PLATELIA™ H. PYLORI IgG 72778 96 TESTS NACHWEIS VON ANTI-HELICOBACTER PYLORI-IgG IN HUMANSERUM DURCH ENZYMIMMUNOASSAY 1- KLINISCHE BEDEUTUNG Helicobacter pylori, ein spiralförmiges, gramnegatives Bakterium, dessen bedeutende Rolle im Zusammenhang mit einer Reihe entzündlicher gastroduodenaler Erkrankungen sicher nachgewiesen wurde, wurde 1983 von Warren und Marshall identifiziert [1]. Die Prävalenz von H. pyloriInfektionen ist äußerst hoch. H. pylori-Infektionen können in Industrieländern bei bis zu 50% der Bevölkerung über 50 Jahren und in Entwicklungsländern bei 90% der Gesamtbevölkerung auftreten [2]. Eine Kolonisierung der Magenschleimhaut durch H. pylori kann asymptomatisch bleiben oder zu schweren klinischen Symptomen führen, wie chronischer Gastritis, Zwölffingerdarm- und Magengeschwüren, MALT-Lymphom (mucosa-associated lymphoid tissue lymphoma) sowie Magenkarzinom [3]. Der H.pylori-Test ist bei Patienten mit Anzeichen für eine Entzündung des Magens bzw. des Zwölffingerdarms ein bedeutender Teil der Diagnose. Es konnte nachgewiesen werden, dass eine effiziente und dauerhafte Heilung von Geschwüren im Zwölffingerdarm von der Eliminierung von H.pylori abhängig ist.[4]. Das Bakterium kann wie folgt nachgewiesen werden: • direkt aus Biopsieproben (histologische Untersuchungen und Kulturen); hierfür ist eine für den Patienten unangenehme und traumatische invasive Methode erforderlich, die Nebenwirkungen nach sich ziehen und zu falsch-negativen Ergebnissen aufgrund fehlerhafter Biopsien führen kann; • indirekt durch serologische Tests. Diese nicht-invasive Methode weist die Sensitivität einer Gesamtuntersuchung auf und kann leicht und kostengünstig durchgeführt werden. 2- TESTPRINZIP Platelia™ H. pylori ist ein Enzymimmunoassay, mit dem humane H. pyloriAntikörper im Serum nachgewiesen werden. Die Mikrotiterplatten sind mit einem aufgereinigten Antigenextrakt sensibilisiert, der keine Geißelantigene enthält, die zu Kreuzreaktionen führen können [6]. Testseren und Kalibratoren werden verdünnt und in die mit H. pylori-Antigen beschichteten Vertiefungen der Mikrotiterplatte gegeben. Während der ersten Inkubationsphase binden die in der Probe vorhandenen H. pyloriIgG-Antikörper an die H. pylori-Antigene. Nach der Inkubation werden unspezifische Immunglobuline und Serumproteine durch einen Waschgang entfernt. Anschließend wird das Konjugat, ein mit Peroxidase markierter und für humane Gammaketten spezifischer monoklonaler Antikörper den Vertiefungen der Mikroplatte zugefügt und inkubiert. 44 Während der zweiten Inkubationsphase bindet der markierte monoklonale Antikörper an den H. pylori-IgG-Antikörper-H. pylori-Antigen-Komplex. Nach der zweiten Inkubation wird der ungebundene markierte Antikörper durch einen Waschgang entfernt. Durch Zugabe einer Lösung, die Peroxidase-Substrat und Chromogen enthält, wird eine Farbentwicklung ausgelöst. Die Enzymreaktion wird durch Zugabe von Säure gestoppt. Die Messung der optischen Dichte erfolgt mit einem Photometer bei 450 / 620 nm. Die optische Dichte ist proportional zur Menge an H. pylori-IgGAntikörpern in der Probe. 3- INHALT DER TESTPACKUNG Informationen zur Lagerung sowie das Verfallsdatum sind auf der Schachtel angegeben. Etikett R1 R2 Microplate Reagenzien Mikrotiterplatte : 12 Streifen mit je 8 brechbare Einzel- Vertiefungen, beschichtet mit H. pyloriAntigen, verpackt in einem versiegelten Folienbeutel Concentrated Konzentrierte Waschlösung (10x): TRIS-NaClPuffer (pH 7,4), 1% Tween® 20. Washing Konservierungsmittel: 0,01% Thiomersal Solution Menge 1 1 x 100 ml R3 Negative Control Negative Kontrolle (human): Konservierungsmittel: < 0,1% Natriumazid. 1 x 1 ml R4 Cut-off Control Grenzwert-Kontrolle (human): Konservierungsmittel: < 0,1% Natriumazid. 1 x 1 ml R5 Positive Control Positive Kontrolle (human): Konservierungsmittel: < 0,1% Natriumazid. 1 x 1 ml R6 Sample Diluent Probenverdünnungsmittel: Konservierungsmittel: 0,01% Thiomersal 1 x 110 ml R7a Conjugate (40x) Konzentriertes Konjugat (40x): Monoklonaler Antikörper (Maus) gegen humane Gamma-Ketten, gebunden an Meerrettich-Peroxidase. Konservierungsmittel: 0,01% Thiomersal 1 x 0,45 ml R7b Conjugate Diluent Konjugatverdünnungsmittel: Konservierungsmittel: 0,01% Thiomersal 1 x 12 ml R8 TMB Substrate Buffer TMB-Substratpuffer (gebrauchsfertig): Lösung aus Zitronensäure und Natriumacetat (pH 5,2), mit 0,009% H2O2 und 4% DMSO. 1 x 60 ml 45 Etikett R9 R10 Reagenzien Menge Chromogen: Chromogen: TMB/DMSO-Lösung 90 %, Lösung, TMB enthält 0,6% Tetramethylbenzidin (TMB). Solution 1 x 1 ml Stopplösung (gebrauchsfertig): 1,5N Schwefelsäurelösung 1 x 12 ml Folie zum Versiegeln der Platten 4 Stopping Solution 4- VORSICHTSMASSNAHMEN Die Zuverlässigkeit der Ergebnisse hängt von der korrekten Anwendung folgender GLP-Richtlinien ab: • Die Reagenzien nicht über das Verfallsdatum hinaus verwenden. • Keine Reagenzien aus unterschiedlichen Chargen innerhalb einer Messreihe vermischen oder miteinander verwenden. • Unterschiedliche Chargen der Waschlösung (R2) können miteinander verwendet werden, sofern immer die gleiche Charge für eine bestimmte Messreihe verwendet wird. • Reagenzien vorsichtig auflösen oder verdünnen und jegliche Kontamination vermeiden. • Den Test nicht bei vorhandenem Dunst oder reaktiven Dämpfen (saure, alkalische, Aldehyd-Dämpfe), die zu Veränderungen bei der Enzymaktivität des Konjugats führen können, durchführen. • Die Enzymreaktion weist gegenüber Metallionen eine hohe Sensitivität auf. Daher dürfen Metallelemente nicht mit den verschiedenen Konjugat- und Substratlösungen in Berührung kommen. • Die verdünnte Chromogen-Lösung (Substratpuffer + Chromogen) muss farblos sein. Die Lösung nicht verwenden, falls wenige Minuten nach der Auflösung eine blaue Färbung sichtbar ist. Diese Lösung in einem sauberen Einweggefäß aus Kunststoff oder Glas, das zuvor mit 1 N HCl gewaschen und mit destilliertem Wasser gespült und getrocknet wurde, herstellen. Die Lösung lichtgeschützt lagern. • Für jede Probe eine neue Pipettenspitze verwenden. • Der Waschgang der Mikrotiterplatte ist eine kritische Phase des Tests: Befolgen Sie die empfohlene Anzahl an Waschzyklen und stellen Sie sicher, dass alle Vertiefungen vollständig befüllt und anschließend vollständig geleert werden. Nicht korrekt durchgeführte Waschgänge können zu fehlerhaften Ergebnissen führen. • Die Mikrotiterplatte zwischen dem Ende der Waschgänge und dem Pipettieren der Reagenzien nicht austrocknen lassen. 46 • Nie das gleiche Gefäß zum Pipettieren des Konjugates und der Entwicklungslösung verwenden. • Für die Genauigkeit des Tests und einen korrekten Testablauf Pipetten und Zubehör überprüfen. GESUNDHEITS- UND SICHERHEITSVORSCHRIFTEN • Beim Umgang mit Reagenzien Einweghandschuhe tragen. • Nicht mit dem Mund pipettieren. • Das Humanmaterial zur Vorbereitung der Reagenzien wurde getestet und war nicht reaktiv für Hepatitis-B-Surface-Antigen (HBs Ag), Antikörper gegen das Hepatitis-C-Virus (anti-HCV) und gegen das humane Immundefizienz-Virus (anti-HIV1 und anti-HIV2). • Da keine Testmethode eine potentielle Infektionsgefahr mit absoluter Sicherheit ausschließen kann, müssen alle Reagenzien mit Humanmaterial und Patientenproben als potentiell infektiös behandelt werden. • Alle Materialien einschließlich der Waschlösung, die mit Proben und Reagenzien, die Humanmaterial enthalten, in Berührung kommen, sollten als potentiell infektiös betrachtet werden. • Verschütten vermeiden. Falls verschüttete Reagenzien mit Säure in Berührung kommen, müssen diese mit Natriumbicarbonat neutralisiert und anschließend mit Bleiche in einer Konzentration von 12° und im Verhältnis 1:10 verdünnt gespült und mit Papiertüchern abgetrocknet werden. Das zum Reinigen verwendete Material muss in einem Behälter für infektiösen Abfall entsorgt werden. • Patientenproben, Reagenzien, die Humanmaterial enthalten, sowie kontaminierte Materialien und Produkte dürfen nur nach einer Dekontaminierung entsorgt werden. • Natriumhypochlorit-haltige Lösungen nicht in den Autoklaven stellen. • Substratpuffer, Chromogen und Waschlösung dürfen nicht mit der Haut oder den Schleimhäuten in Berührung kommen, da sie giftig bzw. reizend sind und Verbrennungen verursachen können. VORSICHT : Schwefelsäure (H2SO4) 1,5N und DMSO (dimethylsulfoxyde) 90 % R36/38 : Reizt die Augen und die Haut. S: 26-30 : Bei Berührung mit den Augen sofort gründlich mit Xi - Reizend Wasser abspülen und Arzt konsultieren. Niemals Wasser hinzugießen. Das Materialiensicherheitsdatenblatt (MSDS) ist auf Anfrage erhältlich. 47 5- PROBEN 1. In Trockenröhrchen entnommenes Serum wird empfohlen. 2. Folgende Empfehlungen für die Handhabung, Vorbereitung und Lagerung der Serumproben beachten: - Bei der Entnahme aller Serumproben die routinemäßigen Vorsichtsmaßnahmen beachten. - Serumproben vor dem Zentrifugieren vollständig gerinnen lassen. - Probenröhrchen stets verschlossen halten. - Nach der Zentrifugation das Serum trennen und in einem fest verschlossenen Aufbewahrungsröhrchen lagern. - Die Proben können bei +2-8°C aufbewahrt werden, sofern sie innerhalb von 24 Stunden getestet werden. - Wird der Test nicht innerhalb von 24 Stunden durchgeführt oder bei Versand, die Proben bei –20°C oder kälter einfrieren. - Die Proben vorzugsweise nur einmal auftauen. Zuvor tiefgefrorene Proben sollten nach dem Auftauen und vor der Analyse gründlich gemischt werden. 3. Proben mit einer Albuminkonzentration von 90 g/l oder einer Bilirubinkonzentration von 100 mg/l , lipämische Proben mit einer Trioleinkonzentration (Triglyzerid) von 30 g/l und hämolysierte Proben mit einer Hämoglobinkonzentration von 10 g/l beeinträchtigen das Testergebnis nicht. 4. Proben nicht erhitzen. 6- TESTDURCHFÜHRUNG 6 .1 - BENÖTIGTE, JEDOCH NICHT MITGELIEFERTE MATERIALIEN • Vortex-Mischer. • Photometer, mit 450 nm- und 620 nm-Filtern (*). • Wasserbad oder entsprechenden Mikroplatten-Inkubator, auf 37± 1°C eingestellt (*). • Manuelles, halbautomatisches oder automatisches MikrotiterplattenWaschgerät (*). • Behälter für infektiösen Abfall. • Natriumhypochlorit (Bleiche) und Natriumbicarbonat. • Keimfreies destilliertes oder deionisiertes Wasser. • Zylinder mit Maßeinteilung für 25, 50, 100 und 1000 ml. • Einweg-Latexhandschuhe. • Schutzbrille. • Saugfähige Papiertücher. 48 • Automatische oder halbautomatische, einstellbare oder voreingestellte Pipetten oder Multipipetten zum Abmessen und Pipettieren von 10 bis 1000 µl und 1, 2 und 10 ml. • Einwegröhrchen. (*) Wenden Sie sich an unseren Kundendienst für detaillierte Informationen zu den empfohlenen Materialien. 6.2 - AUFLÖSUNG DER REAGENZIEN R1 : Den Beutel 0,5 – 1 cm über der Linie aufschneiden. Unbenutzte Streifen unverzüglich zurück in den Beutel stecken. Stellen Sie sicher, dass der Beutel Trockenmittel enthält. Den Beutel sorgfältig wieder verschließen und bei +2-8°C lagern. R2 : Im Verhältnis 1:10 mit destilliertem Wasser verdünnen. Falls die Waschvorgänge manuell vorgenommen werden, 350 ml für eine Platte mit 12 Streifen vorbereiten. R7 : Durch Verdünnen eines Teils des 40-fach konzentrierten Konjugates (R7a, blau) in 40 Teilen Konjugatverdünnungsmittel (R7b, rot) die für eine Messreihe benötigte Konjugatmenge vorbereiten. Das so hergestellte Konjugat ist purpurrot (es enthält Natriummerthiolat in einer Konzentration von höchstens 0,01%). R9 : Den Substratpuffer (R8) 1:50 verdünnen (z.B.: 200 µl R9 + 10 ml R8). 4 ml Reagenz für jeden Teststreifen herstellen. 6.3 - LAGERUNG GEÖFFNETER BZW. AUFGELÖSTER REAGENZIEN R1 : Nach Öffnen des vakuumverschlossenen Beutels sind die Streifen bis zu 6 Wochen haltbar, sofern sie bei +2-8°C in dem gleichen sorgfältig verschlossenen Beutel mit Trockenmittel aufbewahrt werden. R2 : Nach der Verdünnung kann die Waschlösung bei +2-8°C 15 Tage lang aufbewahrt werden. Nach Öffnen, die konzentrierte Waschlösung ist bis zu dem auf dem Etikett angegebenen Verfallsdatum stabil, wenn sie bei +2 - 25°C und ohne mikrobielle Kontamination gelagert werden. R3, R4, R5, R7a und R7b : Nach dem Öffnen können die Kontrollseren R3, R4, R6, das Konjugat R7a und dessen Verdünnungsmittel R7b bei +2-8°C in ihren fest verschlossenen Fläschchen bis zu 6 Wochen nach dem ersten Öffnen aufbewahrt werden. R7 : Nach der Auflösung kann die Konjugatlösung bei Raumtemperatur (+18-30°C) 2 Stunden aufbewahrt werden. R9 : Nach Verdünnung ist die Lösung bei lichtgeschützter Lagerung bei Raumtemperatur (+18-30°C) 6 Stunden haltbar. R6, R8, R9 und R10 : Nach dem Öffnen sind die bei +2-8°C und ohne mikrobielle Kontamination gelagerten Reagenzien bis zu dem auf dem Etikett angegebenen Verfallsdatum haltbar. 49 6.4 - VERFAHREN Bitte das Testverfahren strikt befolgen. Zur Validierung der Testergebnisse mit jeder Messreihe Kalibratoren verwenden. Die Reagenzien vor der Verwendung auf Raumtemperatur (18-30°C) bringen. 1) Den Probenverteilungsplan sorgfältig erstellen, einschließlich 1 Vertiefung für die negative Kontrolle (R3), 3 Vertiefungen für die Grenzwert-Kontrolle (R4) und 1 Vertiefung für die positive Kontrolle (R5). 2) Die Verdünnung der Waschlösung (R2) herstellen. (Siehe Abschnitt 6.2). 3) Den Rahmen für die Mikrotiterstreifen und die Streifen (R1) aus der Schutzhülle nehmen. 4) Die Testseren und die Kontrollseren im Verhältnis 1:101 mit Verdünnungsmittel R6 (10 µl Serum + 1 ml Verdünnungsmittel R6) verdünnen. Für die Grenzwert-Kontrolle (R4) drei 1:101-Verdünnungen in drei verschiedenen Röhrchen (10 µl in 1 ml R6) vornehmen und jedes Röhrchen für eine Vertiefung verwenden. Die verdünnten Proben auf dem Vortex mischen. 5. Für die manuelle Durchführung des Assays 100 µl der 1:101-verdünnten Kontrollen (R3, R4, R5) und der 1:101-verdünnten Testproben (S1, S2 usw…) wie unten angegeben in die Vertiefungen geben: 1 2 A R3 S4 B R4 S5 C R4 S6 D R4 S7 E R5 S8 F S1 S9 G S2 S10 H S3 S11 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 6) Die Mikrotiterplatte mit Folie abdecken und fest auf die Platte drücken, damit sie fest versiegelt ist. Die Mikrotiterplatte in einem Wasserbad mit Temperaturregelung oder einem Mikrotiterplatten-Inkubator 30 Minuten bei 37°C inkubieren. 7) Vor Beendigung der ersten Inkubationsphase die 40-fache Verdünnung des Konjugates (R7) herstellen: 25 µl R7a (blau) in 1 ml R7b (rot) (für einen Streifen) verdünnen (siehe Abschnitt 6.2). Gründlich mischen. 50 8) Nach Beendigung der ersten Inkubationsphase die Klebefolie entfernen. Den Inhalt aller Vertiefungen in einen Behälter für infektiöse Abfälle (mit Natriumhypochlorit) absaugen. Die Mikrotiterplatte dreimal waschen. Die Mikrotiterplatte umdrehen und vorsichtig auf Papiertüchern ausklopfen, um die restliche Flüssigkeit zu entfernen. 9) 100 µl der Konjugatlösung (R7) in alle Vertiefungen geben. Vor der Verwendung muss die Lösung vorsichtig geschüttelt werden. 10) Die Mikrotiterplatte mit Folie bedecken und fest auf die Vertiefungen drücken, damit sie dicht verschlossen sind. Die Mikrotiterplatte in einem Wasserbad mit Temperaturregelung oder einem MikrotiterplattenInkubator 30 Minuten bei 37°C inkubieren. 11) Nach Beendigung der zweiten Inkubationsphase die Klebefolie entfernen, den Inhalt aller Vertiefungen absaugen und viermal waschen. Die Mikrotiterplatte umdrehen und vorsichtig auf Papiertüchern ausklopfen, um die restliche Flüssigkeit zu entfernen. 12) Die Entwicklungslösung zum Enzymnachweis (1:50 verdünntes R9 in R8) (siehe Abschnitt 6.2) herstellen und in jede Vertiefung 200 µl geben. Für die Entwicklung der Reaktion lichtgeschützt bei Raumtemperatur (+18-30°C) 30 Minuten stehen lassen. Während dieser Inkubation keine Folie verwenden. 13) 100 µl Stopplösung (R10) in jede Vertiefung geben. In der gleichen Reihenfolge und Verteilungsmenge wie die Entwicklungslösung verteilen. 14) Den Boden der Platte sorgfältig abwischen. Die optische Dichte bei 450/620 nm mit einem Photometer innerhalb von 30 Minuten nach abstoppen der Reaktion ablesen (die Streifen müssen vor dem Ablesen lichtgeschützt aufbewahrt werden). 15) Alle Ergebnisse hinsichtlich der Übereinstimmung zwischen den spektrophotometrischen und den visuellen Werten sowie den Probenverteilungsplan überprüfen. 7- INTERPRETATION DER ERGEBNISSE 7.1 – QUALITÄTSKONTROLLE Für jede Messreihe alle Kalibratoren mittesten. Für einen gültigen Test müssen folgende Kriterien erfüllt sein: • Werte der optischen Dichte: - OD R4 ≥ 0,500 - OD R4 ≤ 1,100 • Quotient : - OD R3 / mittlere OD R4 ≤ 0,250 - OD R5 / mittlere OD R4 ≥ 1,500 51 Werden diese Qualitätskontrollkriterien nicht erfüllt, muss die Messreihe wiederholt werden. 7.2 – BERECHNUNG DES GRENZWERTS (GW) GW = mittlere OD (R4) Bitte beachten: Der Grenzwert (GW) ist die mittlere optische Dichte (OD) der Vertiefungen, die die Grenzwert-Kontrolle R4 enthalten. Außerhalb liegende Werte, d. h., OD R4 ≤ 0,500 oder OD R4 ≥ 1,100, sollten nicht berücksichtigt werden. 7.3 – BERECHNUNG DES QUOTIENTEN FÜR JEDE PROBE Quotient der Probe = OD / GW (mittlere OD R4) 7.4 – INTERPRETATION DER ERGEBNISSE Quotient (Erwachsene) Quotient (Kinder) Ergebnis > 1,10 ≥ 0,90 Positiv Vorhandene Antikörper in signifikanter Konzentration in Übereinstimmung mit einer erfolgten H. pylori-Infektion fraglich Keine signifikante Antikörper-Konzentration Bei Verdacht auf eine kürzlich erfolgte Infektion sollte eine zweite Serumprobe zwei bis drei Wochen nach der ersten Probe entnommen werden. Die beiden Seren sollten parallel in einer Messreihe getestet werden. Negativ Kein immunologischer Hinweis auf eine H.pylori- Infektion. Bei Verdacht auf eine kürzlich erfolgte Infektion sollte eine zweite Serumprobe zwei bis drei Wochen nach der ersten Probe entnommen werden. Die beiden Seren sollten parallel in einer Messreihe getestet werden. ≤ 1,10 ≥ 0,90 < 0,90 < 0,90 ≥ 0,80 < 0,80 Interpretation Um von besten Empfindlichkeitsbedingungen auszugehen, empfiehlt es sich, bei Kindern eine niedrigere Positivitätsschwelle festzulegen. 7.5 – FEHLERBEHEBUNG Nicht validierte oder nicht wiederholbare Reaktionen haben häufig folgende Ursachen: • Nicht korrekt durchgeführte Waschgänge der Mikrotiterplatten, • Kontamination negativer Proben durch Serum oder Plasma mit hoher Antikörper-Konzentration, 52 • Kontamination der Entwicklungslösung durch Oxidationsmittel (Bleiche, Metallionen...), • Kontamination der Stopplösung. 8- GRENZEN DES VERFAHRENS Ein negatives Ergebnis : deutet im Allgemeinen auf keine erfolgte H. pyloriInfektion. Im Frühstadium der Infektion ist die Antikörperkonzentration jedoch gelegentlich zu niedrig, um ein positives Testergebnis anzuzeigen. Bei Verdacht auf eine kürzlich erfolgte Infektion sollte eine zweite Serumprobe zwei bis drei Wochen nach der ersten Probe entnommen werden. Diese beiden Seren sollten parallel in einer Messreihe getestet werden. Eine Zunahme der spezifischen IgG-Konzentration zwischen den beiden Proben deutet auf eine H. pylori-Infektion.Wenn das Ergebniss bei Doppelbestimmung einer Probe nicht eindeutig ist,sollte eine neue Probe im gleichen Ansatz mit den vorliegenden proben mitgetestet werden. Ein positives Ergebnis : Durch diesen Test kann eine lange zurückliegende Infektion nicht von einer frischen Infektion unterschiedent werden. Das Ergebnis sollte in Zusammenhang mit dem klinischen Erscheinungsbild interpretiert werden. Die Diagnose einer kürzlich erfolgten Infektion kann nur in Zusammenhang mit dem klinischen Bild und serologischen Daten erfolgen. Das Ergebnis einer einzelnen Serumprobe reicht nicht für die Diagnose einer kürzlich erfolgten Infektion aus. Zwischen dem Quotienten der Antikörperkonzentration und dem Schweregrad der klinischen Symptome besteht kein Zusammenhang. 9- TESTEIGENSCHAFTEN 9.1 – SENSITIVITÄT UND SPEZIFITÄT Klinische Studien mit Platelia™ H. pylori wurden mit zwei Serengruppen von Patienten mit Dyspepsien durchgeführt. Von allen Patienten wurden gleichzeitig eine Biopsieprobe und eine Blutprobe entnommen. Die Sensitivität und Spezifität des Tests wurden in Bezug auf die Ergebnisse mikrobiologischer und histologischer Studien von Biopsieproben berechnet: Eine erfolgte H. pylori-Infektion wurde als Wachstum von H. pylori in Kulturen bzw. Nachweis von H. pylori in histologischen Proben bzw. einem positiven Urease-Test definiert, ein negatives Ergebnis in allen drei Tests als eine nicht erfolgte H. pylori-Infektion. 53 Ergebnisse ERWACHSENE (durchschnittl) (Alter 44±15 Jahre) KINDER (durchschnittl) (Alter 9 ± 4,7 Jahre) Anzahl der Seren 92 (31Hp-; 61 Hp+) 160 (106 Hp-; 54 Hp+) Sensitivität 100,0 % (61/61) 98,1 % (51/52) Spezifität 90,0 % (27/30) 89,3 % (92/103) 95,3 % (61/64) 82,2 % (51/62) 100,0 % (27/27) 98,9 % (92/93) 1,1 % (1/92) 3,1 % (5/160) PPW (positiver Vorhersagewert) NPW (negativer Vorhersagewert) Grenzwertige Ergebnisse 9.2 - PRÄZISION Reprodzierbarkeit innerhalb der Messreihe 8 Seren wurden in Zehnfachbestimmung getestet: 4 positive Seren (P1, P2, P3 und das positive Kontrollserum R5) sowie 4 negative Seren (N1, N2, N3 und das negative Kontrollserum R3). Seren Durchschnittl. Quotienten VK P1 P2 P3 R5 1,42 2,47 1,91 2,03 4,0 % 4,4 % 5,2 % 3,9 % N1 N2 N3 R3 0,43 0,15 0,21 0,08 3,3 % 3,8 % 3,7 % 9,7 % Reproduzierbarkeit zwischen den Messreihen 4 positive Seren (P1, P2, P3 und das positive Kontrollserum R5) sowie 8 negative Seren (N1, N2, N3, N4, N5, N6, N7 und das negative Kontrollserum R3) wurden in 5 verschiedenen Messreihen an unterschiedlichen Tagen getestet. 54 Seren Durchschnittl. Quotienten SD VK P1 P2 P3 R5 2,64 2,00 2,38 2,16 0,161 0,067 0,074 0,097 6,1 % 3,4 % 3,1 % 4,5 % N1 N2 N3 N4 N5 N6 N7 R3 0,10 0,21 0,39 0,10 0,05 0,13 0,12 0,08 0,004 0,004 0,012 0,005 0,004 0,008 0,004 0,004 3,6 % 1,8 % 3,1 % 5,2 % 7,6 % 6,3 % 3,6 % 5,2 % 9.3 – KREUZREAKTIVITÄT Um Kreuzreaktionen mit anderen, begeisselten Bakterien (z. B. Campylobacter jejuni) auszuschließen, stammt das im Test verwendete Antigen von einem H. pylori-Stamm ohne Geißelstrukturen. 10- QUALITÄTSKONTROLLE DES HERSTELLERS Alle Reagenzien werden gemäß unserem Qualitätssystem gefertigt, vom Eingang der Rohmaterialien bis hin zur Vermarktung des Produktes. Jede Charge unterliegt Qualitätskontrollprüfungen und wird nur für den Markt freigegeben, wenn die vorgegebenen Akzeptanzkriterien erfüllt sind. Die Produkt- und Kontrolldokumentation zu jeder einzelnen Charge wird bei Bio-Rad aufbewahrt. 55 11- LITERATUR 1. Blaser M.J., 1992. Hypothesis on the pathogenesis and natural history of Helicobacter pylori-induced inflammation. Gastroenterology, 102 : 720-727. 2. Vincent P., 1993. Epidémiologie de l’infection à Helicobacter pylori. La Lettre de l’infectiologue : VIII, 184-189. 3. De Korwin JD. Les pathologies associées à l'infection par Helicobacter pylori. Ann. Inst. Pasteur/actualités, 1995, 2 : 192-198 4. Patchett S., Beattle S., Leen C., Keane C., O’Morain C. , 1992. Helicobacter and duodenal ulcer recurrence. Am. J. Gastr., 87 :1-7. 5. Widmer M., de Korwin JD, Aucher P., Thiberge J.M., Labigne A., Fauchère JL, 1996. Performances of native and recombinant antigens for Helicobacter pylori serology. Gut, suppl.2, 39, A117. 6. Lee A., Logan S.M., Trust T.J., 1987. Demonstration of flagellar antigen shared by a diverse group of spiral shaped Bacteria that colonize intestinal mucus. Inf. Immun. 55 : 828-831. 7. Newell D.G., 1987. Identification of the outer membrane proteins of C. pyloridis and antigenic cross-reactivity between C. pyloridis and C. jejuni. J. Gen. Microbiol., 133 : 163-170. 8. Warren JR & Marshall BJ ,1983. Unidentified curved Bacilli on gastric epithelium in active gastritis. Lancet, i : 1273-1275 56 70 71 Bio-Rad 3, boulevard Raymond Poincaré 92430 Marnes-la-Coquette France Tel. : +33 (0) 1 47 95 60 00 Fax.: +33 (0) 1 47 41 91 33 04/2009 code: 881049