Bacterium Pasteurianum und Bacterium Kützingianum angestellt

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Pilze.
Bacterium
Pasteurianum
und ergaben F o l g e n d e s :
und
Bacterium
Kützingianum
angestellt
1. Aethyl- und P r o p y l a l k o b o l werden v o n beiden Bakterien­
arten in Essigsäure, bezw. in Propionsäure übergeführt; aber auch
normaler Butylalkohol und I s o b u t y l a l k o h o l können durch diese
Bakterien oxydirt werden, letzterer namentlich dann, wenn günstige
Ernährungsbedingungen für die E n t w i c k l u n g der Essigbakterien
vorliegen. 2 . Methyl- und I s o p r o p y l a l k o h o l werden nicht ange­
griffen; auch auf A m y l a l k o h o l ist B. Pasteurianum
ohne Einwirkung;
bei B. Kützingianum
erscheint
dies vorläufig n o c h ungewiss.
3. A e t h y l e n g l y k o l wird zu Glykolsäure o x y d i r t ; letztere wirkt
entwicklungshemmend auf die Bakterien. 4 . D e m G l y c e r i n g e g e n ­
über zeigen beide Bakterien im V e r g l e i c h zu B. aceti B r o w n nur
eine sehr minimale Oxydationsenergie. 5. Mannit wird durch B.
Pasteurianum
gar nicht, durch B. Kützingianum
im Gegensatz zu
B. aceti B r o w n und B. aceti Hansen nur mit sehr geringer Energie
in L ä v u l o s e verwandelt. 6. Sorbit wird nur durch B. xylinum, in
Sorbose übergeführt.
7. A u f D u l d e hat keines der hier in Betracht
gekommenen Bakterien einen Einfluss. 8. G l y k o s e wird zu G l u k o n säure oxydirt. B. Kützingianum
scheint auch g e g e n ü b e r G l y k o s e
eine grössere Oxydationskraft zu besitzen. Beide Bakterienarten
werden durch die entstehende Säure in ihrer Wirksamkeit gehindert.
9. A u f L ä v u l o s e und Maltose sind B. Pasteurianum
und B. Kützin­
gianum
ohne Einwirkung.
10. Essigsäure wird mit Leichtigkeit
durch beide Bakterienarten zu Kohlensäure und W a s s e r verbrannt;
Propionsäure und Buttersäure scheinen dagegen nicht angegriffen
zu werden. Verf. hebt noch besonders hervor, dass bei Verwen­
dung günstigerer Nährböden, als Hefedekokt, wahrscheinlich er­
höhte physiologische Thätigkeit der genannten Organismen w e r d e
gefunden werden, wie die Einwirkung der Essigsäurebakterien auf
Isobutylalkohol in Bierwürze beweist; hier kam es zur Erzielung
vergleichbarer Resultate auf Herstellung möglichst gleicher Be­
dingungen an. D a s G ä h r v e r m ö g e n der Essigsäurebakterien nimmt
somit den einwerthigen, primären A l k o h o l e n gegenüber mit zu­
nehmendem Kohlenstoffgehalt derselben a b ; B. Pasteurianum
besitzt
den mehrwerthigen A l k o h o l e n und der G l y k o s e gegenüber unter
den bisher zum Versuch herangezogenen Essigsäurebakterien das
schwächste Gährungsvermögen.
In einem A n h a n g e berichtet Verf. über eine Untersuchung
der Essigsäure bildenden Bakterienformen des W e i n e s , über die
W e r m i s c h e f f 1893 Mittheilung gemacht hatte. Verf. gelang es,
drei F o r m e n zu isoliren und rein zu züchten, v o n welchen die erste
zweifellos in eine G r u p p e mit B. aceti zu setzen ist trotz mehrerer
Differenzen, über die genaue Nachricht g e g e b e n wird. Diese G r u p p e
B. aceti umfasst eben, was auch H a n s e n bereits andeutete, mehrere
differente Arten und wird in mehrere Unterabtheilungen gegliedert
werden müssen. D i e zweite A r t ist identisch mit B.
Pasteurianum,
und als dritte wurde B. xylinum B r o w n bestätigt.
Kohl
(Marburg).
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