anhang i zusammenfassung der merkmale des arzneimittels

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ANHANG I
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Epivir 300 mg Filmtabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Filmtablette enthält 300 mg Lamivudin. Hilfsstoffe siehe unter 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Filmtabletten
Die Filmtabletten sind grau, diamantförmig und sind auf einer Seite mit der Gravur „GX EJ7“
versehen.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Epivir ist als Teil einer antiretroviralen Kombinationstherapie zur Behandlung von HIV-infizierten
Erwachsenen und Kindern angezeigt.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Therapie sollte von einem Arzt, der Erfahrung in der Behandlung von HIV-Infektionen besitzt,
begonnen werden.
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre:
Die empfohlene Dosierung für Epivir beträgt 150 mg zweimal täglich. Alternativ kann Epivir einmal
täglich entweder in Form einer 300 mg Tablette oder zwei 150 mg Tabletten verabreicht werden
(siehe 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung). Die 300 mg Tablette ist nur
für die einmal tägliche Dosierung geeignet.
Patienten, deren Dosierung von zweimal täglich auf einmal täglich umgestellt wird, sollten am Tag vor
der Umstellung zweimal täglich 150 mg einnehmen und am nächsten Morgen auf die Einnahme von
300 mg einmal täglich umstellen. Wenn die abendliche Einnahme bevorzugt wird, sollten am Tag der
Umstellung morgens 150 mg und abends 300 mg eingenommen werden. Wenn von der einmal
täglichen Dosierung wieder zurück auf die zweimal tägliche Dosierung umgestellt werden soll, sollten
die Patienten die einmal tägliche Dosierung an einem Tag abschließen und am nächsten Morgen mit
150 mg zweimal täglich beginnen.
Kinder:
- ab 3 Monate und bis zu 12 Jahren:
Die empfohlene Dosis beträgt 4 mg/kg zweimal täglich bis zu einer Tageshöchstdosis von 300 mg.
- unter 3 Monaten:
Die vorliegenden begrenzten Daten reichen nicht aus, um eine spezifische Dosierung zu empfehlen
(siehe 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften).
Epivir steht auch als Lösung zum Einnehmen zur Verfügung.
Epivir kann sowohl mit den Mahlzeiten als auch außerhalb der Mahlzeiten eingenommen werden.
Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
2
Die Lamivudinkonzentrationen sind bei Patienten mit mäßiger bis starker Niereninsuffizienz aufgrund
der verringerten Ausscheidung erhöht. Daher sollte die Dosierung entsprechend angepasst werden. Bei
Patienten mit einem Abfall der Kreatinin Clearance unter 30ml/min sollte Epivir Lösung zum
Einnehmen angewendet werden (siehe Tabelle).
Dosierungsempfehlung für Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre:
Kreatinin-Clearance (ml/min)
≥ 50
30 - < 50
< 30
Erste Dosis
Erhaltungsdosis
150 mg
150 mg zweimal täglich
150 mg
150 mg einmal täglich
Da Dosen unter 150 mg benötigt werden, wird die
Anwendung von Lösung zum Einnehmen empfohlen
Daten zur Anwendung von Epivir bei Kindern mit eingeschränkter Nierenfunktion liegen nicht vor.
Basierend auf der Annahme, dass die Kreatinin- und Lamivudin-Clearance bei Erwachsenen und
Kindern in ähnlicher Weise korrelieren, wird empfohlen, dass die Dosierung bei Kindern mit
eingeschränkter Nierenfunktion gemäß ihrer Kreatinin-Clearance und im gleichen Verhältnis wie bei
Erwachsenen reduziert wird.
Dosierungsempfehlung für Kinder von 3 Monaten bis 12 Jahre:
Nierenfunktion
(Kreatinin-Clearance,
ml/min)
≥ 50
30 to < 50
15 to < 30
5 to < 15
<5
Erste Dosis
Erhaltungsdosis
4 mg / kg
4 mg / kg
4 mg / kg
4 mg / kg
1,3 mg / kg
4 mg / kg zweimal täglich
4 mg / kg einmal täglich
2,6 mg / kg einmal täglich
1,3 mg / kg einmal täglich
0,7 mg / kg einmal täglich
Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion: Daten von Patienten mit mäßigen bis
schweren Leberfunktionsstörungen zeigen, dass die Pharmakokinetik von Lamivudin durch eine
Leberfunktionsstörung nicht signifikant verändert wird. Aufgrund dieser Daten ist eine
Dosisanpassung bei Patienten mit mäßigen bis schweren Leberfunktionsstörungen nicht notwendig
außer bei gleichzeitiger Nierenfunktionsstörung.
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegenüber Lamivudin oder einem der Hilfsstoffe.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Epivir wird nicht zur Anwendung in der Monotherapie empfohlen.
Bei Patienten mit mäßiger bis starker Niereninsuffizienz ist die terminale Plasmahalbwertszeit von
Lamivudin aufgrund der verringerten Clearance erhöht. Daher sollte die Dosierung angepasst werden
(siehe Dosierung bei Niereninsuffizienz, unter 4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).
Einmal tägliche Dosierung (300 mg einmal täglich): Eine klinische Studie hat gezeigt, dass die einmal
tägliche Gabe von Epivir dem zweimal täglichen Dosierungsschema nicht unterlegen ist. Diese
Ergebnisse stammen von antiretroviral nicht vorbehandelten und überwiegend asymtpomatischen
HIV-Patienten (CDC-Stadium A).
Patienten, die Epivir oder eine andere antiretrovirale Therapie erhalten, können auch weiterhin
opportunistische Infektionen oder andere Komplikationen einer HIV-Infektion entwickeln. Daher
3
sollten sie unter enger klinischer Überwachung durch Ärzte, die Erfahrung in der Behandlung von
Patienten mit HIV-Begleiterkrankungen besitzen, bleiben.
Die Patienten sollten darüber aufgeklärt werden, dass die derzeitige antiretrovirale Therapie inklusive
Epivir das Risiko einer Übertragung von HIV auf andere durch sexuellen Kontakt oder Kontamination
mit Blut nicht herabsetzt. Angemessene Vorsichtsmaßnahmen sollten daher weiterhin angewandt
werden.
Pankreatitis: Fälle von Pankreatitis traten selten auf. Es konnte aber nicht geklärt werden, ob diese
Fälle auf die antiretrovirale Behandlung oder auf die HIV-Erkrankung selbst zurückzuführen waren.
Die Behandlung mit Epivir sollte sofort unterbrochen werden, wenn klinische Anzeichen, Symptome
oder abnorme Laborwerte, die auf eine Pankreatitis hindeuten, auftreten.
Laktatazidose: Über das Auftreten einer Laktatazidose (bei fehlender Hypoxämie), die in einigen
Fällen tödlich verlief und üblicherweise mit schwerer Hepatomegalie und Hepatosteatose assoziiert
war, wurde bei Patienten unter Nukleosidanalogabehandlung berichtet. Die Behandlung soll
abgebrochen werden, wenn sich schnell erhöhende Aminotransferasespiegel, eine progressive
Hepatomegalie oder metabolische Laktatazidose unbekannter Herkunft entwickeln. Gutartige
Verdauungsbeschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen, respiratorische Beschwerden
und neurologische Symptome, können ein Hinweis auf eine sich entwickelnde Laktatazidose sein.
Schwere Fälle, manchmal mit letalem Ausgang, waren mit Pankreatitis, Leberversagen/Fettleber,
Nierenversagen und erhöhten Serum-Laktat-Spiegeln assoziiert.
Nukleosidanaloga sollen mit Vorsicht bei Patienten (vor allem bei adipösen Frauen) mit
Hepatomegalie, Hepatitis oder anderen Risikofaktoren für eine Lebererkrankung angewendet werden.
Diese Patienten sollen engmaschig überwacht werden. Eine Laktatazidose trat im allgemeinen nach
einigen Monaten Behandlung auf.
Patienten mit zusätzlicher Hepatitis B-Virus-Infektion: Klinische Studien und die Erfahrung mit
Lamivudin nach Markteinführung haben gezeigt, dass einige Patienten mit chronischer Hepatitis BVirus (HBV)-Erkrankung nach dem Absetzen von Lamivudin einen Hepatitisrückfall erleiden können,
der sich klinisch oder in den Laborparametern bemerkbar macht. Dieser kann für Patienten mit einer
nicht kompensierten Lebererkrankung schwerwiegendere Folgen haben. Wenn Epivir bei Patienten,
die zusätzlich mit dem Hepatitis B-Virus infiziert sind, abgesetzt wird, sollte eine regelmäßige
Überwachung sowohl der Leberfunktion als auch der HBV-Replikationsmarker in Erwägung gezogen
werden.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die Wahrscheinlichkeit von Wechselwirkungen ist aufgrund der geringen Metabolisierung der
begrenzten Plasmaproteinbindung und der fast vollständigen Nieren-Clearance gering.
Wenn Zidovudin zusammen mit Lamivudin verabreicht wurde, wurde ein mäßiger Anstieg (28 %) der
maximalen Serumkonzentration (Cmax) von Zidovudin beobachtet, der AUC-Wert insgesamt wurde
jedoch nicht signifikant verändert. Zidovudin hat keine Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von
Lamivudin (siehe 5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften).
Die Möglichkeit von Wechselwirkungen mit anderen gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln sollte
bedacht werden, vor allem wenn diese Arzneimittel hauptsächlich durch aktive Nierensekretion über
das Transportsystem für organische Kationen ausgeschieden werden, wie z. B. Trimethoprim. Andere
Arzneimittel (z. B. Ranitidin, Cimetidin) werden nur teilweise über diesen Mechanismus
ausgeschieden und zeigten keine Wechselwirkungen mit Lamivudin. Nukleosidanaloga (z. B.
Didanosin und Zalcitabin) wie Zidovudin, werden nicht über diesen Mechanismus ausgeschieden,
daher sind Wechselwirkungen mit Lamivudin unwahrscheinlich.
Die gleichzeitige Gabe von Co-Trimoxazol in Form von Trimethoprim/Sulfamethoxazol 160 mg/800
mg führt zu einer 40 %-igen Erhöhung des Lamivudinplasmaspiegels aufgrund des Bestandteils
4
Trimethoprim; der Bestandteil Sulfamethoxazol verursachte keine Wechselwirkungen. Solange jedoch
keine Niereninsuffizienz vorliegt, ist eine Dosierungsanpassung von Lamivudin nicht notwendig
(siehe 4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung). Lamivudin hat keinen Einfluss auf die
Pharmakokinetik von Trimethoprim und Sulfamethoxazol. Wenn die gleichzeitige Anwendung
gerechtfertigt ist, sollten die Patienten klinisch überwacht werden. Die gleichzeitige Anwendung von
Lamivudin mit hohen Dosen Co-Trimoxazol zur Behandlung von Pneumocystis carinii Pneumonie
(PCP) und Toxoplasmose sollte vermieden werden.
Der Lamivudin-Metabolismus verläuft nicht über CYP3A. Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln, die über dieses System metabolisiert werden (z. B. Protease-Inhibitoren), sind
unwahrscheinlich.
Die gemeinsame Verabreichung von Lamivudin mit intravenösem Ganciclovir oder Foscarnet wird
solange nicht empfohlen bis weitere Information zur Verfügung steht.
Lamivudin kann die intrazelluläre Phosphorylierung von Zalcitabin hemmen, wenn beide Arzneimittel
gleichzeitig verabreicht werden. Die Kombination von Epivir und Zalcitabin wird daher nicht
empfohlen.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft: Über die Sicherheit von Lamivudin während der Schwangerschaft liegen keine
Untersuchungen vor. Reproduktionsstudien bei Tieren ergaben keinen Hinweis auf eine eventuelle
Teratogenität oder Auswirkungen auf die männliche oder weibliche Fertilität. Bei Kaninchen gibt es
Hinweise auf eine frühe Embryoletalität, wenn das Arzneimittel in Dosierungen, die denen beim
Menschen vergleichbar sind, verabreicht wird. In Übereinstimmung mit der passiven Transmission
von Lamivudin durch die Plazenta, ähnelten die Lamivudinkonzentrationen beim Menschen im Serum
von Neugeborenen bei der Geburt denen im Blut der Mutter und in der Nabelschnur zum Zeitpunkt
der Entbindung.
Auch wenn Reproduktionsstudien an Tieren nur eine begrenzte Voraussage für den Menschen
ermöglichen, wird eine Verabreichung während der ersten 3 Schwangerschaftsmonate nicht
empfohlen.
Stillzeit: Nach oraler Verabreichung geht Lamivudin in einer im Blut ähnlichen Konzentration in die
Muttermilch über. Da sowohl Lamivudin als auch das Virus in die Muttermilch übergehen, wird
empfohlen, dass Mütter, die mit Epivir behandelt werden, ihre Kinder nicht stillen. Es wird
empfohlen, dass HIV-infizierte Frauen unter gar keinen Umständen ihre Kinder stillen, um eine
Übertragung von HIV zu vermeiden.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von
Maschinen durchgeführt.
4.8
Nebenwirkungen
Die folgenden Nebenwirkungen wurden bei der Therapie der HIV-Erkrankung mit Epivir berichtet.
Bei vielen Nebenwirkungen ist nicht geklärt, ob sie in Zusammenhang mit der Einnahme von Epivir
oder eines anderen gleichzeitig verabreichten Arzneimittels stehen oder ob sie ein Ergebnis der
Grunderkrankung sind.
Gastrointestinale Nebenwirkungen:
Häufig (über 1 %): Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Krämpfe, Durchfall.
Hämatologische Nebenwirkungen:
5
Gelegentlich (0,1 bis 1 %): Neutropenie und Anämie (beide gelegentlich in schwerer Form),
Thrombozytopenie.
Sehr selten (unter 0,01 %): aplastische Anämie.
Nebenwirkungen auf Leber und Pankreas:
Gelegentlich (0,1 bis 1 %): Anstieg der Leberenzyme (AST, ALT).
Selten (0,01 bis 0,1 %): Hepatitis, Anstieg der Serumamylase, Pankreatitis.
Nebenwirkungen auf das Muskel- und Skelettsystem:
Häufig (über 1 %): Arthralgie, Muskelbeschwerden.
Selten (0,01 bis 0,1 %): Rhabdomyolyse.
Neurologische Nebenwirkungen:
Häufig (über 1 %): Kopfschmerzen.
Sehr selten (unter 0,01 %): periphere Neuropathie oder Parästhesie.
Respiratorische Nebenwirkungen:
Häufig (über 1 %): Husten, nasale Symptome.
Nebenwirkungen auf die Haut:
Häufig (über 1 %): Hautausschlag, Alopezie.
Weitere Nebenwirkungen:
Häufig (über 1 %): Müdigkeit, Unwohlsein, Fieber, Schlaflosigkeit.
Im Zusammenhang mit der Gabe von Nukleosidanaloga wurde über das Auftreten von Laktatazidosen,
die in einigen Fällen tödlich verliefen und üblicherweise mit schwerer Hepatomegalie und
Hepatosteatose assoziiert waren, berichtet (siehe 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung).
4.9
Überdosierung
Die Verabreichung von Lamivudin in sehr hoher Dosierung führte in Tierstudien zur akuten Toxizität
zu keiner Organtoxizität. Bezüglich der Folgen von akuter Überdosierung beim Menschen gibt es nur
begrenzte Daten. Über Todesfälle wurde nicht berichtet und die Patienten erholten sich. Es konnten
keine spezifischen Anzeichen oder Symptome in der Folge einer solchen Überdosierung festgestellt
werden.
Im Falle einer Überdosierung sollte der Patient beobachtet werden und, wenn erforderlich, die
üblichen Maßnahmen ergriffen werden. Da Lamivudin dialysierbar ist, kann eine Hämodialyse bei der
Behandlung der Überdosierung durchgeführt werden, obgleich dieses nicht gezielt untersucht wurde.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe - Nukleosidanalogon, ATC-Code: J05A F05.
Lamivudin ist ein Nukleosidanalogon. Lamivudin wird intrazellulär zu dem aktiven Metaboliten
Lamivudin-5-Triphosphat metabolisiert, sein Hauptwirkungsmechanismus ist eine
Kettenabbruchsreaktion der reversen Transkription von HIV. Das Triphosphat ist ein hochwirksamer,
selektiver Inhibitor der HIV-1 und HIV-2 Replikation in vitro und ist auch gegen Zidovudin-resistente
klinische Isolate von HIV aktiv.
Die direkte Beziehung zwischen der in vitro-Empfindlichkeit von HIV auf Lamivudin und der
klinischen Antwort auf die Therapie wird zur Zeit untersucht. Die in vitro-Testung auf
6
Empfindlichkeit wurde nicht standardisiert und die Ergebnisse können aufgrund methodologischer
Faktoren variieren.
In klinischen Studien zeigte Lamivudin in Kombination mit Zidovudin eine Reduzierung der viralen
Belastung mir HIV-1 und eine Zunahme der CD4-Zellzahl. Klinische Endpunktdaten weisen
daraufhin, dass Lamivudin in Kombination mit Zidovudin oder in Kombination mit Zidovudinhaltigen Kombinationsbehandlungen zu einer signifikanten Reduzierung des Risikos des
Fortschreitens der Erkrankung und der Sterblichkeit führt.
In-vitro wurde für HIV-Isolate, die von Patienten unter Epivir -Behandlung stammen, eine
Verringerung der Empfindlichkeit auf Lamivudin berichtet.
Es hat sich gezeigt, dass Lamivudin zusammen mit Zidovudin bei der Inhibierung der Replikation von
HIV in Zellkultur stark synergistisch wirkt.
In vitro-Studien zeigen, dass Zidovudin-resistente Virusisolate auf Zidovudin wieder empfindlich
reagieren, wenn sie simultan eine Resistenz gegenüber Lamivudin erwerben. Weiterhin zeigt sich in
vivo, dass Lamivudin in Kombination mit Zidovudin das Auftreten von Zidovudin-resistenten Isolaten
in Personen ohne vorherige antiretrovirale Therapie verzögert.
Lamivudin zeigte in vitro eine geringe Zytotoxizität gegenüber peripheren Blutlymphozyten sowie
gegenüber Lymphozyten, Monozyten-Makrophagen Zellinien und gegenüber einer Vielzahl von
Knochenmarkstammzellen. Lamivudin besitzt daher in vitro einen hohen therapeutischen Index.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Absorption: Lamivudin wird gut aus dem Magen-Darm-Trakt absorbiert. Die orale Bioverfügbarkeit
liegt beim Erwachsenen normalerweise zwischen 80 und 85 %. Nach oraler Administration beträgt die
mittlere Zeit (tmax) bis zur maximalen Serumkonzentration (Cmax) ca. 1 Stunde. Bei therapeutischer
Dosierung, d. h. 4 mg/kg Körpergewicht / Tag, aufgeteilt in 2 Einzeldosen alle 12 Stunden, liegt Cmax
bei ca. 1,5 bis 1,9 µg/ml.
Die 150 mg Tablette ist hinsichtlich der AUC∞, Cmax und tmax bioäquivalent mit und Dosisproportional zu den 300 mg Tabletten.
Die Gabe von Lamivudin zusammen mit den Mahlzeiten führt zu einer Verzögerung von tmax und einer
Verringerung von Cmax (um 47 %). Trotzdem wird die Menge des absorbierten Lamivudins (basierend
auf der AUC) nicht beeinflusst.
Bei gemeinsamer Gabe von Zidovudin und Lamivudin erhöht sich die Verfügbarkeit von Zidovudin
um 13 %. Der Peak-Plasma-Level steigt um 28 %. Dieses wird nicht für klinisch bedeutsam gehalten
und Dosierungsänderungen sind daher nicht notwendig.
Verteilung: Aus Studien, in denen Lamivudin intravenös verabreicht wurde, ist bekannt, dass das
mittlere Verteilungsvolumen 1,3 l/kg beträgt. Die beobachtete Eliminationshalbwertzeit beträgt 5 bis 7
Stunden. Die mittlere systemische Clearance von Lamivudin beträgt ca. 0,32 l/h/kg, wobei die renale
Clearance via aktiver tubulärer Sekretion stark überwiegt (> 70 %).
Lamivudin besitzt ein lineares pharmakokinetisches Verhalten über die therapeutische
Dosierungsbreite und eine begrenzte Bindung an das Hauptplasmaprotein Albumin (< 16 % - 36 % an
Serumalbumin in in vitro Studien).
Eine begrenzte Anzahl von Daten zeigt, dass Lamivudin in das zentrale Nervensystem einzudringen
vermag und in der Cerebrospinalflüssigkeit (CSF) nachweisbar ist. Das durchschnittliche Verhältnis
Cerebrospinalflüssigkeit zu Serum-Lamivudin-Konzentration 2 - 4 Stunden nach der oralen
Verabreichung betrug ca. 0,12. Die exakte Menge Substanz in der Cerebrospinalflüssigkeit oder ihre
Korrelation mit einer klinischen Wirksamkeit ist nicht bekannt.
7
Metabolisierung: Der aktive Metabolit, das intrazelluläre Lamivudintriphosphat, hat eine verlängerte
Halbwertszeit in der Zelle (16 bis 19 Stunden) im Vergleich zur Halbwertszeit von Lamivudin im
Plasma (5 bis 7 Stunden) . In einer Studie mit 60 gesunden Probanden zeigte sich, daß Lamivudin 300
mg einmal täglich in Bezug auf die intrazelluläre AUC24 und Cmax des Triphosphates
pharmakokinetisch äquivalent („steady-state“) zu Lamivudin 150 mg zweimal täglich ist.
Lamivudin wird in unveränderter Form vor allem renal ausgeschieden. Die Wahrscheinlichkeit von
metabolischen Wechselwirkungen von Lamivudin mit anderen Arzneimitteln ist aufgrund der wenig
ausgeprägten hepatischen Metabolisierung (5 - 10 %) und niedriger Plasmaproteinbindung gering.
Elimination: Studien an Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zeigen, dass die LamivudinAusscheidung durch eine Störung der Nierenfunktion beeinträchtigt wird. Eine Empfehlung für die
Dosierung bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance unter 50 ml/min wird im Abschnitt "Dosierung"
gegeben (siehe 4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).
Eine Wechselwirkung mit Trimethoprim, einem Bestandteil von Co-Trimoxazol, führt bei
therapeutischer Dosierung zu einem um 40 % erhöhten Plasmaspiegel von Lamivudin. Eine
Dosierungsanpassung ist aber nicht notwendig, solange der Patient nicht an einer Niereninsuffizienz
leidet (siehe 4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen und
4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung). Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sollte eine
gemeinsame Gabe von Co-Trimoxazol und Lamivudin sorgfältig abgewogen werden.
Pharmakokinetik bei Kindern: Generell ist die Pharmakokinetik von Lamivudin bei Kindern ähnlich
der bei Erwachsenen. Die absolute Bioverfügbarkeit (ca. 55-65%) ist bei Kindern unter 12 Jahren
jedoch reduziert. Zusätzlich sind die Werte der systemischen Clearance bei jüngeren Kindern erhöht,
diese fallen bis zu einem Alter von ca. 12 Jahren auf die Werte von Erwachsenen ab. Aufgrund dieser
Unterschiede beträgt die empfohlene Dosis für Kinder zwischen 3 Monaten und 12 Jahren 8
mg/kg/Tag, welche zu einer ähnlichen Exposition bei Erwachsenen und Kindern führt (AUC ca.
5000ng.h/ml).
Für Kinder unter 3 Monaten liegen nur begrenzte Daten zur Pharmakokinetik vor. Bei Neugeborenen
im Alter von 1 Woche ist die orale Clearance von Lamivudin im Vergleich zu älteren Kindern
wahrscheinlich als Folge der noch nicht vollständig entwickelten Nierenfunktion und der
unterschiedlichen Absorption herabgesetzt. Daher wird für Neugeborene eine Dosis von 4 mg/kg/Tag
empfohlen, um eine der Erwachsenen-Exposition ähnliche Exposition zu erreichen. Nach Bewertung
der glomerulären Filtration könnte die empfohlene Dosierung für Kinder im Alter von sechs Wochen
und älter 8 mg/kg/Tag betragen, um eine der Erwachsenen-Exposition ähnliche Exposition zu
erreichen.
Pharmakokinetik während der Schwangerschaft: Nach oraler Verabreichung war die Pharmakokinetik
bei Frauen im späten Stadium der Schwangerschaft ähnlich der bei nicht-schwangeren Frauen.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Die Verabreichung von Lamivudin in sehr hoher Dosierung ging in Tierstudien zur Toxizität nicht mit
einer schwerwiegenden Organtoxizität einher. In den höchsten Dosierungsstufen zeigten sich geringe
Einflüsse auf die Leber- und Nierenwerte. Diese gingen einher mit einer gelegentlichen Reduktion des
Lebergewichts. Beobachtete klinisch relevante Parameter waren Anämie und Neutropenie.
Lamivudin wirkte in Bakterientests nicht mutagen, zeigte aber in vitro, wie viele andere
Nukleosidanaloga, eine Aktivität im in vitro Zelltransformationstest und im Genmutationstest an
Mauszellen (Maus Lymphom-Assay). Lamivudin war in vivo in Dosierungen, bei denen eine
Plasmakonzentration erreicht wurde, die um den Faktor 40-50 höher lagen als die übliche klinische
Dosierung, nicht genotoxisch. Da die in vitro gezeigte mutagene Aktivität von Lamivudin bei in vivoTests nicht bestätigt werden konnte, kann geschlossen werden, dass Lamivudin keine genotoxische
Gefahr für Patienten darstellt.
8
In Langzeitstudien an Ratten und Mäusen zeigte sich kein für den Menschen relevantes karzinogenes
Potential.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Tablettenkern:
Mikrokristalline Cellulose, Poly(O-carboxymethyl)stärke-Natriumsalz (glutenfrei), Magnesiumstearat.
Filmüberzug:
Hypromellose, Titandioxid, Eisen(II,III)-oxid (E172), Macrogol, Polysorbat 80.
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 30 °C lagern.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Die Faltschachteln enthalten 30 Filmtabletten in einer weißen Flasche aus Polyethylen hoher Dichte
(HDPE), die mit einem kindergesicherten Verschluss versehen ist.
6.6
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
Keine speziellen Hinweise.
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Glaxo Group Ltd
Greenford Road
Greenford
Middlesex UB6 0NN
Vereinigtes Königreich
8.
ZULASSUNGSNUMMER
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
10.
STAND DER INFORMATION
9
ANHANG II
A.
INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DIE FÜR DIE
CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH SIND
B.
BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS
INVERKEHRBRINGEN
10
A.
INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DIE FÜR DIE CHARGENFREIGABE
VERANTWORTLICH SIND
Glaxo Operations (UK) Ltd
Priory Street
Ware
Hertfordshire
SG12 0DJ
Großbritannien
B.
BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN
•
BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN
GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS
INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN
Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der
Merkmale des Arzneimittels, 4.2).
•
SONSTIGE BEDINGUNGEN
Der Inhaber dieser Genehmigung für das Inverkehrbringen muss die Europäische Kommission über
die Pläne für das Inverkehrbringen des im Rahmen dieser Entscheidung genehmigten Arzneimittels
informieren.
PSUR: Inhaber der Herstellungserlaubnis werden weiterhin alle 6 Monate PSURs einreichen.
11
ANHANG III
ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE
12
A. ETIKETTIERUNG
13
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM
BEHÄLTNIS
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Epivir 300 mg Filmtabletten
Lamivudin
2.
ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E)
Jede Filmtablette enthält Lamivudin 300 mg.
3.
HILFSSTOFFE
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
30 Filmtabletten
5.
ART(EN) DER ANWENDUNG
Zum Einnehmen
6.
KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER
UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH
Beiliegende Gebrauchsinformation beachten.
8.
VERFALLDATUM
Verw. bis:
9.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Nicht über 30°C lagern.
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
14
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Glaxo Group Ltd
Greenford
Middlesex UB6 0NN
Vereinigtes Königreich
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/0/00/000/000
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.:
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
15
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM
BEHÄLTNIS
ANGABEN AUF DEM FLASCHENETIKETT
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Epivir 300 mg Filmtabletten
Lamivudin
2.
ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E)
Jede Filmtablette enthält Lamivudin 300 mg.
3.
HILFSSTOFFE
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
30 Filmtabletten
5.
ART(EN) DER ANWENDUNG
Zum Einnehmen
6.
KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER
UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH
Beiliegende Gebrauchsinformation beachten.
8.
VERFALLDATUM
Verw. bis:
9.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Nicht über 30°C lagern.
16
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Glaxo Group Ltd
Greenford
Middlesex UB6 0NN
Vereinigtes Königreich
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/0/00/000/000
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.:
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
17
B. PACKUNGSBEILAGE
18
GEBRAUCHSINFORMATION
Epivir 300 mg Filmtabletten
Bitte lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen.
y
y
y
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und sollte nicht an Dritte
weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben
Symptome haben wie Sie.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1)
Was ist Epivir und wofür wird es angewendet?
2)
Was müssen Sie vor der Einnahme von Epivir beachten?
3)
Wie ist Epivir einzunehmen?
4)
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5)
Wie sind Epivir Tabletten aufzubewahren?
6)
Weitere Angaben
Bezeichnung des Arzneimittels
Epivir 300 mg Filmtabletten
Lamivudin
Zusammensetzung
Epivir enthält als wirksamen Bestandteil Lamivudin. Jede Epivir Filmtablette enthält 300 mg
Lamivudin.
Die Filmtabletten enthalten außerdem folgende andere Bestandteile:
Tablettenkern: Mikrokristalline Cellulose, Poly(O-carboxymethyl)stärke-Natriumsalz (glutenfrei),
Magnesiumstearat.
Filmüberzug: Hypromellose, Titandioxid, Eisen(II,III)-oxid (E172), Macrogol, Polysorbat 80.
Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
Glaxo Wellcome Operations
Priory Street
Ware
Herts SG12 0DJ
Vereinigtes Königreich
Glaxo Group Ltd
Greenford Road
Greenford
Middlesex UB6 0NN
Vereinigtes Königreich
1.
WAS IST EPIVIR UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Epivir 300mg Filmtabletten werden in grauen weißen Polyethylenflaschen mit je 30 Filmtabletten
angeboten. Die weißengrauen, diamantförmigen Filmtabletten tragen auf einer Seite die Prägung 'GX
EJ7“.
Epivir gehört zu einer Gruppe von antiretroviralen Arzneimitteln, die Nukleosid-analoge Reverse
Transkriptase-Hemmer (NRTIs) genannt werden. Diese Arzneimittel werden zur Behandlung von
humanen Immunschwächevirus (HIV)-Infektionen eingesetzt
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Epivir wird in Kombination mit anderen antiretroviralen Substanzen zur Behandlung von HIVInfektionen bei Erwachsenen und Kindern eingesetzt. Epivir senkt die HIV-Viruslast und hält sie auf
einem niedrigen Niveau. Es steigert auch die CD4+-Zellzahl. Bei CD4+-Zellen handelt es sich um
einen Typ von weißen Blutkörperchen, der eine wichtige Rolle für den Erhalt des vor
Infektionskrankheiten schützenden Immunsystems spielt. Patienten sprechen unterschiedlich auf die
Behandlung mit Epivir an. Ihr Arzt wird die Wirksamkeit Ihrer Behandlung überwachen.
2.
WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON EPIVIR BEACHTEN?
Dieses Arzneimittel darf nicht angewandt werden bei einer allergischen Reaktion auf Lamivudin oder
einen anderen in Epivir Filmtabletten enthaltenen Bestandteil.
y Spezielle Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Wenn Sie an einer Erkrankung der Nieren leiden, sollten Sie vor der Anwendung von Epivir
Rücksprache mit Ihrem Arzt halten. Die Dosierung von Epivir muss gegebenenfalls verringert werden.
Die Gruppe von Arzneimitteln (NRTIs), zu denen Epivir gehört, kann eine Erkrankung hervorrufen,
die als Laktatazidose (erhöhter Milchsäurewert im Blut) bezeichnet wird und von einer
Lebervergrößerung begleitet sein kann. Eine Laktatazidose, wenn sie auftritt, entwickelt sich meist
nach einigen Monaten Behandlung. Tiefes, schnelles Atmen, Schwindel und unspezifische Symptome
wie Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen können auf die Entwicklung einer Laktatazidose
hinweisen. Diese seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkung tritt häufiger bei Frauen auf, vor allem
bei Frauen mit starkem Übergewicht. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn bei Ihnen bereits eine
Lebererkrankung vorliegt. Ihr Arzt wird Ihren Gesundheitszustand während der Einnahme von Epivir
regelmäßig auf Anzeichen einer sich entwickelnden Laktatazidose hin kontrollieren.
Wenn Sie aufgrund einer Hepatitis B-Infektion an einer chronischen Lebererkrankung leiden, sollten
Sie die Behandlung mit Epivir ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt keinesfalls abbrechen, da Sie einen
Hepatitis-Rückfall erleiden könnten. Ein solcher Rückfall kann schwerer verlaufen, wenn zusätzlich
eine schwere Lebererkrankung besteht.
Es ist erforderlich, dass Sie Epivir regelmäßig jeden Tag einnehmen. Dieses Arzneimittel hilft, Ihre
Erkrankung unter Kontrolle zu halten, heilt sie aber nicht. Es können auch weiterhin andere
Infektionen oder Komplikationen im Zusammenhang mit der HIV-Infektion auftreten. Daher sollten
Sie regelmäßig Ihren behandelnden Arzt aufsuchen. Beenden Sie die Einnahme nicht, bevor Sie mit
Ihrem Arzt gesprochen haben.
Beachten Sie bitte, dass die Behandlung mit Epivir das Risiko einer Übertragung von HIV auf andere
nicht verringert, die Übertragung von HIV durch Sexualkontakt oder Kontamination mit Blut ist
weiterhin möglich. Daher sollen weiterhin entsprechende Vorsichtsmaßnahmen angewendet werden.
y Einnahme/Anwendung anderer Arzneimittel
Es ist wichtig, dass Sie Ihren Arzt über alle Arzneimittel, die Sie einnehmen, einschließlich solcher,
die Sie sich selbst kaufen, informieren. Möglicherweise haben diese Arzneimittel einen Einfluss auf
die Wirkung von Epivir, oder Epivir verändert möglicherweise die Wirkung dieser Arzneimittel.
Epivir sollte nicht zusammen mit Zalcitabin, hohen Dosierungen von Co-Trimoxazol, mit Injektionen
von Ganciclovir oder Foscarnet eingenommen werden.
y Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind, eine Schwangerschaft planen oder wenn Sie stillen, informieren Sie bitte
Ihren Arzt, bevor Sie ein Arzneimittel einnehmen. Epivir sollte nicht während der ersten drei
Schwangerschaftsmonate eingenommen werden
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Es wird empfohlen, während der Einnahme von Epivir nicht zu stillen, da sowohl Lamivudin als auch
die HIV-Viren in die Muttermilch gelangen. Es wird empfohlen, dass HIV-infizierte Frauen unter gar
keinen Umständen ihre Kinder stillen, um eine Übertragung von HIV zu vermeiden.
3.
WIE IST EPIVIR EINZUNEHMEN?
y Dosierung und Art der Anwendung
Nehmen Sie Epivir immer genau nach Anweisung Ihres Arztes ein. Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren
Arzt oder Apotheker.
Generell wird für Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren eine Dosis von zweimal täglich eine
150 mg Tablette im Abstand von ca. 12 Stunden empfohlen. Alternativ kann Epivir einmal täglich
entweder als 300 mg Tablette oder in Form von zwei 150 mg Tabletten verabreicht werden. Schlucken
Sie die Epivir Filmtabletten mit Wasser bzw. einem anderen Getränk. Epivir Filmtabletten können mit
oder unabhängig von einer Mahlzeit eingenommen werden.
Epivir ist als Lösung zum Einnehmen zur Behandlung von Kindern über 3 Monate und Patienten,
denen die Einnahme von Tabletten nicht möglich ist, erhältlich.
Wenn Sie an einer Erkrankung der Nieren leiden, muß gegebenenfalls die Dosis geändert werden.
Bitte folgen Sie den Anweisungen Ihres Arztes.
y Wenn Sie eine größere Menge von Epivir eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie versehentlich zu viel Epivir eingenommen haben, ist es unwahrscheinlich, dass dies zu
ernsteren Problemen führt. Jedoch sollten Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder der nächsten
Notfallaufnahme Kontakt aufnehmen.
y Wenn Sie die Einnahme von Epivir vergessen haben
Wenn Sie die Einnahme von Epivir vergessen haben, nehmen Sie es, sobald Sie daran denken, ein und
setzten dann die Einnahme wie vorher fort. Nehmen Sie nicht eine doppelte Dosis zum Ausgleich der
vergessenen Dosis ein.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Epivir zu Nebenwirkungen führen. Bei der Behandlung einer HIVInfektion kann man nicht mit Sicherheit sagen, ob die auftretende Nebenwirkung durch Epivir oder ein
gleichzeitig eingenommenes anderes Arzneimittel oder durch die HIV-Erkrankung selbst verursacht
wird. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Sie Ihren Arzt über alle Veränderungen Ihres
Gesundheitszustandes informieren.
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen (bei mehr als 1 von 100 behandelten Patienten) sind
Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen,
Muskelbeschwerden, Husten, nasale Symptome (Reizung, „laufende“ Nase), Fieber, Müdikeit, ein
allgemeines Krankheitsgefühl, Hautausschlag, Haarausfall und Schlaflosigkeit.
Die folgenden Nebenwirkungen treten gelegentlich auf (zwischen 1 von 1000 und 1 von 100
behandelten Patienten): Anämie (niedrige Anzahl roter Blutkörperchen), Neutropenie (niedrige Anzahl
weißer Blutkörperchen), und die Abnahme der Blutplättchen (Blutzellen, die für die Blutgerinnung
wichtig sind). Die Abnahme der Produktion roter Blutkörperchen kann sich durch die Symptome
Müdigkeit und Kurzatmigkeit bemerkbar machen. Die Abnahme der Produktion bestimmter weißer
Blutkörperchen kann zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Infektionen führen.Wenn Sie wenig
Blutplättchen haben, stellen Sie vielleicht fest, dass Sie leichter blaue Flecken bekommen. Anstieg
21
bestimmter Leberenzyme wurde ebenfalls in Blutproben von Patienten, die mit Epivir behandelt
wurden, festgestellt.
Selten (zwischen 1 von 10.000 und 1 von 1000 behandelten Patienten) wurde über Entzündungen der
Leber (Hepatitis), Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) und den Zerfall von
Muskelgewebe berichtet.
Sehr selten (bei weniger als 1 von 10.000 behandelten Patienten) wurde über Taubheit, Kribbeln oder
Schwächegefühl in den Gliedmaßen sowie schwere Anämie und Neutropenie berichtet.
Eine Erkrankung, die als Laktatazidose bezeichnet wird, kann sich bei Patienten, die mit NRTIs
behandelt werden, entwickeln. Dabei kann die Erhöhung von Milchsäure im Körper in seltenen Fällen
einen Wassermangel verursachen, der bis zum Koma führen kann (siehe Spezielle Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker immer über die bei Ihnen auftretenden Nebenwirkungen,
vor allem solche, die nicht in dieser Gebrauchsinformation erwähnt sind.
5.
WIE SIND EPIVIR TABLETTEN AUFZUBEWAHREN?
Bewahren Sie Epivir 300 mg Filmtabletten nicht bei Temperaturen über 30°C auf.
Nehmen Sie Ihr Arzneimittel nicht nach dem auf der Verpackung angegebenen Verfallsdatum ein.
Bewahren Sie Epivir wie alle Arzneimittel außerhalb der Reichweite und Sichtweite von Kindern auf.
6.
WEITERE ANGABEN
Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem
örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.
Belgique/België/Belgien
GlaxoSmithKline S.A./N.V
rue du Tilleul, 13
B-1332 Genval
Tél/Tel: + 32 (0)2 656 21 11
Luxembourg/Luxemburg
GlaxoSmithKline S.A./N.V
rue du Tilleul, 13
B-1332 Genval
Tél/Tel: + 32 (0)2 656 21 11
Danmark
GlaxoSmithKline Pharma A/S
Nykær 68
DK-2605 Brøndby
Tlf: + 45 36 35 91 00
Nederland
GlaxoSmithKline B.V
Huis ter Heideweg 62
NL-3705 LZ Zeist
Tel: + 31 (0)30 6938100
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Deutschland
Glaxo SmithKline GmbH & Co. KG
D- 80700 München
Tel.: +49 (0)89 360 44 701
Norge
GlaxoSmithKline AS
Sandakerveien 114A
Postboks 4312 Nydalen
N- 0402 Oslo
Tlf: + 47 22 58 2000
Ελλάδα
GlaxoWellcome α.ε.β.ε.
Λεωφ. Κηφισίας 266
GR-152 32 Χαλάνδρι
Αθήνα
Τηλ: + 30 010 6882100
Österreich
GlaxoSmithKline Pharma GmbH
Albert-Schweitzer-Gasse 6
A-1140 Wien
Tel: + 43 (0)1 97075-0
España
Glaxo Wellcome S.A.
Parque Tecnológico de Madrid
c/ Severo Ochoa 2
E-28760 Tres Cantos
Madrid
Tel: + 34 91 80 70 301
Portugal
Glaxo Wellcome Farmacêutica Lda
R. Dr. António Loureiro Borges Nº3
Arquiparque - Miraflores
P-1495-131 Algés
Tel: + 351 21 4129500
France
Laboratoire GlaxoSmithKline
100, route de Versailles
F-78163 Marly-le-Roi Cedex
Tél : + 33 (0)1 39 17 84 44
Suomi/Finland
GlaxoSmithKline Oy
PL/PB 5
FIN-02271 Espoo/Esbo
Puh/Tel: + 358 (0)9 867 867
Ireland
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PO Box No. 700
Grange Road
Rathfarnham
IRL-Dublin 16
Tel: + 353 (0)1 4069200
Sverige
GlaxoSmithKline
Box 263
S-431 23 Mölndal
Tel: + 46 (0)31 670900
Ísland
GlaxoSmithKline ehf
Þverholt 14
IS-105 Reykjavík
Tel + (354) 530 3700
United Kingdom
GlaxoSmithKline UK
Stockley Park West
Uxbridge
Middlesex UB11 1BT-UK
Tel: + 44 (0)20 8990 9000
Italia
GlaxoSmithKline S.p.A.
Via Alessandro Fleming 2
I-37135 Verona
Tel: + 39 (0)45 9218111
Stand der Information: 00-00
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