15 Pilze. Bacterium Pasteurianum und ergaben F o l g e n d e s : und Bacterium Kützingianum angestellt 1. Aethyl- und P r o p y l a l k o b o l werden v o n beiden Bakterien­ arten in Essigsäure, bezw. in Propionsäure übergeführt; aber auch normaler Butylalkohol und I s o b u t y l a l k o h o l können durch diese Bakterien oxydirt werden, letzterer namentlich dann, wenn günstige Ernährungsbedingungen für die E n t w i c k l u n g der Essigbakterien vorliegen. 2 . Methyl- und I s o p r o p y l a l k o h o l werden nicht ange­ griffen; auch auf A m y l a l k o h o l ist B. Pasteurianum ohne Einwirkung; bei B. Kützingianum erscheint dies vorläufig n o c h ungewiss. 3. A e t h y l e n g l y k o l wird zu Glykolsäure o x y d i r t ; letztere wirkt entwicklungshemmend auf die Bakterien. 4 . D e m G l y c e r i n g e g e n ­ über zeigen beide Bakterien im V e r g l e i c h zu B. aceti B r o w n nur eine sehr minimale Oxydationsenergie. 5. Mannit wird durch B. Pasteurianum gar nicht, durch B. Kützingianum im Gegensatz zu B. aceti B r o w n und B. aceti Hansen nur mit sehr geringer Energie in L ä v u l o s e verwandelt. 6. Sorbit wird nur durch B. xylinum, in Sorbose übergeführt. 7. A u f D u l d e hat keines der hier in Betracht gekommenen Bakterien einen Einfluss. 8. G l y k o s e wird zu G l u k o n säure oxydirt. B. Kützingianum scheint auch g e g e n ü b e r G l y k o s e eine grössere Oxydationskraft zu besitzen. Beide Bakterienarten werden durch die entstehende Säure in ihrer Wirksamkeit gehindert. 9. A u f L ä v u l o s e und Maltose sind B. Pasteurianum und B. Kützin­ gianum ohne Einwirkung. 10. Essigsäure wird mit Leichtigkeit durch beide Bakterienarten zu Kohlensäure und W a s s e r verbrannt; Propionsäure und Buttersäure scheinen dagegen nicht angegriffen zu werden. Verf. hebt noch besonders hervor, dass bei Verwen­ dung günstigerer Nährböden, als Hefedekokt, wahrscheinlich er­ höhte physiologische Thätigkeit der genannten Organismen w e r d e gefunden werden, wie die Einwirkung der Essigsäurebakterien auf Isobutylalkohol in Bierwürze beweist; hier kam es zur Erzielung vergleichbarer Resultate auf Herstellung möglichst gleicher Be­ dingungen an. D a s G ä h r v e r m ö g e n der Essigsäurebakterien nimmt somit den einwerthigen, primären A l k o h o l e n gegenüber mit zu­ nehmendem Kohlenstoffgehalt derselben a b ; B. Pasteurianum besitzt den mehrwerthigen A l k o h o l e n und der G l y k o s e gegenüber unter den bisher zum Versuch herangezogenen Essigsäurebakterien das schwächste Gährungsvermögen. In einem A n h a n g e berichtet Verf. über eine Untersuchung der Essigsäure bildenden Bakterienformen des W e i n e s , über die W e r m i s c h e f f 1893 Mittheilung gemacht hatte. Verf. gelang es, drei F o r m e n zu isoliren und rein zu züchten, v o n welchen die erste zweifellos in eine G r u p p e mit B. aceti zu setzen ist trotz mehrerer Differenzen, über die genaue Nachricht g e g e b e n wird. Diese G r u p p e B. aceti umfasst eben, was auch H a n s e n bereits andeutete, mehrere differente Arten und wird in mehrere Unterabtheilungen gegliedert werden müssen. D i e zweite A r t ist identisch mit B. Pasteurianum, und als dritte wurde B. xylinum B r o w n bestätigt. Kohl (Marburg).