PLATELIATM CHLAMYDIA IgG TMB - Bio-Rad

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PLATELIATM CHLAMYDIA IgG TMB 62767
NACHWEIS VON HUMANEN IgG-ANTIKÖRPERN
GEGEN CHLAMYDIA IN HUMANSERUM MITTELS
ENZYM- IMMUNOASSAY
IVD
INHALTSVERZEICHNIS
1- KLINISCHE BEDEUTUNG
2- TESTPRINZIP
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49
3- PRODUKTINFORMATIONEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50
4- WARNHINWEISE UND VORSICHTSMASSNAHMEN . . . . . . . . .51
5- PROBEN
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54
6- TESTVERFAHREN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54
6.1. ZUSÄTZLICH BENÖTIGTES MATERIAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54
6.2. REKONSTITUTION DER REAGENZIEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55
6.3. LAGERUNG GEÖFFNETER BZW. REKONSTITUIERTER REAGENZIEN . . . . . . . . . . .55
6.4. TESTDURCHFÜHRUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56
7- BERECHNUNG UND INTERPRETATION DER ERGEBNISSE . . . . . .58
7.1. QUALITÄTSKONTROLLE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58
7.2. BERECHNUNG DES GRENZWERTS (GW) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58
7.3. INTERPRETATION DER ERGEBNISSE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58
8- GRENZEN DES VERFAHRENS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59
9- LEISTUNGSMERKMALE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59
9.1. LEISTUNGSMERKMALE MIT PLATELIA™ CHLAMYDIA IgG TMB (62767) . . . . . . . . .59
9.2. LEISTUNGSMERKMALE MIT PLATELIA™ CHLAMYDIA IgG OPD (62766) . . . . . . . . .61
10- QUALITÄTSKONTROLLE DES HERSTELLERS . . . . . . . . . . . . . . . .62
11- LITERATUR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .62
48
1- KLINISCHE BEDEUTUNG
Chlamydia trachomatis, die bei Geschlechtskrankheiten am häufigsten
nachgewiesene Spezies, ist aufgrund ihrer Komplikationen sehr gefährlich:
Sie kann zu Sterilität, Extrauteringravidität, Konjunktivitis und Lungenerkrankungen beim Neugeborenen führen. Die nur selten beim Menschen
nachgewiesene Spezies Chlamydia psittaci verursacht Lungenerkrankungen
und Endokarditis. Die sehr häufig nachgewiesene Spezies Chlamydia
pneumoniae verursacht Atemwegsinfektionen. Chlamydia-IgG-Antikörper
erreichen bei Atemwegsinfektionen ( C. trachomatis, C. psittaci ),
Geschlechtskrankheiten in der chronischen Phase (C. trachomatis) und bei
Reinfektionen immer hohe Konzentrationen.
Ein signifikanter Anstieg der Antikörperkonzentration zwischen zwei
Serumproben, die im Abstand von 3 Wochen von einem Patienten
entnommen und parallel getestet wurden, deutet auf eine aktive Infektion hin.
PLATELIA® CHLAMYDIA IgG TMB ist ein in-vitro-Diagnostik-Kit zum Nachweis
von IgG-Antikörpern gegen Chlamydia ( C. trachomatis, C. psittaci,
C. pneumoniae) in Humanserum. Dieser Testkit dient der Bestimmung des
Immunstatus bei Verwendung mit einer einzigen Serumprobe bzw. dem
Nachweis einer zurückliegenden Infektion bei Verwendung mit gepaarten
Seren.
2- TESTPRINZIP
Dieser Test ist ein immunenzymatischer Festphasenassay, (indirekter ELISA).
Die Chlamydia trachomatis-Antigene (Serotyp L2) sind an den Boden der
Vertiefungen gebunden. Ein monoklonaler, mit Peroxidase markierter und für
humane Gammaketten (IgG) spezifischer Antikörper wird als Konjugat
verwendet.
Erster Schritt:
Die Kontroll- und Testseren werden im Verhältnis 1 : 21 verdünnt und
anschließend in die Vertiefungen der Mikrotiterplatte gegeben. Während
dieser Inkubation über 1 Stunde ± 5 Minuten bei 37°C ± 1°C binden die in
der Probe vorhandenen Chlamydia-IgG-Antikörper an das an die Festphase
gebundene Chlamydia-Antigen. Unspezifische IgG-Antikörper sowie andere
Serumproteine werden durch Waschschritte nach der Inkubation
ausgewaschen.
49
Zweiter Schritt:
Das Konjugat (monoklonaler, mit Peroxidase markierter und für humane
Gammaketten spezifischer Antikörper) wird in jede Vertiefung der
Mikrotiterplatte gegeben. Während dieser zweiten Inkubation über
1 Stunde ± 5 Minuten bei 37°C ± 1°C bindet der markierte Antikörper
an die IgG-Antikörper im Serum, die zuvor mit den Chlamydia-Antigenen
reagiert haben. Ungebundenes Konjugat wird durch Waschgänge am
Ende dieser Inkubationsphase ausgewaschen.
Dritter Schritt:
Das Vorliegen von Immunkomplexen (aus Chlamydia -Antigen, SerumChlamydia -IgG-Antikörper, Anti-IgG-Konjugat) wird durch Zugabe von
Substrat in jede Vertiefung sichtbar gemacht.
Vierter Schritt:
Nach einer 30-minütigen Inkubation bei Raumtemperatur (+18-30°C)
wird die Enzymreaktion durch Zugabe von 1N Schwefel-säurelösung
gestoppt. Die optische Dichte bei 450/620 nm ist proportional zur
Menge an Chlamydia-IgG-Antikörper in der Probe. Durch Ablesen des
Ergebnisses über einem Grenzwert erfolgt der Nachweis und die
quantitative Bestimmung der Chlamydia-IgG-Antikörper in der Probe. Die
Interpretation dieses Tests bei Verwendung gepaarter Seren dient als
Hilfsmittel für die Bestimmung einer zurückliegenden Infektion.
3- PRODUKTINFORMATIONEN
Weitere Informationen zu den Lagerbedingungen des Kits und sowie das
Verfallsdatum entnehmen Sie bitte dem Etikett des Kits.
Etikett
R1
R2
50
Microplate
Reagenzien
Mikrotiterplatte : 12 Streifen mit je 8
Vertiefungen, beschichtet mit inaktivierten
Chlamydia trachomatis-Antigenen (Serotyp L2)
Concentrated Konzentrierte Waschlösung (10fach):
Washing
TRIS-NaCl-Puffer (pH 7,4), 1% Tween®
Solution
20.Konservierungsmittel: 0,01% Thimerosal.
Darreichungsform
1
1 x 100 mL
Etikett
Reagenzien
Negative
Control
Negative Kontrolle: Humanserum, negativ für
Chlamydia-Antikörper und nicht reaktiv für
Hepatitis-B-Oberflächenantigen (HBs Ag),
Antikörper gegen Hepatitis-C-Virus (HCV) und
Antikörper gegen humane Immundefizienzviren
(HIV1+2).
Konservierungsmittel: 0,01% Thimerosal.
R4a Cut-off control Grenzwert-Kontrolle: Humanserum, positiv für
Chlamydia-IgG-Antikörper und nicht reaktiv für
HIV1- und HIV2-Antikörper, HBs-Antigen und
HCV-Antikörper.
Konservierungsmittel: 0,01% Thimerosal
Positive
R4b
Positive Kontrolle: Humanserum, positiv für
Control
Chlamydia-IgG-Antikörper und nicht reaktiv für
HIV1- und HIV2-Antikörper, HBs-Antigen und
HCV-Antikörper.
Konservierungsmittel: 0,01% Thimerosal.
R3
R6
Conjugate
R7
Diluent
R8
TMB
Substrate
Buffer
R9
R10
1 x 1 mL
1 x 1 mL
Konzentriertes Konjugat (100fach):
Monoklonaler Anti-Human-GammakettenAntikörper (Maus), gebunden an Peroxidase.
Proben- und Konjugatverdünnungsmittel
(gebrauchsfertig): TRIS-NaCI-Puffer (pH 7,6),
BSA, Tween® (0,1%) und Phenolrot.
Konservierungsmittel: 0,01% Thimerosal.
1 x 0,4 ml
Substrat-Puffer (gebrauchsfertig): 0,05M
(pH 5,6) Zitronensäure und Natriumcitrat,
0,03 % Wasserstoffperoxid.
Konservierungsmittel: 0,01% Thimerosal.
1 x 60 ml
Chromogen: Chromogen:
TMB Solution Tetramethylbenzidinlösung (TMB).
Stopping
Solution
Darreichungsform
1 x 1 mL
Stopplösung (gebrauchsfertig):
1N Schwefelsäure
Klebefolie
1 x 80 ml
1 x 5 ml
1 x 28 ml
4
4- VORSICHTSMASSNAHMEN
Die Zuverlässigkeit der Ergebnisse hängt von der Einhaltung folgender
GLP-Richtlinien ab:
51
• Die Reagenzien nicht über das Verfallsdatum hinaus verwenden.
• Keine Reagenzien aus unterschiedlichen Chargen innerhalb einer
Messreihe vermischen oder miteinander verwenden.
ANMERKUNG: Von folgenden Reagenzien kann auch eine andere
Charge als die im Kit vorhandene, jedoch immer nur jeweils eine pro
Testansatz, verwendet werden: Waschlösung (R2, Etiketten-Kennung: 10x
blau gefärbt), Substratpuffer (R8, Etiketten-Kennung: TMB buf,. blau
gefärbt), Chromogen (R9, Etiketten-Kennung: TMB sol. grün gefärbt) und
Stopplösung (R10, Etiketten-Kennung: 1N, rot gefärbt). Diese Reagenzien
können mit anderen Produkten unserer Firma verwendet werden. Auskunft
hierzu erteilt Ihnen unsere Technikabteilung.
• Vor Gebrauch müssen die Reagenzien auf Raumtemperatur gebracht
werden (ca. 30 Min.).
• Reagenzien vorsichtig auflösen oder verdünnen und jegliche
Kontamination vermeiden.
• Den Test nicht in Gegenwart reaktiver Dämpfe (von Säuren, Alkalien,
Aldehyden) oder Staub durchführen. Die Enzymaktivität des Konjugats
könnte dadurch beeinträchtigt werden.
• Wenn möglich, Einmalartikel verwenden. Glaswaren müssen vor Gebrauch
gründlich gereinigt und mit entionisiertem Wasser gespült werden.
• Die enzymatische Reaktion weist gegenüber Metallen oder Metallionen
eine hohe Sensitivität auf. Daher dürfen Metallelemente nicht mit den
verschiedenen Konjugat- und Substratlösungen in Berührung kommen.
• Die verdünnte Chromogenlösung (Substratpuffer + Chromogen) muss
farblos sein. Eine spontane blaue Farbentwicklung in den Minuten nach
der Rekonstitution deutet auf den Zerfall der Reagenzien hin. Um
zerfallenes Reagenz zu ersetzen, muss frisches Chromogen-Substrat
hergestellt werden. Die Lösung in einem sauberen Einweggefäß aus
Kunststoff oder Glas, das zuvor mit 1 N HCl gewaschen und mit
destilliertem Wasser gespült und getrocknet wurde, herstellen. Die
Lösung unter Lichtabschluss aufbewahren.
• Für jede neue Probe die Pipettenspitze wechseln.
• Das Waschen der Mikrotiterplatte ist ein wesentlicher Arbeitsgang: Die
vorgeschriebene Zahl der Waschzyklen ist unbedingt einzuhalten.
Weiterhin ist darauf zu achten, dass alle Vertiefungen vollständig
gefüllt und danach wieder vollständig geleert werden. Nicht korrekt
durchgeführte Waschgänge können zu fehlerhaften Ergebnissen führen.
52
• Die Mikrotiterplatte zwischen dem Ende der Waschgänge und dem
Pipettieren der Reagenzien nicht austrocknen lassen.
• Niemals dasselbe Gefäß für die Verteilung der Entwicklungslösung
verwenden.
• Pipetten und Geräte auf Genauigkeit und korrekte Funktion prüfen.
• Das Testverfahren darf nicht geändert werden.
WARNHINWEISE UND SICHERHEITSVORSCHRIFTEN
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Beim Umgang mit Reagenzien Einweghandschuhe tragen.
Alle Reagenzien sind ausschließlich für die In-vitro-Diagnostik bestimmt.
Nicht mit dem Mund pipettieren.
Das Humanmaterial zur Vorbereitung der Reagenzien wurde getestet und
als nicht reaktiv für Hepatitis-B-Oberflächenantigen (HBs Ag), Antikörper
gegen das Hepatitis-C-Virus (anti-HCV) und gegen das humane
Immundefizienz-Virus (anti-HIV1 und anti-HIV2) befunden. Da keine
Testmethode eine potentielle Infektionsgefahr mit absoluter Sicherheit
ausschließen kann, müssen alle Reagenzien, die Humanmaterial enthalten,
und Patientenproben als potentiell infektiös behandelt werden.
Alle Materialien einschließlich der Waschlösung, die mit Proben und
Reagenzien, die Humanmaterial enthalten, in Berührung kommen,
sollten als potentiell infektiös betrachtet werden.
Spritzer von Proben oder Proben enthaltenden Lösungen sind zu
vermeiden. Ist die verunreinigende Lösung eine Säure, die Oberflächen
zunächst mit Natriumbircarbonat neutralisieren, anschließend mit
Natriumhypochloritlösung reinigen und mit Papiertüchern abtrocknen. Das
für die Reinigung verwendete Material ist in einen Behälter für Sondermüll
zu geben.
Die Patientenproben und Reagenzien humanen Ursprungs sowie
kontaminierte Materialien und Produkte dürfen nur nach einer
Dekontaminierung entsorgt werden
- entweder durch Eintauchen in Natriumhypochloritlösung mit 1 Teil
Natriumhypochloritlösung (15% Natriumhypochlorit) auf 10 Teile
Waschlösung oder Wasser für die Dauer von 30 Minuten oder
- durch Sterilisieren in einem Autoklaven bei 121°C über 2 Stunden.
Natriumhypochlorithaltige Lösungen nicht in den Autoklaven stellen.
Substratpuffer, Chromogen und Waschlösung dürfen nicht mit der Haut
oder den Schleimhäuten in Berührung kommen.
53
• Das Materialiensicherheitsdatenblatt (MSDS) ist auf Anfrage erhältlich.
• Die Chlamydia-Antigene wurden durch Behandlung mit CHAPS-SDS
inaktiviert.
5- PROBEN
1. Dieser Test wird mit in Trockenröhrchen entnommenem Serum durchgeführt.
2. Folgende Empfehlungen für die Handhabung, Vorbereitung und
Lagerung der Serumproben beachten:
- Bei der Entnahme aller Serumproben die routinemäßigen
Vorsichtsmaßnahmen beachten.
- Die Proben vor der Zentrifugation vollständig gerinnen lassen.
- Probenröhrchen stets verschlossen halten.
- Nach der Zentrifugation das Serum trennen und in einem fest
verschlossenen Aufbewahrungsröhrchen lagern.
- Die Proben können bei +2 - 8°C aufbewahrt werden, sofern sie
innerhalb von 24 Stunden getestet werden. Wird der Test nicht
innerhalb von 24 Stunden durchgeführt bzw. für den Versand die
Proben bei –20°C oder kälter einfrieren.
- Die Proben vorzugsweise nur einmal auftauen. Zuvor tiefgefrorene
Proben sollten nach dem Auftauen und vor der Analyse gründlich
gemischt werden.
3. Interferenzen aufgrund von hohen Hämoglobin-, Lipide-, Albumin- und
Bilirubinkonzentrationen sind nicht bekannt.
4. Proben nicht erhitzen.
6- TESTVERFAHREN
6.1 - ZUSÄTZLICH BENÖTIGTES MATERIAL
•
•
•
•
•
•
•
Destilliertes oder entionisiertes Wasser.
Natriumhypochlorit und Natriumbicarbonat.
Saugfähige Papiertücher.
Einweg-Latexhandschuhe.
Schutzbrille.
Einwegröhrchen.
Automatische oder halbautomatische, bewegliche oder feste Pipetten
für 10 - 1000 µl und 1, 2 und 10 ml.
• Zylinder mit Maßeinteilung für 25, 50, 100 und 1000 ml.
54
• Vortex.
• Manuelles, halbautomatisches oder automatisches MikrotiterplattenWaschgerät (*).
• Wasserbad oder entsprechenden Mikrotiterplatten-Inkubator, auf
37°C ± 1°C eingestellt.
• Behälter für infektiösen Abfall.
• Mikrotiterplatten-Lesegerät, mit 450 nm- und 620 nm-Filtern (*).
(*) Weitere Informationen zu den von unserer Technikabteilung
empfohlenen Geräten erhalten Sie direkt bei uns.
6.2. REKONSTITUTION DER REAGENZIEN
R2: 100 ml R2 in 900 ml destilliertem oder entionisiertem Wasser
verdünnen, um die Wascharbeitslösung (verdünntes R2) herzustellen.
R6: Zur Herstellung des Arbeitskonjugats (verdünntes R6) für eine
Mikrotiterplatte 0,25 ml konzentriertes Konjugat mit 25 ml Verdünnungsmittel
(R7) verdünnen (die Volumina für 1 Streifen durch 10 teilen).
R8 + R9: Das Chromogen (R9) im Verhältnis 1:11 in Substratpuffer (R8)
verdünnen (z.B.: 1 ml Reagenz R9 + 10 ml Reagenz R8).
Homogenisieren.
6.3. LAGERUNG GEÖFFNETER BZW. REKONSTITUIERTER REAGENZIEN
R1 : Nach dem Öffnen des vakuumversiegelten Beutels sind die Riegel
1 Monat haltbar, sofern sie in dem sorgfältig wieder verschlossenen
Originalbeutel bei +2-8°C aufbewahrt werden (überprüfen Sie, ob
Trockenmittel enthalten ist).
R2 : Nach der Verdünnung kann die Waschlösung (R2) 2 Wochen lang
bei +2-8°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen kann die konzentrierte
Waschlösung bei +2-25°C ohne Kontamination bis zu dem auf dem
Etikett angegebenen Verfallsdatum aufbewahrt werden.
R6 : Nach der Verdünnung in R7 ist das Reagenz bei Raumtemperatur
(+18-30°C) 8 Stunden bzw. bei +4°C 24 Stunden haltbar.
R9: Nach Verdünnung ist die Lösung bei lichtgeschützter Lagerung bei
Raumtemperatur (+18-30°C) 6 Stunden haltbar.
R3, R4a, R4b, R7, R8 und R10 : Nach dem Öffnen sind die bei +2-8°C
gelagerten Reagenzien ohne Kontamination bis zu dem auf dem Etikett
angegebenen Verfallsdatum haltbar.
55
6.4. TESTDURCHFÜHRUNG
Bitte das Testverfahren strikt befolgen.
Für jeden Test auf jeder Mikrotiterplatte Kontrollseren verwenden.
Alle Reagenzien müssen vor der Verwendung auf Raumtemperatur (+18-30°C)
gebracht werden.
1. Zur Identifizierung der Kontroll- und Testseren in der Mikrotiterplatte ein
Pipettierschema (s.u.) erstellen.
2. Die Waschlösung (verdünntes R2) vorbereiten (siehe Abschnitt 6.2).
3. Den Halterahmen und die Streifen (R1) aus der Schutzhülle nehmen.
4. Die Streifen der Mikrotiterplatte einmal mit Arbeitswaschlösung
(verdünntes R2) waschen. Die Mikrotiterplatte umdrehen und die
Vertiefungen durch Ausklopfen der Platte auf saugfähigem Papier trocknen.
5. Die Kontrollen und Proben im Verhältnis 1:21 mit Probenverdünnungsmittel
(R7) entweder direkt in der Mikrotiterplatte oder in separaten Teströhrchen
verdünnen:
a) Verdünnung in der Platte: 200 µI Probenverdünnungsmittel (R7) in jede
Vertiefung pipettieren.
Vertiefung A1
10 µl des negativen Kontrollserums (R3)
Vertiefung B1, C1
10 µl des positiven Serumstandards I (R4a)
Vertiefung D1
10 µl des positiven Serumstandards II (R4b)
Proben: 10 µl jeder Probe in die Vertiefungen angefangen bei E1
pipettieren.
Bei den folgenden Schritten muss unbedingt eine unspezifische
Proteinbindung vermieden werden. Zunächst 200 µI Probenverdünnungsmittel (R7) in die Vertiefung pipettieren und anschließend
10 µI der Probe bzw. der Kontrollen zugeben und 5 bis 7 mal mischen.
b) Vorverdünnung in Röhrchen:
Die Kontrollen und Proben im Verhältnis 1 : 21 vorverdünnen (zum
Beispiel: 25 µI Serum + 500 µI Probenverdünnungsmittel). Gründlich
mischen. Die vor verdünnten Seren gemäß folgendem Schema
pipettieren:
Vertiefung A1
200 µl des verdünnten negativen Kontrollserums (R3)
Vertiefung B1, C1 200 µl der verdünnten Grenzwertkontrolle (R4a)
Vertiefung D1
200 µl der verdünnten positiven Serumkontrolle (R4b)
Proben: 200 µl jeder Probe in die Vertiefungen angefangen bei E1
pipettieren.
56
6. Die Grenzwert-Kontrolle (R4a) wird in Doppelbestimmung getestet.
Identifizierungstabelle für 2 Streifen:
1
2
A
R3
P5
B
R4a
P6
C
R4a
P7
D
R4b
P8
E
P1
P9
F
P2
P10
G
P3
P11
H
P4
P12
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
7. Die Mikrotiterplatte mit Folie abdecken und diese fest auf die Platte
drücken, damit sie fest versiegelt ist. Die Mikrotiterplatte bei 37°C ± 1°C in
einem Trockeninkubator 1 Stunde ± 5 Minuten inkubieren.
8. Vor dem Ende der ersten Inkubationsphase das Arbeitskonjugat
(verdünntes R6) vorbereiten. Für eine Mikrotiterplatte 0,25 ml Konjugat
(R6) in 25 ml Verdünnungsmittel (R7) verdünnen. Gründlich mischen.
9. Nach der ersten Inkubationsphase alle Vertiefungen entleeren und
anschliessend die Mikrotiterplatte dreimal waschen.
10.200 µI Arbeitskonjugatlösung (verdünntes R6) in jede Vertiefung
geben. Die Mikrotiterplatte mit Klebefolie abdecken.
11.Die Mikrotiterplatte bei 37°C ± 1°C über 1 Stunde ± 5 Minuten
inkubieren.
12.Die Substrat-Chromogen-Lösung vorbereiten (R8 + R9).
13.Nach der zweiten Inkubationsphase alle Vertiefungen entleeren
anschliessend viermal waschen.
14.Direkte Lichteinstrahlung auf die Mikrotiterplatte vermeiden und 200 µl
Substrat-Chromogen-Lösung (R8 + R9) in jede Vertiefung geben.
15.Die Mikrotiterplatte lichtgeschützt bei Raumtemperatur (18-30°C)
30 ± 5 Minuten inkubieren.
16.100 µl Stopplösung (R10) in der gleichen Reihenfolge und mit der
gleichen Verteilungsmenge wie die Substratlösung zusetzen.
17.Den Boden der Vertiefungen abwischen.
57
18.Die optische Dichte (OD) jeder Vertiefung der Mikrotiterplatte mit einem
Spektrophotometer bei 450/620 nm ablesen. Die Mikrotiterplatten
müssen innerhalb von 30 Minuten nach Stoppen der Reaktion
abgelesen werden.
19.Vor dem Weiterleiten der Ergebnisse die Übereinstimmung zwischen
dem gemessenen Wert und dem Probenverteilungsplan überprüfen.
7- BERECHNUNG UND INTERPRETATION DER
ERGEBNISSE
7.1 - Validierung des Assays
Für jeden Test auf jeder Mikrotiterplatte Kontrollseren verwenden. Für
einen gültigen Test müssen folgende Kriterien erfüllt sein:
• OD-Werte:
- OD R3 < 0.175
- OD R4a > 0.175
- OD R4b > 0.500
• Verhältnisse:
- OD R4a/OD R3 > 1.3
- OD R4b/OD R4a > 2
Werden diese Qualitätskontrollkriterien nicht erfüllt, muss die Messreihe
wiederholt werden.
7.2 - Berechnung des Grenzwerts (GW)
Der Grenzwert entspricht dem Mittelwert der optischen Dichte des
Grenzwertserums (GW = Mittelwert der OD von R4a).
7.3 – INTERPRETATION DER ERGEBNISSE
Optische Dichte
der Probe
Semi-quantitative
Ergebnisse
Interpretation IgG
ODs< GW x 0,8
Negatives Serum
Keine frühere Exposition gegenüber
Chlamydiae
GW x 0,8 ≤ ODs < GW
Fragliches Serum
Die Ergebnisse müssen 15-20 Tage nach der
ersten Kontrolle bestätigt werden
Zurückliegende Exposition gegenüber einer
Chlamydia-Infektion: Bestehende Immunität
Die Ergebnisse müssen 15-20 Tage nach der
ersten Kontrolle bestätigt werden.
ODs ≥ GW
58
Positives Serum
8- GRENZEN DES TESTS
Eine Diagnose einer zurückliegenden Infektion kann nur in Zusammenhang
mit dem klinischen Erscheinungsbild und serologischen Daten erfolgen. Das
Ergebnis einer einzelnen Serumprobe genügt nicht für die Diagnose einer
zurückliegenden Infektion.
Im Falle eines Verdachts auf eine Infektion und bei Ergebnissen im Bereich des
Grenzwertes sollte eine weitere Serumprobe des gleichen Patienten 15 bis
20 Tage später entnommen und mit dem gleichen Assay getestet werden.
9- LEISTUNGSMERKMALE
9.1 – LEISTUNGSMERKMALE MIT PLATELIA™ CHLAMYDIA IgG TMB
(62767)
9.1.1- PRÄZISION
• Intraassay-Reproduzierbarkeit
Zur Bestimmung der Intraassay-Reproduzierbarkeit wurden 3 positive und
1 negative Probe 30mal in einer Messreihe getestet. Für jede Probe
wurde das Verhältnis P/GW (Probe/Grenzwert) der optischen Dichte
(OD) der Probe zum Mittelwer t der Optischen Dichte der
Grenzwertkontrolle (R4a) bestimmt. Das durchschnittliche Verhältnis, die
Standardabweichung (σ) sowie die Variationskoeffizienten (VK%) wurden
berechnet und sind nachstehend aufgeführt:
N=30
Negative Probe Positive Probe 1 Positive Probe 2 Positive Probe 3
Verhältnis (P/GW)
Mittelwert
0,43
1,45
2,65
4,96
σ
0,05
0,11
0,19
0,32
VK%
11,79%
7,51%
7,16%
6,41%
• Interassay-Reproduzierbarkeit
Zur Bestimmung der Interassay-Reproduzierbarkeit wurde jede der
4 Proben (3 positive und 1 negative Probe) in Doppelbestimmung in zwei
Messreihen pro Tag über einen Zeitraum von 20 Tagen getestet. Für jede
Probe wurde das Verhältnis P/GW (Probe/Grenzwert) der optischen
59
Dichte (OD) der Probe zur OD der Grenzwert-Kontrolle (R4a) bestimmt.
Das durchschnittliche Verhältnis, die Standardabweichung (σ) sowie die
Variationskoeffizienten (VK%) wurden berechnet und sind nachstehend
aufgeführt:
Negative Probe Positive Probe 1 Positive Probe 2 Positive Probe 3
Verhältnis (P/GW)
Mittelwert
0,32
1,07
2,17
4,32
σ
0,03
0,13
0,37
0,67
VK%
9,10%
12,62%
17,21%
15,53%
Die mit den positiven Seren ermittelten Variationskoeffizienten lagen in den
Intraassay-Studien unter 8% und in den Interassay-Studien unter 17,5%.
9.1.2 - KORRELATIONSSTUDIE
Mit Platelia™ Chlamydia IgG TMB (62767) und Platelia™ Chlamydia
IgG OPD (62766) wurde eine Vergleichsstudie durchgeführt.
Die Korrelationsstudie wurde mit 184 (negativen und positiven) Proben
von Blutspendern durchgeführt.
Die Ergebnisse des ersten Tests lauten wie folgt:
PlateliaTM Chlamydia IgG (62766)
Negativ
Nicht
eindeutig
Positiv
Gesamt
Negativ
99
2*
1*
102
Nicht eindeutig
6*
7
3*
16
Positiv
1*
0
65
66
Gesamt
106
9
69
184
PlateliaTM Chlamydia IgG TMB (62767)
Nach der Kontrolle beider Tests blieb eine Probe mit nicht
übereinstimmendem Ergebnis übrig: Eine Probe wurde mit OPD als positiv
und mit TMB als nicht eindeutig befunden.
Übereinstimmung zwischen den beiden Tests: (172/173)x100=99,4%.
Die Ergebnisse bestätigen, dass die Änderungen des Kits die unten
aufgeführte Leistung des Tests Platelia™ Chlamydia IgG OPD (62766)
nicht beeinflusst.
60
9.2 - LEISTUNGSMERKMALE MIT PLATELIA™ CHLAMYDIA IgG OPD
(62766)
9.2.1 – SENSITIVITÄT UND SPEZIFITÄT
Die Leistungsmerkmale von PLATELIA™ CHLAMYDIA IgG (62766) wurden
in 2 unterschiedlichen Laboratorien mittels Immunfluoreszenztechnik und
EIA-Technik unter Verwendung von im Handel erhältlichen Tests als
Vergleichsmethode evaluiert.
• Spezifität
Insgesamt wurden 212 Proben im Labor getestet; die Spezifität von
PLATELIA™ CHLAMYDIA IgG lag bei 207/212 = 97,6%.
• Sensitivität
196 dokumentierte Proben von Patienten mit nachgewiesener C.
pneumoniae- bzw. C. trachomatis-Infektion wurden getestet. Bei dieser
Population lag die Sensitivität von PLATELIA™ CHLAMYDIA IgG bei
192/196 = 97,9%.
9.2.2 – KREUZREAKTIVITÄT
120 für CMV, HSV, Mycoplasma pneumoniae und Candida aAlbicans
sowie für Rheumafaktor, Autoantikörper und heterophile Antikörper
positive Proben wurden mit PLATELIA™ CHLAMYDIA IgG (62766)
getestet.
Die mit PLATELIA™ CHLAMYDIA IgG als positiv befundenen Proben
wurde mit einem anderen im Handel erhältlichen EIA-Test überprüft. Nicht
übereinstimmende Proben wurden mit einem dritten EIA-Test überprüft.
Von den 120 Proben wurden 48 als negativ, 64 als positiv und in
Übereinstimmung mit zwei anderen Methoden und 8 als nicht
übereinstimmend befunden.
Nach der Kontrolle der nicht übereinstimmenden Proben mit einem EIATest weist PLATELIA™ CHLAMYDIA IgG keine potentiellen Interferenzen
mit den getesteten Infektionsmarkern auf.
61
10- QUALITÄTSKONTROLLE DES HERSTELLERS
Alle von der Firma Bio-Rad hergestellten Reagenzien unterliegen einem
Qualitätssicherungssystem vom Rohstoffeingang bis zur Vermarktung der
Fertigprodukte.
Jede Fertigproduktcharge wird einer Qualitätskontrolle unterzogen und nur
dann verkauft, wenn sie den Freigabekriterien entspricht.
Die Unterlagen bezüglich Herstellung und Kontrolle der einzelnen Chargen
werden bei Bio-Rad aufbewahrt.
62
11- REFERENCES
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Bio-Rad
3, boulevard Raymond Poincaré
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