Biotische Interaktionen/ Biotischer Stress

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Biotische Interaktionen/ Biotischer
Stress
• Wechselwirkung von Pflanzen mit Pflanzen,
Pilzen, Mikroorganismen, Viren, (Tieren und
Menschen)
Direkte Wechselwirkung mit Pflanzen
• Symbiose – zumindest zeitweise für beide Partner Vorteile
• Parasitismus – Nutzen des einen geht zu Lasten des anderen
• Saprophyten
• Zwischenformen
Schattenvermeidung
photobiology.info
Allelopathie
• Pflanzen beeinflussen sich chemisch gegenseitig
• Oft schwer nachzuweisen, z.B. ETH als Kairomon
• Walnuss gibt Hemmstoff durch Blätter und
Früchten in den Boden
• Juglon hemmt Zellzyklus
Pflanzenparasiten
• „Halb-“ und „Vollparasiten“
Halbparasiten
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Aufnahme von Wasser, Salzen, Aminosäuren und Assimilaten aus der Wirtspflanze
Mistel bis 40% der Kohlenhydrate/Aminosäuren aus dem Wirt
Hohe Transpirationsrate um an Ionen zu kommen
Cutinasen, Zellulasen und Pektinasen gewährleisten Eindringen in Wirtspflanze
Vollparasiten
• Oft kein Chlorophyll
• Sommerwurz, Orobanche
• Kleeseide, Cuscuta
• Suchbewegungen
• Vordingen ins Phloem und
Xylem
• Haustorienbildung
• Aufnahme von Assimilaten
symplastisch!
Zooparasiten
• Miniermotte
• Ektoparasiten (Läuse, Wanzen,…)
• Gallenbildung durch Insekten oder Nematoden
Nematoden
• Infektion der Wurzel nahe Wurzelspitze
• Nematode bewirkt Endomitosen – Riesenzellen entstehen
• Hohe Stoffwechselaktivität – Sink
• Effektoren? Auxin?
Strasburger, 37. Auflage
Flechten
• Symbiose zwischen Pilz, Mycobiont (Ascomycet,
Basidiomycet) und
• phototrophem Partner, Photobiont (Cyanobakterium,
Grünalge)
• 13.000 Mycobionten und 30 Photobionten bilden
25.000 Flechtenarten
• 25% der bekannten Pilzarten können Flechten bilden
• 98% Asomyceten
• Photobiont meistens Grünalge
Flechten
• Hohe Austrocknungsresistenz
• Vorteile mehr auf Seiten des Mycobionten
• Bis zu 90% der Photosyntheseprodukte zum
Mycobionten
• Vordringen in schwer zu besiedelnde Biotope
• Flechten im Hochgebirge auf 7000 m können bei -24°C noch
CO2 fixieren
• Eindringen der Hyphen in die Algenzellen - Haustorium
Mykorrhiza
• Symbiose zwischen Pilz und höherer Pflanze
• Verbesserte Aufnahme von Wasser, Phosphat, Spurenelementen, Nitrat,
Ammonium
• Pilz bekommt Kohlenhydrate
• Pilzhyphen können besser in den Boden vordringen
• Ekto- und Endomykorrhiza
• Verbesserte Resistenz gegen Pathogene
Ektomykorrhiza
• Nur bei ca. 8000 Arten,
aber bei Fichte, Lärche, Buche, Birke, Eiche, …
• Wachstum ohne Pilz sehr schlecht
• Pilz oft wirtsspezifisch
• Baumpartner nicht wählerisch
Ektomykorrhiza
• Pflanze bildet keine Wurzelhaare
• Hyphen wachsen zwischen die Zellen
• Starke Resistenz von Pathogen durch Interaktion
• Fruchtkörper der Pilze meist im Herbst –
Speicherphase der Bäume
Endomykorrhiza
• VA-Mykorrhiza (vesikuläre und abusculäre Mykorrhiza)
• 80% der Landpflanzen (Farne und Samenpflanzen)
• Pilzpartner: Glomeromycota
• Eigenständige Gruppe
• Obligat biotroph
Endomykorrhiza
• Pilzhyphen ändern im Boden durch Terpenoide (Strigolactone) Wachstum
• Pilz bildet Kanal, wächst in Zelle, drückt Plasmamembran ein
• Verzweigtes Haustorium entsteht - Arbuskel
• Stoffaustausch über PAM (periabuskuläre Membran) - Symbiosemembran
Symbiosemembran
• Einstülpung der Wirtsmembran
• Stoffaustausch
• Interaktionsraum zwischen Partnern
• Kontrolle der Pathogenabwehr
Endomykorrhiza
• Hohe Dynamik
• Pilz wächst von Zelle zu Zelle
• Arbuskeln nur begrenzte Lebensdauer
• Am Ende wird Arbuskel von Pflanze resorbiert
Endomykorrhiza bei Orchideen
• Samen der Orchideen annähernd ohne Närstoffe
• Nach der Keimung Warten auf Symbiosepilz
(Basidiomyceet)
• Auch Kohlenhydrate für Keimling (Ammenpilz)
• Netzwurz lebt parasitisch auf Ammenpilz
http://www.orchideenvermehrung.at/
http://www.gbt-ursprung.at/gbt/projekte/orchideen/laborprotokoll.html
Endophyten
• Pilze oder Bakterien
• Leben in Pflanzen
• Zusammenleben oft symptomlos
• Bilden Abwehrstoffe gegen Fraßfeinde oder Pflanzenpathogene
http://www.pflanzenkrankheiten.ch/ - Myzel des Endophyten Neotyphodium
uncinatum in Wiesenschwingel (Festuca pratensis); das Myzel wächst
interzellulär.
Fixierung von Luftstickstoff
• N2 zu NH3 (NH4+)
• Nur Prokaryoten als Interaktionspartner
• Freie N2-Fixierer -20kg/ha
• Symbiotische Fixierer -200kg/ha
N2-Fixierende Symbiosen
• Nitrogenase
• Nitrogenasereaktion unter Sauerstoffausschluss/ -armut
• Wirte sind Pflanzen (u.a. auch Kieselalgen), Pilze, Insekten, Menschen
(Eingeborene Neuguineas)
Gunnera und Nostoc
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Gunnera - krautige Pflanzen
U.a. Gunnera manicata, Monsterblatt
Nostoc , Cyanobakterium
Nostoc lebt intrazellulär an der Basis der Blätter
Heterocystenbildung bei bestimmten Cyanobakterien
Gunnera und Nostoc
Keimblatt
• Drüse neben
Keimblatt
• Bakterien kriechen
chemotaktisch zu
Drüsen
-Drüsengang
Drüsenzelle-
-Bakterie
Strasburger, 37. Auflage
Gunnera und Nostoc
• Drüse neben
Keimblatt
• Bakterien kriechen
chemotaktisch zu
Drüsen
• Werden am Grunde
der Drüsen in Zellen
aufgenommen
• Heterocysten
entstehen vermehrt
Keimblatt
-Drüsengang
Drüsenzelle-
-Bakterie
Strasburger, 37. Auflage
Knöllchenbakterien
• Symbiose zwischen Pflanze und Bakterien
• Knöllchen sind symbiotische Strukturen
• Hoher Energiebedarf
→ Konflikt, Kontrollierte Sauerstoffbedingungen durch Leghämoglobin
Etablierung
• Genetische Voraussetzung des
Bakteriums auf „Sym-Plasmid“
• Pflanzenpartner
• Am besten untersucht: RhizobienFabaceae-Interaktion
http://www.mobot.org/MOBOT/Research/APweb/welcome.html
*
Etablierung
• Frei lebende Rhizobien, saprophytische Lebensweise
• Zu hohe Populationszahlen („Quorum sensing“)
• Rhizobien werden kompetent für Besiedlung
• Pflanze gibt bei Stickstoffmangel Flavonoide ab
• Bakterien finden durch Chemotaxis zu Pflanze
Strasburger, 37. Auflage
Wikipedia: „Unter Quorum (lateinisch für von
denen, Plural Quoren) versteht man in der Politik die
notwendige Anzahl Stimmen, die erreicht sein muss,
damit eine Wahl oder Abstimmung Gültigkeit
erlangt.“
Etablierung
• Bilden NOD-Faktoren (Nodulation)
• NOD-Faktoren binden an Lectine (Zuckerbindende Proteine)
• Entscheidend für Wirt- oder Nicht-Wirt-Reaktion
• (Ähnliche Erkennung auch bei Endomykorrhiza)
Strasburger, 37. Auflage
Etablierung
• Infektionsschlauch bildet sich
• Wurzelhaar krümmt sich ein
• Rindenzellen werden
teilungsaktiv
• Bakterien gelangen in
Rindenzellen, umgeben von
Membran
Strasburger, 37. Auflage
Etablierung
• Verbindung zwischen Rinde und
Leitbündel wird hergestellt
• Knöllchenzellen und Bakterien
vergrößern DNA-Gehalt
• Bakteroide entstehen
(ungeformte, verzweigte,
geschwollene Zellen)
Strasburger, 37. Auflage
-ZW
Etablierung
• Bakterien stellen Teilung ein
• N2-Fixierung beginnt
• Von Symbiosemembran umgeben
• Leghämoglobin wird gebildet
• Protein durch Pflanze
• Häm durch Bakterien
Strasburger, 37. Auflage
Leghämoglobin
• O2 wird gebunden
• Nitrogenasereaktion ist O2-empfindlich
• Atmungskette der Bakterien bekommt O2
Biochemie und Physiologie
Strasburger, 37. Auflage
Etablierung
• Derterminierte Knöllchen
überdauern ca. 4 Wochen
• Indeterminierte wachsen
weiter (Meristem)
→Älteres Knöllchengewebe
wird resorbiert
→Nährstoffe verwertet
→Bakterien freigesetzt
Strasburger, 37. Auflage
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