Wunschziel schöne Zähne

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Zahngesundheit am Tegernsee
Dr. Siegfried Marquardt
Adelhofstrasse 1
83684 Tegernsee
www.dr-marquardt.de
Tel.: 08022-1505
Gute
Zähne
schönes
Leben
Wir stellen uns vor
Unser Team,
unsere Leistungen
AUSGABE 1/2014
Zähneknirschen
Wenn Stress an die
Substanz geht
Garantiert schmerzfrei
Keine Angst vor
der Zahnbehandlung
Wunschziel
schöne Zähne
Verbesserte Optik und mehr Ausstrahlung –
die ästhetische Zahnmedizin macht‘s möglich
hmt zahnmedizin:
Dr. S. Marquardt:
„Glücklich ist, Betreuung
wer unbeschwert
Lachen
kann!“
„Wir bieten professionelle
in jedem
Lebensalter.“
PRAXIS DR. SIEGFRIED MARQUARDT
EDITORIAL
DAS PRAXISTEAM
Wir haben Ihre Zahngesundheit im
Blick und kümmern uns auch um Ihr
Wohlbefinden ganz nach unserem
Motto:
Liebe Patienten,
verehrte Leser,
„Glücklich ist,
wer unbeschwert
lachen kann“.
wer würde da nicht zustimmen: Ein schönes Lächeln mit ebensolchen Zähnen wirkt attraktiv und anziehend, und das eine bedingt
meist das andere. Schöne Zähne sind aber nicht jedem von Natur
aus gegeben, Unregelmäßigkeiten und optisch störende Beeinträchtigungen können im Laufe eines Lebens hinzukommen. Zusätzlich
können Zähne auch Ursache diverser allgemeinmedizinischer Probleme sein. Muskuläre Verspannungen, Kopfschmerzen oder auch
sogenannte Herdkrankheiten hängen häufig mit dem Kausystem zusammen.
MELDUNGEN AUS DER PRAXIS
Wir haben den Anspruch, jedem unserer Patienten die optimale Therapie zu bieten. Neben den Leistungen der allgemeinen Zahnmedizin sind wir zudem auf bestimmte Tätigkeitsschwerpunkte spezialisiert. Diese Spezialisierung macht Sinn, da die Expertise in den
jeweiligen Fachdisziplinen immer komplexer
wird. Dafür sind wir in unserem Fachgebiet
garantiert „up to date“ und haben viel Erfahrung. Unsere „Haus der Kompetenzen“ vereint alle Spezialisten unter einem Dach, so
daß Sie koordiniert und ohne lange Wege
bestens versorgt werden können.
Metallfreie Materialien mit hervorragenden Lichteigenschaften (Hochleistungs-Vollkeramiken) als auch
moderne mikroinvasive Korrekturen ermöglichen die „unsichtbare“ Wiederherstellung von Zahn und
Zahnfleisch - von natürlichen Zähnen und Gewebe kaum zu unterscheiden.
Bei verloren gegangenen Zähnen sind Implantate heute alternativlos. Wissenschaftlich unumstritten und
mit vollständiger biologischer Integrität kann ich als Spezialist für Implantologie eine in der Medizin weit
überdurchschnittlich hohe Erfolgsquote garantieren.
Übrigens: Schöne Zähne brauchen auch ein gepflegtes Fundament. Gesundes Zahnfleisch gehört unbedingt dazu. Unser Spezialistenteam für Prophylaxe übernimmt in regelmäßigen Abständen die Verantwortung für Ihre Zahngesundheit.
Sie sind neugierig geworden auf die moderne, ästhetische, funktionelle Zahnmedizin? Dann wagen Sie
doch einen weiteren Blick in unser neues Patientenmagazin, in dem Sie noch viel mehr Interessantes erfahren.
FOTOS: ZAHNARZT
FOTO: ZAHNARZT; TITEL: RIDO
Bei Fragen sprechen Sie uns an - gerne sorgen wir für Ihr unbeschwertes Lachen!
IHR PATIENTENMAGAZIN
Sie möchten einen Spättermin haben, damit
Sie diesen mit Ihrer Berufstätigkeit besser
vereinbaren können? Sie leiden unter Zahnbehandlungsangst? Haben Fragen zur Finanzierung von Zahnersatz? Oder Sie wünschen
sich eine Zahnarzt-Zweitmeinung? Was auch
immer Ihnen auf dem Herzen brennt: Bitte
teilen Sie es uns mit! Auch für Lob und Kritik
haben wir ein offenes Ohr.
Und das schönste Kompliment ist eine Weiterempfehlung - herzlichen Dank dafür: klicken
Sie sich doch ins Internet. Sie finden unsere
Praxis auf den seriösen Bewertungsportalen
von www.imedo.de oder www.jameda.de!
UNSERE SPEZIALISTINNEN FÜR IHRE MUNDGESUNDHEIT BEANTWORTET IHRE FRAGEN
Kein anderer Zahnersatz ersetzt komplett fehlende Zähne auf so perfekte und unkomplizierte Weise.
Dr. Siegfried Marquardt
Ein offenes Ohr für
Ihre Wünsche
Erstklassige
Zahnmedizin
Auf dieser Überzeugung basiert unser Behandlungskonzept und dafür setzen mein wunderbares Team
und ich mich seit Jahren mit großer Leidenschaft ein - für das glückliche Lachen und die Zahngesundheit
unserer Patienten.
Herzlichst, Ihr
Sprechzeiten
Wir nehmen uns gerne für sie Zeit.
Daher bitten wir um rechtzeitige
Terminierung und Absprache, damit wir Ihre Wünsche in unseren
Praxisalltag optimal und individuell
integrieren können.
In akuten Notfällen werden Sie
stets zeitnah von uns betreut - das
liegt uns sehr am Herzen!
SO ERREICHEN SIE UNS
Wie gut ist es da zu wissen, dass die funktionsbasierte, ästhetische
Zahnmedizin viele Wege kennt, uns ein schöneres Lächeln als auch einen gesunden Biss zu verleihen –
und damit auch mehr Ausstrahlung und Wohlbefinden, entsprechend unserem Motto: Glücklich ist, wer
unbeschwert Lachen kann!
2
TERMINE
Welche Zahnpasta und
Zahnbürste ist die richtige
für mich?
Bei der Zahnpasta haben Sie
die Wahl, letztendlich ist Ihr
Geschmack entscheidend.
Die meisten fluoridhaltigen
Zahnpasten sind ähnlich in
ihrer Rezeptur und haben
als Hauptaufgabe, den Reinigungseffekt der Zahnbürste
zu unterstützen. In bestimmten Situationen, etwa
bei empfindlichen Zahnhälsen, kann eine Spezialzahnpasta sinnvoll sein, die
wir Ihnen im Bedarfsfall
empfehlen. Was die Zahnbürste angeht: Im Allgemeinen sind jene mit kurzem
IHR PATIENTENMAGAZIN
sich leichter und meist effektiver.
Kopf und mittelweichen Borsten die beste Wahl, bei
empfindlichem Zahnfleisch
sollten sie weich sein. Sie
sollten alle zwei Monate die
Bürste wechseln, sonst lässt
die
Reinigungswirkung
nach. Wir empfehlen auch
elektrische Zahnbürsten, die
gibt es schon zu günstigen
Preisen - auch bei uns in der
Praxis. Mit ihnen putzt es
Kann ich mit der Elektrischen
auch etwas falsch machen?
Ja, durchaus! Deshalb zeigen wir Ihnen gerne die richtige Handhabung. Bei den
Elektrischen sind viele
Handbewegungen nicht nur
überflüssig, sondern sogar
zu viel. Das kann sich in
Putzschäden äußern, etwa
in Zahnfleischreizungen.
Vom Prinzip her sollten Sie
die Bürste vorsichtig ansetzen, für wenige Sekunden
an jedem Zahn verweilen
und nur wenig Druck ausüben.
Praxis für Zahnheilkunde
Dr. Siegfried Marquardt
Spezialist für Ästhetik und
Funktion in der Zahnmedizin (DGÄZ)
Spezialist für Implantologie (EDA / BDIZ)
Adelhofstrasse 1
83684 Tegernsee
Telefon: 08022-1505
Fax: 08022-3711
Mail: [email protected]
Web: www.dr-marquardt.de
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Besuc ns
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rnet!
im Inte
MUNDHYGIENE-TERMINE
Unser Prophylaxeteam besteht
aus kompetenten und spezialisierten Dentalhygienikerinnen!
Je nach Erkrankungsrisiko für
Zahn- und Zahnfleischerkrankungen empfehlen wir zwei- bis
viermal im Jahr eine Professionelle
Zahnreinigung (PZR). Die Sitzung
dauert in der Regel ca. 1 Stunde.
3
UNSERE LEISTUNG: BEHANDLUNG ZÄHNEKNIRSCHEN
INTERVIEW
Das System „Mensch“ Wenn die Zähne knirschen
und der Rücken schmerzt...
Auf den Zahn gefühlt:
Cornelia Poletto
„Es sind
die tollen
Gene von
Mama.“
Wen plagen sie nicht: wiederkehrende Rücken- und Kopfschmerzen, Nackenverspannungen und abgeriebener
Zahnschmelz? Die Folgen übermäßigen Zähneknirschens
und -pressens gehen nicht selten auf Stress und Anspannung zurück. In unserer Praxis können wir die genauen
Ursachen herausfinden und bei der Harmonisierung der
Kau- und Kiefer- als auch Rückenmuskulatur helfen.
Morgens sind Kopf– und Rückenschmerzen meist am schlimmsten
Ein innovatives Diagnosekonzept ermöglicht
das Herausfinden der Ursache (Fehlstellungen im Kopf-Halsbereich, Bisslage des
Patienten oder ein wirkliches orthopädisches
Problem). Auf den ersten Blick scheint es
zwar um völlig verschiedene Körper-Regi-
4
onen zu gehen: Rücken und Mund. Dennoch besteht eine ganz entscheidende Verbindung. Der Rücken mit der Wirbelsäule
am einen Ende und die Zähne mit dem
Schlussbiss (der Endpunkt der Kieferschließ-Bewegung mit maximalem Vielpunktkontakt der Zähne) am anderen. Die
Wirbelsäule muss man sich wie eine Perlenkette vorstellen, die Fehlbelastungen ausgleichen muss.
Gründe für Fehlbelastungen können unterschiedlicher Art sein: Schiefstellung des Beckens (welche z.B. auch beim Golfen zu
starken Beeinträchtigungen führen kann),
Abnützung der Wirbelsäule selbst (Bandscheiben), Schiefhaltung des Kopfes und
Dauerverspannung im Nackenbereich oder
Probleme mit dem Schlussbiss, Kaumuskulatur und Kiefergelenk.
In Zusammenarbeit mit Orthopäden, Physiotherapeuten und Osteopathen wird ein individuelles Therapiekonzept erstellt. Entscheidend von Beginn an ist auch der spezialisierte Zahntechniker, dem die anatomischen und
funktionellen Gesetzmäßigkeiten des Körpers geläufig sind.
In unserer Zahnarztpraxis
gehen wir
der genauen Ursache mit einer sorgfältigen
Anamnese und Diagnose auf den Grund.
Denn auch eine Zahnfüllung und ein Zahnersatz, die nicht optimal angepasst sind,
oder ein falscher Biss von Ober- und Unterkiefer können die Kau- und Kiefermuskulatur sowie die Zähne stressen. Zudem nutzen
wir unser Partnernetzwerk um mögliche orthopädische Ursachen mit zu behandeln.
Eine individuell angepasste Anti-Knirscher-Schiene aus Kunststoff, die wie eine
Schutzkappe über die Zahnreihe gestülpt
wird, verhindert Schlimmeres und trägt zu
einer Harmonisierung der Zahn-, Muskelund Kiefergelenkfunktionen bei. Die Schiene
wird überwiegend nachts getragen. Zur Entspannung verspannter Muskeln tragen auch
gymnastische Übungen bei sowie Massagen
und Wärmebehandlungen.
Diese Therapie kann auch im Vorfeld umfangreicher weiterer Maßnahmen im Mundbereich (Zahnsanierungen) nützlich sein.
Zahnarzt Dr. Siegfried Marquardt: „Viele merken selbst
nicht, dass sie nachts mit
den Zähnen knirschen. Eine
frühzeitige Analyse und
Schienentherapie schützt
vor den Folgen.“
IHR PATIENTENMAGAZIN
FOTOS: CORNELIA POLETTO/WWW.STUDIOLASSEN.DE
Normalerweise ist der Unterkiefer in der
„Ruheschwebe“: Die Kaumuskeln sind entspannt, die Zähne des Ober- und Unterkiefers berühren sich nicht und lassen einen
Spalt von etwa drei Millimetern offen. Der
Druck, mit dem die Kiefer bis zu zwei Stunden lang nachts aneinander gerieben oder
aufeinander gepresst werden, ist um ein
Vielfaches stärker als beim Kauen. Dieses
Reiben und Pressen nennen die Zahnmediziner „Bruxismus“. Mögliche Folgen sind
Schädigungen am Zahnschmelz sowie zurückgezogenes Zahnfleisch, Schmelzrisse
und schmerzempfindliche Zähne. In schweren Fällen kann der Schmelz regelrecht verschwinden, sodass auch das Zahnbein Schaden nimmt und sich das Zahnmark zurückzieht.
VERHINDERT
SCHÄDEN AN ZÄHNEN UND
ZAHNFLEISCH: die Anti-Knirscher-Schiene. Sie wird individuell für den Patienten im Dentallabor angefertigt.
FOTO: FRIADENT,ZAHNARZT
W
er würde einen Zusammenhang herstellen zwischen orthopädischen
Problemen und einem
fehlerhaften Biss? Fühlt
sich der Mensch im Stress, reagiert der Körper mit muskulären Verspannungen. Dann
„beißt man seine Zähne zusammen“ oder
„kaut die Probleme durch“ – sprachliche
Ausdrücke dieser Art machen den Zusammenhang deutlich.
Ihre Zähne sehen super aus. Wem danken
Sie mehr, der Natur oder Ihrem Zahnarzt?
Ich glaube, das sind die tollen Gene von
Mama. Ich habe das Glück, mit guten Zähnen auf die Welt gekommen zu sein. Aber
ich habe auch immer besonders auf meine
Zähne geachtet. In den letzten zwei Jahren
habe ich mir sogar die Qual einer Spange
angetan. Eine Zeit lang bin ich so oft zum
Zahnarzt gegangen, dass sich meine Familie
schon darüber lustig gemacht hat.
oder an der Hotelrezeption eine neue Zahnbürste kaufen! Aber eigentlich könnte es
mir nie passieren, dass ich meine Zahnbürste vergesse. Denn Zähneputzen ist ein absolutes Muss für mich.
Wie häufig gehen Sie zum Zahnarzt?
Auf regelmäßige Zahnarztbesuche lege ich
viel Wert – das bedeutet bei mir zweimal
im Jahr. Zusätzlich gehe ich zur Zahnreinigung.
Die Feinschmeckerin
Wie sieht Ihr tägliches Zahnpflegeprogramm aus?
Morgens ich putze mir gründlich die Zähne.
Wenn ich dann den ganzen Tag in der Küche stehe und koche, neue Rezepte ausprobiere und abschmecke, esse ich natürlich
auch. Deswegen liegt eine Zahnbürste in
meinem Büro im Restaurant, und zwischendurch putze ich immer mal wieder die Zähne. Ansonsten kaue ich gerne ab und zu ein
zuckerfreies Kaugummi. Und vorm Schlafengehen wird auch noch einmal geputzt.
Cornelia Poletto wurde 1971 in Hamburg geboren. Nach einer Lehre an der Hotelfachschule wurde sie von Sternekoch Heinz
Winkler zur Köchin ausgebildet. Von 2000
bis 2010 betrieb sie gemeinsam mit ihrem
damaligen Ehemann Remigio Poletto ihr eigenes Restaurant „Poletto“ in Hamburg. Bereits im zweiten Jahr erhielt sie dort einen
Stern im Guide Michelin. Im Juni 2011 eröffnete sie ebenfalls in Hamburg die „Gastronomia Cornelia Poletto“, einen Feinkostladen
mit angeschlossenem Restaurant, 2013 folgte ihre eigene Kochschule: die „Cucina Cornelia Poletto“. Im TV ist Cornelia Poletto regelmäßig u.a. in ihrer
Kochsendung „Polettos Kochschule“
(NDR) zu sehen.
www.corneliapoletto.de
Welche Zahnbehandlung ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
In besonders schmerzhafter Erinnerung
ist mir die kürzlich erfolgte kieferorthopädische Behandlung mit meiner Klammer
geblieben. Da habe ich wirklich sehr gelitten.
Spezielle Vorlieben, was Zahnpasta angeht,
Mundspülungen, Zahnseide, Zungenbürste?
Da bin ich relativ unkompliziert. Ich habe
eine elektrische Zahnbürste und probiere
hin und wieder eine neue Zahnpasta aus.
Meiner Meinung nach liegt die Pflege in
der Regelmäßigkeit des Putzens. Viel mehr
braucht es eigentlich nicht.
Was machen Sie, wenn Sie auf Reisen einmal Ihre Zahnbürste vergessen haben?
Ich würde sofort in der nächsten Drogerie
IHR PATIENTENMAGAZIN
Was essen Sie nach einer Zahnbehandlung,
wenn Sie Hunger, aber noch eine dicke Backe haben?
Wenn ich nach einer Behandlung eine dicke Backe habe, dann esse ich nicht. Essen
hat für mich mit großem Genuss zu tun,
und mit Zahnschmerzen kann man nicht
genießen.
Woran denken Sie, wenn eine etwas unangenehme Zahnbehandlung ansteht?
Bevor ich mich auf den Zahnarztstuhl setze, denke ich einfach daran, wie schön es
ist, wenn alles wieder in Ordnung ist.
Angenommen, es kommt eine Zahnfee zu
Ihnen und Sie haben einen Wunsch frei.
Welcher wäre es?
Ich würde mir wünschen, dass meine Zähne immer gesund bleiben, ich gar nichts
dafür tun muss und nicht über Zahnarzttermine und Zähneputzen nachdenken muss.
Das wäre schön.
5
MAGAZIN
Wenn die Zähne klappern
Der Wind pfeift und die Kälte kriecht durch
die dickste Jacke – so sehr, dass wir plötzlich
anfangen, mit den Zähnen zu klappern. Kon­
trollieren lässt sich das kaum. Aber wieso
eigentlich? Ganz einfach: Wenn wir frieren,
will der Körper sich aufwärmen. Er tut das,
indem er alle Muskeln schnell zusammen­
zieht und sie wieder locker lässt. Auch die
Kaumuskeln vollführen diese Bewegung. Das
führt dazu, dass die Zähne aufeinanderschla­
gen. Doch das Zähneklappern allein kann nie
so viel Wärme erzeugen, dass wir uns wie­
der wohlfühlen. Deshalb zittern wir auch am
restlichen Körper.
Steinzeitliche Zahnfüllung
Das Stopfen von Löchern im Zahn ist keine neue Wissen­
schaft: Forscher haben in Slowenien einen 6.500 Jahre
alten Zahn entdeckt, der eine Füllung aus Bienenwachs
enthält. Dabei handelt es sich um das älteste Beweisstück
für Zahnmedizin in Europa. Ob das Wachs zu Lebzeiten
des Patienten oder erst nach dessen Tod in den Zahn ge­
füllt worden ist, lässt sich nicht mehr feststellen. Ist der
Steinzeitmensch lebend behandelt worden, kann das nur
einen Zweck gehabt haben: Vermutlich sollten damit
Schmerzen gelindert werden.
Gründliche Heilung
Es saß der fromme Meister
Mit Weib und Kind bei Tisch.
Ach, seine Lebensgeister
Sind nicht wie sonst so frisch.
Weniger Strahlenbelastung
Röntgenbilder sind für den Zahnarzt oft eine wichtige Hilfe:
Nur so kann er erfahren, wie genau es um Zähne und Kiefer des
Patienten bestellt ist. Doch das herkömmliche Verfahren setzt
den Patienten immer auch einer hohen Strahlenbelastung aus.
Eine Alternative ist das digitale Röntgen, die sogenannte digitale
Volumentomografie. Dabei rotiert das Gerät um den Kopf des Pati­
enten. Aus den zweidimensionalen Aufnahmen erstellt eine Soft­
ware praktisch dreidimensionale Bilder. Anders als bei der
analogen Röntgenaufnahme werden dabei keine Bereiche ver­
deckt. Ein weiterer Vorteil: Beim digitalen Röntgen wird weniger
intensive Strahlung benötigt.
Er sitzt mit krummem Nacken
Vor seinem Leibgericht,
Er hält sich beide Backen,
Worin es heftig sticht.
Mund zu: Wer durch den Mund atmet,
tut sich nichts Gutes: Die Mundhöhle ist ein
natürliches Feuchtbiotop, das nicht austrock­
nen darf. Ein offener Mund fördert das Ent­
stehen von Karies, Zahnfleischentzündungen
und Atemwegserkrankungen. Gerade bei Kin­
dern sollte darauf geachtet werden, dass sie den
Mund geschlossen halten und durch die Nase
atmen. Ein offener Mund kann das Kieferwachs­
tum negativ beeinflussen, da die Zunge nicht
entspannt am Oberkiefer liegt, sondern hinter
den Zähnen im Unterkiefer Druck ausübt.
Das brennt wie heiße Kohlen.
Au, schreit er, au, verdammt!
Der Teufel soll sie holen,
Die Zähne allesamt!
Doch gleich, wie es in Nöten
Wohl öfter schon geschah,
Begann er laut zu beten:
Hilf, Apollonia!
Das Öl des australischen Teebaums (Melaleuca alternifolia)
gilt bei den dortigen Ureinwohnern, den Aborigines, schon
lange als bewährtes Mittel für die Mundgesundheit. Der bri­
tische Weltumsegler James Cook brachte das Teebaumöl Ende
des 18. Jahrhunderts nach Europa. Die beiden Wirkstoffe
Terpinen und Cineol wirken gegen Bakterien, lindern
Zahnfleischentzündungen und kräftigen das Zahnfleisch.
Das Öl kann sowohl verdünnt als Mundspülung verwendet
als auch pur auf die Zahnpasta getupft werden. Vorsicht,
nicht schlucken. Es gibt zudem zahlreiche Produkte wie
Zahnpasten, Mundwasser und Zahnseide, die bereits
Teebaumöl enthalten und vor allem zur Behandlung von
Zahnfleischproblemen eingesetzt werden.
6
IHR PATIENTENMAGAZIN
FOTOS: KOBAL/IMAGES.DE, EUGENE PARTYZAN, BPK
FOTOS: GLEB POKROV/PHOTOCASE.COM, SCOTTE SPIE, YURI ARCURS, DREAMSTIME
Heilsames Öl
Kaum, daß aus voller Seele
Er diesen Spruch getan,
Fällt aus des Mundes Höhle
Ihm plötzlich jeder Zahn.
Und schmerzlos, Dank dem Himmel,
Schmaust er, wie’s sonst der Brauch,
Nur war es mehr Gemümmel,
Und lispeln tät er auch.
Pohsit! Wie klingt so niedlich
Des Meisters Säuselton.
Er trank, entschlummert friedlich,
Und horch, da schnarcht er schon.
Wilhelm Busch (1832–1908)
deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller
IHR PATIENTENMAGAZIN 7
7
GUT ZU WISSEN
Je weißer die Zähne sind, desto ge­
sünder. Für viele Menschen gilt die Formel: Gesun­
Irrtümer
rund um die Zahnpflege
Kräftiges Schrubben macht die
Zähne sauberer. Im Gegenteil: Zu viel Druck
beim Putzen kann Zähne und Zahnfleisch schädigen.
Drücken Sie zu stark auf, reiben Sie nicht nur den Bakte­
rienbelag von der Zahnoberfläche weg, sondern auch
den schützenden Zahnschmelz. Um das zu vermeiden,
benutzen Sie am besten eine weiche Zahnbürste. So wer­
den Zahnfleisch und Zähne geschont. Wichtig ist außer­
dem die richtige Putztechnik: Experten raten zur
sogenannten Bass­Methode, bei der mit kleinen Rüttel­
bewegungen Plaque am Zahn gelöst und so beseitigt
werden kann. Wer sich die Zähne mit einer Elektrobürste
putzt, sollte beim Kauf auf eine entsprechende Alarm­
funktion achten: Die Zahnbürste meldet dann automa­
tisch, wenn beim Putzen der Druck auf Zähne und Zahn­
fleisch zu groß wird.
vor Quantität. Denn die Idee der Zahnreinigung ist ja,
den Bakterienbelag, der sich im Laufe des Tages oder der
Nacht auf den Zähnen bildet, wegzuputzen und so den
Nährboden für Karies und Entzündungen zu beseitigen.
Da so ein Bakterienbelag sich ziemlich stark an den
Zahn heftet, kann er nicht mit oberflächlichem Putzen
beseitig werden. Statt oft und kurz sollten Sie also lieber
nur zweimal täglich putzen, sich dafür aber ausreichend
Zeit nehmen. Heißt: morgens und abends mindestens
zwei Minuten lang putzen. Besonders wichtig ist das
gründliche Putzen am Abend, verwenden Sie hier zu­
sätzlich Zahnseide, um Speisereste aus den Zahnzwi­
schenräumen holen zu können.
4
Zahnseide ist ein überflüssiges
Luxusutensil. Es mag mühsam erscheinen, nach
3
8
5
Je häufiger Zähne geputzt werden,
umso besser. Beim Zähneputzen gilt: Qualität
dem an und für sich doch gründlichen Putzen mit Zahn­
bürste und Zahnpasta noch einen dünnen Faden durch
die Zähne zu fädeln, doch das macht durchaus Sinn.
Denn an viele Stellen zwischen den Zähnen kommen die
Borsten einer Zahnbürste gar nicht erst hin. Hier können
sich Nahrungsreste sammeln. Mit der Zeit entstehen
dann die gefährlichen Ablagerungen namens Plaque, die
chronische Zahnfleischentzündungen bis hin zur Paro­
dontitis verursachen können. Daher sollten Sie täglich
Zahnseide verwenden. So können Sie die Zahnzwi­
schenräume gründlich reinigen. Alternativ kommen
auch sogenannte Zahnzwischenraumbürsten infrage,
deren hauchdünne Borsten in fast jede Lücke kommen.
6
Die Zähne müssen direkt nach dem
Essen geputzt werden. Was gut gedacht ist,
7
Ein Apfel ersetzt die Zahnbürste.
Keine Zahnbürste und Zahnpasta dabei? Macht nichts,
essen Sie doch einfach einen Apfel, der putzt die Zähne
genauso gut. Stimmt das? Natürlich nicht. Doch nach
wie vor hält sich das Gerücht, Äpfel seien ein guter
Zahnpflegeersatz. Sicher, in dem Lieblingsobst der Deut­
schen stecken jede Menge Vitamine und Mineralstoffe,
und oberflächlich werden beim Kauen eines Apfels auch
Beläge von den Zähnen geholt, das spürt man mit der
Zunge, wenn man danach über die Zähne fährt. Doch
zur gründlichen Reinigung ist ein Apfel nicht geeignet.
Er kann weder alle Beläge entfernen noch die Speisereste
aus den Zahnzwischenräumen und unter dem Zahnzwi­
schenraum holen. Zudem enthalten Äpfel Säuren. Diese
verändern den pH­Wert des Speichels und greifen den
Zahnschmelz an. Zu guter Letzt steckt in einem Apfel
auch noch eine ordentliche Portion Fruchtzucker: ein
wahres Fest für Kariesbakterien. Deshalb: Wer einen Ap­
fel isst, sollte das nicht anstelle des Zähneputzens tun,
sondern hinterher erst recht zur Zahnbürste greifen.
IHR PATIENTENMAGAZIN
kann böse Folgen haben: Wer seine Zähne direkt putzt,
nachdem er etwas gegessen hat, riskiert, dass er sich mit
den Essensresten gleich den schützenden Zahnschmelz
mit wegschrubbt. In vielen Lebensmitteln, in Obst und
auch in Getränken sind nämlich Säuren enthalten, die
den Zahnschmelz aufweichen. Besonders zahnschmelz­
feindliche Kandidaten sind zum Beispiel Zitrusfrüchte
und Äpfel, Cola, Schwarztee und Wein. Statt direkt zur
Bürste zu greifen, spülen Sie lieber den Mund erst einmal
nur mit Wasser aus. Das entfernt größere Speisereste und
verdünnt die Säure. Der Zahnschmelz braucht etwa eine
halbe Stunde, um sich von der Attacke zu erholen. Dann
können Sie wie gewohnt putzen.
Immer von Rot nach Weiß bürsten.
Vom Zahnfleisch zur Krone – so lautete sehr lange eine
Regel, die Zahnärzte ihren Patienten und Mütter ihren
Kindern mit auf den Weg gaben. Sie ist allerdings längst
überholt. Denn inzwischen weiß man, dass bei dieser
Technik die Borsten nicht unter den Zahnfleischrand ge­
langen. Hier aber sitzen besonders gern Bakterien, die
für Zahnhalskaries und Parodontitis verantwortlich sind.
Statt von Rot nach Weiß sollten Sie die Zähne lieber nach
der sogenannten Bass­ oder auch Rüttelmethode putzen.
Dafür setzen sie die Zahnbürste in einem 45­Grad­Win­
kel am Zahnfleischrand an und bewegen sie auf der Stel­
le. Dabei machen Sie leichte, rüttelnde Bewegungen.
Dadurch werden Beläge gelöst und Speisereste aus den
Zahnfleischtaschen geholt. Nach gut zehn Rüttelbewe­
gungen wischen Sie mit der Bürste vom Zahnfleisch
Richtung Zunge am Zahn entlang, um so die gelösten
Beläge zu entfernen.
FOTO: DCDR
2
1
de Zähne sind weiße Zähne. Das stimmt nicht, denn die
Farbe der Zähne hat weder mit deren Gesundheit zu tun
noch deutet sie zwangsläufig auf mangelnde Pflege hin.
Ob das Lächeln strahlend weiß oder doch eher in einem
gelblich­cremefarbenen Ton daherkommt, ist genetisch
bedingt. Die Optionen, daran etwas zu ändern, sind da­
her auch limitiert. Am bekanntesten sind das Verfahren
des Bleichens sowie aufhellende Zahnpasten. Seien Sie
besonders bei der Verwendung von Letzteren vorsichtig:
Sie enthalten oft aggressive Schmirgelstoffe, die den
Zahnschmelz angreifen und somit den Zahn schädigen
können. Auch vom Bleichen zu Hause raten Experten ab,
die Gefahr, damit das Gebiss langfristig zu schädigen, ist
zu groß. Wenn Sie Ihre Zähne unbedingt bleichen wol­
len, lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt beraten.
IHR PATIENTENMAGAZIN 9
ÄSTHETIK
Damit
das Lächeln
lange bleibt
Dank der hohen Standards der
ästhetischen Zahnmedizin kann heute jeder
schöne und gesunde Zähne haben
M
10
FOTO: YURI ARCURS
GERADE, FEHLERFREIE ZÄHNE:
Mit der modernen
Zahnmedizin ist das
möglich.
öglichst gerade Zähne, mög­
lichst helle Zähne, möglichst
fehlerfreie Zähne – wie es in
ihrem Mund aussieht, hat
die Menschen schon immer
beschäftigt. Im Mittelalter versuchten sie,
mit Harnsäure die Zähne aufzuhellen und so
beim Lächeln einen gesunden, vitalen Ein­
druck zu hinterlassen. Lange Zeit war es ver­
breitet, sich künstliche Zähne aus Elfenbein,
Holz oder Tierknochen mit feinem Golddraht
an die verbliebenen Zähne zu binden, um so
ein intaktes Gebiss vorzutäuschen. Obwohl
der ästhetische Aspekt also seit jeher eine
wichtige Rolle spielt in der Zahnmedizin, hat
es recht lange gedauert, bis sich die Ästhetik
als eigene Richtung etabliert hatte.
Heute gibt es die Deutsche Gesellschaft für
Ästhetische Zahnheilkunde (DGÄZ), die ihre
Leitlinien in einem Ethikkodex festgeschrie­
ben hat. Dazu gehört zum Beispiel, dass die
Behandlung immer unter den neuesten und
besten Standards erfolgt und der ästhetische
Gedanke stets langfristig angelegt ist. „Die
Ästhetik darf nie reiner Selbstzweck sein
und isoliert betrachtet werden“, sagt Zahn­
arzt Wolfgang Boer von der DGÄZ. Das
heißt: aus rein ästhetischen Gründen wird
nicht behandelt. Umgekehrt soll die Ästhetik
gleichzeitig Grundlage jeder Behandlung
sein, die medizinisch begründet ist. Ein
Zahnarzt setzt also nie einfach eine Krone
ein, damit der Patient wieder kauen kann, er
IHR PATIENTENMAGAZIN
IHR PATIENTENMAGAZIN hat bei diesem restaurativen Vorgang immer
auch im Blick, die Krone oder die Kronen
möglichst unauffällig ins Gebiss einzupassen.
Ein Grenzfall sind Veneers und Bleaching.
Diese beiden Methoden können auch zu le­
diglich kosmetischen Zwecken angewandt
werden, wobei selbst hier oftmals eine medi­
zinische Indikation gegeben ist. Dann zum
Beispiel, wenn ein abgestorbener Zahn sich
grau verfärbt und aufgehellt werden muss,
damit das Gesamtbild eines gesunden Lä­
chelns erhalten bleibt. Oder wenn jemand so
schiefe Zähne hat, dass er sich schämt. „Hier
kann oft ein psychischer Leidensdruck ent­
stehen, die Betroffenen halten sich beim La­
chen die Hand vorm Mund und sind beim
Sprechen gehemmt“, sagt Boer.
Gesundes Zahnfleisch ist eine
wichtige Grundlage
Die Möglichkeiten, in der modernen Zahn­
medizin ästhetisch zu arbeiten, sind im­
mens. „Machen können wir heutzutage fast
alles, das ist lediglich eine Frage des Prei­ses“,
sagt Boer. Er rät auch Patienten mit ge­rin­gem
Budget, sich zunächst einmal über die theo­
re­tisch möglichen Varianten zu informieren,
statt einfach nur auf die Kassenleistung
zu vertrauen. Krankenkassen zahlen eine
Grundversorgung, für sie ist – wie der Name
sagt – wichtig, aus den kranken wieder ge­
sunde Menschen zu machen, also dafür zu
sorgen, dass der Patient funktions­
>>
11
ÄSTHETIK
fähige Zähne hat, mit denen er kauen kann.
Für den ästhetischen Feinschliff muss man
selbst in die Tasche greifen.
Eine oft vernachlässigte Grundlage der
Ästhetik ist das Zahnfleisch. In der Zahn­
medizin hat sich hierfür der Begriff „Rote
Ästhetik“ etabliert, während die Zähne als
„Weiße Ästhetik“ gelten. Im Idealfall um­
schließt das gesunde Zahnfleisch die Zäh­
ne fest und bietet ihnen gemeinsam mit
den übrigen Strukturen des Zahnhalteap­
parats ein tragfähiges Fundament.
Parodontitis. Die muss möglichst in einem
frühen Stadium behandelt werden.
Um auch den langfristigen Erfolg einer
Zahnbehandlung zu sichern, ist gesundes
Zahnfleisch daher unabdingbar. Doch die
Mehrheit aller Erwachsenen leidet heu­
te unter Zahnfleischentzündungen – und
zwar meist, ohne es überhaupt zu wissen.
Sie ignorieren Symptome wie Schwellung,
Rötung oder gar Blutungen des Zahn­
fleischs – oder nehmen sie nicht einmal
als solche wahr. Dabei sind das ernst zu
nehmende Hinweise auf eine beginnende
bakterielle Erkrankung, die sogenannte
Der Zahn erlangt seine natürliche
Form wieder
Passiert das nicht, dringt die Entzündung
immer tiefer ins Zahnbett und zerstört nach
und nach den Knochen. Der wird zwar
durch ein schwammiges Bindegewebe er­
setzt. Doch diesem Ersatz fehlt die nötige
Stabilität, um die Zähne fest in ihrer Posi­
tion zu halten. Zahnverlust droht. Die Ge­
sunderhaltung des Zahnfleischs sollte also
oberste Priorität haben. Nur dann kann der
Zahnarzt unter funktionalen und ästhe­
tischen Gesichtspunkten gleichermaßen
hochwertig arbeiten.
Auf eine gesunde Basis müssen zum Bei­
spiel Kronen und Brücken gesetzt werden.
Diese passen sich im Idealfall nicht nur stö­
rungsfrei ins Kausystem ein, sondern fallen
auch überhaupt nicht auf. Eine Krone wird
wie eine schützende Hülse über einen ge­
schädigten Zahn oder ein Implantat ge­
stülpt, sodass der Zahn seine natürliche
Form und ebenso seine Stabilität wieder­
erlangt. „Kronen können heute sehr hoch­
wertig und individuell gearbeitet werden,
es gibt sie in einer Vielzahl von Varianten“,
erklärt Boer. Die hohe ästhetische Kunst
des Zahnarztes zeige sich vor allem dann,
wenn vier oder sechs Schneidezähne über­
kront werden müssen. Während sich ein
einzelner oder auch zwei Schneidezähne
noch vergleichsweise gut in die Umgebung
einpassen lassen, kommt es bei mehreren
Zähnen verstärkt darauf an, die ursprüng­
liche Form so gut wie möglich zu rekons­
truieren. Gab es Füllungen? Waren die Zäh­
ne abgeknirscht? Wie standen sie zuein­
ander?
DIE FILIGRANEN
KUNSTWERKE
aus dem Labor
sind nur etwa 0,5
Millimeter „dick“.
EINE PERFEKTE FASSADE
Veneers
Verfärbte, rissige oder abgebrochene Zähne lassen sich gut hinter sogenannten Veneers
verstecken. Das sind sehr dünne, leicht transparente Keramikschalen für die Frontzähne.
Sie werden mit einem speziellen Kleber auf den Zähnen befestigt und verdecken so Makel
am Gebiss. „Veneer“ ist Englisch und bedeutet „Fassade“ oder „Furnier“.
Zurzeit sind drei Arten von Veneers erhältlich. Konventionelle Veneers werden aus Keramik hergestellt, sie sind bis zu einem Millimeter dick. Um sie aufbringen zu können, müssen
die betroffenen Zähne entsprechend vorbereitet und eine geringe Menge an Zahnsubstanz
abgetragen werden. Die sogenannten Non-prep-Veneers sind aus Kunststoff und lediglich
bis zu 0,3 Millimeter dick. Sie können auf die Zähne geklebt werden, ohne dass diese vorher
bearbeitet worden sind. In diese Kategorie fallen auch die sogenannten Lumineers, die ein
Markenname sind. Noch recht neu sind die Sofort-Veneers, die auch als „Veneers to go“
oder „Ready to go“-Veneers angeboten werden. Die werden bei einer einzigen Zahnarztsitzung auf den Zahn gebracht.
Teamwork und genug Zeit
Veneers stellen die Ästhetik im Gebiss wieder her und sorgen dank ihrer Transparenz und
der Materialeigenschaften für ein sehr natürlich wirkendes Lächeln. Das gelingt mit keiner
anderen Methode der Zahnrestauration so gut mit so wenig Aufwand. Der große Vorteil
gegenüber von Kronen ist die nur sehr geringe Menge an Zahnsubstanz, die für das Aufbringen der Veneers abgetragen werden muss.
SOLIDE BASIS:
Kronen und Brücken
brauchen festes Zahnfleisch, um dauerhaft
Halt im Kiefer finden
zu können.
DENTIMAGES, ISTOCKPHOTO
FOTOS: GLOBALSTOCK,
PRODENTE E. V.
Experten gehen bei konventionellen Veneers aus Keramik von einer durchschnittlichen
Lebensdauer von zehn Jahren aus. Aber auch Veneers, die bis zu 20 Jahre halten, sind
keine Seltenheit. Voraussetzung dafür ist allerdings eine sehr gute Pflege und Mundhygiene.
Non-prep-Veneers aus Kunststoff sind über die Jahre instabiler. Um zu verhindern, dass
Veneers kaputtgehen, sollten Sie keine Nüsse, harte Bonbons, Kerne oder Stiftenden
kauen. Dabei könnten kleine Stücke der Veneers abbrechen.
Die Kosten variieren abhängig von der Art der Veneers, dem nötigen zeitlichen Aufwand
für den Zahnarzt und das Zahnlabor sowie dem Einsetzverfahren stark. Da es sich um eine
ästhetische oder kosmetische Behandlung handelt, beteiligen sich die Krankenkassen i. d. R.
nicht an den Kosten.
12
IHR PATIENTENMAGAZIN
>>
IHR PATIENTENMAGAZIN Ein wichtiger Schwerpunkt in der Ästhetik
ist die Systematik. Eine gute Arbeit braucht
Zeit und entsteht immer in mehreren
Schritten. „Das fängt schon bei der Farb­
nahme an “, erläutert der DGÄZ­Experte
Wolfgang Boer. Hierbei sollte es selbstver­
ständlich sein, dass der Patient auch den
Techniker kennenlernt, der die Kronen
herstellen wird, und sich bei einem Treffen
gemeinsam mit dem Zahnarzt ein Bild von
der Mundsituation machen kann. Auf die­
se Weise ist es möglich zu gewährleisten,
dass die Krone hinterher auch lebendig
aussieht. „Eine gut gemachte Krone“, sagt
Boer, „sieht nicht nach Krone aus, sondern
nach Zahn.“ Auch bei der Formwieder­
herstellung und dem Rekonstruieren der
Lachlinie arbeiten Zahnarzt und Techni­
ker Hand in Hand. Mit einem
>>
13
ÄSTHETIK
TÄUSCHEND
ECHT: Eine gute
Krone sieht aus
wie ein echter
Zahn.
sogenannten diagnostischen Provisorium
nähert sich der Arzt dem Endergebnis.
Das hat den Vorteil, dass der Patient das
spätere Ergebnis sieht und sagen kann, ob
er sich damit wohlfühlt und sich wieder­
erkennt. Wenn nicht, werden weitere An­
passungen vorgenommen.
Wenig Ästhetik bei Inlays
Ein Auslaufmodell in der ästhetischen
Zahnmedizin ist das Inlay. „Das ist eine
uralte Technik, die Konkurrenz bekom­
HIGHTECH FÜR DIE ZÄHNE
und damit zahnschonendste Variante“,
sagt Boer. Das Material verfügt außerdem
über hervorragende Eigenschaften, es sta­
bilisiert und stärkt den entsprechenden
Zahn von innen (siehe Infobox). Einziges
Manko dabei: Seine Verarbeitung ist eine
Kunst, die gelernt sein will. Boer ist sich
sicher: Je mehr Zahnärzte sich damit aus­
einandersetzen und die richtige Technik
praktizieren, umso größer wird die Rolle
sein, die Kompositfüllungen in Zukunft
spielen werden.
INTERVIEW
Kompositfüllungen
Finger weg von Hausmitteln!
Auch wenn die Diagnose immer seltener
geworden ist: Ab und an findet der Zahnarzt
eben doch ein Loch im Zahn. Früher wurde
das im Handumdrehen mit Amalgam gefüllt,
einer grauen Masse, die sowohl ästhetisch
als auch gesundheitlich in die Kritik geraten
ist. Heute verwenden die Zahnärzte dafür
am liebsten Komposit. Der Begriff kommt
vom englischen „composite“ und bedeutet
so viel wie „zusammengesetzt“. Denn das
zahnfarbene Füllungsmaterial ist kein Kunststoff im herkömmlichen Sinne, sondern ein
Hightech-Verbundwerkstoff.
Zahnarzt Wolfgang-M. Boer, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft
für Ästhetische Zahnheilkunde, zum Bleaching
„Gründliche Zahnpflege, regelmäßige Kontrolle und Reinigung
beim Zahnarzt sind die besten Garanten für dauerhaft schöne Zähne.“
1.
Wie funktioniert ein Bleaching?
Es gibt die unterschiedlichsten Methoden,
um ein Bleaching durchzuführen, die hierfür
verwendete chemische Substanz ist jedoch
immer das sogenannte Karbamidperoxid.
Dieses setzt sich zusammen aus Karbamid,
einem geschmacksneutralen, farblosen Trägergel, und Wasserstoffperoxid (H2O2), wie
es zum Beispiel zum Bleichen beim Haarefärben, aber auch zur Wunddesinfektion eingesetzt wird. Kaffee, Tee, Rotwein, Safran, Tabak und vieles mehr lagern sich mit den Jahren auf den Zähnen ab und machen sie dunkel. Die Farbstoffe dringen in den weißen
Zahnschmelz ein, der das Zahnbein umhüllt,
und lagern sich dort ab. Das H2O2 löst diese
Pigmente nicht aus dem Schmelz heraus,
sondern entfärbt sie nur schonend.
Zu ungefähr 80 Prozent besteht das Material aus kleinsten Keramik-, Glas- und Quarzpartikeln, der eigentliche Kunststoffanteil
macht etwa 20 Prozent aus. Durch diese
Kombination wird die Restauration viel
stabiler als die von früher bekannten
Kunststofffüllungen. Ein weiterer Vorteil:
Die Zähne müssen für eine Kompositfüllung
kaum beschliffen werden. Da das Material
außerordentlich gut an der Zahnsubstanz
haftet, können Zähne damit sogar stabilisiert werden. Lediglich wenn das Loch im
Zahn zu groß ist oder im Seitenzahn eine
Schmelzwand des Zahns zerstört ist, rät der
Zahnarzt von einer Kompositfüllung ab.
2.
FOTOS: PLUSHSTUDIOS, CHRISTIAN DÖRFER
Kompositfüllungen können sehr lange
halten, im Schnitt geht man von mindestens
sieben Jahren aus. Dank ihrer Zusammensetzung halten hochwertige Komposite einer
hohen mechanischen Belastung problemlos
stand. Damit eine Füllung ihre maximale
Haltbarkeit auch erreichen kann, ist es
wichtig, dass sie regelmäßig und korrekt
gereinigt wird – sowohl zu Hause als auch
professionell durch das zahnärztliche Team.
14
men hat durch hochwertige Kompositfül­
lungen“, sagt Wolfgang Boer. Die jüngste
Neuerung bei den Inlays ist das Fräsen
des passgenauen Stücks direkt in der Pra­
xis und aus einem einfarbigen Keramik­
block. Die Ästhetik bleibt dabei genauso
wie der Feinschliff im Labor auf der Stre­
cke. Hinzu kommt: Um ein Inlay in den
Zahn einzupassen, müssen oftmals ge­
sunde Partien des Zahns weggenommen
werden. „Bei Füllungen sind derzeit sol­
che aus Komposit die minimalinvasivste
IHR PATIENTENMAGAZIN
Welche unterschiedlichen BleachingMethoden gibt es?
Wenn man natürliche Zähne weißer machen
möchte, gibt es grundsätzlich drei verschiedene
Ansätze: frei verkäufliche Bleaching-Materialien aus der Drogerie wie Präparate zum Aufpinseln auf die Zähne, mit Strips zum Aufkleben
oder vorgefertigten Schienen. Allen gemeinsam ist aber, dass die Bleichwirkung sehr gering
ist. Als Zweites gibt es das Bleaching vom
Zahnarzt mit individuell angepassten Schienen,
das sogenannte „Home-Bleaching“. Das ist die
bewährteste, sicherste Methode. Die dritte Variante ist das Bleaching in der Zahnarztpraxis in
zwei bis vier Sitzungen. Dazu wird ein deutlich
IHR PATIENTENMAGAZIN höher dosiertes Gel benutzt, das in der Praxis
20 bis 30 Minuten einwirken muss und zusätzlich durch spezielle Lampen erwärmt wird.
3.
Wie viel weißer werden die Zähne
beim Bleichen, und was muss man beachten?
Wir messen dies mit standardisierten Farbskalen, nach denen eine Aufhellung von zwei
bis drei Farbstufen erreicht werden kann. Dabei sollte der Zahnarzt darauf achten, dass die
Farbe nicht unnatürlich weiß wird: Die Deutsche Gesellschaft für Ästhetische Zahnheilkunde (DGÄZ) definiert schöne Zähne nicht
als künstlich knallweißen Lattenzaun, das Ziel
sind immer noch natürlich schöne Zähne.
Während das Bleaching durchgeführt wird
und auch in den ersten zwei Wochen nach
dem Abschluss, sollte man stark färbende
Nahrungsmittel wie Rotwein, Traubensaft,
Kaffee, schwarzen Tee, Speisen mit Safran
und natürlich auch Tabak möglichst vermeiden, da die Pigmente umso leichter wieder
von den Zähnen eingelagert werden.
4.
Wie lange hält der Effekt?
Das kommt sehr stark auf die Ess- und Putzgewohnheiten des Patienten an: Je mehr färbende Genussmittel in Kontakt mit den Zähnen kommen, bei Rauchern oder mäßiger
Zahnpflege, desto schneller verblasst natürlich der Aufhellungseffekt. In der Regel kann
man aber davon ausgehen, dass er mindestens drei bis fünf Jahre sichtbar bleibt.
5.
Kann Bleaching schädlich sein?
Nein, das medizinische Aufhellen des
Zahnschmelzes ist eine lang erprobte und
wissenschaftlich gut dokumentierte Technik.
Allerdings sind trotzdem einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. So sollten zum
Beispiel zuerst alle externen Beläge und Verschmutzungen von den Zähnen entfernt werden. Dazu ist im Vorfeld eine professionelle
Zahnreinigung erforderlich. Ganz wichtig, um
unerwünschte Nebenwirkungen auszuschließen, ist die gründliche Inspektion durch den
Zahnarzt: Sind unbehandelte Kariesstellen
oder undichte Kronenränder vorhanden, so
kann das H2O2 in den Zahn eindringen und
den Nerv reizen.
6.
Was kann man ohne Bleaching für
weißere Zähne tun?
Vor allem sind natürlich eine gründliche Zahnpflege, regelmäßige Kontrolle und Reinigung
beim Zahnarzt die besten Garanten für dauerhaft schöne Zähne. Bei Zahncremes, die eine
aufhellende Wirkung versprechen, ist Vorsicht
geboten: Diese enthalten häufig sehr viele
Schmirgelstoffe und führen bei regelmäßiger
Anwendung zu einem Abschmirgeln des Zahnschmelzes. Finger weg von Hausmitteln! Vor
Zigarrenasche, Erdbeermus, Zitronensaft oder
Backpulver muss dringend gewarnt werden.
Allen gemein ist, dass sie meist Säuren oder zu
viele Schmirgelstoffe enthalten, die nicht nur
den Zahnschmelz brutal angreifen, sondern oft
auch die Kariesanfälligkeit steigern.
15
IMPLANTOLOGIE
G
uter Zahnersatz ist heute kaum
noch von echten Zähnen zu
unterscheiden – ganz gleich
wie umfangreich er ist. Den­
noch leiden viele Patienten
unter den Problemen, die locker sitzende
Vollprothesen mit sich bringen: schmerz­
hafte Druckstellen, Genussverzicht und
Hemmungen beim Sprechen. Dabei gibt es
durchaus eine Lösung, die die Lebensquali­
tät nicht derart massiv einschränkt: Prothe­
sen, die von Implantaten getragen werden.
Mit einer Erfolgsquote von bis zu 98 Pro­
zent gilt diese Methode als ein Meilenstein
in der Zahnheilkunde.
Tatsächlich hat die klassische Prothese
ihre Tücken. Damit sich die Oberkieferpro­
these gut ansaugen kann, bedeckt sie den
Gaumen. Dadurch fühlt sich der Mund voll
an. Auch das Geschmacksempfinden ist
nicht mehr so intensiv. Im Unterkiefer sind
die anatomischen Voraussetzungen für eine
Vollprothese noch etwas schwieriger. Damit
sich die Zunge frei bewegen kann, liegt der
hufeisenförmige Zahnersatz lediglich auf
dem Kieferknochen. Diese relativ kleine
Haftfläche bietet der Prothese jedoch nicht
genug Halt. Viele Patienten lösen dieses
Problem für sich, indem sie auf bestimmte
Lebensmittel ganz verzichten.
Einfach wieder
Halt finden –
Prothesen
& Implantate
16
FOTO: ROBERT COCQUYT
Prothesen, die von Implantaten getragen werden,
bieten den Patienten höchsten Komfort
IHR PATIENTENMAGAZIN
FOTOS: SYOLACAN, CAMLOG
Pro Kiefer werden meist vier
­Implantate gesetzt
Hinzu kommt, dass sich die zahnlosen Kie­
ferknochen im Laufe der Zeit abbauen. Bei
natürlichen Zähnen übertragen die Wur­
zeln den Kaudruck auf den Kieferknochen.
Sind keine eigenen Zähne mehr vorhanden,
fehlt dem Kieferknochen dieser Reiz. Er bil­
det sich zurück. Das Resultat: Beide Prothe­
sen sitzen locker.
Bis zu einer Million Implantate werden
Jahr für Jahr in Deutschland als Halteele­
mente für Kronen, Brücken und Prothesen
gesetzt. Gerade für Patienten, die nach län­
gerer Zahnlosigkeit endlich mal wieder or­
dentlich zubeißen möchten, sind implantat­
gestützte, herausnehmbare Prothesen ge­
IHR PATIENTENMAGAZIN Für Implantate, die eine herausnehmbare
Vollprothese stützen sollen, gibt es verschiedene Verankerungen. Neben dem
Kugelanker hat sich besonders das Steggerüst bewährt. Bei einer Kugelverankerung
(Bild unten) sind Implantat und Kugelkopf
häufig miteinander verschraubt. Die
Kugelköpfe können aber auch direkt in das
Implantat integriert sein. Ein passendes
Gegenstück aus Metall ist in die Prothese
eingearbeitet. Mit einem Schnappmechanismus greifen Kugelkopf und kleine
Metallteichen wie Matrize und Patrize
ineinander und sorgen für optimalen Halt.
Das Steggerüst (Bild ganz unten) verbindet
die einzelnen Implantate miteinander. Die
Prothese wird einfach auf das Gerüst gesetzt. Die Steggerüst-Variante ist so stabil,
dass die Implantate sofort belastet werden
können.
zwölf Wochen sind sie mit dem Kieferkno­
chen verwachsen. Während dieser Einhei­
lungszeit bekommen die Patienten einen
provisorischen Zahnersatz. Nachdem die
Implantate eingesetzt sind, baut sich der
Kieferknochen kaum bis gar nicht mehr ab.
Sind die Implantate eingeheilt, entfernt
der Zahnarzt die Heilkappen und setzt me­
tallische Hilfsteile auf. Er fertigt ein Gips­
modell an, aus dem er ein Steggerüst
schweißt. Der Steg wird später die Prothese
stabilisieren. Zudem gilt das Steggerüst als
ideale Verankerung für herausnehmbare
Vollprothesen. Abschließend fertigt der
Zahntechniker die passgenaue Kunststoff­
prothese an.
In der abschließenden Sitzung kann die
endgültige Verankerung eingesetzt werden.
Hierbei wird alles nur noch fest verschraubt.
Die Prothese sitzt nun ohne zu wackeln. Sie
kann beliebig oft herausgenommen und
wieder eingesetzt werden.
Der Kieferknochen baut sich nicht
mehr ab
eignet. Für den schmerzfreien Eingriff
reicht in der Regel eine Lokalanästhesie
aus. Mit einem kleinen Schnitt in die
Schleimhaut bereitet der Zahnarzt den Kie­
ferknochen vor. Anschließend setzt er klei­
ne Bohrungen, die mit einem Minigewinde
versehen werden. Dann werden die Implan­
tate in die Bohrstellen eingeschraubt und
mit einer Heilkappe verschlossen. Die
Schleimhaut wird wieder vernäht – fertig.
Implantate aus Titan sind sehr stabil
Um einen möglichst hohen Tragekomfort
für eine Vollprothese zu gewährleisten,
werden in der Regel vier Implantate pro
Kiefer gesetzt. Als besonders verträglich
gelten Implantate aus Titan. Aufgrund ihrer
hervorragenden Eigenschaften werden sie
seit mehr als 30 Jahren weltweit eingesetzt.
Sie sind stabil und werden sehr gut vom
Körper angenommen. Nach etwa acht bis
Für Implantate, die eine herausnehmbare
Vollprothese stützen sollen, gibt es ver­
schiedene Verankerungen. Neben dem
Steggerüst wird häufig auch der sogenann­
te Kugelanker verwendet. Welche Lösung
für wen geeignet ist, beurteilt der Zahnarzt
in jedem Fall individuell.
Implantate sind eine dauerhafte Investi­
tion. In einzelnen Fällen übernehmen pri­
vate Krankenkassen die gesamten Kosten.
Das hängt jedoch von den Versicherungs­
vereinbarungen ab. Gesetzliche Kranken­
versicherungen übernehmen bisher nur
festgesetzte Pauschalen. Dennoch lohnt es
sich oft, die Implantate für die Prothese
aus eigener Tasche zu zahlen. Denn dank
ihrer Stützfunktion gehören schmerzhafte
Druckstellen und lockere Prothesen der
Vergangenheit an. Der Zahnersatz sitzt
endlich fest. Sowohl beim Sprechen und
Lachen als auch beim Essen. Implantate
bringen die gewohnte Lebensqualität zu­
rück.
17
ZAHNMEDIZIN
Volkskrankheit
Zähneknirschen
Wir alle kennen Situationen, die uns „Zähneknirschen“ bereiten. Wer aber regelmäßig mit den
Zähnen knirscht, überlastet damit seine Kaumuskulatur und die Kiefergelenke. Auch die Zahnsubstanz wird in Mitleidenschaft gezogen. Verspannungen, Kopfschmerzen und abgeschliffene
Kauflächen können die Folgen sein. Die Medizin
bezeichnet dieses chronische Knirschen als Bruxismus. In Deutschland ist etwa ein Drittel der
Bevölkerung betroffen. Was helfen kann: eine vom
Zahnarzt individuell angepasste Aufbissschiene
aus Kunststoff.
Für das Zähneknirschen gibt es verschie­
dene Ursachen: Sitzen Kronen, Implan­
tate oder Brücken nicht ganz optimal,
empfinden wir das meist als störend
und führen die unbewussten Mahl­
bewegungen aus. Jedoch auch zu hohe
Füllungen oder kieferorthopädisch zu
behandelnde Zähne können die Gründe
für das Knirschen sein. Eine weitere Ur­
sache ist der immer anstrengender wer­
dende Alltag und der zunehmende Stress.
Viele Menschen nehmen ihren seelischen
Druck mit ins Bett. Im Schlaf verarbeiten
unser Gehirn und der Körper dann die
unterschiedlichsten Erlebnisse und Infor­
mationen. Auch unseren Stress bauen wir
im Schlaf ab – ein Prozess, der zum Knir­
schen führen kann.
18
Wann knirschen wir mit
den Zähnen?
Das unbewusste Knirschen findet am häu­
figsten im Schlaf statt. Liegt viel Arbeit
auf dem Schreibtisch oder müssen wir uns
ganz besonders konzentrieren, kann es
aber auch tagsüber auftreten. Dabei bei­
ßen und reiben wir mithilfe unserer sehr
gut ausgebildeten Kaumuskeln die Zähne
fest aufeinander. Es entsteht ein Druck
von bis zu 40 Kilogramm pro Quadratzen­
timeter. Welche Kraft hier wirkt, macht ein
Beispiel aus dem Tierreich deutlich: Eine
fünf­ein­halb Meter lange Boa umschlingt
ihre Beute mit einem maximalen Druck
von einem Kilogramm pro Quadratzenti­
meter. Bedenklich ist auch, dass wir beim
Knirschen sehr viel mehr Kraft ausüben
als beim Kauen von Speisen. Eine solche
Belas­tung bleibt nicht folgenlos.
Was sind die Folgen?
Die kraftvollen Knirschbewegungen verur­
sachen Sprünge im Zahnschmelz. Neben
den feinen Rissen zeigen sich oft sogenann­
te Schliff-Facetten. Das sind Schleifspuren,
die wir mit unseren unkontrollierten Mahl­
bewegungen im Schmelz und im sogenann­
ten Dentin, dem Zahnbein, hinterlassen.
Das sieht nicht nur unschön aus, es macht
unsere Zähne auch temperaturempfindlich.
Auch unsere Kronen und Brücken können
wir uns regelrecht kaputtknirschen. Je län­
ger der Bruxismus unbemerkt bleibt, desto
größer sind die Schäden. In einigen Fällen
sind die Zähne bereits so abgewetzt, dass
von ihrer natürlichen Form nicht mehr viel
übrig ist. So können beispielsweise die
Hö­cker auf der Kaufläche unserer kleinen
und großen Backenzähne völlig eingeebnet
sein. Doch nicht nur die Zahnsubstanz an
IHR PATIENTENMAGAZIN
FOTOS: CAMERON WHITMAN, ALEXANDER BABICH
Warum knirschen wir
mit den Zähnen?
WER NACHTS MIT
DEN ZÄHNEN
KNIRSCHT, der hat
tagsüber oft viel um
die Ohren.
sich wird beschädigt. Hält der Zahnhalte­
apparat dem ständigen Knirschdruck nicht
mehr stand, verändert sich die Stellung
unserer Zähne. Im fortgeschritten Stadium
können die einwirkenden Kräfte sogar zum
Zahnverlust führen. Ob abgeschliffene
Kauflächen, veränderte Zahnstellungs­
winkel oder entstandene Lücken – unser
Bissverhältnis ist nicht mehr das alte. Da,
wo unsere Ober- und Unterkieferzähne
vorher stimmig aufeinandergepasst haben,
sind jetzt keine Kontaktpunkte mehr. Das
führt zu Verschleißerscheinungen der Kie­
fergelenke. Das Resultat können Knackge­
räusche sein, die wir beim Öffnen unseres
Munds hören. Schon allein der gewaltige
Druck beim Knirschen auf das Kiefergelenk
überträgt sich auf die umliegende Musku­
latur. Verspannungen und Kopfschmerzen
sind dann keine Seltenheit.
IHR PATIENTENMAGAZIN Die Aufbissschiene als
schnelle Hilfe
Eine effektive Lösung kann eine vom Zahn­
arzt individuell angepasste Aufbissschiene
sein, die als Knirscherschiene bekannt ist.
Betroffene berichten, dass sich ihre Ver­
spannungen und Kopfschmerzen dadurch
verbessert haben. Das Tragen der Schiene
entlastet die Kiefergelenke und damit die
gesamte Gesichtsmuskulatur. Auch der
Zahnschmelz und das Dentin werden vor
den Folgen weiterer Knirschattacken ge­
schützt. Die dünne Schiene aus
Kunststoff verhindert das direkte
Aufeinandertreffen der oberen
und unteren Zahnreihe. Sie wird
in der Nacht getragen, in Zeiten
großer Anspannung auch am
Tag. Die Pflege ist völlig un­
kompliziert. Einfach etwas
Zahnpasta auf die Handzahnbürste, Schie­
ne schrubben und mit klarem Wasser ab­
spülen – fertig. Auch der Arbeitsaufwand
für eine solche Schiene ist relativ gering. Ihr
Zahnarzt nimmt lediglich einen Abdruck.
Dieser wird mit Gips ausgegossen. Ab­
schließend bekommt das entstandene Gips­
modell warmen Kunststoff übergestülpt,
der die Form unserer Zähne exakt wieder­
gibt. In der Regel werden die Kosten für ei­
ne Knirscherschiene von der Krankenkasse
übernommen.
PRAKTISCHE
HELFER: Aufbissschiene für
die Nacht.
19
ZAHNARZTBESUCH
Keine Spur von
Schmerz
Etwa jeder zehnte Deutsche fürchtet sich so sehr vorm Zahnarzt,
dass er selbst bei größten Schmerzen den Gang in die Praxis scheut.
Dabei besteht dafür kein Grund: Heute gibt es sehr sanfte Betäubungen,
die eine schmerzarme Behandlung möglich machen.
Meist sehr gut verträglich
Je nachdem, ob es sich um eine rein erhal­
tende Maßnahme wie Füllungen oder um
einen größeren chirurgischen Eingriff han­
delt, kommen in der modernen Zahnmedi­
zin drei verschiedene Arten der Betäubung
zum Einsatz: die Oberflächenanästhesie,
die Infiltrationsanästhesie und die Lei­
tungsanästhesie. Handelt es sich um einen
sehr großen Eingriff oder ist die Angst des
Patienten so groß, dass er sich selbst unter
lokaler Betäubung nicht behandeln lassen
kann, ist auch eine Vollnarkose möglich.
Die kann ambulant oder in einer Klinik er­
folgen. Moderne Narkosemittel senken das
Risiko einer solchen Narkose, bei der der
Patient während der Behandlung ohne Be­
wusstsein ist. Sie sind meist gut verträglich
und haben kaum Nebenwirkungen. Außer­
dem kann der Organismus sie schnell wie­
der ausscheiden.
Bei der Oberflächenanästhesie wird le­
diglich die Schleimhaut betäubt. Dafür wird
eine Flüssigkeit auf die betreffende Stelle
gegeben, die sich dann taub anfühlt. Da­
durch ist sie vorbereitet für die Betäubungs­
spritzen, die jetzt völlig schmerzfrei gesetzt
werden können. Dieses Gefühllosmachen
20
mit einer Anästhesielösung oder einem Gel
vor der eigentlichen Spritze ist vor allem bei
Kindern sehr wichtig, um zu verhindern,
dass sich eine Angst vorm Zahnarzt über­
haupt erst aufbaut.
Im Oberkiefer wird dann meist die soge­
nannte Infiltrationsanästhesie angewandt,
bei der die betäubende Flüssigkeit unter die
Haut gespritzt wird. Sie wirkt dann, je nach
Mittel und Menge, an einer örtlich begrenz­
ten Stelle im Mund, wo sie die oberen
Schmerzpunkte der Haut und kleinere Ner­
venäste betäubt. Gleich eine ganze Hälfte
des Kiefers wird bei der Leitungsanästhesie
schmerzunempfindlich gemacht, die meist
im Unterkiefer angewendet wird und einen
ganzen Nervenbereich betäubt.
Betäubungsmittel werden individuell
auf den Patienten abgestimmt
Das Schmerzempfinden ausschalten, keine
Angst haben und dennoch bei Bewusstsein
sein – das ist die sogenannte Analgosedie­
rung. Im Gegensatz zur Vollnarkose kann der
Patient hier noch auf Anweisungen des Arztes
reagieren. Er atmet selbständig, befindet sich
aber in einer Art schläfrigen, angstfreiem
Dämmerzustand. Eine weitere, sehr bewährte
und sichere Methode der Betäubung ist der
Einsatz von Lachgas. Zahnärzte nutzen das
Distickstoffmonoxid nicht nur bei Angstpati­
enten, sondern auch bei Menschen, die einen
starken Würgereflex haben.
Um die Behandlung annähernd schmerz­
frei zu gestalten, vertraut der Zahnarzt
nicht nur auf Betäubungsmittel. Wichtig ist
auch, dass der Patient so locker und ent­
spannt wie möglich auf dem Zahnarztstuhl
sitzt. Bei manchem hilft da zum Beispiel die
Lieblingsmusik, die über den MP3-Player
läuft, während der Arzt Kariesschäden be­
hebt oder Wurzelkanäle füllt.
Über Vorerkrankungen informieren
Egal, für welche Form der Betäubung sich
der Zahnarzt entscheidet – wichtig ist, dass
er sich vor der Behandlung umfassend über
die Vorerkrankungen des Patienten infor­
miert. So enthalten zum Beispiel viele loka­
le Betäubungsmittel Adrenalin. Es verhin­
dert, dass das Medikament zu schnell ab­
transportiert wird. Problematisch kann die­
DENTALPHOBIKER UND VERHALTENSTHERAPIE
Wenn ein Patient Angst vorm Zahnarzt hat,
geht er im schlimmsten Fall überhaupt
nicht mehr hin. Mit weitreichenden Folgen
für die Zahngesundheit. Deshalb ist es
wichtig, dass sogenannten Dentalphobikern die Angst genommen wird. Eine äußerst wirksame Variante ist eine Verhaltenstherapie. Schwedische und norwegische
Psychologen von den Universitäten in Stockholm und Bergen haben gezeigt, dass bei
vielen Menschen bereits eine Sitzung genügt,
um ihre Zahnarztangst effektiv und vor allem auch langfristig zu lindern.
ser Adrenalinzusatz bei verschiedenen
Erkrankungen werden. Dazu gehören unter
anderem Herzrhythmusstörungen, erhöhter
Augeninnendruck, sehr hoher Blutdruck
und Diabetes. Bei Asthmatikern kann es in
seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen
auf chemische Stoffe in den Betäubungs­
mitteln kommen. Der Zahnarzt sollte also
grundsätzlich über den aktuellen Gesund­
heitszustand des Patienten sowie über Me­
dikamente, die dieser nimmt, informiert
sein. Er kann dann die Art und Intensität
der lokalen Betäubung individuell genau
anpassen und damit unnötige Risiken um­
gehen.
IHR PATIENTENMAGAZIN
FOTO: © KNUT WIARDA - FOTOLIA.COM
S
chweißausbrüche und Panikatta­
cken beim Betreten der Zahnarzt­
praxis sind vor allem für Angstpati­
enten ein echtes Problem. Sie
fürchten, dass die Behandlung, die
sie erwartet, mit Schmerzen verbunden ist.
Das gehört jedoch der Vergangenheit an,
Schmerzen muss heute keiner mehr ertra­
gen. Die verwendeten Betäubungsmittel
sind sehr sicher und auch frei von Neben­
wirkungen. Sie werden individuell auf den
Patienten und die entsprechende Behand­
lung abgestimmt.
IHR PATIENTENMAGAZIN 21
UNSERE LEISTUNG: IMPLANTOLOGIE
UNSERE LEISTUNG: 3D-RÖNTGENTECHNOLOGIE
Knochenaufbau fürs
Implantat:
Digitale
Volumentomografie
BEISPIEL FÜR EINEN KNOCHENAUFBAU MIT MEHRMONATIGER EINHEILUNG
Die Rückbildung des Knochens beginnt spätestens mit dem Zahnverlust, in den
ersten drei Monaten um zwei Drittel des
Normalniveaus. Es ist ein natürlicher Vorgang, dass der Kieferknochen an Höhe und
Dicke abnimmt, da ihm die mechanische Belastung durch den Zahn fehlt. Auch wenn
der Zahn durch eine Entzündung des Zahnhalteapparates verloren gegangen ist, kommt
es zum Knochenabbau.
Zum Glück hat der Knochen die
Fähigkeit zur Regeneration. Der Knochen ist ein lebendiges Gewebe und kann
22
3. Das Knochenersatzmaterial
wird nach und
nach durch
eigenen Knochen ersetzt.
sich durch knochenbildende Zellen neu aufbauen. Das geschieht in der Regel jedoch
nicht von alleine. In der Praxis geben wir
ihm daher während der Behandlung Hilfestellung mit körpereigenem Knochen und so
genannten Knochenersatzmaterialien.
Die Knochenerhaltung beginnt schon bei der
gesteuerten und geplanten Extraktion des
Zahnes durch gezielte Techniken bei der
Entfernung.
Sollte der Zahn aber schon längere Zeit nicht
mehr vorhanden sein, geschieht die Knochenaufbereitung meist während des Implantierens, bei sehr großen Defekten kann
dies auch schon vor dem Setzen eines Implantates notwendig sein. Dann muss der
Knochen erst einige Monate einheilen, bevor
das Implantat eingesetzt werden kann.
Ist der Knochenverlust gering,
genügt zur Regeneration körpereigenes Knochenmaterial. Es wird aus dem Implantatbohrloch als Knochenspäne gewonnen,
aufgefangen in speziellen Filtern. Das knöcherne Gewebe kann auch aus bestimmten
Regionen des Unterkiefers gewonnen werden. Alternativ stehen uns Knochenersatzmaterialien zur Verfügung – ein synthetisch
2. Der Knochendefekt wird mit
Knochenspänen
und Knochenersatzmaterial
aufgefüllt.
4. Nach mehreren Monaten hat
sich der Knochen
regeneriert, das
Implantat kann
gesetzt werden.
D
ie erfolgreiche Behandlung im
Mundraum eines Patienten setzt
die genaue Diagnose voraus.
Schneller und präziser geht dies
in vielen Fällen mit der Digitalen Volumentomografie (DVT). Die revolutionäre Röntgentechnik liefert hochauflösende Bilder dentaler Strukturen in dreidimensionaler Darstellung. Gegenüber dem
konventionellen Röntgenbild mit seiner
2D-Darstellung zeigen 3D-Bilder also auch
die räumliche Ausdehnung und sind daher
eine ideale Ergänzung in der Röntgendiagnostik.
oder aus natürlichen Ausgangsmaterialien,
wie z.B. aus gereinigtem Tierknochen gewonnenes poröses Granulat. Es dient allerdings nicht wirklich als Ersatz für den Knochen. Vielmehr hat es die Funktion einer
Matrize: Die knochenaufbauenden Zellen
durchdringen das Granulat und bauen
durch die poröse Struktur hindurch neuen,
eigenen Knochen auf. Die Matrizenvorlage
baut sich selbst mit dem Stoffwechsel ab
(resorbiert).
Die Technik der Knochenregeneration
In der Praxis bieten 3D­Aufnahmen
wird bereits seit Anfang der 1990er Jahre
praktiziert und ist wissenschaftlich sehr gut
dokumentiert. Die Erfolgsaussichten sind
mit über 90 Prozent der Knochenregenerationen relativ hoch. Der Knochen bleibt
auch nach der Implantation langfristig stabil – beste Voraussetzung für ein langes Leben Ihres Implantates.
Zahnarzt Dr. Siegfried Marquardt: „In der Regel kön­
nen wir den Knochenaufbau
und das Einsetzen des Im­
plantates während einer
Sitzung umsetzen.“
IHR PATIENTENMAGAZIN
FOTOS: J. MORITA USA, ZAHNARZT
E
ine ausreichende Knochensubstanz
im Bereich des verloren gegangenen
Zahns ist eine absolute Voraussetzung für das Implantieren. Denn nur
wenn genügend Knochen vorhanden ist – mindestens acht Millimeter Höhe
und fünf Millimeter Breite –, kann die künstliche Zahnwurzel erfolgreich im Kiefer einwachsen und dem Zahnersatz langfristig
Stabilität bieten. In vielen Fällen fehlt jedoch
beim Patienten das nötige Knochenangebot.
Eine sorgfältige Diagnose und Röntgenaufnahmen zeigen, ob dies der Fall ist. Bei größeren Defekten kann auch eine 3D DVT
Analyse notwendig sein (siehe S. 21).
1. Fehlende
Knochenmasse
muss für die
Implantation
aufgebaut werden.
Einblick in die dritte
Dimension: Mit Hilfe
der dreidimensionalen
Volumentomografie (DVT)
– der derzeit modernsten
Röntgentechnik – lassen
sich auch feinste anatomische Strukturen im
Mundraum erkennen – für
eine sichere Diagnose und
Behandlungsplanung.
FOTO: FRIADENT, ZAHNARZT
Reicht die Knochen­
substanz? Das ist oftmals
die Frage, bevor es an das
Setzen einer künstlichen
Zahnwurzel (Implantat)
gehen kann. Fehlt der stabilisierende Untergrund im
Ober- oder Unterkiefer, ist
das aber meist kein Problem: Mit verschiedenen
Methoden lässt sich neue
Knochenmasse erfolgreich
aufbauen
DER DIGITALE
VOLUMENTOMOGRAF
(unten links) bietet eine
dreidimensionale Bildansicht aus dem Mundraum des Patienten
(unten).
mit dem DVT detaillierte Ansichten dentaler Gewebe, die auch außergewöhnliche
Details sichtbar machen. Die Betrachtung
ist aus jedem Blickwinkel möglich, sodass
eine virtuelle Reise durch den Mundraum
des Patienten möglich wird. Die gelieferten
Informationen verbessern nicht nur die Diagnostik, sondern sind auch Basis einer erfolgreicheren Behandlung.
Patienten profitieren von einer 3D-Aufnahme etwa vor dem Setzen eines Implantates. Sie ermöglicht z. B. die bessere, in
vielen Fällen überhaupt erst die Bewertung
IHR PATIENTENMAGAZIN Die Pluspunkte des
3D-Röntgen:
Präzisere Diagnose
3D-Bilder liefern ein genaues Abbild von
den dentalen und knöchernen Strukturen.
Unerreicht hohe Auflösung.
Gezieltes, schnelles Handeln
Die sichere Diagnose lässt ein gezieltes
Handeln zu, z. B. Beim Aufsuchen von verlagerten Zähnen, Kieferzysten und Implantationen. Nachbarstrukturen können
geschont werden, kleinere minimalinvasivere Eingriffe sind mit höherer Sicherheit
möglich.
Sichere Behandlung
Vermeidung von Nerv- und Kieferhöhlenverletzungen nach Implantationen durch
genauere Lagebestimmung und Planung.
Nervverletzungen bei Weisheitszahnentfernungen können nahezu ausgeschlossen
werden.
Geringere Strahlenbelastung
des Knochenangebotes und ihrer -qualität
und die Simulierung der Implantat-Platzierung. Weitere Vorteile bietet die DVT-Technik u. a. in der Endodontie mit der genauen
Untersuchung der Wurzelanatomie sowie
vor chirurgischen Eingriffen, z. B. bei der
Entfernung von Weisheitszähnen oder bei
der Wurzelspitzenresektion.
Die Digitale Volumentomografie basiert auf der Computertomografie (CT), im
Vergleich zum CT ist ihre Strahlenbelastung
aber um bis zu 95 % reduziert und zumeist
aussagekräftiger. Die Aufnahme mit dem
PaxDuo dauert nur 7 Sekunden. In Echtzeit
entsteht ein Röntgenvideo, aus dem
3D-Aufnahmen erzeugt werden, so als ob
man den untersuchten Teil des Kiefers in
Händen frei drehen und betrachten kann.
Die Untersuchungsergebnisse können sofort in unserer Praxis ausgewertet werden.
Zahnarzt Dr. Siegfried Marquardt: „Mehr Diagnosesi­
cherheit! Seit Februar 2011
steht in unserer Praxis die
digitale Volumentomografie,
die derzeit modernste Rönt­
gentechnik, zur Verfügung.“
23
3
UNSERE LEISTUNG: IMPLANTOLOGIE
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Ein Implantat ist eine künstliche und fest
mit dem Kiefer verwachsene Zahnwurzel,
auf die der Zahnersatz sicher befestigt werden kann. Äußerlich ist der Zahnersatz
kaum von einem natürlichen Zahn zu unterscheiden, und auch im Mund fühlt er sich
sehr natürlich an. Im Gegensatz zur Brücke
muss beim Setzen des Implantates kein –
oftmals gesunder – Nachbarzahn angeschliffen werden. Neben einzelnen Zähnen
lassen sich zudem ganze Zahnreihen mit
Hilfe von Implantaten wiederherstellen. Sie
dienen als Pfeiler zur Befestigung von Prothesen und Brücken. Für den Patienten bie24
Implantat:
die Pluspunkte
Hoher Komfort
Ein Implantat fügt sich nahtlos und unauffällig in die Zahnreihe ein und sorgt für ein
natürliches Kaugefühl.
Kein Beschleifen u. Knochenabbau
Es muss keine Zahnsubstanz beschliffen
werden, der Kieferknochenabbau durch
Zahnverlust wird verhindert.
Fester Halt für die Dritten
Implantate geben einer Prothese festen
Halt, mangelnde Haftung und Druckstellen
sind passé.
tet das Implantat einen hohen Komfort. Das
Hineinbeißen und Kauen auch harter Brocken wie Brotkrusten ist kein Problem.
Das Einsetzen der künstlichen Wurzel
ist bis ins hohe Alter möglich. Grundsätzlich müssen Zähne und Zahnfleisch gesund
sein. Zudem sollte genügend Knochensubstanz vorhanden sein, der andernfalls erst
Lust auf Veränderung?
EINE GRÜNDLICHE BERATUNG, VORUNTER­
SUCHUNG UND PLANUNG vor dem Einsetzen
des Implantats ist selbstverständlich.
wieder aufgebaut werden muss (siehe S.
22). Wir setzen das Implantat in unserer
Praxis nach ausführlicher Beratung und
Voruntersuchung unter lokaler Betäubung.
Während der Einheilungsphase trägt der
Patient einen provisorischen Zahnersatz.
Erst danach wird der endgültige Zahnersatz
am Implantat befestigt. Eine sorgfältige
Pflege ist die Voraussetzung für eine lange
Lebensdauer des Implantates. Dann kann
es sehr lange halten, sogar ein Leben lang.
Zahnarzt Dr. Siegfried Marquardt: „Sie möchten mehr
wissen über Implantate?
Wir be­raten Sie gerne in ei­
nem ausführlichen Ge­
spräch.“
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sind unsere Zähne unentbehrlich. Ist Zahnersatz notwendig, entscheiden sich heute
immer mehr Patienten für ein Implantat,
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nehmen müssen als Menschen mit herkömmlichem Zahnersatz – sei es im Privatoder Berufsleben.
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AUS UNSERER PRAXIS
Interview mit
Dr. Siegfried
Marquardt
Als Pionier der Zahnästhetik wurde Dr. Marquardt 2001 als erster deutscher Zahnarzt zum
„Spezialisten für Ästhetik und Funktion der Zahnmedizin“ zertifiziert. Er hat dieses Fachgebiet maßgeblich geprägt und auch in der Kombination mit der Implantologie perfektioniert.
Er ist international gefragter Referent und gibt sein Wissen auch innerhalb seines Fortbildungszentrums in der Adelhofstrasse mit Begeisterung und Leidenschaft weiter.
Die aktuellen Trends in der Zahnheilkunde wollten wir genau hinterfragen:
Dr. Siegfried Marquardt:
„Ja, leider bestimmt die Parodontitis unseren Praxisalltag in zu hohem Maße und
ist als bedeutende Volkskrankheit mehr als
ernst zu nehmen. Diese bakterielle Infektion ist nicht nur übertragbar sondern kann
bei fortgeschrittenem Verlauf sich auch im
Blutsystem ablagern. Zahlreiche internationale Studien haben einen direkten Zusammenhang dieser Mundbakterien mit kardiovaskulären Krankheitsbildern (z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall) ergeben. Daher sollte
man mit besonderer Sorgfalt seine Mundhygiene betreiben und regelmäßig die Zahnfleischtaschen professionell kontrollieren
lassen.
Spätestens wenn man einen schlechten
Geschmack oder Geruch wahr nimmt oder
Blutungen beim Zähneputzen entdeckt, ist
es an der Zeit, den Zahnarzt aufzusuchen!“
GZSL: Damit es gar nicht erst soweit
kommt, wird immer wieder die re­
gelmäßige Prophylaxe empfohlen.
Nun gibt es aber Berichte, die dies in
Frage stellen. Was ist nun richtig?
Dr. Siegfried Marquardt:
„Es ist unbestritten bewiesen und internati-
26
onal von allen Fachgesellschaften bestätigt,
dass die regelmäßige, professionelle
Mundhygiene bzw. Zahnreinigung einen
wesentlichen Beitrag zu Mundgesundheit
liefert. Allerdings ist ebenso entscheidend,
wie, durch wen und wie häufig diese durchgeführt wird. Der individuelle Befund eines
jeden einzelnen Patienten erfordert auch
eine gezielte und genau auf den jeweiligen
Zustand abgestimmte Behandlung. Mindestens zwei Mal jährlich, aber auch häufiger
kann das Entfernen der Beläge und des
Zahnsteins sinnvoll sein um die bakterielle
Infektion zu verhindern. Zudem halte ich es
für wichtig, das speziell ausgebildete und
zertifizierte Mitarbeiterinnen sich um die
Reinigung kümmern. Nur diese können mit
Kompetenz und Erfahrung sowie mit den
modernen Techniken, schonend die Zähne
und das Zahnfleisch behandeln – ohne
jegliches Risiko.
GZSL: Ein anderes Thema beschäf­
tigt derzeit die Medien. Titan oder
Keramik? Als international auftre­
tender Dozent und Spezialist für
Implantologie haben Sie dazu doch
sicher eine Meinung?
Dr. Siegfried Marquardt:
„Warum einen neuen Werkstoff verwenden,
bei dem weder Studien noch langjährige
Erfahrungen gezeigt haben, das sogenannte
Zirkondioxid-Implantate - übrigens keine
Keramik sondern eher ein Metall – besser
sein sollen als Titanimplantate. Im Gegenteil, derzeit gibt es vor allem mit der Verbin-
Premiummagazin Dr. Marquardt Tegernsee
Anzeige ½ Seite
dung zwischen Implantat und Krone noch
ungelöste Probleme, welche sich bei der
biomechanischen Stabilität nach einer gewissen Zeit negativ auswirken könnten.
Und auch die Integration des Knochens auf
der Zirkondioxidoberfläche ist noch weit
von den nachweislichen Erfolgsquoten
beim Titan entfernt. In der Zukunft werden
wir aber sicher Verbesserungen erleben.“
Bildquelle: TTT GmbH
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GZSL: Ist denn Zirkon oder Keramik
generell ein schlechter Werkstoff?
Dr. Siegfried Marquardt:
„Auf keinen Fall! Im Bereich des Zahnersatzes (z.B. Kronen und Brücken) sind die
modernen keramischen Werkstoffe und
auch Zirkondioxid wunderbare Materialien.
Diese kommen unserem Streben nach der
möglichst naturgetreuen Wiederherstellung
eines defekten Zahnes sehr nahe und bieten
– vom erfahrenen Zahntechniker gefertigt
– eine langfristige Stabilität. Im ästhetischen
Bereich verwenden wir Keramik und Zirkon
in all ihren Facetten nahezu ausschließlich
mit vom Naturzahn nicht zu unterscheidendem Ergebniss.
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GZSL: Dr. Siegfried Marquardt, vie­
len Dank für das Interview.
Tipp vom Experten Dr. S. Marquardt:
Bei schlechtem Geschmack,
Mundgeruch oder Blutung
beim Zähneputzen denken
Sie an eine mögliche Paro­
dontitis und lassen sich das
von uns anschauen!
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In einer der begehrtesten Wohnlagen in Tegernsee entstehen zwei
exklusive Landhäuser mit jeweils bis zu fünf Eigentumswohnungen.
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GZSL: Dr. Marquardt, wir hören und
lesen immer wieder, das Parodonto­
se einer der häufigsten Erkran­
kungen überhaupt ist und das diese
auch den ganzen Körper negativ
beeinflussen kann. Was genau ist da
dran?
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