Alkohol - Die älteste Droge der Welt, Kartentexte

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AB 8: Alkohol und ich: Kartenspiel – Infokasten
Alkohol – Die älteste Droge der Welt
Frauen werden statistisch gesehen seltener alkoholabhängig als Männer. Dies hängt unter anderem mit
der geringeren Ausschüttung des Glückshormons
Dopamin bei Alkoholkonsum zusammen. Sie erleben
Alkoholkonsum also weniger positiv als Männer.
Wenn Frauen aber abhängig werden sollten, dann
ist es bei ihnen oft besonders schlimm. Bei Frauen
verursachen häufig psychische Probleme eine
Alkoholsucht. Das kann zu einem Teufelskreis führen.
Der Alkoholkonsum nimmt gerade bei Frauen zu.
Frauen vertragen Alkohol schlechter als Männer: Sie
können ihn schlechter abbauen als Männer, weil sie
in der Regel eine geringere Körpergröße haben.
Wenn kein naher Verwandter alkoholkrank ist, ist
dies ein Schutzfaktor. Auch Kinder alkoholkranker
Eltern können ein hohes Maß an Widerstandsfähigkeit entwickeln. Dies nennt man seelische
Widerstandsfähigkeit oder Resilienz. Dazu gehört
ein gutes Selbstwertgefühl und eine optimistische
Lebenseinstellung. Ganz wichtig sind gute Freunde,
Vertrauenspersonen, die sie unterstützen und
positive Vorbilder.
Ob ein Mensch gefährdet ist, süchtig zu werden,
hängt auch mit seinem Genmaterial zusammen.
Ein Risikofaktor ist ein gestörter Stoffwechsel des
Botenstoffs Serotonin im Gehirn. Serotonin ist als
Botenstoff für die Stimmung und Impulskontrolle
verantwortlich. Bei einer genetisch bedingten
Störung baut der Körper besonders viele SerotoninTransportsysteme, die das Serotonin abbauen.
Serontoninmangel führt zum Stimmungstief. Alkohol
führt aber zunächst zur Ausschüttung von Serotonin
im Gehirn, was die Stimmung aufhellt. Man fühlt sich
durch Alkoholkonsum besser.
Es gibt körperliche Gründe, warum einige Menschen
Alkohol schlechter vertragen als andere. Das liegt
am Leberenzym ADH (Alkoholdehydrogenase),
das den Abbau von toxischen, das heißt giftigen,
Alkoholen übernimmt. Wem das Enzym fehlt oder wer
nur wenig davon produziert, der kann Alkohol nur
schlecht vertragen. Ihm wird unter anderem schnell
sehr übel. Das hält die Menschen davon ab, Alkohol
zu trinken. Asiaten fehlt dieses Enzym häufig. Frauen
haben weniger ADH als Männer.
Zuviel Alkohol zu trinken, das lernt man auch
durch das soziale Umfeld. Einen bedeutenden
Einfluss haben die Clique, Vereine und Freunde.
Sie teilen gemeinsame Interessen. Die Clique prägt
das Trinkverhalten, wenn es mit Anerkennung
in der Gruppe belohnt wird. Trinken wird zum
Gruppenzwang, wenn nur wer viel trinkt in der
Gruppe angesehen und akzeptiert wird. Mit diesem
Verhalten wird Jugendlichen gezeigt, dass es
angeblich gut ist, Alkohol zu konsumieren, und
notwendig, um in der Gruppe anerkannt zu werden.
Alkohol – Die älteste Droge der Welt
Das soziale Umfeld hat einen großen Einfluss auf
die Einstellung gegenüber Alkoholkonsum. Die
Jugendlichen verbringen in ihrer Freizeit sehr viel
Zeit miteinander. Ein stabiler Freundeskreis hilft
sich gegenseitig, wenn es Probleme gibt. Jeder wird
akzeptiert und es herrscht kein Gruppenzwang. Die
Clique ist über den Alkoholkonsum aufgeklärt und
kann verantwortungsbewusst mit Alkohol umgehen.
Die Jugendlichen kennen ihre Grenzen und achten
nicht nur auf sich, sondern auch auf ihre Freunde.
Dieses Umfeld vertritt die Meinung, dass Probleme
immer anders als mit Alkohol gelöst werden können.
Schwer ist es für ein Kind, wenn die eigene Mutter
alkoholabhängig ist. Denn Mütter sind meist die
wichtigste Bezugsperson für die Kinder. Tut sie nichts
gegen ihre Abhängigkeit, lernt das Kind, dass man
gegen die Sucht machtlos ist. Das Leben dieser
Kinder wird durch den Alkoholismus der Mutter
nachhaltig beeinträchtigt.
Wenn beide Eltern alkoholabhängig sind und nichts
dagegen tun, ist es für ein Kind besonders schwer.
Die Eltern können ihrem Kind dann keine Sicherheit
mehr geben. Die Kinder übernehmen Rollenmuster
und haben einfach Zugang zu Alkohol. Das Risiko,
selbst alkoholkrank zu werden, steigt deshalb an.
Statistisch gesehen sind sie als Jugendlicher häufiger
von psychischen Störungen wie Ängsten oder
Depressionen betroffen als andere Gleichaltrige.
Auch das kann zu Alkoholkonsum führen.
Kinder orientieren sich an Erwachsenen, vor allem
an den eigenen Eltern. Deswegen ist es wichtig,
dass diese einen verantwortungsbewussten und
maßvollen Konsum von Alkohol vorleben und zeigen, dass Alkohol nicht als Problemlöser, Stimmungsaufheller oder zur Entspannung geeignet
ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind später
alkoholabhängig wird, ist dann eher gering.
Die Mutter spielt dabei oft eine besondere Rolle,
da sie in den meisten Familien für die Erziehung
verantwortlich ist und viel Zeit mit den Kindern
verbringt.
Männer sind statistisch gesehen häufiger von
Alkoholsucht betroffen als Frauen. Forscher der
Universitäten Columbia und Yale haben herausgefunden, dass Alkohol bei Männern zu einer
höheren Ausschüttung des Glückshormons Dopamin
führt als bei Frauen. Dies hat zur Folge, dass sich bei
Männern beim Konsum von Alkohol schneller ein
positives Gefühl einstellt und somit die Gefahr der
Abhängigkeit größer ist.
Männer vertragen Alkohol besser als Frauen. Sie
können ihnen aufgrund ihrer Körpergröße schneller
abbauen.
© wdr Planet Schule 2012
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