ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS MabCampath 10 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Jede Ampulle enthält 30 mg Alemtuzumab. Alemtuzumab ist ein gentechnologisch hergestellter, humanisierter monoklonaler IgG1-KappaAntikörper, der sich spezifisch an ein 21 - 28 kD-Glykoprotein (CD52) an der Zelloberfläche von Lymphozyten bindet. Der Antikörper wird in einer Suspensionskultur aus Säugetierzellen (Ovarialzellen des chinesischen Hamsters) in einem Nährmedium hergestellt. Hilfsstoffe siehe unter Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Zur Behandlung von Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL), die mit Alkylanzien behandelt wurden und bei denen nach der Fludarabinphosphat-Therapie keine totale oder partielle Remission oder nur eine kurzzeitige Remission (kürzer als 6 Monate) aufgetreten ist. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Die Verabreichung von MabCampath muß unter Aufsicht eines in der Krebstherapie erfahrenen Arztes erfolgen. Die MabCampath-Lösung wird wie in Abschnitt 6.6 beschrieben zubereitet. Alle Dosen werden durch intravenöse Infusion über einen Zeitraum von ca. 2 Stunden verabreicht. Vor der ersten Dosis jeder Eskalation und vor jeder weiteren Infusion sollte, soweit klinisch indiziert (siehe Abschnitt 4.4), eine Prämedikation mit einem geeigneten Antihistaminikum und Analgetikum erfolgen. Alle Patienten sollten während und nach der Therapie routinemäßig mit Antibiotika und antiviralen Substanzen behandelt werden (siehe Abschnitt 4.4). In der ersten Therapiewoche wird MabCampath in eskalierenden Dosen von 3 mg am 1 Tag, 10 mg am 2 Tag und 30 mg am 3 Tag verabreicht, immer vorausgesetzt, daß die jeweils vorangegangene Dosis gut vertragen wurde. Danach sollten dreimal wöchentlich mit jeweils eintägiger Unterbrechung 30 mg verabreicht werden. Die Behandlung kann bis zu 12 Wochen lang fortgesetzt werden. Bei den meisten Patienten kann eine Dosiseskalation auf 30 mg innerhalb von 3 - 7 Tagen erreicht werden. Wenn jedoch bei der 3 mg oder 10 mg-Dosis akute schwere unerwünschte Reaktionen (vor allem Hypotonie, Rigor, Fieber oder Bronchospasmen) auftreten, sollte vor einer weiteren Eskalation die Dosis, die dieses Ereignis ausgelöst hat, solange täglich wiederholt werden, bis sie besser vertragen wird (siehe Abschnitt 4.4). Bei Patienten, bei denen die MabCampath-Therapie eine wesentliche Remission bewirkt, tritt diese meist nach einer Behandlungsdauer von 4 - 12 Wochen ein. Nachdem der Patient alle Laborparameter und klinischen Kriterien für eine totale Remission erfüllt, sollte die MabCampath-Behandlung unterbrochen und der Patient beobachtet werden. Wenn sich das Befinden des Patienten bessert (d.h. partielle Remission oder Stabilisierung der Erkrankung) und dann 4 Wochen lang oder länger ein Plateau erreicht, auf dem keine weitere Besserung mehr erfolgt, sollte die Behandlung mit MabCampath unterbrochen und der Patient weiter beobachtet werden. Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn Anzeichen für eine Krankheitsprogredienz vorliegen. Im Falle einer schweren Infektion oder schwerwiegenden Hämotoxizität ist MabCampath abzusetzen, bis das Ereignis verschwindet. MabCampath sollte abgesetzt werden, wenn die Thrombozytenzahl des Patienten auf < 25.000/μl oder die absolute Neutrophilenzahl (ANC) auf < 250/μl abfällt. Die MabCampath-Therapie kann nach Abklingen der Infektion bzw. Verschwinden der toxischen Erscheinungen fortgesetzt werden. Die folgende Tabelle zeigt die Modifikation der Dosis bei hämotoxischen Ereignissen während der Therapie: Hämotoxizität Fortsetzung der MabCampath-Therapie (Thrombozyten < 25.000/μl und/oder ANC < 250/μl) Erstes Auftreten Nach Verschwinden Fortsetzung der Behandlung mit 30 mg* Zweites Auftreten Nach Verschwinden Fortsetzung der Behandlung mit 10 mg* Drittes Auftreten Endgültiger Abbruch der Therapie *Nach einer Unterbrechung der MabCampath-Therapie für mehr als 7 Tage muß bei Fortsetzung der Therapie eine allmähliche Dosiseskalation erfolgen. Kinder und Jugendliche (unter 17 Jahre): Es wurden keine Studien durchgeführt (siehe Abschnitt 4.4). Ältere Menschen (über 65 Jahre): Die Dosisempfehlungen sind die gleichen wie für Erwachsene (siehe oben). Die Patienten müssen sorgfältig überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4). Patienten mit eingeschränkter Nieren-oder Leberfunktion: Eine Behandlung mit MabCampath wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). 4.3 Gegenanzeigen - Überempfindlichkeit oder anaphylaktische Reaktionen gegenüber Alemtuzumab, murinen Proteinen oder einem der Hilfsstoffe; Patienten mit floriden systemischen Infektionen; Patienten mit HIV-Infektion; Patienten mit Zweittumor; Schwangerschaft und Stillzeit. 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Zu den akuten unerwünschten Wirkungen, die während der ersten Dosiseskalation durch die Freisetzung von Zytokinen auftreten können, gehören Hypotonie, Rigor, Fieber, Dyspnoe, Frösteln und Ausschläge. Bei mittelgradiger bis schwerer Ausprägung dieser Ereignisse ist vor der nächsten Eskalation unter entsprechender Prämedikation solange mit jeder Dosis fortzufahren, bis diese gut vertragen wird. Nach einer Unterbrechung der MabCampath-Therapie für mehr als 7 Tage muß bei Fortsetzung der Therapie eine allmähliche Dosiseskalation erfolgen. Bei Patienten, die mit MabCampath behandelt wurden, wurde eine vorübergehende Hypotonie beobachtet. Vorsicht ist bei der Behandlung von Patienten mit ischämischer Herzerkrankung oder Angina und/oder bei Patienten angezeigt, die mit Antihypertensiva behandelt werden. Es wird empfohlen, 30 Minuten vor der ersten MabCampath-Gabe von 3 mg, bei jeder folgenden Dosiseskalation und danach wenn klinisch indiziert eine Prämedikation mit einem oralen Antihistaminikum und Analgetikum durchzuführen. Zur Prämedikation sollten 50 mg Diphenhydramin und 500 mg Paracetamol verwendet werden. In Fällen, in denen schwere infusionsbedingte Ereignisse eine Dosiseskalation verhindern, kann eine Vorbehandlung mit 200 mg Hydrocortison dabei helfen, infusionsbedingte Wirkungen zu mildern. Eine starke Lymphozytendepletion gehört zu den unvermeidlichen pharmakologischen Wirkungen von MabCampath und kann über einen längeren Zeitraum auftreten. Die Zahl der CD4 und CD8 Lymphozyten beginnt nach Ende der Behandlung zu steigen, unter Umständen dauert es jedoch über ein Jahr, bis wieder der Ausgangswert erreicht wird. In dieser Zeit kann eine erhöhte Anfälligkeit für opportunistische Infektionen bestehen. Es wird daher unbedingt eine Infektionsprophylaxe (Trimethoprim/Sulfamethoxazol oder anderweitige Prophylaxe gegen Pneumocystis-cariniiPneumonie (PCP) und die Verabreichung eines wirksamen oralen Anti-Herpes-Präparats wie Famciclovir) empfohlen; die Prophylaxe sollte während der Therapie eingeleitet und nach Ende der MabCampath-Behandlung mindestens 2 Monate lang fortgesetzt werden. Falls schwere oder hochgradige Infektionen auftreten, ist die MabCampath-Behandlung bis zum Abklingen der Infektion zu unterbrechen. Nach Abklingen der Infektion kann die Behandlung mit MabCampath fortgesetzt werden (siehe Abschnitt 4.2). 5 - 8 Wochen nach Behandlungsbeginn tritt sehr häufig eine vorübergehende Neutropenie 3. oder 4. Grades auf. Eine vorübergehende Thrombozytopenie 3. oder 4. Grades tritt sehr oft in den ersten beiden Behandlungswochen auf, bildet sich danach jedoch bei den meisten Patienten zurück. Daher ist eine hämatologische Überwachung der Patienten angezeigt. Bei Auftreten von schwerer Hämotoxizität sollte die MabCampath-Behandlung bis zum Abklingen des hämotoxischen Ereignisses unterbrochen werden. Nach Verschwinden der Hämotoxizität kann die MabCampath-Behandlung fortgesetzt werden (siehe Abschnitt 4.2). Während der MabCampath-Therapie müssen das große Blutbild und die Thromobozytenzahl regelmäßig überwacht werden; eine engmaschigere Bestimmung ist beim Auftreten von Zytopenien erforderlich. Eine regelmäßige, systematische Überwachung der CD52-Expression als klinische Routinemaßnahme wird nicht vorgeschlagen. Vor einer erneuten Behandlung empfiehlt es sich jedoch, das Vorliegen einer CD52-Expression zu bestätigen. Es können allergische Reaktionen oder Überempfindlichkeitsreaktionen gegen MabCampath und gegen murine oder chimäre monoklonale Antikörper auftreten. Männer und Frauen im zeugungs- bzw. gebärfähigen Alter müssen während der MabCampathBehandlung und 6 Monate danach zu einer wirksamen Schwangerschaftsverhütung angehalten werden (siehe Abschnitt 4.6 und 5.3). Bisher liegen keine Studien vor, die sich gezielt mit der Auswirkung des Alters auf die Wahrscheinlichkeit eines Ansprechens auf MabCampath und die Toxizität des Präparats befassen. Ältere Patienten (ab 65 Jahren) vertragen eine Zytostatikatherapie allgemein weniger gut als jüngere Patienten. Da die CLL vermehrt bei älteren Patienten auftritt, müssen diese Patienten engmaschig überwacht werden (siehe Abschnitt 4.2). Untersuchungen zur Sicherheit und Wirksamkeit von MabCampath bei Kindern und bei Patienten mit eingeschränkter Nieren-oder Leberfunktion liegen nicht vor (siehe Abschnitt 4.2). 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Bisher wurden keine formellen Studien zur Untersuchung der Wechselwirkungen von MabCampath mit anderen Arzneimitteln durchgeführt. Zwischen MabCampath und anderen Arzneimitteln treten keine bekannten klinisch signifikanten Wechselwirkungen auf. MabCampath sollte jedoch nicht innerhalb von drei Wochen vor oder nach der Behandlung mit anderen Chemotherapeutika verabreicht werden. Wenngleich bisher keine entsprechenden Studien vorliegen, wird empfohlen, die Patienten mindestens 12 Monate nach der MabCampath-Therapie nicht mit Lebendimpfstoffen zu behandeln. Bisher wurde nicht untersucht, ob MabCampath eine primäre oder anamnestische humorale Immunantwort auslösen kann. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Männer und Frauen im zeugungs- bzw. gebärfähigen Alter müssen während der MabCampathBehandlung und 6 Monate danach zu einer wirksamen Schwangerschaftsverhütung angehalten werden. Schwangerschaft: MabCampath ist während der Schwangerschaft kontraindiziert. Menschliches IgG passiert die Plazentaschranke; MabCampath kann ebenfalls die Plazentaschranke überschreiten und dadurch möglicherweise zur Depletion der fetalen B- und T-Lymphozyten führen. Bisher wurden mit MabCampath keine Fortpflanzungsstudien an Tieren durchgeführt. Es ist nicht bekannt, ob MabCampath bei schwangeren Frauen zur Fruchtschädigung oder Beeinträchtigung der Fortpflanzungsleistung führen kann. Stillzeit: MabCampath ist während der Stillzeit kontraindiziert. Es ist nicht bekannt, ob MabCampath in die Muttermilch übergeht. Während der Behandlung und mindestens 4 Wochen nach der MabCampathTherapie sollte daher nicht gestillt werden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Jedoch ist beim Autofahren und Bedienen von Maschinen Vorsicht geboten, da Berichten zufolge Verwirrung und Somnolenz während der Behandlung auftreten können. 4.8 Nebenwirkungen Unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind bei mehr als 80% aller Patienten zu erwarten. Die am häufigsten beschriebenen Reaktionen treten für gewöhnlich in der ersten Therapiewoche auf. Die Häufigkeit der nachfolgend aufgeführten Nebenwirkungen (sehr häufig > 10%, häufig > 1 - 10%, ungewöhnlich > 0,1 - 1%, selten > 0,01 - 0,1%, sehr selten < 0,01%) wurde anhand von Daten aus klinischen Versuchen mit CLL-Patienten ermittelt. Infusionsbedingte Wirkungen: Sehr häufig beschriebene Wirkungen waren akute infusionsbedingte Reaktionen wie Fieber, Rigor, Übelkeit, Erbrechen, Hypotonie, Müdigkeit, Ausschlag, Urtikaria, Dyspnoe, Kopfschmerzen, Juckreiz und Durchfall. In den meisten Fällen sind diese Nebenwirkungen von gering- bis mittelgradiger Schwere. Akute infusionsbedingte Wirkungen treten meist in der ersten Therapiewoche auf und klingen danach deutlich ab. Infusionsbedingte Wirkungen 3. oder 4. Grades sind nach der ersten Therapiewoche ungewöhnlich. Die Symptome können durch eine Prämedikation und Dosiseskalation gelindert oder ganz vermieden werden (siehe Abschnitt 4.4). Infektionen: Infektionen 3. oder 4. Grades wurden sehr häufig beschrieben, einschließlich Herpessimplex- und Pneumonieinfektionen 3. oder 4. Grades. Opportunistische Infektionen einschließlich Pneumocystis-carinii-Pneumonie (PCP), Zytomegalovirusinfektionen (CMV), Aspergillus-Pneumonie und Herpes zoster treten häufig auf. Eine rhinozerebrale Mucormykose wurde beschrieben, ist jedoch ungewöhnlich. Bei keinem der Patienten mit PCP oder Herpes zoster war eine Infektionsprophylaxe durchgeführt worden. Eine solche Prophylaxe scheint das Risiko von Infektionen mit opportunistischen Erregern wirksam zu senken (siehe Abschnitt 4.4). Hämatologische Wirkungen: Schwere Blutungsreaktionen wurden häufig beschrieben. Bei einem Patienten trat nach der MabCampath-Therapie eine letal verlaufende idiopathische thrombozytopenische Purpura (ITP) auf. Eine Panzytopenie wurde häufig beschrieben und kann den Schweregrad 3 oder 4 bzw. eine hochgradige Ausprägung erreichen. Ein positives CoombsTestergebnis wird ebenfalls häufig beobachtet. Eine klinisch manifeste Hämolyse wurde bis dato bei den behandelten Patienten nicht berichtet. In der folgenden Tabelle sind die auftretenden Nebenwirkungen nach Körpersystem und abnehmendem Schweregrad aufgelistet: Körpersystem Sehr häufig Applikationsort Gesamtkörper allgemein Rigor Fieber Müdigkeit Anorexie Kardiovaskulär Hypotonie Zentrales & Kopfschmerzen peripheres Nervensystem einschließlich Sehvermögen, Gehör & andere Sinne Unerwünschte Wirkungen und Infektionen Häufig Ungewöhnlich Reaktion an der Hämatom an der Injektionsstelle Injektionsstelle Dermatitis an der Injektionsstelle Schmerzen an der Injektionsstelle Rückenschmerzen Synkope Neutropenisches Fieber Periphere Ödeme Brustschmerzen Schmerzen in den Beinen Schmerzen Allergische Reaktion Mundödeme Asthenie Unwohlsein Grippeartige Symptome Ödeme Verändertes Temperaturempfinden Hypertonie Herzstillstand Tachykardie Myokardinfarkt Gefäßspasmen Vorhofflimmern Hitzewallungen Supraventrikuläre Tachykardie Palpitationen Anormales EKG Arrhythmie Bradykardie Periphere Ischämie Veränderte Anormaler Gang Geschmackswahrnehmung Endophthalmitis Tremor Dystonie Hypästhesie Hyperästhesie Schwindeligkeit Hypertonie Hyperkinesie Taubheit Bindehautentzündung Tinnitus Parästhesie Geschmacksstörungen Vertigo Neuropathie Gastrointestinaltrakt, Leber & Galle Erbrechen Übelkeit Durchfall Hämatologisch Stoffwechsel & Ernährung Abdominalschmerzen Gastrointestinale Blutung Stomatitis Schleimhautentzündung Gestörte Leberfunktion Obstipation Dyspepsie Ulzerative Stomatitis Flatulenz Granulozytopenie Thrombozytopenie Anämie Panzytopenie Leukopenie Lymphopenie Purpura Hyponatriämie Dehydrierung Gewichtsabnahme Hypokalziämie Durst Skelettschmerzen Arthralgie Myalgie Muskuloskeletal Neoplasien Psychiatrisch Infektionsresistenz Sepsis Herpes simplex Atemwege Pneumonie Dyspnoe Haut & Fortsätze Urtikaria Ausschlag Juckreiz Vermehrtes Schwitzen Verwirrung Ängstlichkeit Schläfrigkeit Depression Schlaflosigkeit Zytomegalovirus-Infektion Pneumocystis-carinii Infektion Moniliasis Herpes zoster Infektion Pilzinfektion Abszeß Pneumonitis Bronchospasmus Sinusitis Husten Hypoxie Infektion der oberen Atemwege Bronchitis Pharyngitis Hämoptyse Erythematöser Ausschlag Bullöse Eruptionen Gastroenteritis Zahnfleischentzündung Aufstoßen Schluckauf Mundtrockenheit Schleimhautulzeration Zungenulkus Knochenmarkaplasie Verringerung des Haptoglobins Dissem. intravasale Koagulation Hämolytische Anämie Knochenmarkdepression Nasenbluten Zahnfleischbluten Anormale hämatologische Werte Aggravierter Diabetes mellitus Periorbitale Ödeme Hypokaliämie Lymphomartige Erkrankungen Nervosität Denkstörungen Depersonalisation Impotenz Persönlichkeitsstörung Virusinfektion Bakterielle Infektion Lungenödem Stridor Lungeninfiltrat Atembeschwerden Verringerte Atemgeräusche Laryngitis Rhinitis Rachenenge Pleuraerguß Pilzdermatitis Onychomykose Makulopapulöser Ausschlag Hauterkrankung Harnwege 4.9 Harnwegsinfektion Gestörte Nierenfunktion Polyurie Blutharn Harninkontinenz Verringerter Harnfluß Überdosierung Patienten wurden mit bis zu 240 mg MabCampath in wiederholten Dosiseinheiten behandelt. Bei diesen Patienten können vermehrt unerwünschte Ereignisse 3. oder 4. Grades wie Fieber, Hypotonie und Anämie auftreten. Eine spezifische Antidotbehandlung besteht bei Überdosierung von MabCampath nicht. Bei Überdosierung ist die MabCampath-Behandlung zu unterbrechen, und es sind adjuvante Therapiemaßnahmen einzuleiten. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: monoklonaler Antikörper, ATC-Code: L01X C. Alemtuzumab ist ein gentechnologisch hergestellter, humanisierter monoklonaler IgG1-KappaAntikörper, der sich spezifisch an ein 21 - 28 kD-Glykoprotein (CD52) an der Zelloberfläche von Lymphozyten bindet, das primär an der Oberfläche von normalen und malignen B und TLymphozyten im peripheren Blut exprimiert wird. Alemtuzumab wurde durch Insertion von sechs komplementbestimmenden Regionen eines monoklonalen IgG2a-Antikörpers von der Ratte in ein menschliches IgG1-Immunglobulinmolekül hergestellt. Alemtuzumab bewirkt die Lyse von Lymphozyten, indem es sich an CD52, ein stark exprimiertes, nicht modulierendes Antigen bindet, das an der Oberfläche praktisch aller B und T-Lymphozyten sowie von Monozyten, Thymozyten und Makrophagen zu finden ist. Der Antikörper führt durch Komplementfixierung und eine antikörperabhängige, zellvermittelte Zytotoxizität zur Lyse der Lymphozyten. Das Antigen ist auf einem kleinen Teil (< 5%) von Granulozyten, nicht jedoch auf Erythrozyten oder Thrombozyten anzutreffen. Alemtuzumab scheint die hämatopoetischen Stammzellen oder Vorläuferzellen nicht zu schädigen. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Alemtuzumab wurden in einer multizentrischen Dosisfindungsstudie mit Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) und chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) untersucht, die maximal 12 Wochen lang einmal wöchentlich mit MabCampath behandelt wurden. Nach einer einzelnen intravenösen Infusion von 7,5 mg, 24 mg oder 75 mg zeigten die maximale Serumkonzentration (Cmax) und die Fläche unter der Kurve (AUC) eine relative Dosisproportionalität. Die mittlere Halbwertzeit lag zwischen ca. 23 - 30 Stunden. Das pharmakokinetische und pharmakodynamische Profil von MabCampath bei dreimal wöchentlicher Gabe von 30 mg als intravenöse Infusion wurde im Rahmen einer multizentrischen Studie mit NHL- und CLL-Patienten untersucht, die über einen Zeitraum von maximal 12 Wochen behandelt wurden. Bei den CLL-Patienten stiegen die Peak- und Trough-Werte von MabCampath in den ersten Behandlungswochen an und erreichten ungefähr in der sechsten Woche ein Steady-stateNiveau. Der Anstieg der Serumkonzentration ging mit einem deutlichen Rückgang der malignen Lymphozytose einher. Patienten mit einer peripheren Baseline-Lymphozytenzahl von ≥ 30,000/μl wiesen in den ersten 4 - 5 Behandlungswochen verglichen mit Patienten mit einer BaselineLymphozytenzahl von ≤ 30,000/μl signifikant niedrigere Peak und Trough-Werte auf. Dies deutet darauf hin, daß die maligne Lymphozytose ein Blutkompartment darstellt, in dem MabCampath konzentriert ist. Mit dem Rückgang der malignen Lymphozytose wird dieses Kompartment eliminiert, und die Trough und Peak-Serumkonzentrationen steigen. Die unterschiedlichen pharmakokinetischen Eigenschaften von MabCampath bei den einzelnen Patienten dürften zum Teil auf deren unterschiedliche Tumorlast und Tumorlastverteilung zurückzuführen sein. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Die präklinische Untersuchung von Alemtuzumab in Tierversuchen hat sich aufgrund der mangelnden Expression des Antigens CD52 bei Nichtprimaten bisher auf Studien an Affen der Spezies Macacus cynomolgus beschränkt. Als häufigster therapieinduzierter Effekt war bei dieser Spezies eine Lymphozytopenie feststellbar. Studien mit wiederholter Gabe des Präparats zeigten im Vergleich zu Einzeldosisuntersuchungen eine leicht kumulative Wirkung auf den Grad der Lymphozytendepletion. Die Lymphozytendepletion war nach Ende der Behandlung rasch reversibel. Eine reversible Neutropenie wurde nach täglicher intravenöser oder subkutaner Gabe über einen Zeitraum von 30 Tagen, nicht jedoch nach Einzeldosen oder täglichen Gaben über einen Zeitraum von 14 Tagen beobachtet. Die histopathologischen Ergebnisse von Knochenmarkuntersuchungen zeigten keine nennenswerten Veränderungen, die auf die Behandlung zurückzuführen gewesen wären. Intravenöse Einzeldosen von 10 und 30 mg/kg riefen eine mittelgradige bis schwere dosisbedingte Hypotonie hervor, die von leichter Tachykardie begleitet war. Eine Fab-Fragment-Bindung von MabCampath wurde im lymphatischen Gewebe und im mononukleären Phagozytensystem beobachtet. Eine signifikante Fab-Fragment-Bindung wurde auch im männlichen Genitaltrakt (Epididymis, Sperma, Samenblase) und im Bereich der Haut festgestellt. Darüber hinaus ergaben die oben genannten Toxizitätsstudien keine für den klinischen Einsatz relevanten Informationen. Kurz oder langfristige Tierversuche zur Untersuchung des tumorgenen und mutagenen Potentials von MabCampath wurden nicht durchgeführt. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Dinatriumedetat Polysorbate 80 Phosphatgepufferte Kochsalzlösung bestehend aus: Kaliumchlorid Kaliumdihydrogenphosphat Natriumchlorid Dinatriumphosphat Wasser für Injektionszwecke 6.2 Inkompatibilitäten Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Lösungsmitteln rekonstituiert werden. Inkompatibilitäten mit anderen Arzneimitteln sind nicht bekannt. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre. Rekonstituierte Lösung: MabCampath enthält keine antimikrobiellen Konservierungsstoffe. MabCampath sollte sofort nach der Verdünnung oder bei Aufbewahrung bei 15-30°C innerhalb von 8 Stunden verwendet werden. Dies ist nur akzeptabel, wenn die Lösung unter streng aseptischen Kautelen vorbereitet und vor Licht geschützt wird. 6.4 Besondere Lagerungshinweise Bei 2 - 8ºC (im Kühlschrank) lagern. Nicht einfrieren. Vor Licht schützen. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses 5-ml-Ampullen aus Klarglas vom Typ 1 mit 3 ml farblosem Konzentrat. Packungsgröße: Karton mit 3 Ampullen. 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung Der Ampulleninhalt muß vor der Infusion auf Schwebestoffe und Verfärbungen untersucht werden. Falls Schwebestoffe oder Verfärbungen erkennbar sind, darf die Ampulle nicht verwendet werden. MabCampath enthält keine antimikrobiellen Konservierungsstoffe. Es wird daher empfohlen, MabCampath unter streng aseptischen Kautelen vorzubereiten und die Infusionslösung sofort oder innerhalb von 8 Stunden nach der Rekonstitution zu infundieren. Den erforderlichen Ampulleninhalt über einen sterilen, faserfreien Filter mit niedrigem proteinbindenen Potential (5 μm) zu 100 ml 0,9%iger Natriumchloridlösung oder 5%iger Glukoselösung geben. Beutel zur guten Durchmischung der Lösung vorsichtig schwenken. Andere Arzneimittel dürfen nicht der MabCampath-Infusionslösung zugesetzt oder gleichzeitig durch dieselbe Infusionsleitung infundiert werden. Schwangere Frauen und Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sollten nicht mit MabCampath in Kontakt kommen. Die Verfahren für die korrekte Handhabung und Entsorgung sind zu beachten. Verschüttetes oder überschüssiges Material sollte durch Verbrennung entsorgt werden. Bei der Handhabung und Zubereitung der MabCampath-Lösung ist entsprechende Sorgfalt erforderlich. Das Tragen von Latexhandschuhen und Sicherheitsbrillen wird empfohlen, um bei einem Brechen der Ampulle oder anderweitigem versehentlichem Verschütten einen Kontakt zu vermeiden. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Millennium & ILEX UK Ltd 1&3 Frederick Sanger Road The Surrey Research Park Guildford Surrey GU2 7YD Vereinigtes Königreich 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 10. STAND DER INFORMATION ANHANG II A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST, UND HERSTELLER DES ARZNEILICH WIRKSAMEN BESTANDTEILS BIOLOGISCHEN URSPRUNGS B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN C. SPEZIFISCHE AUFLAGEN, DIE VOM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN ZU ERFÜLLEN SIND A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST, UND HERSTELLER DES ARZNEILICH WIRKSAMEN BESTANDTEILS BIOLOGISCHEN URSPRUNGS Name und Anschrift des Herstellers des arzneilich wirksamen Bestandteils biologischen Ursprungs Boehringer – Ingelheim Pharma KG Birkendorfer Straße 65 D-88397 Biberach an der Riss Deutschland Die Herstellungserlaubnis, oder eine entsprechende Genehmigung, wurde am 26. Januar 1998 durch den Regierungspharmaziedirektor, Deutschland, erteilt. Name und Anschrift des Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist Schering AG D-13342 Berlin Deutschland Die Herstellungserlaubnis wurde am 30. Juli 1997 durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales des Senats, Deutschland, erteilt. B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN • BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, Abschnitt 4.2). C. SPEZIFISCHE AUFLAGEN, DIE VOM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN ZU ERFÜLLEN SIND Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen hat innerhalb der vorgegebenen Zeit das folgende Studienprogramm abzuschließen, dessen Ergebnisse die Grundlage für den jährlichen Bewertungsbericht zum Nutzen-Risiko-Verhältnis bilden. Klinische Aspekte 1. Das Unternehmen hat eine Phase-III-Studie bei Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) einzuleiten und abzuschließen. Der Prüfplan der klinischen Studie wurde der EMEA und den Berichterstattern vorgelegt. Der Bericht über die klinische Studie ist im Laufe des dritten Quartals 2007 bereitzustellen. 2. Das Unternehmen hat die CAM-213-Studie, eine pharmakokinetische und klinische Phase-IIStudie bei Patienten mit CLL, abzuschließen. Die pharmakokinetischen Daten der Studie haben bis zum dritten Quartal 2001 vorzuliegen, und der vollständige klinische Bericht ist bis Ende 2002 vorzulegen. 3. Der Bericht der laufenden Studie, CAM002, und/oder das Manuskript für die Veröffentlichung ist bereitzustellen, sobald diese zur Verfügung stehen, jedoch spätestens Ende 2003. Es handelt sich hierbei um eine durch den Prüfer finanzierte Studie, über die das Unternehmen keine direkte Kontrolle ausübt. Ein Lagebericht über alle obengenannten Auflagen ist jedes Jahr zum Zeitpunkt der Vorlage des jährlichen Bewertungsberichts bereitzustellen. ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE A. ETIKETTIERUNG ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS MabCampath 10 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung Alemtuzumab 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) Jede Ampulle enthält 30 mg Alemtuzumab 3. HILFSSTOFFE Sonstige Bestandteile: Dinatriumedetat Polysorbat 80 Phosphatgepufferte Kochsalzlösung bestehend aus: Kaliumchlorid, Kaliumdihydrogenphosphat, Natriumchlorid, Dinatriumphosphat, Wasser für Injektionszwecke 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 3 Ampullen à 3 ml 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Intravenöse Anwendung Vor Gebrauch Packungsbeilage beachten. 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis {MM/JJJJ} 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Bei 2 - 8ºC lagern (im Kühlschrank) Nicht einfrieren Vor Licht schützen 10. EGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN Verschüttetes oder nicht verwendetes Material sollte mittels Verbrennung beseitigt werden. 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Pharmazeutischer Unternehmer: Millennium & ILEX UK Ltd., Guildford GU2 7YD, Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/0/00/000/000 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE, FALLS ERFORDERLICH, ART(EN) DER ANWENDUNG MabCampath 10 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 2. ART DER ANWENDUNG Intravenöse Anwendung 3. VERFALLDATUM Verw. bis {MM/JJJJ} 4. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 5. 3 ml INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN B. PACKUNGSBEILAGE GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen. • Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. • Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Was ist MabCampath und wofür wird es angewendet? Was müssen Sie vor der Anwendung von MabCampath beachten? Wie ist MabCampath anzuwenden? Welche Nebenwirkungen sind möglich? Wie ist MabCampath aufzubewahren? Angaben für medizinisches Fachpersonal Handelsname MabCampath 10 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung Alemtuzumab Was enthält MabCampath? Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Alemtuzumab. Die sonstigen Bestandteile sind Dinatriumedetat, Polysorbate 80 und phosphatgepufferte Kochsalzlösung bestehend aus Kaliumchlorid, Kaliumdihydrogenphosphat, Natriumchlorid, Dinatriumphosphat und Wasser für Injektionszwecke. Pharmazeutischer Unternehmer Millennium & ILEX UK Ltd, 1&3 Frederick Sanger Road, The Surrey Research Park, Guildford, Surrey GU2 7YD, Vereinigtes Königreich. Hersteller, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist Schering AG, Müllerstrasse 178, D-13342 Berlin, Deutschland. 1. WAS IST MABCAMPATH UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET ? Was ist MabCampath? MabCampath ist eine konzentrierte Lösung in einer Glasampulle. Jede Ampulle enthält 30 mg des arzneilich wirksamen Bestandteils, entsprechend 3 ml einer 10 mg/ml-Lösung. MabCampath wird verdünnt und als intravenöse Tropfinfusion verabreicht. Zur Verdünnung kann 0,9%ige Natriumchloridlösung oder 5%ige Glukoselösung verwendet werden. Jede Packung MabCampath enthält 3 Ampullen. Wofür wird es angewendet? MabCampath wird zur Behandlung von Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL), einer malignen Erkrankung der weißen Blutkörperchen, verwendet, die auf andere Behandlungsarten, z.B. mit Alkylanzien und Fludarabinphosphat nicht angesprochen haben. MabCampath ist ein monoklonaler Antikörper. Monoklonale Antikörper sind Proteine, die ein bestimmtes anderes Protein, das sogenannte Antigen, erkennen und sich an dieses binden. MabCampath bindet sich an ein Antigen an der Oberfläche bestimmter weißer Blutkörperchen, sogenannter Lymphozyten. Patienten mit CLL besitzen zu viele krankhafte Lymphozyten, die die gesunden Zellen in Knochenmark, dem Entstehungsort der meisten neuen Blutzellen, verdrängen. Diese Verdrängung der gesunden Zellen geschieht auch im Blutkreislauf und in anderen Organen. Nachdem sich MabCampath an die krankhaften Lymphozyten gebunden hat, zerstört es sie; danach werden die krankhaften Lymphozyten durch normale biologische Vorgänge allmählich aus dem Körper entfernt. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON MABCAMPATH BEACHTEN? MabCampath darf nicht angewendet werden, • • • • • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Alemtuzumab oder gegenüber Proteinen ähnlichen Ursprungs oder einem der sonstigen Bestandteile der Durchstichflasche sind. Näheres hierzu erfahren Sie von Ihrem Arzt. wenn Sie an einer Infektion leiden. wenn Sie mit HIV infiziert sind. wenn Sie einen Zweittumor haben. wenn Sie schwanger sind oder stillen (siehe auch unten). Besondere Vorsicht bei der Anwendung von MabCampath ist erforderlich: Wenn Sie zum ersten Mal mit MabCampath behandelt werden, können kurz nach den ersten Infusionen Nebenwirkungen auftreten (siehe Abschnitt 4 “Welche Nebenwirkungen sind möglich”). Diese Nebenwirkungen klingen im Laufe der Behandlung normalerweise ab. Wenn die Nebenwirkungen stark sind, verabreicht Ihr Arzt Ihnen möglicherweise Antihistaminika und Analgetika (zur Behandlung von Fieber), um einen Teil der Nebenwirkungen zu lindern. In diesem Fall wird die MabCampath-Dosis nicht erhöht, bis die Nebenwirkungen abgeklungen sind. Die Behandlung mit MabCampath kann Ihre natürliche Widerstandskraft gegen Infektionen herabsetzen. Unter Umständen werden Ihnen daher Antibiotika verabreicht, um Sie zusätzlich vor Infektionen zu schützen. Wenn Sie unter einer Herzerkrankung oder Brustschmerzen leiden oder mit blutdrucksenkenden Medikamenten behandelt werden, wird Ihr Arzt Ihren Gesundheitszustand sorgfältig überwachen, da MabCampath diese Zustände verschlimmern kann. MabCampath kann auch andere Nebenwirkungen hervorrufen, vor allem Störungen des Blutbildes. Ihr Arzt wird daher die Wirkung der Behandlung und den Verlauf Ihrer Krankheit sorgfältig durch regelmäßige Blutuntersuchungen überwachen. Wenn Sie älter als 65 Jahre sind, wird die Überwachung besonders engmaschig erfolgen, da sie das Arzneimittel möglicherweise schlechter vertragen als andere Patienten. Wenn Sie im zeugungs- bzw. gebärfähigen Alter sind, müssen Sie während der Behandlung und mindestens 6 Monate danach eine zuverlässige Schwangerschaftsverhütung praktizieren, da die Auswirkungen von MabCampath auf die Fortpflanzung bisher nicht bekannt sind. Die Sicherheit und Wirksamkeit von MabCampath bei Kindern (unter 17 Jahren) und Patienten mit eingeschränkter Nieren oder Leberfunktion wurde bisher nicht ermittelt. Schwangerschaft MabCampath darf nicht während der Schwangerschaft verabreicht werden. Deshalb gilt: • • Informieren Sie Ihren Arzt bitte sofort, wenn Sie schwanger sind oder glauben, dass Sie schwanger sein könnten. Wenn Sie im gebärfähigen Alter sind, müssen Sie vor Beginn, während und 6 Monate nach der Behandlung eine wirksame Schwangerschaftsverhütung praktizieren. Stillzeit MabCampath darf nicht während der Stillzeit verabreicht werden. Stillen Sie daher zu Beginn der Behandlung ab und beginnen Sie frühestens vier Wochen nach Ende der Behandlung und nach Rücksprache mit Ihrem Arzt wieder mit dem Stillen. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen: Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen von MabCampath auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln: Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Vor allem sollte MabCampath nicht 3 Wochen vor oder nach der Behandlung mit anderen Krebsmedikamenten verabreicht werden. Während der Behandlung und mindestens 12 Monate danach sollten Sie sich auch nicht mit Lebendimpfstoffen impfen lassen. Sprechen Sie vor Impfungen stets mit Ihrem Arzt. 3. WIE IST MABCAMPATH ANZUWENDEN? Wie wird MabCampath zur Anwendung vorbereitet? MabCampath ist in Form einer Lösung in einer Glasampulle enthalten. Der Ampulleninhalt wird aufgezogen und einem Infusionsbeutel mit Natriumchlorid oder Glukoselösung zugesetzt. Die Leitungen des Infusionsbeutels werden danach direkt an eine Vene angeschlossen. Wie wird MabCampath verabreicht? MabCampath wird in Form einer Lösung über eine Vene direkt in den Blutkreislauf eingebracht. Dies bezeichnet man als intravenöse Infusion. Jede MabCampath-Infusion dauert insgesamt etwa 2 Stunden. Wieviel MabCampath wird verabreicht und wie oft? In der ersten Woche werden am ersten Tag 3 mg MabCampath in der Lösung verabreicht, am zweiten Tag 10 mg und am dritten Tag 30 mg. Danach wird die Behandlung mit je 30 mg alle zwei Tage dreimal pro Woche fortgesetzt. Zu Beginn der Behandlung können Nebenwirkungen auftreten. Unter Umständen werden in diesem Fall die niedrigeren Anfangsdosen solange fortgesetzt, bis die Nebenwirkungen verschwinden oder nachlassen. Die verabreichte MabCampath-Menge wird langsam gesteigert, um die Gefahr von Nebenwirkungen zu verringern und eine bessere Verträglichkeit zu gewährleisten. Der Arzt wird Ihren Zustand sorgfältig überwachen und entscheiden, welche MabCampath-Dosis im Laufe der Behandlung jeweils angemessen ist. Wie lange wird MabCampath verabreicht? Die Behandlung mit MabCampath kann abhängig vom Behandlungserfolg bis zu 12 Wochen lang fortgesetzt werden. Wenn Sie eine größere Menge von MabCampath angewendet haben, als Sie sollten: Wenn bestimmte negative Erscheinungen auftreten, wird Ihr Arzt eine entsprechende Behandlung veranlassen. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? MabCampath kann wie alle Arzneimittel Nebenwirkungen hervorrufen. Die nachfolgend erwähnten Nebenwirkungen sind in der Regel darauf zurückzuführen, daß MabCampath in das gesamte Immunsystem des Körpers eingreift und seine Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen herabsetzt. Möglicherweise verschreibt Ihr Arzt Ihnen zusätzlich andere Arzneimittel oder ändert die Dosis, um eventuelle Nebenwirkungen zu verringern. Wenn Sie sich nicht sicher sind, was die unten aufgeführten Nebenwirkungen bedeuten, lassen Sie sie sich von Ihrem Arzt erklären. Wenn Sie an sich irgendwelche anderen Wirkungen beobachten, die unten nicht aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte ebenfalls Ihrem Arzt oder Apotheker mit. Sehr häufige Nebenwirkungen von MabCampath, die zu Beginn der Behandlung auftreten können, sind Fieber, Schüttelfrost/Frösteln, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, niedriger Blutdruck, Müdigkeit, Ausschlag, Juckreiz, Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen, Durchfall und Appetitverlust. Normalerweise treten eine oder mehrere dieser Nebenwirkungen in der ersten Behandlungswoche auf. In den meisten Fällen sind diese Nebenwirkungen nur leicht bis mäßig stark und nehmen im Verlauf der Behandlung ab. Sehr häufig kann während der Behandlung eine Lungenentzündung auftreten. Ihr Arzt gibt Ihnen daher möglicherweise zusätzlich Antibiotika und/oder antivirale Medikamente, um das Risiko einer Lungenentzündung und von anderen Infektionen zu verringern. Häufige Nebenwirkungen von MabCampath sind: Störungen von Herz und Blut: hoher Blutdruck, hohe Herzfrequenz, Herzrasen, Krämpfe der Blutgefäße, Gesichtsrötung, Verringerung der Zahl der Blutkörperchen, Fieber, Verringerung der Blutplättchen, Blutergüsse. Nervensystem und Sinne: veränderte Geschmackswahrnehmung, verringertes Tastgefühl, Schwindeligkeit, Benommenheit, Zittern und Beben, Nervosität, Entzündungen der Augen, Hautkribbeln oder Hautbrennen. Magen-Darm-Trakt und Leber: Bauchschmerzen, Blutungen von Magen und Darm, Schwellungen, Reizungen und/oder Geschwüre im Mundbereich, Störungen der Leberfunktion, Verstopfung, Verdauungsstörungen, Blähungen. Atemwege: Entzündung und/oder Engegefühl in Lunge, Rachen und/oder Nebenhöhlen, zu geringe Sauerstoffzufuhr zu den Körperorganen, Husten, Bluthusten. Allgemeine Störungen: Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen an der Injektionsstelle, allgemeines Unwohlsein, Schwäche, Schmerzen in verschiedenen Teilen des Körpers (Muskeln, Rücken, Brust, Knochen, Gelenke), Gewichtsverlust, Wassermangel, Durst, Flüssigkeitsansammlung im Körper, niedriger Kalzium- oder Natriumspiegel, verändertes Temperaturempfinden, grippeartige Symptome, Hautausschlag, Blasenbildung auf der Haut, Verwirrung, Ängstlichkeit, Depression, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit. Häufige Infektionen sind: Lungenentzündung (durch Bakterien verursacht), Candida-Entzündungen (durch Pilze verursacht), Herpes und Gürtelrose (durch Viren verursacht) sowie Infektionen der Atemund Harnwege, des Magen-Darm-Trakts und allgemeine bakterielle Infektionen. Die ungewöhnlichen Nebenwirkungen von MabCampath können schwerwiegenderer Natur sein. Hierzu gehören: Veränderungen des Knochenmarks, Herzerkrankungen (Herzstillstand, Herzinfarkt, anormal hohe Herzfrequenz); Störungen des Blutbildes (anormale Blutgerinnung, verringerter Eiweißanteil); Flüssigkeit im Lungenbereich, Atembeschwerden, anormale Befunde in der Lunge; Nervosität; Denkstörungen, Störungen der Nierenfunktion; Ohnmacht. 5. WIE IST MABCAMPATH AUFZUBEWAHREN? Die MabCampath-Ampullen sollten im Kühlschrank (2 - 8°C) aufbewahrt werden. Die Ampullen vor Licht schützen. Nicht einfrieren. Sie dürfen MabCampath nach dem auf dem Umkarton und dem Ampullenetikett angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Stand der Information: {Datum} Weitere Angaben Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. België/ Belgique/Belgien N.V. Schering S.A. J.E. Mommaertslaan 14 B-1831 Diegem Tél/Tel: +32 271 28500 Ísland Thorarensen Lyf Vatnagardar 18 IS-104 Reykjavik Tel: +354 530 7100 Danmark Schering AS Herstedøstervej 27-29 DK-2620 Albertslund Tlf: +45 43 29 09 99 Luxembourg/Luxemburg N.V. Schering S.A. J.E. Mommaertslaan 14 B-1831 Diegem Belgique/Belgien Tél: +32 271 28500 Deutschland Medac Schering Onkologie GmbH Nördliche Auffahrtsallee 44 D-80638 München Tel. +49 89 745144 0 Nederland Schering Nederland BV Postbus 116 NL-1380 AC Weesp Tel: +31 294 46 24 24 Ελλάδα SCHEPA Βερανζέρου 33 GR-10432 Αθήνα, Tηλ: +30 1 5230495 Norge Schering Norge AS Postbox 183 N-1321 Stabekk Tlf: +47 67 592000 Λεωφ. Κ. Καραμανλή 145 GR-54249 Θεσσαλονίκη Tηλ: +30 3131 0126 Österreich Schering Wien Ges.m.b.H. Postfach 50 A-1147 Wien Tel: +43 1 9 70 37 España Schering España S.A. C. Méndez Alvaro, 55 E-28045 Madrid Tel: +34 91 5069350 Portugal Schering Lusitana Lda. Estrada Nacional 249, km 15 Apartado 16 P-2726-901 Mem Martins Tel: +351 21 9 26 99 00 France Schering S.A. Rue de Toufflers F-59390 Lys-Lez-Lannoy Tél: +33 20 20 80 80 Suomi/Finland Schering Oy Eerikinkatu 24 FIN-00100 Helsinki Puh/Tlf: +358 9 6 85 0440 Ireland HE Clissmann 44 Dartmouth Square IRL-Dublin 6 Tel: +353 1 6 68 85 66 Sverige Schering Nordiska AB Box 23117 S-104 35 Stockholm Tlf: +46 8 728 42 00 Italia Schering SpA Via E. Schering, 21 I-20090 Segrate MI Tel: +39 0221 65 1 United Kingdom Schering Health Care Ltd. The Brow GB-Burgess Hill, West Sussex RH15 9NE Tel: +44 (0) 1444 23 23 23 6. ANGABEN FÜR MEDIZINISCHES FACHPERSONAL Der Ampulleninhalt muß vor der Infusion auf Schwebestoffe und Verfärbungen untersucht werden. Falls Schwebestoffe oder Verfärbungen erkennbar sind, darf die Ampulle nicht verwendet werden. Es wird empfohlen, MabCampath unter streng aseptischen Kautelen für die intravenöse Infusion vorzubereiten und die Infusionslösung sofort oder innerhalb von 8 Stunden nach der Rekonstitution zu infundieren und vor Licht zu schützen. Den erforderlichen Ampulleninhalt über einen sterilen, faserfreien Filter (5 μm) mit niedrigem proteinbindendem Potential zu 100 ml 0,9%iger Natriumchloridlösung oder 5%iger Glukoselösung geben. Beutel zur guten Durchmischung der Lösung vorsichtig schwenken. Besonders sorgfältig auf die Sterilität der zubereiteten Lösung achten, da diese keine antimikrobiellen Konservierungsstoffe enthält. Andere Arzneimittel dürfen nicht der MabCampath-Infusionslösung zugesetzt oder gleichzeitig durch dieselbe Infusionsleitung infundiert werden. Schwangere Frauen und Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sollten nicht mit MabCampath in Kontakt kommen. Die Verfahren für die korrekte Handhabung und Entsorgung sind zu beachten. Verschüttetes oder überschüssiges Material sollte durch Verbrennung entsorgt werden. Bei der Handhabung und Zubereitung der MabCampath-Lösung ist entsprechende Sorgfalt erforderlich. Das Tragen von Latexhandschuhen und Sicherheitsbrillen wird empfohlen, um bei einem Brechen der Ampulle oder anderweitigem versehentlichem Verschütten einen Kontakt zu vermeiden.