Prof. Dr. Lars Grüne Mathematisches Institut Universität Bayreuth Sommersemester 2007 1. Übungsblatt, Stochastische Dynamische Optimierung Abgabe: 24.4.2007 in der Vorlesung oder an [email protected] Aufgabe 1: Gegeben sei eine gleichverteilte zweidimensionale Zufallsvariable X = (X1 , X2 )T : Ω → [0, 1]2 , d.h. für jede Teilmenge B ⊆ [0, 1]2 gelte PX (B) = F l(B), wobei F l(B) den Flächeninhalt der (zweidimensionalen) Menge B bezeichnet. (i) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit P (X2 ≥ X1 ). (ii) Berechnen Sie für ε > 0 die bedingte Wahrscheinlichkeit P (X2 ≥ X1 | X1 ≤ ε). Warum “versagt” die in der Vorlesung angegebene Formel für die bedingte Wahrscheinlichkeit für ε = 0? Was wäre ein sinnvoller Wert für die bedingte Wahrscheinlichkeit für ε = 0 (mit Begründung!)? Hinweis: Formulieren Sie die Ausdrücke für die Wahrscheinlichkeiten jeweils so um, dass sie sich durch Flächeninhalte geeigneter Teilmengen von [0, 1]2 ausdrücken lassen. Diese Flächeninhalte dürfen dann geometrisch berechnet werden. In (ii) kann die Gleichung X −1 (B1 ) ∩ X −1 (B2 ) = X −1 (B1 ∩ B2 ) hilfreich sein (die Sie bei Verwendung aber beweisen müssen). Aufgabe 2: Für relle Zahlen αu > αd > 0 und p ∈ (0, 1) sei eine Zufallsvariable X : Ω → {αu , αd } gegeben mit PX ({αu }) = p und PX ({αd }) = 1 − p (i) Berechnen Sie Erwartungswert und Varianz von X zunächst allgemein und vereinfachen Sie die entstehenden Ausdrücke dann für den Spezialfall p = 1/2 so weit wie möglich. (ii) Schreiben Sie ein Computerprogramm, das N Zufallszahlen x1 , . . . , xN erzeugt, deren Verteilung mit der Zufallsvariablen X übereinstimmt und die empirischen Werte N N X 1 X e= 1 e 2 E xn und Vg ar = (xi − E) N N −1 n=1 n=1 berechnet. Vergleichen Sie für αu = 1.1, αd = 0.95, p = 1/2 sowie N = 1000, 5000, 10000, 50000, 100000 die experimentellen Werte mit den analytischen Werten aus (i). Vorlesungs–Homepage: www.math.uni-bayreuth.de/∼lgruene/stochdynopt07/