Magenspiegelung (Gastroskopie)

Werbung
Magenspiegelung (Gastroskopie)
Was versteht man unter einer Gastroskopie?
Die Gastroskopie ist eine Untersuchungsmethode mit deren Hilfe die Speiseröhre, der Magen
und das erste Drittel des Zwölffingerdarmes durch direkte Betrachtung untersucht werden
können.
Hierzu wird über den Mund ein ca. kleinfingerdickes schlauchartiges Instrument, das
Endoskop, eingeführt. Eine Lichtquelle und Optik an der Spitze des Endoskops ermöglicht die
Übertragung des Schleimhautbildes auf einen Monitor. Mit Hilfe eines Spül- und
Absaugkanals im Endoskop wird eine freie Sicht gewährleistet. Zudem verfügt das Endoskop
noch über einen Arbeitskanal, durch den kleine Instrumente zur Gewebeentnahme,
Polypenentfernung oder Blutstillung eingeführt werden können.
Wann ist die Magenspiegelung wichtig?
Bei auftretenden Beschwerden in der Oberbauchregion wie Schmerzen, Druckgefühl,
Völlegefühl, Übelkeit, insbesondere wenn ein Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme
erkennbar ist, sowie bei Sodbrennen und Schluckstörungen, sollte an die Möglichkeit der
Magenspiegelung gedacht werden. Halten die Beschwerden über mehrere Tage bis Wochen
an, bzw. verschlimmern sich, ist es an der Zeit die Magenspiegelung durchzuführen, um eine
therapierbare organisch manifeste Krankheit auszuschließen.
Sollte sich bei einer Blutuntersuchung eine Blutarmut zeigen, so ist zur Frage der Ursache
eine Magenspiegelung sinnvoll.
Eine auftretende Schwarzfärbung des Stuhls (Teerstuhl) weist daraufhin, dass Blut in den
Dickdarm gelangt ist und dort durch Bakterien verdaut bzw. verstoffwechselt wird. Häufig
handelt es dabei um Blut aus dem Magen oder Zwölffingerdarm, weshalb in diesem Fall
unbedingt eine Magenspiegelung durchgeführt werden muss.
Ebenso ist eine Magenspiegelung notwendig, wenn im Stuhl durch den so genannten
Hämocculttest verborgenes, nicht direkt sichtbares Blut aufgezeigt wurde und eine daraufhin
zunächst durchgeführte Darmspiegelung keinen auffälligen Befund ergab.
Eine sofortige notfallmäßige Gastroskopie ist bei akutem Bluterbrechen durchzuführen, um
die Blutungsquelle aufzuspüren und eventuell in gleicher Sitzung eine Blutstillung vornehmen
zu können.
Auch bei verschluckten Fremdkörpern, oder wenn schlecht gekaute Nahrungsbestandteile in
der Speiseröhre stecken bleiben und ein weiteres Schlucken nicht mehr möglich ist, ist die
sofortige Magenspiegelung notwendig, da damit der Fremdkörper aus dem Magen oder auch
der Speiseröhre sicher entfernt werden kann.
Neben der Diagnostik und dem Notfalleingriff, kann mit der Gastroskopie auch eine
Behandlung verbunden werden.
So können beispielsweise Polypen direkt mit Hilfe einer elektrischen Schlinge abgetragen
werden.
Engstellungen, vornehmlich in der Speiseröhre, können mit einem speziellen Ballon
schrittweise aufgedehnt, oder aber durch Einbringen eines Stent überbrückt werden.
Zudem kann, wenn bei bestehenden Schluckstörungen eine normale Ernährung über den
Mund nicht mehr möglich ist, eine sog. PEG-Sonde gelegt werden, die durch die Bauchwand
in den Magen geführt wird und so eine Flüssigernährung über diese Sonde erlaubt.
1
Durchführung der Magenspiegelung
Für die Beurteilung der Magenverhältnisse dürfen keine Speisereste mehr vorhanden sein. Die
letzte Nahrungsaufnahme sollte entsprechend 5 bis 6 Stunden zurückliegen. Um einer
Schaumbildung im Magen, die die Sichtverhältnisse beeinträchtigt, entgegenzuwirken, wird
vor der Untersuchung Endo Paractol als diesbezüglich entschäumend wirksames Medikament
verabreicht.
Je nach Empfindlichkeit im Rachenbereich wird die Untersuchung mit einer
Beruhigungsspritze, lokaler Betäubung des Rachens, oder auch gänzlich ohne diesbezügliche
Maßnahmen durchgeführt.
Im Fall einer gegebenen Beruhigungsspritze darf der Patient aber die nächsten 24 Stunden
kein Kraftfahrzeug lenken, oder Maschinen bedienen.
Ablauf der Untersuchung
In der Regel dauert die Magenspiegelung nur wenige Minuten.
Die Untersuchung erfolgt in einem leicht abgedunkelten Raum.
Je nach Rachenempfindlichkeit und auch innerer Anspannung wird nach Absprache mit dem
Patienten eine Beruhigungsspritze sowie eine leichte lokale Betäubung des Rachens
vorgenommen.
In Linksseitenlage wird das ca. kleinfingerdicke Gastroskop über den Mund und Rachen in
die Speiseröhre eingeführt, wobei das aktive Schlucken das Einführen unterstützt. Eine an der
Spitze des Gastroskops befindliche Optik und Lichtquelle ermöglicht die Übertragung des
Schleimhautbildes auf einen Monitor. Unter ständiger Sichtkontrolle wird das Gerät über die
Speiseröhre in den Magen und weiter in den Zwölffingerdarm vorgeschoben.
Durch Insufflation von Luft über das Gastroskop entfaltet und weitet sich der Magen, so dass
alle seine Anteile genauestens inspiziert werden können. Über einen Absaugkanal kann
Magensaft abgesaugt und hinsichtlich seiner Säurekonzentration untersucht werden.
Zeigt sich in einem Bereich ein auffälliger Schleimhautbefund, so wird darasus eine
Gewebeprobe entnommen. Bei stärkerer Entzündung oder Vorliegen eines Geschwürs werden
zudem Gewebeproben für einen Schnelltest auf den HP-Keim (Helicobacter Pylori)
entnommen, der bereits nach 10 bis 30 Minuten das Ergebnis sicher anzeigt.
Sollte in seltenen Fällen ein Polyp gefunden werden, so kann dieser im Allgemeinen direkt
entfernt werden. Dazu wird über den Arbeitskanal des Gastroskops eine kleine Drahtschlinge
eingeführt, über den Polypen gelegt und dieser angeschlungen. Mit elektrischen Impulsen
wird der Polyp dann an seiner Anheftungsstelle an der Schleimhaut abgetragen. An der
Abtragungsstelle entsteht dadurch eine kleine Geschwürsartige Verletzung, die bei der
enormen Regenerationsfähigkeit der Schleimhaut aber schon nach wenigen Tagen
vollkommen verheilt ist. Zur Sicherheit wird zuvor, um einer Blutung vorzubeugen, die
Schleimhaut mit einem blutungshemmenden Mittel unterspritzt. Alsdann wird der
abgetragene Polyp über die Speiseröhre und den Mund entfernt und zur feingeweblichen
Untersuchung gesandt um zu prüfen, ob bösartigen Zellen oder diesbezügliche Vorstufen in
ihm vorhanden sind.
Belastung und mögliche Komplikationen
Die Magenspiegelung ist keine angenehme Untersuchung, insbesondere wenn eine starke
Rachenempfindlichkeit mit Würgereiz vorliegt. Die Konzentration auf die Atmung und das
bewusste Verschränken oder Festhalten der Arme kann den Würgereiz eindämmen. Ist das
Gastroskop geschluckt lässt der Würgereiz meistens nach und die Untersuchung kann jetzt
schnell und problemlos durchgeführt werden. Dabei kann der Patient die Untersuchung am
Monitor mitverfolgen, das wiederum auch etwas ablenkt.
2
Nicht selten ist aber der Würgereiz, wie auch eine innere Anspannung so groß, dass eine
Beruhigungsspritze unumgänglich ist. Der Nachteil ist, dass der Patient dann 24 Stunden kein
Kraftfahrzeug lenken und keine Maschinen bedienen darf. Zudem führt eine Sedierung oft zu
erheblichen Erinnerungslücken über die Untersuchung, so dass dann eventuell keine
Erinnerung mehr an Besprochenes vorhanden ist.
Im Anschluss an die Untersuchung wir in einem Ruheraum noch eine Nachruhe zur
Entspannung und Erholung ermöglicht und empfohlen.
In sehr seltenen Fällen können bei der Untersuchung auch Komplikationen auftreten. Bei
Patienten, die unter Asthma bzw. Überempfindlichkeit des Kehlkopfes leiden, kann in sehr
seltenen Fällen bei der Passage des Kehlkopfes eine Verkrampfung des Luftröhreneingangs
und der Bronchien mit erheblicher Atemnot auftreten.
Bei Patienten, die ein Beruhigungsmittel gespritzt bekommen haben, können
Atemfunktionsstörungen, bis hin zum vorübergehenden Atemstillstand auftreten. Möglich
sind auch Herzrhythmusstörungen, sowie Blutdruckentgleisungen.
Um dieses bei betäubten Patienten rechtzeitig erkennen zu können, wird sicherheitshalber
während der Untersuchung und der anschließenden Überwachungszeit kontinuierlich über
einen Sensor die Sauerstoffversorgung im Blut, sowie der Puls gemessen.
Bei der Schlingenabtragung von Polypen kann es sehr selten zu unvorhergesehenen
Blutungen kommen, die meistens während der Untersuchung durch Unterspritzung gestillt
werden können. Im ungünstigsten Fall gelingt es aber nicht die Blutung zum Stillstand zu
bringen, so dass eine Operation notwendig wird.
Als Extremfall kann auch eine gravierende mechanische Verletzung des Magens, bis hin zum
Durchbruch auftreten, das dann ebenfalls eine Operation nach sich zieht.
Um Gebissschäden zu vermeiden, sollten herausnehmbare Gebissteile vor der Untersuchung
aus dem Mund entfernt werden. Als Beißschutz wird ein stabiler Ring verwendet, der sowohl
die Zähne, als auch das Gebiss schützt.
Selbstverständlich sind wir für die angemessene Begegnung aller dieser sehr seltenen, aber
prinzipiell möglichen, Komplikationen entsprechend gerüstet. Indem alle Ressourcen des
Krankenhauses mit zur Verfügung stehen, kann bis hin zur Notoperation alles sofort versorgt
werden.
Anmeldung
Die Magenspiegelung kann bei uns ambulant nur auf privatärztlicher Basis durchgeführt
werden.
Wenn Sie weitere Informationen, wünschen, so rufen Sie uns an.
Zur Anmeldung und Terminvereinbarung, eventuell auch für ein vorausgehendes
Vorgespräch, erreichen Sie uns unter
Fon: 0711 7703 1860 (Frau Carola Lutz, Frau Gudrun Schwarz, Frau Astrid SoorjunHarmening)
Fax: 0711 7703 1620
E-Mail: [email protected]
3
Herunterladen