Vorlesung: Allgemeine Topologie, Universität Rostock, Sommersemester 2012 Karsten Evers Hausaufgaben 13. Serie Parakompaktheit und Metrisierbarkeit 1. Für A ⊆ N und n ∈ N sei N(n, A) := |{k ∈ A | k ≤ n}|. Definiere nun τ := {A ⊆ N | 0 6∈ A oder lim n→∞ N(n, A) = 1} n a) τ ist eine Topologie auf N. b) (N, τ) ist nicht kompakt und nicht metrisierbar, aber T2 und parakompakt. 2. Sei (X, τ) ein Lindelöf-Raum und T3 . Dann ist X parakompakt (und damit insbesondere auch T4 ). 3. Wir betrachten die reellen Zahlen mit der durch B := {[a, b) | a ≤ b} erzeugten Topologie τ, also (R, τ) mit τ := top (B). (R, τ) heißt dann Sorgenfrey-Linie (oder Gerade). a) (R, τ) ist T3 und T2 . b) (R, τ) ist Lindelöf und somit parakompakt und daher auch T4 . c) (R, τ) ist aber nicht metrisierbar. Hinweis: Man zeige (R, τ) ist nicht A21 d) R × R versehen mit der Produkttopologie τ × τ der Sorgenfrey-Linie heißt Sorgenfrey-Ebene. Die Sorgenfrey-Ebene ist nicht T4 und nicht parakompakt. (Hinweis: Lemma 3.1.4.) 4. a) Sei X kompakt und Y parakompakt. Dann ist X ×Y parakompakt. b) Sei f : X → Y perfekt (d.h. stetig, abgeschlossen und f −1 (y) ist für jedes y ∈ Y kompakt) und Y parakompakt. Dann ist auch X prakompakt. Inwieweit ist 4b eine Verallgemeinerung von 4a? Hinweis: Orientiere dich am Beweis von 4a. 5. Ein Produkt ∏i∈I Xi mindestens 2-elementiger metrisierbarer Räume Xi ist genau dann metrisierbar, wenn I höchstes abzählbar ist. 6. Sei (X, τ) nicht kompakt, aber lokal kompakt. Dann gilt: X∞ ist metrisierbar ⇔ (X, τ) ist A2 und T2 . 1 Man verwende folgenden Satz: Seien B und B ∗ zwei Basen einer Topologie, mit |B ∗ | ≤ |B|. Dann gibt es ein B 0 ⊆ B mit |B 0 | ≤ |B ∗ | und B 0 ist eine Basis derselben Topologie. Eine analoge Aussage gilt auch für Subbasen. Beweis: Für B ∈ B ∗ ∃ f (B) ⊆ B mit f (B) = B. Für A ∈Sf (B) ∃gB (A) ⊆ B ∗ mit gB (A) = A. Da ∗ , folgt | S ∗ g (A) ⊆ B C ∈ A∈ f (B) gB (A) wähle S je ein BC ∈ B (also A∈ f (B) B A∈ f (B) gB (A)| ≤ |B |. Für S BC ∈ f (B)) mit C ⊆ BC ⊆ B. Setze dann BC := {BC | C ∈ A∈ f (B) gB (A)} und B 0 := B∈B∗ BB . Dann gilt |BB | ≤ |B ∗ |, also auch |B 0 | ≤ |B ∗ | und außerdem ist B 0 eine Basis der Topologie. Denn B ∈ B ∗ impliziert S S S B = ( A∈ f (B) gB (A)) = BB und BB ⊆ B 0 . Für den zweiten Teil der Behauptung seien S1 und S2 zwei Subbasen der Topologie. Für ein MenT gensystem M führen wir folgende Schreibweise ein: B(M ) := { ni=1 Mi | Mi ∈ M }. Dann sind nämlich B(S1 ) und B(S2 ) Basen unserer Topologie und aus dem eben bewiesenem folgt, dass es eine Basis B 0 ⊆TB(S1 ) der Topologie gibt, mit |B 0 | ≤ |B(S2 )|. Für ein B ∈ B 0 ∃ ein endliches AB ⊆ B(S1 ), mit S B = a∈AB a. Setze dann S0 := B∈B0 AB ⊆ S1 . Offensichtlich ist S0 dann eine Subbasis unserer Topologie, mit |S0 | ≤ |B 0 | ≤ |B(S2 )| = |S2 |. S S S 1