DIE SAISON 2016/2017 IM SCHAUSPIELHAUS BOCHUM Anselm Weber stellt seinen siebten und zugleich letzten Bochumer Spielplan vor „Im Jahr der Kulturhauptstadt haben wir unsere Arbeit am Schauspielhaus Bochum begonnen. Nun legen wir das Programm für die siebte Saison vor. In den vergangenen Jahren war unsere Arbeit durch die angespannte ökonomische Situation des Theaters nicht immer leicht. Doch mit Stolz können wir sagen, dass es uns aus eigener Kraft gelungen ist, das Schauspielhaus Bochum wieder wirtschaftlich solide aufzustellen. Besonders freue ich mich, dass wir trotz der Sparzwänge über all die Jahre ein inhaltlich wie künstlerisch anspruchsvolles Programm bieten konnten. Wir haben die unterschiedlichsten Regiehandschriften von jungen und arrivierten Künstlern präsentiert, internationale Regisseure nach Bochum geladen, eine Vielzahl von Ur- und Erstaufführungen gezeigt, mit den Arbeiten von Renegade den Tanz zurück ans Haus geholt, haben das Junge Schauspielhaus gestärkt, das Theater in die Stadt und in die Region geöffnet, uns mit der lokalen und überregionalen freien Theaterszene vernetzt und mit dem „Detroit-Projekt“ große Aufmerksamkeit auf eine der größten Herausforderungen der Stadt Bochum lenken können.“ Anselm Weber, aus dem Vorwort des Spielzeitmagazins 2016/2017 Die Spielzeit 2016/2017 Anselm Weber und sein Team haben für die siebte und letzte Spielzeit der laufenden Intendanz erneut einen Spielplan zusammengestellt, der eine große Vielfalt von Inhalten und Ästhetiken präsentiert. Wie in den Jahren zuvor ist es gelungen, international bekannte Künstler wie Paul Koek und Jan Klata nach Bochum einzuladen. Die Autorin Laura Naumann hat im Auftrag des Schauspielhauses ein neues Stück geschrieben und das Ensemble Renegade zeigt eine Retrospektive auf sieben Jahre Tanz mit „Renegade in Residence“ am Schauspielhaus Bochum. Zudem kooperiert das Schauspielhaus mit Künstlern der freien Szene wie kainkollektiv aus Bochum und Rimini Protokoll. Als Kooperation mit der Ruhrtriennale gibt es eine Masterclass, außerdem beteiligt sich das Schauspielhaus an einem internationalen Theaterprojekt des Regisseurs Robert Schuster. Auch das Junge Schauspielhaus gestaltet wieder einen breitgefächerten Spielplan für Klein und Groß auf allen Bühnen sowie Workshops, Theaterclubs und ein theaterpädagogisches Begleitprogramm. Geplant sind über 20 Neuproduktionen mit insgesamt fünf Uraufführungen und einer deutschsprachigen Erstaufführung. Neben u. a. Barbara Bürk, Hermann Schmidt-Rahmer, Anselm Weber und Hausregisseur Roger Vontobel werden erstmals Jan Gehler, Jan-Christoph Gockel und Hasko Weber am Schauspielhaus inszenieren. Eröffnung im September: Die neue Spielzeit startet am 16. September 2016 mit einer Inszenierung von Jan Klata. Der polnische Regisseur und Intendant des Stary Teatr Kraków setzt „Verbrechen und Strafe“ von Fjodor M. Dostojewski und damit eine der größten Kriminalgeschichten der Weltliteratur für das Schauspielhaus in Szene und erzählt von Größenwahn, Schuld und Reue. Die Rolle des Raskolnikow wird Jana Schulz spielen. Am gleichen Wochenende, am 18. September, kommt das neue Stück der Autorin Laura Naumann zur Uraufführung in den Kammerspielen. „Manchmal hat die Liebe regiert und manchmal einfach niemand“ entstand als Auftragswerk für das Schauspielhaus Bochum. An einer lose zusammengefügten Gruppe von Menschen spielt Laura Naumann die Fragen durch, die unser Leben bestimmen. Was steuert unsere Entscheidungen: Zufall oder Schicksal? Das, was wir uns angewöhnt haben „ich“ zu nennen? Oder manchmal auch die Liebe? Regie führt Jan Gehler, der u. a. am Thalia Theater Hamburg und am Maxim Gorki Theater Berlin inszeniert und am Staatsschauspiel Dresden Hausregisseur war. Anstalt des öffentlichen Rechts – Königsallee 15 – 44789 Bochum – www.schauspielhausbochum.de Christine Hoenmanns – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – Tel.: 0234 / 33 33 55 23 – Fax: 0234 / 33 33 54 37 – [email protected] Das Schauspielhaus Bochum ist Mitglied der Union des Théâtres de l’Europe (U.T.E.) Rund eine Woche später zeigt das Schauspielhaus die dritte Bochumer Arbeit von Christian Brey, der mit „Weekend im Paradies“ von Franz Arnold und Ernst Bach erneut sein Talent für Komödien unter Beweis stellen wird (24.9.2016, Schauspielhaus). In einem zweiten Eröffnungs-Premierenblock hat im Oktober Molières „Tartuffe“, inszeniert von Hermann Schmidt-Rahmer (22.10.2016, Schauspielhaus), und „Die Verwandlung“ von Franz Kafka Premiere (29.10.2016, Kammerspiele). In seinem Bochumer Regiedebüt wird Jan-Christoph Gockel die berühmte Erzählung Kafkas mit Schauspielern und Puppen des Puppenbauers und –spielers Michael Pietsch interpretieren. Weitere zentrale Spielplanpositionen: Als deutschsprachige Erstaufführung zeigt das Schauspielhaus „Die unsichtbare Hand“ des renommierten amerikanischen Autors Ayad Akhtar – zusammen mit George Brants „Am Boden“ als Doppelpremiere an einem Abend, inszeniert von Intendant Anselm Weber (DSE/Premiere am 3.12.2016, Kammerspiele). In der Regie von Hasko Weber, Generalintendant des Nationaltheaters Weimar, hat Max Frischs „Biedermann und die Brandstifter“ am 21.1.2017 Premiere im Schauspielhaus. Barbara Bürk, eingeladen zum diesjährigen Theatertreffen, zeigt Eduard von Keyserlings Erzählung „Am Südhang“ in einer eigenen Bühnenbearbeitung (Uraufführung am 10.3.2017 in den Kammerspielen). Und der Niederländer Paul Koek wird mit „Der Steppenwolf“ nach dem Roman von Hermann Hesse eine neue (Musiktheater)Inszenierung erarbeiten, die ab 4.2.2017 in den Kammerspielen zu sehen sein wird. Liebe? Marius von Mayenburg wird Shakespeares berühmteste Liebestragödie „Romeo und Julia“ inszenieren (Premiere am 11.3.2017, Schauspielhaus) und Jan Neumann wird sich im Kontrast dazu den „Gefährlichen Liebschaften“ von Christopher Hampton nach dem Roman von Choderlos de Laclos widmen (224.2017, Schauspielhaus). Nachwuchs: Unsere Koproduktionsinszenierung mit der Folkwang Universität der Künste ist in der kommenden Spielzeit „Homo Empathicus“ der zeitgenössischen Dramatikerin Rebekka Kricheldorf in der Regie von Thomas Ladwig, der zum ersten Mal am Schauspielhaus arbeitet (Premiere am 16.2.2017, Theater Unten). Als erste Regiearbeit zeigt Maren Watermann, Regieassistentin am Schauspielhaus, „Finnisch“ von Martin Heckmanns (Premiere am 13.1.2017, Theater Unten). Zum Abschluss seiner siebenjährigen Intendanz am Schauspielhaus Bochum inszeniert Anselm Weber Arthur Millers „Alle meine Söhne“ (20.5.2017, Schauspielhaus) und Hausregisseur Roger Vontobel zeigt als letzte Bochumer Inszenierung tags zuvor Bernard-Marie Koltès‘ „Kampf des Negers und der Hunde“ in den Kammerspielen. Kooperationen: Die Bochumer Performancegruppe kainkollektiv entwickelt unter dem Titel „Hagar“ eine Globe Opera Performance für die Kammerspiele und in Zusammenarbeit mit Urbane Künste Ruhr macht „Truck Tracks Ruhr“ nach einem Konzept von Rimini Protokoll Station in Bochum. „Zwischen Welten“ ist das Thema der Ruhrtriennale Masterclass 2016, an der neben dem Schauspielhaus Bochum das Schauspiel Essen und der Ringlokschuppen Ruhr beteiligt sind; die Uraufführung ist am 17. September. Robert Schuster entwickelt in Zusammenarbeit mit der Compagnie AZA/Frankreich, dem Azdar Theatre/Afghanistan, dem Theater Freiburg, dem Nationaltheater Weimar und dem Schauspielhaus Bochum ein internationales Projekt: Die Uraufführung von „Kula – nach Europa“ ist am 7. Oktober im Theater Unten. Und unter dem Motto „Tanz, Bochum, tanz!“ blickt das Schauspielhaus im März/April 2017 zusammen mit dem Ensemble Renegade auf sieben Jahre „Renegade in Residence“ am Schauspielhaus Bochum zurück. Junges Schauspielhaus / Kinder- und Jugendproduktionen: Unser diesjähriges Kinder- und Familienstück ist Paul Maars „Das Sams – Eine Woche voller Samstage“ in der Regie von Barbara Hauck, die am Schauspielhaus u. a. die Erfolgsproduktion „Bochum“ inszeniert hat. Das Junge Schauspielhaus unter der Leitung von Martina van Boxen setzt seine Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fort und startet mit zwei Uraufführungen in die kommende Saison: „Nalu und das Polymeer“ ist Fantasytheater für Kinder ab 10 Jahren und wird am 1. Oktober uraufgeführt. Das Tanz- und Theaterprojekt „Über Gott und die Welt“ entwickelt Martina van Boxen mit dem Choreografen Arthur Schopa, Uraufführung ist am 1. Dezember. Das erfolgreiche Großprojekt „Schulen in Bewegung“ mit Bochumer Schülerinnen und Schülern aus allen Schulformen wird fortgesetzt (Premiere am 8.6.2016, Kammerspiele) und Sandra Anklam entwickelt erneut einen Theaterabend in Zusammenarbeit mit der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin des LWL-Universitätsklinikums Bochum. Außerdem bietet das Junge Schauspielhaus weiterhin sein umfangreiches Workshop- und Jugendprogramm an.