Endokrinologischer Status

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6. Endokrinologischer Status
6.1 Screening und circadiane Rhythmen
6.2 Cortisol, circadianer Rhythmus, 3x8h, im Urin
6-Sulfatoxy-Melatonin, circadianer Rhythmus, 3x8h, im Urin
6.3 Schilddrüse
6.4 Iodstatus im Urin
6.5 Hormone im Speichel
6.6 Knochengesundheit
6.7 Hormonstatus - weiblich
6.8 Androgenprofil
V1-03.11
ENDOKRINOLOGISCHER STATUS
Stress, Übergewicht
Screening und
circadiane Rhythmen
Müdigkeit, Burn-Out
ZCOLU
Cortisol, circadianer
Rhythmus, 3x8h, im Urin
ZCOR
쎲 Speichel
쎲 Cortisol
Müdigkeit, Schlaf- und
Aufwachprobleme
6-Sulfatoxy-Melatonin, ZMEL
circadianer Rhythmus,
3x8h, im Urin
Urin (3 Sammelperioden)
Urin (3 Sammelperioden)
Cortisol 07h00 - 15h00
COSA
6-Sulfatoxy-Melatonin
07h00 - 15h00
Cortisol 15h00 - 23h00
Zeit
Cortisol 23h00 - 07h00
6-Sulfatoxy-Melatonin
15h00 - 23h00
6-Sulfatoxy-Melatonin
23h00 - 07h00
Basisprofil
Schilddrüse
쎲 Röhrchen mit Trenngel
Müdigkeit, Übergewicht,
Salzrestriktion
Iodstatus im Urin
ZTHY
Verlaufskontrolle oder
Selbstmedikation
Hormone
im Speichel
ZIOU
Urin
TSHS
䊐 쎲 TSH basal
T4L
䊐 쎲 T4 freies (Thyroxin frei)
T3
freies
(Triiodthyronin
frei)
T3L
䊐쎲
䊐 쎲 Schilddrüsen-Autoantikörper AAT
쎲 Speichel
Morgenurin
䊐
䊐
Iod im Urin
Kreatinin
IOUC
CRUS
(gegen Thyreoglobulin und hTPO)
+ Quotient TSH / fT4
쎲 Röhrchen mit Trenngel
쎲 EDTA
䊐 쎲 Knochenspez. alkal.
Dysmenorrhoe
ZOS
PALO
Phosphatase
䊐 쎲 25-OH Vitamin D
䊐 쎲 Calcium
䊐 쎲 Phosphat
䊐 쎲 Albumin
䊐 쎲 CTX CrossLaps
䊐 쎲 Testosteron
䊐 쎲 DHEA
䊐 쎲 Estradiol
䊐 쎲 Progesteron
TESA
DHSA
E2SA
PRS
Zeit
Basisprofil, vor allem für
über 50jährige
Knochengesundheit
ZSAL
V-D
CAL
PHO
ALBG
Hirsutismus, Akne,
Seborrhoe
Hormonstatus -weiblich ZFEM
Androgenprofil
쎲 Röhrchen mit Trenngel
䊐 쎲 FSH (Follitropin)
䊐 쎲 LH (Lutropin)
䊐 쎲 Estradiol
䊐 쎲 Progesteron
䊐 쎲 Prolaktin
䊐 쎲 Anti-Müller-Hormon
FSH
LH
EST
PRG
쎲 Röhrchen mit Trenngel
䊐 쎲 Testosteron gesamt
䊐 쎲 SHBG
䊐 쎲 DHEA-Sulfat
䊐 쎲 Delta-4-Androstendion
ZTES
TES
SHBG
DHEAS
AND
+ Freies Testosteron (berechnet)
PRL
HAM
CTX
(Resorptionsmarker)
+ Albuminkorrigiertes Calcium
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Varianten:
Knochengesundheit**
LANGLEBIGKEIT
Biologisches Alter*
쎲 EDTA
쎲 EDTA
쎲
*
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GENB6
6. Endokrinologischer Status
6.1 Screening und circadiane Rhythmen
Der Wert des Speichel-Cortisols ist proportional zum freien Cortisol im Serum.
Dadurch lässt sich das zirkulierende Cortisol sehr genau und nicht-invasiv
bestimmen.
Messwerte
Speichel-Cortisol
Pathophysiologie
Die Bestimmung von Cortisol im Speichel ermöglicht eine Probenentnahme ohne Stress wie bei
Blutentnahmen, welcher zur physiologischen Erhöhung von Cortisol führen kann. Der Patient
entnimmt die Proben selbst zuhause, dies ist besonders nützlich zur Überwachung der Cortisolspiegel
über 24 Stunden.
Der Speichel enthält ungefähr 500x weniger Cortisol als Serum. Deshalb muss eine Kontamination
mit Blut infolge von Mikrotraumen des Zahnfleisches vermieden werden. Bitte orientieren Sie Ihre
Patienten vorgängig über die Entnahmebedingungen mit Hilfe des vom Labor zur Verfügung
gestellten Materials und der Anweisungen. Die Speichelentnahme soll frühestens eine Stunde nach
dem Zähneputzen oder nach einer Mahlzeit erfolgen.
Dieser Test ist nützlich, um Cushing-Krankheit oder -Syndrom auszuschließen oder, nach Ausschluss
einer bösartigen Erkrankung, die Reaktion der Nebenniere auf Stress zu bewerten. Um eine
pathologische Produktion von Cortisol auszuschliessen, empfehlen wir zwei aufeinander folgende
Proben um 23 Uhr, in einem Abstand von zwei Tagen.
Bei Differentialdiagnosen sollte man eine mögliche Verschiebung des Cortisol-Rhythmus gegen
Abend berücksichtigen, insbesondere nach einer Zeitverschiebung (Wechsel der Zeitzone, andere
Arbeitszeiten), im Herbst/Winter, oder bei Personen, die sich wenig der Sonne aussetzen. Eine
Rhythmus-Verschiebung kann mit zwei bis drei Speichelabnahmen tagsüber oder über die
Kontrolle des Cortisol-Rhythmus im Urin dokumentiert werden (siehe diesen Abschnitt).
Indikationen
Ausschluss eines Cushing-Syndroms
Evaluation des zirkadianen Rhythmus
Assoziierte Profile : Zirkadiane Cortisol- und Melatoninrhythmen
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6. Endokrinologischer Status
6.2 Cortisol, circadianer Rhythmus, 3x8h, im Urin
6-Sulfatoxy-Melatonin, circadianer Rhythmus, 3x8h, im Urin
Die Messung von Cortisol und Melatonin in 3 aufeinander folgenden Perioden
von 8 Stunden weist eine Störung des zirkadianen Rhythmus nach (Jet-Lag, Stress,
Burnout, Beeinträchtigung von Schlaf-/ Wachrhythmus, Müdigkeit).
Messwerte
Urin-Cortisol über drei aufeinanderfolgende Zeiträume von je 8 Std.
6-Sulfatoxy-Melatonin (6SM) im Urin über dieselben drei aufeinanderfolgenden Zeiträume von je 8 Std.
Pathophysiologie
Der zirkadiane Rhythmus wird hauptsächlich vom Schlaf-Wach-Rhythmus geprägt. Der zirkadiane
Rhythmus ist endogen, ein Produkt unserer "biologischen Uhr". Er ist individuell unterschiedlich,
meist regelmäßig, kann aber leicht durcheinander gebracht werden, zum Beispiel bei Jet-Lag. Die
Untersuchung der zirkadianen Rhythmen ist nützlich für Krankheiten ohne erkennbare Ursache,
wobei chronische Müdigkeit, chronische entzündliche Erkrankungen, saisonale und andere
Depressionen am wichtigsten sind.
Die Messung von Cortisol und Melatonin (6SM) beurteilt die Schwankungen und die zirkadiane
Phase. Das Protokoll für die Durchführung des Tests und der dazugehörige medizinische Fragebogen zur Erleichterung der Interpretation können telefonisch bestellt werden; 022 716 20 48.
Cortisol und Melatonin haben mehrere Funktionen im Körper. Diese Funktionen sind nicht sehr
einfach mit Serumbestimmungen zu beurteilen, mit Ausnahme des Cortisols bei gravierenden
Krankheiten wie Morbus Addison oder Cushing-Syndrom. Es ist bekannt, dass Cortisol auf Stress
reagiert, die Aktivierung der Abwehrkräfte beeinflusst und das Immunsystem kontrolliert.
Melatonin ist an vielen Funktionen des Organismus beteiligt. Zu den bekanntesten gehört die
Synchronisation der Rhythmen infolge Jet-Lag sowie die Regulierung des Schlafes.
Medizinisches Eingreifen ist manchmal notwendig. Lichttherapie ist die am wenigesten invasive
und erfolgreichste Massnahme gegen die saisonale Depression.
Nachfolgend finden Sie, gestützt auf die Antworten im medizinischen Fragebogen, einige
Interpretationsmöglichkeiten:
• Cortisol:
Zu grosse Amplitude -> Übermass an Stress
Sehr schwache Amplitude -> Nebennierendefizit
Desynchronisierter Rhythmus: Siehe Melatoninrhythmus
• Melatonin:
Zu grosse Amplitude -> Kompensationsmechanismus (siehe Cortisol)
Sehr schwache Amplitude -> Müdigkeit, Schlafprobleme
Desynchronisierter Rhythmus -> Aufwachschwierigkeiten
• Desynchronisierte Cortisol- und Melatoninrhythmen: Adaptationsprobleme
Indikationen
(Bitte legen Sie den klinischen Fragebogen dem Formular bei)
Burn-out
Ungeklärte Müdigkeit
Schlafstörungen
Saisonale Depression
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6. Endokrinologischer Status
6.3 Schilddrüse
Das Profil beurteilt die Achse Hypophyse-Schilddrüse, unter Berücksichtigung
einer möglichen Autoimmunerkrankung (häufig bei Frauen> 50 Jahre).
Messwerte
TSH
Freies T3
Freies T4
Schilddrüsenautoantikörper
Pathophysiologie
TSH spiegelt die Empfindlichkeit des Organismus auf Schilddrüsenhormone; es muss bezogen auf
das freie T4 und T3 interpretiert werden. Beispiel: Ein leicht erhöhtes TSH mit einem hohen T4 weist
eher auf eine Hypothyreose (Ausdruck des hohen TSH) und nicht auf eine Hyperthyreose hin (hohes
freies T4).
Von der Bestimmung des Gesamt-T4 (und Gesamt-T3) wird abgeraten, weil diese Werte durch das
Trägerprotein (Thyreoglobulin) verfälscht werden. Thyreoglobulin selbst wird zudem von Sexualhormonen beeinflusst.
Das Verhältnis TSH / freies T4 ist im Laufe der Zeit bei einer Person ohne Schilddrüsenerkrankung
oder Schwangerschaft stabil. Veränderungen dieses Verhältnisses können ein frühes Anzeichen für
ein gestörtes Gleichgewicht der Schilddrüsenhormone sein.
Auch in Abwesenheit von klinischen Symptomen umfasst eine vollständige Untersuchung die
Bestimmung von Schilddrüsen-Antikörpern (Anti-Thyreoglobulin-Ak und Anti-hTPO-Ak). Bei
postmenopausalen symptomlosen Frauen werden Autoantikörper in mehr als 20% der Fälle
beobachtet.
KROPFBILDENDE MECHANISMEN
PATHOPHYSIOLOGIE
Schadstoffe (Perchlorate, Disulfide)
Blockieren den Iodtransport
Leinsamen, Süsskartoffel, Sorghum, Maniok,
Limabohnen
Cyanogene Glucoside; blockieren den
Iodtransport
Kohl, Blumenkohl, Broccoli, Weissrüben, Raps
Glucosinolate; blockieren den Iodtransport
Hirse, Soja
Flavonoide; hemmen die Thyreoperoxidase
Tabak
Nikotin geht in die Muttermilch über
Selenmangel
Oxidative Schädigung der Schilddrüse
Eisenmangel
Reduzierte Aktivität der Thyreoperoxidase
Vitamin-A-Mangel
Deregulation der Hypophyse (TSH)
Müdigkeit, Apathie, Reizbarkeit, Nervosität etc. können auf Störungen der Schilddrüsenhormone
zurückgeführt werden. Eine leichte Hyperthyreose per se reicht nicht aus, um Nervosität zu erklären,
aber sie kann sie verstärken.
Indikationen
Schilddrüsenstatus bei Menopause
Müdigkeit, Apathie, Reizbarkeit, Nervosität
Assoziierte Profile : Iodstatus, Eisenstoffwechsel
sowie Selen im Serum, Vitamin A
V1-03.11
6. Endokrinologischer Status
6.4 Iodstatus im Urin
Der Test wird in einer am Morgen gelösten Urinportion durchgeführt und erlaubt
den Nachweis von Iodmangel in Zusammenhang mit Müdigkeit als Folge
eingeschränkter Salzzufuhr, oder einen Ueberschuss infolge übermässiger Zufuhr.
Messwerte
Iod im Urin
Kreatinin im Urin
Pathophysiologie
Mehrere europäische Länder sind dem endemischen Iodmangel ausgesetzt. Gesundheitspolitisch ist
die Salziodierung eine geeignete Massnahme, aber sie erfüllt die individuellen Bedürfnisse nicht
während der Schwangerschaft, der Stillzeit oder bei Salzrestriktion (vor allem bei Menschen mit
Bluthochdruck). Die Zubereitungsart der Gerichte kann den Iodgehalt von Mahlzeiten beeinflussen,
trotz korrekter Berechnungen des Iodgehaltes der Lebensmittel vor dem Kochen.
Die Iodausscheidung beträgt über 90% der aufgenommenen Menge und gilt als guter Marker des
aktuellen Iod-Status. Thyroglobulin spiegelt die Iodaufnahme über lange Zeiträume. Der Iodbedarf
steigt während der Schwangerschaft oder Stillzeit.
PERSON
EMPFOHLENER IODKONSUM
GEMÄSS WHO
(MIKROGRAMM/TAG)
90
Kinder < 5jährig
Kinder von 6 bis 12 Jahren
> 12 jährig und Erwachsene
Schwangerschaft und Stillzeit
120
150
250
NORMALE IODWERTE IM URIN BEI MEHR ALS 15 JAHRE ALTEN PERSONEN
100 - 300 microg/g Kreatinin
100 - 300 microg/l
Das Ergebnis wird in Relation zum Kreatinin ausgedrückt, um die Ergebnisse unabhängig vom Urinvolumen zu beurteilen. Dieser Quotient muss bei Patienten mit Proteinmangel infolge Unterernährung
mit Vorsicht interpretiert werden. Bei Resultaten ausserhalb der Norm ist eine Wiederholung der
Analyse angezeigt.
Erhöhte Iodwerte im Urin können bei übermäßiger Zufuhr von Supplementen, Medikamenten
(Amiodaron, synthetische Hormone) oder Kontamination (Desinfektionsmittel, Kontrastmittel)
beobachtet werden.
Eine Tabelle mit kropfbildenden Störungen finden Sie unter dem Kapitel 6.3 Schilddrüse
Indikationen
Kontrolle des Iodstatus
Schwangerschaft
Diät mit eingeschränkter Salzzufuhr
Patient aus einem Land mit ungenügender Iodsubstitution im Salz
Nahrungsmittel-Interferenzen (siehe 6.3 Schilddrüse Tabelle)
Assoziiertes Profil: Schilddrüse
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6. Endokrinologischer Status
6.5 Hormone im Speichel
Die Bestimmung der Hormone der androgenen und östrogenen Achse im
Speichel ist besonders nützlich bei der Nachkontrolle einer Behandlung.
Messwerte
Testosteron
DHEA
Estradiol
Progesteron
Pathophysiologie
Die Gruppe der Androgene umfasst Testosteron, DHEA (Dehydroepiandrosteron) und verschiedene
Derivate. Bei Männern spielt Testosteron eine wichtige Rolle für die Gesundheit und das
Wohlbefinden, vor allem in der sexuellen Funktion. Es trägt zur Steigerung der Libido bei, fördert
die Energie, erhöht die Produktion von Blutzellen und schützt unter anderem vor Osteoporose.
Zu den natürlichen Östrogenen zählen Estradiol, Estriol und Estron. Es handelt sich um Abkömmlinge
der Androgene. Neben ihrer Rolle in der Entwicklung der Geschlechtsmerkmale und in der
Fertilität sind Östrogene in der Homöostase des Skeletts, Herz-Kreislauf-Systems, der Leber und des
Fettgewebes beteiligt.
Alle vier Hormone dieses Profils können unter ärztlicher Kontrolle verschrieben, oder zur
Selbstmedikation via Internet gekauft und unkontrolliert eingenommen werden. In beiden
Situationen ist es wichtig, die Hormonspiegel zu überwachen, da diese Hormone unerwünschte
Nebenwirkungen haben können, wenn die Konzentrationen zu hoch sind.
Zur Überwachung verwendet man entweder Blutuntersuchungen oder - bequemer - Speichel.
Wir empfehlen jedoch, die erste Messung gleichzeitig in Serum und Speichel durchzuführen, als
Referenzwerte für die Überwachung.
Indikationen
Ueberwachung einer Hormonbehandlung unter Vermeidung von wiederholten Blutentnahmen
Assoziiertes Profil : Androgenprofil
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6. Endokrinologischer Status
6.6 Knochengesundheit
Das Profil ist besonders in der Perimenopause, nach Frakturen oder bei schweren
Ernährungsproblemen angezeigt.
Messwerte
Knochenspezifische alkalische Phosphatase
25-OH Vitamin D
Calcium
Phosphat
Albumin-korrigiertes Calcium
CTx CrossLaps (C-Telopeptide)
Genetik
COL1A1
ESR1
VDR
Collagen alpha 1 type I
Estrogen receptor 1
Vitamin D receptor
Pathophysiologie
Dieses Profil eignet sich bei Verdacht auf eine Knochenkrankheit, vor allem in der Wachstumsphase
oder der Menopause, außerhalb spezifischer Krankheiten (Morbus Paget, Knochenmetastasen,
schwere Mangelernährung).
Kalzium und Phosphat geben über den Ernährungsstatus Auskunft und indirekt über die Funktion
von Parathormon (PTH). Das bioverfügbare Kalzium wird aufgrund der Albuminkonzentration
berechnet. Es entspricht dem ionisierten Kalzium.
Die Konzentration von 25-OH-Vitamin D ist Ausdruck der exogenen Zufuhr (Nahrung) und der
endogenen Produktion (Sonnenbestrahlung). In Europa ist ein schwerer Vitamin D-Mangel
(< 25 nmol/l) nicht selten, und suboptimale Werte (< 75 nmol/l) sind sogar häufig. Die Synthese von
Vitamin D in der Haut bei Sonnenbestrahlung ist weniger intensiv bei gebräunter Haut. Dies erklärt,
weshalb gut gebräunte ältere Patienten niedriges Vitamin D aufweisen können. Vitamin D spielt
ebenfalls eine Rolle für die Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen und für die Muskelkraft.
Knochenspezifische alkalische Phosphatase und CTx sind Ausdruck der Knochenbildung und
-resorption. Die Knochenveränderungen nehmen mit dem Alter zu, was zu einer Erhöhung dieser
Parameter führt, besonders nach der Menopause.
Eine Knochendensitometrie bei 50jährigen Frauen wird empfohlen. Zusammen mit dem Nachweis
einer gesteigerten Knochenresorption sind diese Messungen notwendig, um eine Substitutionstherapie mit Hormonen, Supplementen (Kalzium, vitamin D) oder anderen Medikamenten zu
veranlassen. Unter bestimmten Bedingungen kann das P1NP (Knochenaufbaumarker, nicht in
diesem Profil) spezifischer und früher ansteigen als die knochenspezifische alkalische Phosphatase.
Genetik
Im Verlauf des Lebens beeinflusssen genetische Faktoren die Knochenstruktur je nach Ernährung und
körperlicher Tätigkeit. Drei Gene sind für das Osteoporoserisiko entscheidend: Gen des Rezeptors für
Vitamine D3 (VDR), für Kollagen 1A1 (COL1A1 und für Oestrogen Typ 1 (ESR1). Unsere Spezialisten
geben eine Bewertung des Osteoporoserisikos gemäss genotyp dieser drei Gene. Je nach Resultat
wird eine Supplementation mit Vitamin D3 und /oder Kalzium vorgeschlagen.
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Indikationen
(Peri)menopause
Beurteilung des Knochens bei Ernährungsproblemen
Persönliche und familiäre Frakturanamnese
Die Analyse der Genvarianten des Kollagens 1A1 und des Rezeptors von Vtamin D3 bei der Frau
und beim Mann objektiviert ein Osteoporoserisiko und ermöglicht entsprechende Vorbeugungsmassnahmen. Bei der Frau wird vor einer Bisphosphonattherapie die zusätzliche Bestimmung von
Oestrogenrezeptoren empfohlen.
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6. Endokrinologischer Status
6.7 Hormonstatus - weiblich
Profil bei abnormen Regelblutungen, Perimenopause und Fertilitätsproblem.
Messwerte
FSH
Estradiol
Prolaktin
LH
Progesteron
Anti-Müller-Hormon
Pathophysiologie
Bei Dysmenorrhoe oder gestörter Fertilität (unabhänging vom Partner) wird der weibliche
Hormonstatus am Anfang des Zyklus (Tag 3 nach Beginn der Menstruation) empfohlen.
Die FSH- und LH-Werte sind ein Indiz für die Hypophysen-Funktion. Diese Tests können eine
abnorme Produktion von Progesteron und Östradiol ausschliessen. Schließlich gibt die Bestimmung
des Anti-Müller-Hormons (HAM) einen Hinweis auf die Anzahl Follikel.
Der Ovulationszyklus und der Eisprung können mit der Bestimmung von LH im Urin verfolgt werden,
wenn der primäre Follikel im Ultraschall über 15 mm misst (3 Spoturine pro Tag, in einem Intervall
von 8 Stunden bis zum ovulatorischen Peak). Der Eisprung kann danach mit der Erhöhung der
Körpertemperatur belegt werden, parallel mit dem Anstieg von Progesteron, welches am Tag
19-23 des Zyklus gemessen werden kann.
Selbstverständlich ist die Bestimmung von hCG (Schwangerschaftstest) bei fehlender Menstruation
nicht zu vergessen, vor allem wenn LH und FSH, trotz erhöhtem Progesteron, niedrig oder nicht
nachweisbar sind.
Ein Wert von LH höher als FSH mit einem sehr hohen Anti-Müller-Hormon weist auf polyzystische
Ovarien hin.
Der Beginn der Menopause kann nicht mit Sicherheit bestätigt werden. Erhöhtes FSH und LH bei
niedrigem Anti-Müller-Hormon und Estradiol kündigen die Wechseljahre an. Erhöhtes FSH nach
einem ausgeprägten Rückgang von Estradiol kann den Reifungsprozess der letzten Follikel
bedeuten, was mit dem Anti-Müller-Hormon nicht nachweisbar ist. Da diese Reifung drei Monate
dauert, kann in der Perimenopause ein Eisprung 4-6 Monate nach dem Aufhören der Menstruation
erfolgen. In diesem Zeitraum ist deshalb Verhütung weiter notwendig.
Indikationen
Dysmenorrhö, Amenorrhö
Perimenopause
Polyzystische Ovarien
Assoziierte Analysen:
• Schwangerschaftshormon hCG
• LH im Urin zum Nachweis des ovulatorischen Peak
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6. Endokrinologischer Status
6.8 Androgenprofil
Messung der Steroide bei Verdacht auf Hyperandrogenämie, sowie bei Akne,
Seborrhoe, übermäßigem Haarwuchs, Alopezie.
Messwerte
Gesamt-Testosteron
Berechnetes freies Testosteron
SHBG
DHEA-Sulfat (DHEAS)
Delta 4-Androstendion (ANDN)
Pathophysiologie
In der Peripherie (Muskeln, Leber, Fettgewebe, Haut) dienen DHEAS und ANDN als TestosteronVorläufer, wobei das Testosteron selbst in DHT (Dihydrotestosteron) umgewandelt wird. Dieses DHT
wird anschliessend in der Peripherie (Haut) in 3-α-Androstandiol-Glucoronid metabolisiert.
Klinische Manifestationen von abnorm hohen Androgenen sind Hautveränderungen (Akne, Seborrhoe,
Hirsutismus), morphologische (Virilisierung) und / oder Menstruationsstörungen, sowie Anovulation
und Infertilität. Bei 3% der weiblichen Bevölkerung (Kaukasierinnen) mit diesen Störungen werden
erhöhte Blutwerte der drei wichtigsten Androgene beobachtet: Testosteron, DHEAS und Androstendion.
Bei ausgesprochenem Haarbefall, ohne genetischen Hintergrund (zB Mittelmeerraum), kann der
periphere Metabolismus von Androgenen mit der Bestimmung von DHT und / oder AndrostandiolGlucuronid beurteilt werden. Diese Metaboliten sind hoch in ca. 50% der Fälle mit Haarbefall infolge
erhöhter peripherer Androgen-Aktivität in der Haut, ohne jegliche pathologische Bedeutung.
Bei Alopezie müssen der Zeitpunkt des Auftretens (kurzfristig oder progredient) und die Verteilung
berücksichtigt werden. Ausserhalb von endokrinen Störungen sind auch folgende Untersuchungen
in Betracht zu ziehen: Ernährungsstatus (Vitamin A, B5, D, E), Magnesium in Erythrozyten, Zink.
Autoimmunerkrankungen, Leberstörungen, Alkoholabusus, Medikamente oder schwere Unterernährung kommen ebenfalls in Frage.
Stoffwechsel :
Hauptachse Nebenniere
17-OH-Pregnenolon
17-OH-Progesteron
DHEAS
ANDN
Testosteron
17-OH-Progesteron
DHEAS
ANDN
Testosteron
Hauptachse Gonaden
Indikationen
Hyperandrogenämie
Hirsutismus
Alopezie
Polycystische Ovarien
Assoziierte Profile:
• Peripherer Testosteronmetabolismus: DHT, 3α-Androstandiol-Glucuronid
• Aktivität der Nebenniere: 17-OH-Progesteron, Cortisol
• Trophische hypophysäre Hormone: LH, FSH, ACTH
• Prolaktin : Prolaktin erhöht die Empfindlichkeit der Nebenniere auf ACTH ; HyperProlaktinämien
können als Hyperandrogenämie-Symptome auftreten.
V1-03.11
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