Algen. — Pilze (Gaiirung). 36 ihrer äusseren Gestaltung eine grosse Mannigfaltigkeit besitzen, und giebt Abbildungen von den charakteristischsten Formen. Als systematisches Merkmal soll der Werth der Chromatophoren in den verschiedenen Gruppen ein verschiedener sein, da bald nur die einzelnen Arten, bald Gattungen und grössere Gruppen gleichgestaltete Chromato­ phoren besitzen. Zimmermann (Tübingen). Wigand, A., D a s P r o t o p l a s m a a l s F e r m e n t o r g a n i s m u s . Ein Beitrag zur Kenntniss der Bakterien, der Fäulniss, Gährung und Diastasewirkung, sowie der Molekularphysiologie. Nach dem Tode des Verfassers vollendet und herausgegeben von E. Bennert, gr. 8°. X , 294 S. Marburg 1888 (zugleich Heft 3 der von Wigand begründeten „Botanischen Hefte"). Dieses umfassende Werk ist seiner Zeit schon von W i g a n d in seiner Broschüre „Entstellung und Fermentwirkung der Bakterien" angekündigt worden; nun hat es Referent, W i g a n d ' s Wunsch gemäss, vollendet. Es enthält die ausführliche Begründung von des Ver­ fassers Bakterientheorie. Im ersten Theil: „Die Fermentwirkungen der Bakterien" wird zunächst (p. 1—82) „die Physiologie der Fäulniss" behandelt, hierbei vorerst der Begriff Fäulniss festgestellt und einleitende Bemerkungen, „die Fragestellung" und „Orientirung für das Experiment", ge­ macht. Die dann folgende Erörterung über „die Ursache der Fäulniss" beginnt mit einer längeren Kritik der P a s t e u r ' s c h e n Schule und ihrer Methodik. Nachdem dann die Fäulnisswirkung der Bakterien festgestellt ist, wird an geeigneten Experimenten nachgewiesen, dass dieselbe auf einem von den Bakterien abge­ sonderten löslichen Ferment beruht. Im Weiteren wird der Ursprung der Fäulnissbakterien (deren wichtigste Form Bacterium Termo ist) besprochen. Fäulnisswirkung der Bakterien und ihre spontane Entstehung sind unabhängig von einander. Die .Vermengung beider Fragen ist der Grund des bisherigen Streites. W i g a n d s Theorie ist keine Generatio aequivoca im gewöhnlichen Sinne; denn sie be­ hauptet nur Entstehung der Bakterien aus o r g a n i s i r t e m Sub­ strat. Die behauptete Ubiquität der Bakterienkeime vermag nach den vorliegenden Angaben das regelmässige Eintreten der Fäulniss nicht zu erklären, besonders da Bacterium Termo selbst in der Luft noch nicht nachgewiesen ist, ebensowenig wie seine Sporenbildung. An einer späteren Stelle wird durch geeignete Versuche bewiesen, dass die angenommene Ubiquität von Bakterienkeimen an den Utensilien und ihre Entwicklungsfähigkeit der faktischen Basis entbehrt. W i g a n d ' s , seinen Vorgängern nachgeahmte, Versuche über spontane Bakterienbildung hatten s t e t s positiven Erfolg. Er wiederholte mit zum Theil verschärften Kautelen die Versuche von H o ff m a n n , P a s t e u r , S c h u l z e , S c h w a n n u. A. und fügte neue Methoden hinzu; auch die Versuche nach modernen Sterilisations­ methoden hatten denselben positiven Erfolg: stets traten Bakterien auf, a b e r b e i L u f t a b s c h l u s s k e i n e F ä u l n i s s . In Bezug auf die Einzelheiten der Versuche muss auf das Original verwiesen werden.