unbewusst

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Psychotherapie in der
Entwicklung
in der Psychotherapie
dgvt-Kongress 2006
Peter Fiedler
Universität Heidelberg
1
Psychotherapie in der
Entwicklung
in der Psychotherapie
dgvt-Kongress 2006
Peter Fiedler
Universität Heidelberg
2
Neurobiologie
1a
Gedächtnis
Erinnerung
unbewusst
implizit
prozedural
neuronal z.B.:
sensorischer Kortex
sensorischer Thalamus
Emotion
Amygdala
bewusst
Dissoziation
explizit
deklarativ
neuronal z.B.:
präfrontaler Kortex
Temporallappen
Kognition
Hippocampus
3
Neurobiologie
1b
Gedächtnis
Erinnerung
unbewusst
implizit
prozedural
neuronal z.B.:
sensorischer Kortex
sensorischer Thalamus
Emotion
Amygdala
Handlungsroutinen
Primingeffekte
Konditionierung
Dissoziation
bewusst
Dissoziation
explizit
deklarativ
neuronal z.B.:
präfrontaler Kortex
Temporallappen
Kognition
Hippocampus
semantisch
episodisch
autobiographisch
narrativ
4
Neurobiologie:
Das subjektive Erleben
zwischen „bewusst“ und „unbewusst“
Thalamus
explizit; bewusst
(Arbeitsgedächtnis)
implizit; unbewusst
(z.B. Furcht-Gedächtnis)
Amygdala
Hippocampus
Temporallappen
5
Neurobiologie
1c
Gedächtnis
Erinnerung
unbewusst
bewusst
implizit
prozedural
Dissoziation
neuronal z.B.:
sensorischer Kortex
sensorischer Thalamus
neuronal z.B.:
präfrontaler Kortex
Temporallappen
Emotion
Kognition
Hippocampus
Amygdala
Klassische
Konditionierung
Konfrontation
bzw. Exposition
explizit
deklarativ
körperliche
Symptome
Wahrnehmung
physiologische
Veränderungen
Gedanken
„Gefahr“
„Angst“
6
Neurobiologie
1c
Gedächtnis
Erinnerung
unbewusst
bewusst
implizit
prozedural
Dissoziation
neuronal z.B.:
sensorischer Kortex
sensorischer Thalamus
neuronal z.B.:
präfrontaler Kortex
Temporallappen
Emotion
Kognition
Hippocampus
Amygdala
Klassische
Konditionierung
Konfrontation
bzw. Exposition
explizit
deklarativ
körperliche
Symptome
Wahrnehmung
... fehlerhafte ...
Selbstinstruktion
Demoralisierung
... Erklärungen?
physiologische
Veränderungen
Gedanken
„Gefahr“
„Angst“
7
Neurobiologie
1d
Gedächtnis
Erinnerung
unbewusst
bewusst
implizit
prozedural
explizit
deklarativ
Dissoziation
neuronal z.B.:
sensorischer Kortex
sensorischer Thalamus
neuronal z.B.:
präfrontaler Kortex
Temporallappen
Stress-Aktivierung
Emotion
Kognition
Hippocampus
Amygdala
Klassische
Konditionierung
Konfrontation
bzw. Exposition
körperliche
Symptome
physiologische
Veränderungen
Wahrnehmung
Sorgen
Ängste
(Angst vor
der Angst)
Selbst-Entfremdung
Gedanken
„Gefahr“
Selbstinstruktion
Demoralisierung
SelbstAufmerksamkeit
verschiebt sich
nach Innen
„Angst“
8
Neurobiologie
1d
Gedächtnis
Erinnerung
unbewusst
bewusst
implizit
prozedural
explizit
deklarativ
Dissoziation
neuronal z.B.:
sensorischer Kortex
sensorischer Thalamus
neuronal z.B.:
präfrontaler Kortex
Temporallappen
Stress-Aktivierung
Emotion
Kognition
Hippocampus
Amygdala
Klassische
Konditionierung
Konfrontation
bzw. Exposition
körperliche
Symptome
physiologische
Veränderungen
Wahrnehmung
Sorgen
Ängste
(Angst vor
der Angst)
Selbst-Entfremdung
wirklich immer
hinreichend?
Gedanken
„Gefahr“
Selbstinstruktion
Demoralisierung
SelbstAufmerksamkeit
verschiebt sich
nach Innen
„Angst“
9
Misserfolgs- und Rückfallbedingungen:
in den Forschungsarbeiten zur Expositionsbehandlung
bei Ängsten, Phobien, Zwängen und Traumastörungen
Komorbiditäten:
¾
Depression
¾
Persönlichkeitsstörungen
Verhaltensstörungen:
¾
Emotionale Instabilität
¾
Auffällige
Stimmungsschwankungen
¾
Neigung zu
Selbstverletzung/Suizidalität
Zumeist auch noch:
¾
Schwierige und komplexe
Lebenslagen
10
(rezidivierende) Depression (solitär/komorbid)
Erfolgreichste Psychotherapieansätze ?
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
(sensu Beck, Lewinsohn, dtsch: z.B. Hautzinger)
Interpersonelle Psychotherapie (IPT)
(sensu Klerman & Weisman, dtsch: z.B. Schramm)
Beide Verfahren sind in etwa gleich erfolgreich
in der Einzeltherapie wie in der Gruppenbehandlung
Rückfallzahlen beider Verfahren:
In 2 Jahren: bis zu 50 Prozent
In 4 bis 5 Jahren: ca. 70 bis 75 Prozent
(unterschiedlichste Studien)
11
Rückfallursachen in der Depressionsbehandlung
... mögliche Ursachen (1):
Eine zu frühe Beendigung der Behandlung
v.a. bei Vorhandensein einer Residualsymptomatik
... möglicher Ausweg (1):
Verlängerung der Behandlung
Bei Entlassung aus der Klinik den Patienten die
dringende Empfehlung zur ambulanten Therapie
Andererseits:
Was sollte in der Verlängerung
der Therapie inhaltlich geschehen?
Antworten darauf nachfolgend >
12
Rückfallursachen in der Depressionsbehandlung
... mögliche Ursachen (2):
Die nach wie vor vorhandene
Einseitigkeit der Behandlungskonzepte
... möglicher Ausweg (2):
Warum keine Kombinationsbehandlung?
!!!
KVT
und
IPT
!!!
Damit würde zugleich die Behandlungszeit verlängert!
z.B. Heidelberger KVT-IPT-Gruppentherapie
Backenstraß et al. (2001). Verhaltenstherapie, 11, 305-311
Fiedler (2005). Verhaltenstherapie in Gruppen (2. Aufl.). Beltz-PVU
(immerhin: 25 Sitzungen;
doch das reicht bei weitem noch nicht!)
13
Rückfallursachen in der Depressionsbehandlung
... mögliche Ursachen (3):
Patienten und Therapeuten verwechseln häufig
„Dysphorie“ / „Depression“ mit „negativen Gefühlen“
richtig ist vielmehr:
Depression
= negative Gefühle
... möglicher Ausweg (3):
Achtsamkeit als Therapieprinzip
Teasdale et al. (2000) Mindfulness Based Cognitive Therapy.
Journal of Consulting and Clinical Psychology, 68, 615-623
Ma, S.H. & Teasdale, J.D. (2004). J. of Consult. Clin. Psychol., 72, 31-40
Heidenreich & Michalak (2003). Verhaltenstherapie, 13, 264-274
Heidenreich & Michalak (2005). Achtsamkeit und Akzeptanz.
Tübingen: dgvt-Verlag
14
Neurobiologie
Depression
Gedächtnis
Entfremdung als
Krankheitsursache
Erinnerung
bewusst
Kuhl &unbewusst
Kaschel (2004). Psychologische Rundschau,
55, 61-71
implizit
prozedural
explizit
deklarativ
Dissoziation
neuronal z.B.:
sensorischer Kortex
sensorischer Thalamus
neuronal z.B.:
präfrontaler Kortex
Temporallappen
Emotion
= zunehmende
Selbstentfremdung
= Depression
¾ zunehmend:
Verlust von Gefühl
¾ ohne Gefühl: kein
Handeln möglich
Kognition
Hippocampus
Amygdala
Depression aktiviert
körperliche
Symptome
Wahrnehmung
Kampf gegen
negative
physiologische
Gefühle
Veränderungen
Gedanken
„Gefahr“
depressiogenes
Denken
¾ SelbstAufmerksamkeit
¾ verschiebt sich
nach Innen
„Angst“
15
Rückfallursachen in der Depressionsbehandlung
... vielleicht die wichtigsten Ursachen (4):
¾
gravierende Lebensereignisse
¾
komplexe Lebenslagen und Konflikte
¾
viele tägliche Stressoren, Sorgen und Probleme
(vgl. u.a.: Ma & Teasdale, 2004)
... möglicher Ausweg (4):
Gefühle aktualisierende Gespräche
Kuhl & Kaschel (2004). Psychologische Rundschau, 55, 61-71
Greenberg, L.S. (2006). Emotionsfokussierte Therapie.
Tübingen: dgvt-Verlag
.
(erscheint in Kürze; Schnupperkurs vorab:)
Claas, P. & Röhrle, B. (2006) Prozess- und erfahrungsorientierte
Psychotherapie: Theorie und Praxis.
VPP – Verhaltenstherapie und psychosoziale Praxis, 38, 95-119
16
Neben aller Vorliebe für „Achtsamkeit“
sollten Therapeuten zukünftig im
Gedächtnis
Neurobiologie
mitfühlend Gefühle aktivierenden Gespräch
über reale Sorgen und Belastungen
Depression
mit ihren
Patienten einen Weg zurück finden
Erinnerung
unbewusst
bewusst
implizit
prozedural
explizit
deklarativ
neuronal z.B.:
sensorischer Kortex
sensorischer Thalamus
neuronal z.B.:
präfrontaler Kortex
Temporallappen
Dissoziation
zu deren ureigenen Interessen
und Bedürfnissen !
Emotion
= zunehmende
Selbstentfremdung
= Depression
¾ zunehmend:
Verlust von Gefühl
¾ ohne Gefühl: kein
Handeln möglich
Kognition
Hippocampus
Amygdala
Depression aktiviert
körperliche
Symptome
Wahrnehmung
Kampf gegen
negative
physiologische
Gefühle
Veränderungen
Gedanken
„Gefahr“
depressiogenes
Denken
¾ SelbstAufmerksamkeit
¾ verschiebt sich
nach Innen
„Angst“
17
Rückfallursachen in der Depressionsbehandlung
... vielleicht die wichtigsten Ursachen (4):
¾
gravierende Lebensereignisse
¾
komplexe Lebenslagen und Konflikte
¾
viele tägliche Stressoren, Sorgen und Probleme
... möglicher Ausweg (4):
Gefühle aktualisierende Gespräche über ernste Probleme
Kuhl & Kaschel (2004). Psychologische Rundschau, 55, 61-71
Greenberg, L.S. (2006). Emotionsfokussierte Therapie.
Tübingen: dgvt-Verlag
.
(erscheint in Kürze; Schnupperkurs vorab:)
Claas, P. & Röhrle, B. (2006) Prozess- und erfahrungsorientierte
Psychotherapie: Theorie und Praxis.
VPP – Verhaltenstherapie und psychosoziale Praxis, 38, 95-119
18
Schwankende Compliance,
Selbstverletzungen und Suizidneigung
Wichtiges Arrangement (1):
Ambulant: Telefonkontakt ermöglichen !
Bereits konzeptuell verankert in der
Borderline-Behandlung (DBT / Linehan, Bohus)
Wichtiges Arrangement (2):
Maximale Stützung und Fürsorge durch Therapeuten
und ein gezieltes Sich-Kümmern um die Patienten –
vor allem: zwischen den Sitzungen !
„Blinde Löschungsversuche“
von vermeintlich therapiehinderlichen Verhaltensweisen
(etwa durch Nichtbeachtung oder Ärgerbekundungen)
können verheerende Folgen haben:
10..
% vollendete Suizide nach Borderline-Diagnose !
(Fonagy & Roth, 2004; Schmidtke, 2005)
19
Neurobiologie 2
Beratung 1
Gedächtnis
Erinnerung
unbewusst
bewusst
implizit
prozedural
neuronal z.B.:
sensorischer Kortex
sensorischer Thalamus
explizit
Dissoziation
Integration
Emotion
neuronal z.B.:
präfrontaler Kortex
Temporallappen
Kognition
Hippocampus
Amygdala
Sich fürsorglich
um Patienten
kümmern,
Empathie,
Akzeptanz,
Wertschätzung,
Sympathie
deklarativ
körperliche
Symptome
Wahrnehmung
existenzielle
Ängste und
berechtige (!)
physiologische
Sorgen
Veränderungen
„Angst“
Gedanken
„Gefahr“
Das Lösen
existenzieller
Probleme:
Psychotherapie
und
sachlich-kluge
Beratung
20
Neurobiologie 2
Pharmaka
Gedächtnis
Erinnerung
unbewusst
bewusst
implizit
prozedural
neuronal z.B.:
sensorischer Kortex
sensorischer Thalamus
Dissoziation
Integration
Emotion
Amygdala
Konditionierung
Selbstentfremdung
explizit
deklarativ
körperliche
Symptome
Soziale
Desintegration und
kognitive
Kognition Demoralisierung
Hippocampus
von Patienten
neuronal z.B.:
präfrontaler Kortex
Temporallappen
Wahrnehmung
existenzielle
Ängste und
Exposition
berechtige (!)
physiologische
Gefühlsaktivierung Veränderungen Sorgen
Gedanken
„Gefahr“
Achtsamkeit
„Angst“
21
Neurobiologie 2
Methodik
Gedächtnis
Erinnerung
unbewusst
bewusst
implizit
prozedural
neuronal z.B.:
sensorischer Kortex
sensorischer Thalamus
Dissoziation
Integration
Emotion
Amygdala
Konditionierung
Selbstentfremdung
körperliche
Symptome
explizit
deklarativ
Soziale
Desintegration und
kognitive
Kognition Demoralisierung
Hippocampus
von Patienten
neuronal z.B.:
präfrontaler Kortex
Temporallappen
Wahrnehmung
existenzielle
Ängste und
Exposition
berechtige (!) Gedanken
physiologische
„Gefahr“
Gefühlsaktivierung Veränderungen Sorgen
Achtsamkeit
„Angst“
22
Neurobiologie 2
Beratung 2
Oder ist
Stabilisierung
unbewusst
Remoralisierung
implizit
sachliche Beratung
prozedural
Coaching vonneuronal
Pt z.B.:
sensorischer Kortex
etwa keine
sensorischer Thalamus
Psychotherapie ?
Gedächtnis
Erinnerung
bewusst
Dissoziation
Integration
Emotion
Amygdala
Konditionierung
Selbstentfremdung
körperliche
Symptome
explizit
deklarativ
Soziale
Desintegration und
kognitive
Kognition Demoralisierung
Hippocampus
von Patienten
neuronal z.B.:
präfrontaler Kortex
Temporallappen
Wahrnehmung
existenzielle
Ängste und
Exposition
berechtige (!)Gedanken
physiologische
„Gefahr“
Gefühlsaktivierung Veränderungen
Sorgen
Achtsamkeit
„Angst“
... und deshalb
zusätzlich:
Beratung,
Beratung,
Coaching,
Coaching
,
Supervision
von Patienten !
Supervision
von Patienten !
23
Herzlichen Dank !
Ohne Sympathie keine Heilung!
Szandor Ferenczi
24
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