Vitamin E. Vitamin E ist ein Gruppenname für mindestens acht verschiedene Vitamine. Die für den medizinischen Umgang wichtigste Form ist das a Tokopherol. Der wissenschaftliche Name für Vitamin E lautet Tokopherol. „Toko“ heißt Wehen oder Geburt. Die Bezeichnung stammt noch aus den ersten Untersuchungen, die vermuten ließen, dass Vitamin E etwas mit Wehen zu tun haben könnte. Inzwischen ist klar, dass Vitamin E einer der wichtigsten Radikalenfänger ist. Vitamin E und Cholesterin Vitamin E hat Besonderheiten, die andere Vitamine nicht aufweisen. Zuerst einmal hat es kein spezielles Transportmedium. Die meisten Vitamine (und Proteine, Spurenelemente und Mineralien) werden an bestimmte Vehikel gebunden, welche sie durch den Körper befördern. Vitamin E dagegen wird zusammen mit Fettsäuren transportiert: 2/3 mit der „LDL Fraktion“, 1/5 mit der „HDL“ und der Rest mit der „VLD“ Fraktion. Diese Abkürzungen sind jedem bekannt, der einmal seine Blutfette untersuchen ließ. L steht für light = niedrig, H für high= hoch, vl für very low = sehr niedrig, DL steht immer für Densitiy Lipoprotein. Also niedrig dichtes, hoch dichtes und sehr niedrig dichtes Lipoprotein. Bekannt ist immerhin, dass LDL das Cholesterin zu den Zellen transportiert HDL transportiert Cholesterin von den Zellen zur Leber, von da an beginnt die Ausscheidung oder ein Zurückführen „Recyceln“. Es gibt Berechnungen die so gedeutet werden können, dass je höher LDL , bzw.,. je niedriger HDL ausfällt, umso größer ist das Risiko für Gefäßverkalkungen (med. Arteriosklerose) und damit für Herzinfarkt oder Schlaganfall, und umgekehrt. Nur ein sehr kleiner Teil von HDL, welches ohnehin in geringer Menge im Blut vorkommt, ist direkt durch das Cholesterin in der Nahrung zu beeinflussen. Das übrige Cholesterin reagiert nicht auf die Nahrungszusammensetzung. Warum ist Vitamin E so nah bei den Fetten? Je mehr Fett verbrannt wird, umso größere Mengen an Freien Radikalen entstehen. Deswegen ist die enge räumliche Kopplung von Vitamin E und Fett im Blut so wichtig. Es würde zuviel Zeit vergehen, wenn erst noch das Vitamin E zur Fettverbrennung transportiert werden und umgeladen werden müsste. Das zeigt aber auch, dass die Menge an Vitamin E unter Umständen nicht reichen könnte, nämlich dann, wenn viel Energie freigesetzt wird: beim Sport, bei Krankheiten, bei Krebs. Vitamin E und freie Radikale Der Bedarf an Vitamin E steigt mit steigendem Fettverzehr. Der Bedarf steigt ebenfalls, wenn die besonders wünschenswerten Fette, mehrfach ungesättigte = MUFS und vielfach ungesättigten = PUFS in der Nahrungszusammensetzung bevorzugt werden. Bei deren Verbrennung, welche verhältnismäßig rasch abläuft, entstehen viele Freie Radikale. Beim Verzehr von diesen Fetten, welche vor allem in den Pflanzenölen enthalten sind, wäre ein Mangel an Vitamin E zu erwarten, bzw. zu befürchten. Erstaunlicherweise sind aber gerade diese Pflanzenöle natürlicherweise schon reich an Vitamin E, Zufall? Eine weitere Eigentümlichkeit des Vitamin E ist, dass der Organismus in der Lage ist bei beschädigtem Vitamin E dieses mit Hilfe von Vitamin C zu reparieren. Eine weitere Besonderheit die zeigt, wie wichtig dem Körper eine ausreichende Menge an Vitamin E ist. Die Folge eines Vitamin E Mangels sind Arteriosklerose, rheumatische Erkrankungen oder Krebs. Neben der Fähigkeit Freie Radikale abfangen zu können, ist die entzündungshemmende Wirkung von Vitamin E wichtig, welche beinahe an diejenige bekannter Rheumaschmerzmittel heranreicht. Grundsätzlich sollte durch die Auswahl der Nahrung an eine sehr hohe Zufuhr von Vitamin E gedacht werden. Anwendung Eine zusätzliche Einnahme von Vitamin E ist bei rheumatischen Erkrankungen oder Krebs sinnvoll. Nebenwirkungen sind nicht möglich, allerdings wurde bei exzessivem Verbrauch - über 3000 mg - Muskelschwäche bei Leitungssportlern beobachtet. Eine ausreichende normale Zufuhr ist über eine entsprechende Ernährung gesichert. Wenn allerdings eine entzündungshemmende Wirkung beabsichtigt ist, reicht diese nicht aus. Dann ist eine Einnahme sinnvoll. Die Menge sollte im Mittel 500 mg pro Tag betragen. Vitamin E ist nicht gleich Vitamin E. Die Fähigkeit zum Abfangen von Freien Radikalen unterscheidet sich um den Faktor 100!. Die wirksamste Form ist a-Tocopherol. a-Tocopherol kommt in den aufgeführten Pflanzenölen vor. Vitamin E Gehalt (Milligramm je 100 Gramm Lebensmittel) • • • • • Distelöl Sonnenblumenöl Sojaöl Rapsöl Sesamöl 75,0 75,0 68,2 55,0 50,0 • • • • • • • • • • • • • • • Walnussöl Kürbiskernöl Haselnussöl Leinöl Erdnussöl Mandeln Margarine Walnüsse Erdnüsse Traubenkernöl Olivenöl Butter Vollkorngetreide Eier Milch 50,0 50,0 43,0 36,0 35,0 29,2 22,6 20,8 19,4 16,0 15,0 1,6 1,6 1,2 0,1