Auch die tropische Malaria kann die Symptome einer
Magen-Darminfektion bewirken. Deshalb gilt: Falls Sie
während oder nach einem Aufenthalt in einer Region,
in der es Malaria gibt, Fieber und Durchfall bekommen,
dann gehen Sie sofort zu einem Arzt! Lassen Sie dort die
Ursache Ihrer Erkrankung abklären. Vor allem aber
muss dringend durch einen speziellen Test eine Malaria
ausgeschlossen werden.
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GESUND & SICHER REISEN
Was tun im Fall der Fälle?
Die Heilung unterstützen
Wasser, Zucker und Salz
Beim Durchfall verliert der Körper in kurzer Zeit
größere Mengen an Flüssigkeit und Mineralstoffen.
Im Extremfall kann dies zu Kreislaufkollaps und
Nierenversagen führen. Es ist daher äußerst
wichtig, sehr schnell und kontinuierlich die
verlorene Flüssigkeit und die ausgeschiedenen
Mineralstoffe zu ersetzen.
Medikamente und Schonkost
Die normale wässrige Reisediarrhoe beruhigt
sich meistens innerhalb von 3-5 Tagen von
selbst, vorausgesetzt der Erkrankte nimmt
ausreichend Flüssigkeit und Elektrolyte auf.
Allerdings kann der Heilungsprozess durch
spezielle Medikamente und Schonkost in vielen
Fällen erfolgreich unterstützt werden.
Besonders gut sind dafür sogenannte orale
Rehydratationslösungen (ORS) geeignet, um
mögliche ernstere Komplikationen zu vermeiden
aber auch gegen Kraftlosigkeit, die oftmals durch
einen Durchfall entstehen. Es gibt verschiedene
fertige Präparate. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt
oder Apotheker beraten, welches Mittel für Sie
bzw. Ihre geplante Reise geeignet ist.
Sollten Sie die Fertigpräparate der Reiseapotheke verbraucht haben, können Sie sich
im Notfall eine entsprechende Lösung auch
selbst herstellen:
Orale Rehydratationslösung (ORS)
Auf 1 Liter Trinkwasser:
8 gestrichene Teelöffel Zucker,
1 gestrichener Teelöffel Kochsalz,
3/4 Teelöffel Backpulver (Natriumbikarbonat), wenn vorhanden
zur Geschmacksverbesserung und zur Kaliumanreicherung
können Sie Fruchtsäfte zufügen oder zusätzlich 1- 2
Bananen essen!
Die Trinkmenge sollte so bemessen sein, dass heller Urin
ausgeschieden wird. Bei einem normalen Reisedurchfall
entspricht das bei Erwachsenen etwa 2 Gläsern Rehydratationslösung pro flüssigem Stuhl. Bei Kindern je nach
Gewicht dementsprechend weniger.
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Vorsicht: Durchfall!
Viele schwören auf Kohletabletten, andere
auf Tanninalbuminat oder auf Tabletten, die
Lactobacillus oder Saccharomyces boulardii
enthalten.
Eine Diät, die immer hilft, gibt es nicht,
dennoch ist es günstig, wenn man in den
ersten Tagen eine Art Schonkost, die gut
verdaulich ist, wählt. Auf Fleisch und fettreiche
Nahrung, wie Pommes frites oder Speisen mit
Röststoffen, sollte man ganz verzichten.
Empfehlenswert ist kohlenhydratreiches Essen.
Tipps
Kokosnusswasser (aus grünen Nüssen) ist eine ideale Rehydratationslösung! Sie ist keimfrei, enthält Salze und Zucker
im richtigen Verhältnis und ist außerdem schmackhaft.
Ein ideales Getränk im Akutfall ist auch die überschüssige,
leicht salzige Flüssigkeit, die beim Kochen von Reis
entstehen kann.
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GESUND & SICHER REISEN
Vorsicht: Durchfall!
Das Wesentliche auf einen Blick
Nur keine Experimente
Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Es gibt viele Ursachen für einen Durchfall und
daher auch keine Standardtherapie. In den
meisten Fällen genügt neben ausreichendem
Trinken eine kurzfristige Diät.
Durchfälle aufgrund einer Darminfektion sind
jedoch nur mit speziellen Tabletten (Antibiotika,
Parasitenmitteln o.a.) behandelbar, wieder
andere sind auch bei häufigen Stuhluntersuchungen nicht erklärbar und bessern sich erst
im Laufe der Zeit.
Sofort zum Arzt
Ist der Stuhl blutig oder schleimig, haben Sie
nicht nur Durchfall, sondern zusätzlich auch
noch Fieber, dann sollten Sie sich sofort an
einen Arzt wenden und niemals zur Selbsttherapie greifen.
Ursachen
Beispiel
Therapie (i.d.R.)
Infekte:
- Parasiten
Amöben/Lamblia
medikamentös
- Bakterien
Salmonellen
medikamentös
- Pilze
Hefepilze
medikamentös
- Viren
Enteroviren
symptomatisch
Allergie/Unverträglichkeit
Gewürze/Eiweiß
vermeiden
Klima
Hitze/Schwüle
anpassen
Stress
besondere Belastung
vermeiden
Toxine / verdorbene Lebensmittel
spezielle Kolibakterien
vermeiden/medikamentös
Infektunabhängige
Darmentzündung
M. Crohn
Immunsuppression
seltener:
Würmer, Erkrankungen der Leber,
Schilddrüse oder anderer Organe
(z.B. "Blinddarm");
auch: Malaria!
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Das Gleiche gilt, wenn der Durchfall länger als
5 Tage unverändert wässrig anhält.
In beiden Fällen wird der Arzt in speziellen
Stuhluntersuchungen auf Bakterien und Parasiten die Ursache feststellen, um anschließend
mit einer gezielten Therapie den Erreger zu
bekämpfen. Das kann dann ein spezielles Antibiotikum sein oder auch ein Medikament
gegen Würmer oder Parasiten. Die Auswahl
muss immer der Arzt treffen, da fatale Fehler
des Patienten möglich sind!
Durchfallmittel mit dem Wirkstoff Loperamid
sind kein Allheilmittel! Sie unterdrücken
den Durchfall: das ist bei Vorträgen,
Sitzungen oder unterwegs bei Fahrten
wertvoll. Die Anwendung über mehr als einen
Tag kann aber gefährlich werden, denn der
Darm wird sozusagen lahmgelegt. Es darf nur
bei harmlosen Symptomen eingenommen und
niemals Kindern geben werden!
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GESUND & SICHER REISEN
Vorsicht: Durchfall!
Vorsorge schützt
10 Regeln zur Vermeidung der Reisediarrhoe
Beachten Sie die Grundregeln der Hygiene!
Den hohen hygienischen Standard, den wir in
Deutschland haben, kann man in anderen Ländern, vor allem in südlichen, nicht voraussetzen.
Hinzu kommt, dass sich Bakterien in der Wärme
schneller ausbreiten. Die wichtigste Vorsorge,
die Sie selbst zur Vermeidung von Magen- und
Darminfekten leisten können, ist eine konsequente Nahrungs- und Trinkwasserhygiene.
1. Trinken Sie möglichst nur in Flaschen oder
Dosen abgefülltes Mineralwasser oder industriell
hergestellte Getränke.
2. Trinken Sie Wasser ansonsten nur, wenn es
zuvor gekocht, (mit Chlor, Silber) desinfiziert oder
gefiltert wurde.
3. Kein Problem sind in aller Regel: heißer Tee
oder Kaffee und fabrikmäßig abgefüllte Getränke.
4. Verzichten Sie auf Eiswürfel, wenn Sie nicht
sicher sind, dass das für die Herstellung benutzte
Wasser und die Eisschale keimfrei waren.
Nach wie vor gilt die alte internationale
Grundregel "cook it, peel it or forget it!" also:
kochen, schälen oder verzichten!
5. Essen Sie nur Speisen, die gekocht oder
durchgebraten sind und auch noch heiß serviert
werden.
Schauen Sie genau hin
...wie es um die Sauberkeit des Pools in Ihrer Ferienanlage
steht. Wird die Wasserqualität regelmäßig überprüft?
Tummeln sich im Planschbecken Kinder mit überquellenden Windeln? Und wissen Sie, ob und in welchem Bereich
des Strandes vielleicht ein Abwasserrohr mündet?
Können Sie der Küche Ihres Hotels oder des Restaurants
vertrauen? Arbeitet das Küchenpersonal hygienisch
einwandfrei? Wurde bei den verwendeten Tiefkühlprodukten die Kühlkette während des Transports und der
Lagerung eingehalten?
6. Essen Sie niemals aufgewärmte Speisen, z.B.
Reste vom Vortag.
7. Vermeiden Sie rohe oder halbgare Meeresfrüchte (Muscheln, Krabben, Krebse, etc.)
8. Vermeiden Sie unbedingt alle Arten roher
Speisen! Einzige Ausnahme: Obst und Gemüse,
das Sie selbst geschält haben.
9. Trinken Sie nur pasteurisierte Milch oder
kochen Sie die Milch vor dem Trinken ab.
10. Verzichten Sie auf Kostproben von Imbissständen oder Garküchen. Wenn die Versuchung
zu stark ist, lassen Sie sich das Essen vor Ihren
Augen zubereiten und achten Sie darauf, dass das
Gericht keine ungekochten Beilagen enthält.
In manchen Regionen ist das Wasserleitungsnetz schadhaft,
so dass Schmutz und Bakterien eindringen können. Zudem
verschlechtert sich oftmals die Wasserqualität im Laufe der
trockenen Jahreszeit durch die entstehende Wasserknappheit.
Falls Sie Anhaltspunkte für Zweifel haben, dann meiden Sie
den Pool und Strandabschnitt, essen Sie in einem anderen
Lokal oder bereiten Sie sich Ihre Mahlzeiten selbst zu.
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GESUND & SICHER REISEN
Kinder, Schwangere und Senioren
Chronisch Kranke
Sie trifft’s doppelt so schwer
Ungewohnte Nahrung, andere Gewürze,
hastiges oder zu fettiges Essen u.v.m. schlagen
Kindern, Schwangeren und älteren Menschen
besonders schnell auf den Magen. Sie reagieren
empfindlicher und bekommen leichter als
jüngere Erwachsene eine Reisediarrhoe. Die
Gefahr einer Austrocknung ist besonders groß.
Vorsorge ist doppelt wichtig
Jede Reise bedingt automatisch auch den
Kontakt mit neuen, für den Körper bisher unbekannten Bakterien. Während für gesunde
Menschen dies kein Problem ist, hat das
Immunsystem vieler chronisch Kranker den
fremden Bakterien und Viren weniger entgegenzusetzen, und sie können leichter die
eigentliche Magen- und Darmtätigkeit stören.
Bei Kindern ist der Flüssigkeitsverlust im
Verhältnis zum Körpervolumen in den meisten
Fällen höher als bei Erwachsenen. Ältere
Menschen haben oftmals ein reduziertes
Durstempfinden. Bei Schwangeren kann der
Verlust von Flüssigkeit und Mineralsalzen
besonders schnell dramatische Auswirkungen
haben, deshalb sollten sie bei Durchfall sofort
einen Arzt aufsuchen.
Wichtig
Sorgen Sie dafür, dass Sie ausreichend Flüssigkeit und
Mineralstoffe, die sogenannte Orale Rehydratationslösung
(ORS), zu sich nehmen! (Siehe S.6)
Vorsicht
In tropischen und subtropischen Regionen können zu
bestimmten Jahreszeiten Speisefische z.B. Barrakudas,
Muränen und Makrelen, aber auch einige Muschelarten ein
Gift enthalten, das selbst durch Kochen nicht zerstört wird.
Wer sie dennoch isst, kann eine sogenannte CiguateraFischvergiftung bekommen, die u.a. Durchfall auslöst.
Einheimische wissen, wann man welche Fische und
Muscheln meiden sollte. Achten Sie auf entsprechende
Warnungen. Denn man kann weder durch die Nase noch
durch das äußere Bild erkennen, ob der Fisch das
gefährliche Gift enthält.
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Vorsicht: Durchfall!
Wer Medikamente einnimmt, die die Magensäure blockieren, ist besonders empfänglich für
die Durchfallerreger. Die durch Medikamente
reduzierte Säurebildung im Magen führt dazu,
dass die Abwehr gegen Krankheitserreger,
beispielsweise gegen die durchfallerregenden
Kolibakterien, verringert ist. – Vorsorge ist also
doppelt wichtig.
Achtung
Erreger von Durchfallerkrankungen können auch über kleinste Kottröpfchen von Fliegen auf Speisen übertragen werden.
Achten Sie darauf, dass unmittelbar zum Verzehr gedachte
Speisen und Getränke vor Fliegen geschützt werden.
Tipp
Wer bewusst kleine Portionen isst und während des Essens
wenig trinkt, kann das Durchfallrisiko senken. Die Magensäure wird dann nämlich weniger verdünnt und kann
Krankheitserreger, die sich möglicherweise auf der Nahrung befinden, besser abtöten.
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GESUND & SICHER REISEN
Vorsicht: Durchfall!
Im Süden lauert die Gefahr
Camping und Trekking
Bakterien mögen’s warm
Nicht nur wir Mitteleuropäer genießen die
Wärme der südlichen Länder, auch Bakterien
und gerade die, die den Durchfall auslösen
können, fühlen sich bei Temperaturen um 37°C
besonders wohl! Dann vermehren sie sich
rasant und breiten sich an allen denkbaren und
undenkbaren Stellen aus. Umso wichtiger ist es, die
10 Regeln zur Vermeidung einer Reisediarrhoe
einzuhalten! (Siehe S.11)
Zurück zur Natur - nicht um jeden Preis
Naturnah, flexibel, kinderfreundlich und oft
preiswerter als das Hotel – das verbindet man
mit Campingurlaub. Zahlreiche Reiseführer informieren heute gut über die Qualität von
Campingplätzen im In- und Ausland – nutzen
Sie die Quellen und achten Sie dabei nicht nur
auf die besonders idyllische Lage, sondern auch
auf die Hinweise über die Sanitäranlagen, die
Sie mit vielen Campern teilen.
Die Hitze treibt den Schweiß
Bei hohen Temperaturen gibt der Körper mehr
Flüssigkeit über die Haut ab. Leichtes, kaum
fühlbares Schwitzen kann schon zu einem halben Liter Wasserverlust innerhalb einer Stunde
führen. Bilden sich Schweißperlen, geht meist
schon ein Liter Flüssigkeit pro Stunde verloren,
und wenn der Schweiß sogar fließt, sind es etwa
1,5 Liter in der Stunde.
Selbst wenn für die Ausrüstung bei einer
Trekkingreise modernste Materialien verwendet
werden: die hygienischen Bedingungen, mit
denen Reisende konfrontiert werden, sind nicht
selten die, die unsere Urahnen hatten. Es ist
daher umso wichtiger, die Grundregeln der
Hygiene einzuhalten, um den Reisedurchfall
zu vermeiden.
Hoher Flüssigkeitsverlust macht sich schnell
bemerkbar: bereits bei einem Wasserverlust
von zwei Prozent des Körpergewichts verringert
sich die Leistungsfähigkeit deutlich. Bei vier
Prozent kommt es zu Kopfschmerzen und
Muskelermüdung, bei fünf Prozent zu Bewusstseinstrübungen und Krämpfen und bei zehn
Prozent kann der Tod eintreten.
Wer also viel schwitzt und dann noch einen Reisedurchfall bekommt, ist besonders gefährdet!
Schon der Schluck Bergwasser in unseren
Breitengraden kann eine Reihe von Keimen
enthalten. In exotischen Ländern kann er jedoch
zu schweren Erkrankungen führen. Um beim
Trekking die Versorgung mit Trinkwasser nicht
zu gefährden, gehört ein hochwertiger Wasserfilter sowie eine ausreichende Menge von
Entkeimungstabletten zur Grundausstattung.
Hinweis
Man sollte grundsätzlich soviel trinken, dass die Urinfarbe
immer hell-wässrig bleibt und nicht dunkel wird !
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Vorsicht: Durchfall!
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Durchfall, Unfall, Anfall – das sind die häufigsten Ursachen für
Notfälle unterwegs. Eine Reiseapotheke mit einer Grundausstattung von
Medikamenten und Verbandsmaterial sollte für diese Fälle jeder
Reisende dabei haben.
Mittel zur Behandlung von
Durchfall
Fieber/Schmerzen
Übelkeit/Erbrechen (Reisekrankheit)
Magenbeschwerden
Verstopfung
Erkältung (Husten, Schnupfen, Halsschmerzen)
Allergische Hautreaktionen
Wunden (Desinfektionsmittel, Verbandsmaterial)
Verstauchungen und Verletzungen
Außerdem:
Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen (möglichst im Handgepäck)
Sonnenschutz
Insektenschutz
Augen- und Ohrentropfen
Fieberthermometer
Kleine Schere
Pinzette (Splitter + Zecken)
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Die Erweiterung der Reiseapotheke ist erforderlich vor allem bei:
Tropenreisen (z.B. Malariamedikamente, sterile Spritzen)
Höhenaufenthalten (gegen Höhenkrankheit, Höhenlungenödem)
Tauchurlauben
unfallträchtigen Vorhaben
Reisen in entlegenen Zielgebieten etc.
Für chronisch Kranke, Eltern mit kleinen Kindern und ältere Menschen
empfiehlt es sich, die Reiseapotheke mit einem reisemedizinisch
geschulten Apotheker oder Arzt zu besprechen, um individuelle
Notwendigkeiten abzuklären. Eine Liste solcher Apotheker und Ärzte
finden Sie im Internet unter www.travelmed.de
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