Magenprobleme - Die Apotheke

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Magenprobleme
Alle Organe des Magen-Darm-Traktes - inkl. Gallenblase und Bauchspeicheldrüse können Beschwerden verursachen, die als „Magenschmerzen“ empfunden werden.
Ein hektischer, unregelmäßiger Lebensstil, wenig Schlaf, unkontrolliertes Essen,
Rauchen sowie erhöhter Kaffee- und Alkoholkonsum können unter anderem
Auslöser für Magenbeschwerden sein.
A) Reflux-Erkrankungen
Unter dem Begriff "gastro-ösophageale Reflux-Krankheiten" versteht man
Beschwerden, die durch einen meist chronischen Rückfluss von Magensäure in die
Speiseröhre (Ösophagus) ausgelöst werden. Beispielsweise, wenn der
Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre nicht mehr richtig abdichtet. Es
können aber auch andere Störungen in der Speiseröhre die Ursache sein oder ein
Zwerchfellbruch.
In 60% der Fälle kommt es durch den Reflux zu nachweisbaren Schäden an der
Speiseröhre. Einer von zehn PatientInnen leidet unter einem sogenannten "BarrettÖsophagus", bei dem sich die Schleimhaut des untersten Speiseröhrenabschnittes in
eine Magenschleimhaut umzuwandeln beginnt. Die neu gebildeten Zellen schützen
die Speiseröhre zunächst einmal vor der aggressiven Säure, können aber auch
bereits eine Krebs-Vorstufe darstellen.
Als häufige und mögliche Ursachen für „saures Aufstoßen“ wären zu nennen:
Zwerchfellbruch, starkes Übergewicht, Schwangerschaft, „schwere/üppige“
Mahlzeiten, diverse Nahrungsmittel (Süßes, Scharfes, Pfefferminz, Kaffee, Alkohol
(v.a. Weißwein), Essig, unverdünnte Fruchtsäfte, Limonaden/Getränke mit
Kohlensäure, Johannisbeeren, Zitrusfrüchte, Paprika, rohe Zwiebeln, Kohlsorten,
Hülsenfrüchte, Räucherspeck, Leberwurst, Mayonnaise, Tomaten(ketchup),
hartgekochte Eier, frisches Brot), Stress, psychische Beschwerden, Rauchen,
Verstopfung, Liegestellung sowie bestimmte Medikamente die den Schließmuskel
erschlaffen lassen.
Symptome: Brennen hinter dem Brustbein vor allem nach dem Essen und im Liegen
(sofern Herzerkrankungen ausgeschlossen sind), seifiger und saurer Geschmack im
Mund- und Rachenraum, Oberbauch- & Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen
sowie Schluckbeschwerden/Globusgefühl. Die Beschwerden verstäken sich beim
Bücken, Pressen und in Rückenlage. Hinweis: Der Reflux kann auch symptomlos
sein!
Anmerkung: Die Beschwerden sind jenen bei anderen Erkrankungen wie
Magengeschwür, Reizmagen, Herzschmerzen (Angina pectoris), Muskelschmerzen,
Rückenbeschwerden, nervösem Darm, Gallensteinen, Erkrankung der
Bauchspeicheldrüse sehr ähnlich. Nur ein (Fach-)Arztbesuch verschafft Klarheit.
Diagnose: An erster Stelle steht das ausführliche Arztgespräch, welches Einsicht in
die Krankheitsgeschichte gibt. Danach stehen im Bedarfsfall verschiedene
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Untersuchungsmethoden zur Verfügung wie z. B.: Gastroskopie (Magenspiegelung)
und Biopsie (Gewebeentnahme), Ultraschall, Blutentnahme, Röntgen (z. B. bei
möglichem Zwerchfellbruch), Messung des Säuregrades im untersten Teil der
Speiseröhre über 24 Stunden mit einem transportablem Gerät, Messung des
Druckes im Schließmuskel der Speiseröhre mittels Speiseröhren-Manometers,
Motilitätsuntersuchung (Überprüfung, ob das Vorwärtsschieben der Nahrung bis zum
Magen funktioniert) sowie ein Helicobacter-Test.
Behandlungsmaßnahmen & TIPPS:
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Führen eines Beschwerdetagebuches (wann treten Beschwerden auf, was
und wie viel wurde zuvor gegessen/getrunken, welche Begleitumstände gab
es z. B. Stress?). Die „Verursacher“ sind dann zu meiden.
Mehrere kleine „leichte“ Mahlzeiten über den Tag verteilt aufnehmen und
jeden Bissen gründlich kauen. Das Essen in aufrechter Haltung verzehren.
Das Abendessen sollte mind. 3 Stunden vor dem Schlafen gehen
eingenommen werden.
2-3 Stunden nach dem Essen nicht hinlegen.
Sehr wichtig: Gewichtsreduktion (minus 5 kg führen bereits zu einer deutlichen
Verbesserung der Beschwerden), Tabakentwöhnung (ihre Apotheke hilft Ihnen
dabei), regelmäßige Bewegung sowie Stressvermeidung. Bei psychischen
Problemen ist eine Psychotherapie o.ä. zu empfehlen.
Magen-Darm-Tee sowie Basenpulver oder Heilerde aus der Apotheke helfen.
Einengende Kleidung vermeiden.
Bettkopfende erhöhen (Winkel von etwa 30°).
Vom Arzt verordnete Medikamente vorschriftsmäßig einnehmen.
Operation: Die Speiseröhre kann aufgedehnt werden, wenn sie durch Narben
stark verengt ist und das Schlucken schwer fällt. Die Vernarbungen können
mittels Laser entfernt werden. Auch die Schwäche des SpeiseröhrenSchließmuskels kann durch eine „Magenmanschette“ korrigiert werden.
B) Reizmagen (funktionelle Dyspepsie)
Der Reizmagen geht mit Beschwerden wie Völlegefühl, Druck und Brennen im
Oberbauch, Übelkeit oder Erbrechen einher. Zusätzlich kann es zu weißlich belegter
Zunge, Mundgeruch, schneller Ermüdbarkeit, Konzentrationsschwäche, Nervosität,
Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel etc. kommen. Krankhafte
Veränderungen des Magens können jedoch nicht nachgewiesen werden. Die
Diagnose Reizmagen wird nur dann gestellt, wenn einige der oben genannten
Beschwerden mind. 3 Monate anhalten oder wiederholt für jeweils einige Tage oder
Wochen auftreten und durch ärztliche Untersuchung andere Erkrankungen des
Magens ausgeschlossen wurden. Menschen mit Reizmagen haben kein erhöhtes
Risiko eine entzündliche oder bösartige Erkrankung des Magens zu entwickeln.
Die Krankheitsursachen sind bis dato nicht eindeutig geklärt. Diskutiert werden
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derzeit u. a. Ernährungsgewohnheiten (Kaffee, scharfe Gewürze, fette Speisen,
Alkohol), Rauchen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Milchprodukte, Eier,
bestimmte Obstsorten) eine gesteigerte oder verminderte motorische Aktivität des
Magens. Schwere Konfliktsituationen und psychische Störungen (Angst, Depression)
können die Entwicklung eines Reizmagens begünstigen bzw. die Symptome
verstärken.
Die Diagnose stellt der Arzt/die Ärztin in erster Linie durch Erfragung der
Krankengeschichte, klinische Untersuchung, Laboruntersuchung (Blut, Stuhl) sowie
Magenspiegelung und Biopsie (Gewebeentnahme).
Behandlungsmaßnahmen und TIPPS
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Die Behandlung des Reizmagens ist individuell verschieden und zielt auf eine
Besserung der Beschwerden ab, was oftmals schon durch eine
Ernährungsumstellung erreicht werden kann: Mehrere kleine Mahlzeiten
über den Tag verteilt, gutes Kauen der Speisen, langsames Essen,
Nahrungsmittel, die nicht vertragen werden, meiden sowie reizarme Kost
(Kartoffeln, Kartoffelpüree, Haferflocken, gekochte Karotten und pflanzliche
Öle anstatt tierischen Fetten).
Japanisches Heilpflanzenöl, Heilerde, Teemischungen, homöopathische
Arzneimittel aus der Apotheke sowie Kümmel, Anis oder Fenchel können
ebenfalls Linderung verschaffen.
Unterschiedliche Medikamente helfen z. B. bei Krämpfen, Übelkeit, Erbrechen,
Völlegefühl.
Entspannungstechniken sowie psychotherapeutische Behandlungen sind
empfehlenswert, wenn psychische Störungen vorliegen.
Zudem sind hilfreich: Wärmeauflagen z. B. mit einer nicht zu vollen und nicht
zu heißen Wärmeflasche oder feuchtwarmen Tüchern/Wickeln sowie leichte
Massagen des Bauches (mit der flachen Hand im Uhrzeigersinn kreisförmig
um den Bauchnabel herum).
C) Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
Bei einer Gastritis ist die Magenschleimhaut entzündet. Die akute Gastritis setzt
rasch ein und macht sich vor allem durch starke Schmerzen im Oberbauch,
Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen bemerkbar. Als Ursachen sind u. a. zu
nennen: häufige bzw. unsachgemäße Einnahme von Medikamenten z. B.
Schmerzmittel oder nicht steroidale Antirheumatika ohne Magenschutz), exzessiver
Alkoholkonsum, Rauchen, Lebensmittelvergiftungen, Verzehr magenreizender
Lebensmittel wie Kaffee oder scharfes Essen, Stress- und Schocksituationen,
Verletzungen, Verbrennungen, Unfälle, nach Operationen und Leistungssport. Nach
Beseitigung der auslösenden Grunderkrankung heilt die akute Gastritis in der Regel
ohne bleibende Schäden aus.
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Eine chronische Gastritis verläuft im Gegensatz zur akuten Form relativ
symptomlos. Gelegentlich treten Schmerzen im Oberbauch, Völlegefühl nach
Mahlzeiten und Blähungen auf. Es werden 3 Typen unterschieden:
A = Autoimmungastritis (Autoimmunerkrankung: Antikörper gegen körpereigenes
Gewebe/Selbstzerstörung)
B (häufigste Form) = Helicobacter pylori-Gastritis (Bakterium im Magen) und
C = chemisch-toxische Gastritis bedingt durch unsachgemäße MedikamentenEinnahme (z. B. ohne Magenschutz), medikamentöse Langzeittherapie,
Gallenrückfluss oder chronischen Alkoholkonsum.
Als mögliche Komplikationen/Risiken sind Magengeschwür (Ulcus),
Magenblutungen, Magendurchbruch sowie die erhöhte Anfälligkeit gegenüber
Magenkrebs zu nennen.
Zur Diagnosestellung wird die Krankengeschichte erfragt, der Bauch abgetastet,
eine Blutuntersuchung sowie ggf. eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt.
Letztendlich bringt jedoch nur die Magenspiegelung und die Entnahme von
Gewebeproben Gewissheit. Für die Helicobacter pylori Bestimmung stehen spezielle
Tests zur Verfügung.
Behandlungsmaßnahmen & TIPPS:
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Im Bedarfsfall vom Arzt verordnete magensäurehemmende Medikamente
sowie verschiedene Antibiotika (bei Vorliegen einer Helicobacter pyloriInfektion).
Zu meiden sind: Hektik/Stress, stark gewürzte, fetthaltige oder zuckerreiche
Lebensmittel, Genussmittel (Alkohol, Zigaretten, Kaffee) sowie
schleimhautschädigende und –reizende Arzneimittel (ggf. Einnahme nur mit
Magenschutz).
Zu empfehlen ist: magenschonende & gut verträgliche Kost, die auf mehrere
kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt sein sollte. Wichtig ist es vor allem
langsam und in Ruhe zu essen.
Teemischungen, homöopathische Arzneimittel, Heilerde etc. aus der
Apotheke.
Bei stressbedingter Gastritis helfen Zeitmanagement und diverse
Entspannungstechniken.
Bei Komplikationen (z. B. Magendurchbruch, Magenblutung) sind
endoskopische oder chirurgische Maßnahmen notwendig.
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