2.7 Theorie der Unternehmung Gewinnmaximierung Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 → Bestimmung des gewinnmaximalen Faktoreinsatzes → zusätzliche Information: am Markt erzielbarer Preis p für das Gut Y → Annahme: Konkurrenzmarkt Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 50 2.7 Theorie der Unternehmung Gewinn (G): Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 Differenz zwischen Erlös (E) und Kosten (C): G=E–C Für Produktionsfunktion mit zwei Produktionsfaktoren: G = pY wL +4 rK { − (1 42 3) Erlös Kosten Gewinnmaximierung: max G = pY − wL − rK L, K Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm u.d.N. Y − f (K, L ) = 0 51 2.7 Theorie der Unternehmung Einsetzen der Produktionsfunktion: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 max G = pf (K, L ) − wL − rK L, K Im Gewinnmaximum muss gelten: ∂G ∂f = 0 = p −w ∂L ∂L (I) ∂G ∂f = 0 = p −r ∂K ∂K (II) → Bedingung für Minimalkostenkombination: Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm ∂f / ∂L w = r ∂f / ∂K 52 2.7 Theorie der Unternehmung Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 → gewinnmaximales Einsatzniveau der Produktionsfaktoren und optimales Outputniveau: p ∂f = w ∂L zusätzl. Kosten = Faktorpreis zusätzl. Erträge = Wertgrenzprodukt p alternativ: ∂f ∂L { ∂f = r ∂K Grenzprodukt Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm (für K analog) (I‘) = (II‘) w p { Re allohn 53 2.7 Theorie der Unternehmung → Faktornachfragefunktionen: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 L = L(w,r,p), K = K(w,r,p) (Beachte den Unterschied zu den bedingten Faktornachfragefunktionen bei der Minimalkostenkombination!) → Angebotsfunktion: Y = f(K(w,r,p),L(w,r,p)) = Y(w,r,p) Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 54 2.7 Theorie der Unternehmung Grafisch: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 w p ∂f ∂L w Wertgrenzprodukt Y Lopt L Produktionsfunktion Yopt Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm Lopt L 55 2.7 Theorie der Unternehmung Kostenfunktion Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 → funktionaler Zusammenhang zwischen Output und Kosten: C = g(Y) → Kostenfunktion ergibt sich als Umkehrfunktion der Produktionsfunktion: Annahme: ein einziger Input Produktionsfunktion: Y = f(L) Faktorpreis: w Invertierung der Produktionsfunktion: L = f-1(Y) Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm → Kostenfunktion: C(w,Y) = wL = wf-1(Y) 56 2.7 Theorie der Unternehmung Grafisch: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 Y C f (L) 45° -1 C(Y) f(L) L Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm Y 57 2.7 Theorie der Unternehmung Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 → mikroökonomische Kostentheorie unterscheidet zwischen Variablen (Cv) und fixen Kosten (Cf): C(Y) = Cf + Cv(Y) → Langfristig fallen keine fixen Kosten an. Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 58 2.7 Theorie der Unternehmung Langfristige Kostenkurve: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 → gibt an, wie sich die Kosten eines Unternehmens bei Erhöhung des Outputs verändern, wobei das Einsatzniveau aller Inputfaktoren völlig flexibel anpassbar ist → Alle Kosten sind variabel, d.h. abhängig vom Output. → Durchschnittskosten: Kosten je produzierter Einheit gesamte Durchschnittskosten: Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm AC( Y ) = C( Y ) Y 59 2.7 Theorie der Unternehmung → Grenzkosten: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm Kostenanstieg bei marginaler Erhöhung der Outputmenge MC( Y ) = ∂C( Y ) = C' ( Y ) ∂Y 60 2.7 Theorie der Unternehmung Langfristige Kostenkurven und Skalenerträge: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 a) Konstante Skalenerträge C C(Y) AC MC MC = AC Y Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm Y 61 2.7 Theorie der Unternehmung b) Abnehmende Skalenerträge Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 C C(Y) AC MC Y Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm MC AC Y 62 2.7 Theorie der Unternehmung c) Zunehmende Skalenerträge Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 AC MC C C(Y) Y Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm AC MC Y 63 2.7 Theorie der Unternehmung Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 d) Kostenfunktion für ertragsgesetzliche Produktionsfunktion (erst zunehmende, dann abnehmende Skalenerträge) C MC AC AC MC Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm C(Y) Y L 64 2.7 Theorie der Unternehmung Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 Langfristige Produktionsentscheidung des Unternehmens: → Wahl des gewinnmaximalen Outputs unter Verwendung der Erkenntnisse über die Kostenfunktion → Annahme: vollkommene Konkurrenz, d.h. Unternehmen betrachtet Outputpreis p und Inputpreise w und r als gegeben Gewinnmaximierungsproblem: max G( Y ) = E( Y ) − C( Y ) Y = pY − C( Y ) Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 65 2.7 Theorie der Unternehmung Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 → G' ( Y *) = 0 = E ( Y3 *) − C ( Y3 *) 1' 2 1' 2 Grenzerlös Grenzkosten → E' ( Y *) = C' ( Y *) → p = MC( Y *) Preis = Grenzkosten Notwendige Bedingung für Gewinnmaximum → G' ' ( Y *) = −C' ' ( Y *) = −MC' ( Y *) < 0 → MC' ( Y *) > 0 Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm Hinreichende Bedingung für Gewinnmaximum 66 2.7 Theorie der Unternehmung Gewinn im Optimum: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 G( Y *) = pY * −C( Y *) = pY * − C( Y *) Y* Y* = pY * − AC( Y *)Y * = [p − AC( Y *)]Y * Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 67 2.7 Theorie der Unternehmung Grafisch: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 MC AC p AC MC Gewinn p AC(Y*) Y* Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm Y 68 2.7 Theorie der Unternehmung Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm → Unternehmen produziert nur dann, wenn der Schnittpunkt von Preis und langfristigen Grenzkosten über den langfristigen Durchschnittskosten liegt. → Liegt der Preis unter den langfristigen Durchschnittskosten, ist die Produktion unrentabel, so dass das Unternehmen ein solches Gut nicht produzieren wird. 69 2.7 Theorie der Unternehmung Gewinnmaximaler Output: p = MC(Y*) Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 Kostenminimale Inputs: Y* = f(K,L) ∂f / ∂L w = r ∂f / ∂K Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 70 2.7 Theorie der Unternehmung Zusammenhang zu obigem Gewinnmaximierungsproblem: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 max G(K, L ) = pf (K, L ) − wL − rK L, K p ∂f = w ∂L ⇒ p = w ∂f 2 / ∂3 L 1 = MC Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm p ∂f = w ∂L p ∂f = r ∂K ∂f / ∂L w = r ∂f / ∂K Y = f(K,L) 71 2.7 Theorie der Unternehmung Kurzfristige Kostenkurve: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 → Bei kurzfristiger Betrachtungsweise kann das Einsatzniveau eines oder mehrerer Produktionsfaktoren nicht variiert werden. → Kurzfristig fallen auch fixe Kosten an. → Kurzfristige Kostenfunktion: C(Y) = Cf + Cv(Y) Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 72 2.7 Theorie der Unternehmung Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 Zusammenhang zwischen Gesamtkosten, Fixkosten und variablen Kosten: C(Y) Cv(Y) Cf Gesamtkosten variable Kosten Fixkosten Y Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 73 2.7 Theorie der Unternehmung Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 AC( Y ) = fixe Durchschnittskosten: AFC( Y ) = Cf Y variable Durchschnittskosten: AVC( Y ) = C v (Y) Y Grenzkosten: Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm C( Y ) Y gesamte Durchschnittskosten: MC( Y ) = ∂C v ( Y ) ∂C( Y ) = ∂Y ∂Y 74 2.7 Theorie der Unternehmung Kurzfristige Kostenkurven: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 C C(Y) Cf MC AC AVC Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm MC AC Y AVC Y 75 2.7 Theorie der Unternehmung Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 Kurzfristige Produktionsentscheidung des Unternehmens: Im Gewinnmaximum muss weiterhin gelten: p = MC Aber: Wichtig ist die Höhe des erzielbaren Preises! Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 76 2.7 Theorie der Unternehmung a) p > ACmin und p > AVCmin Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 MC AC AVC Gewinn MC p AC(Y*) AVC Y* Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm AC Y 77 2.7 Theorie der Unternehmung b) AVCmin < p < ACmin Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 MC AC AVC Verlust MC AVC AC(Y*) p Y* Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm AC Y 78 2.7 Theorie der Unternehmung Soll die Produktion eingestellt werden? Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 → Nein. Unternehmen hat kurzfristig die Fixkosten zu tragen, auch wenn es nicht produziert. → Fixe Kosten sind bei der kurzfristigen Produktionsentscheidung nicht relevant. → Unternehmen erzielt Deckungsbeitrag (Differenz zwischen Preis und variablen Durchschnittskosten), der einen Teil der Fixkosten abdecken kann. Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 79 2.7 Theorie der Unternehmung Fixkosten: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 Cf = C(Y) – Cv(Y) = [AC(Y) – AVC(Y)]·Y MC AC AVC Fixkosten MC Verlust AVC AC(Y*) AVC(Y*) Deckungsbeitrag Y* Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm AC Y 80 2.7 Theorie der Unternehmung c) p < ACmin und p < AVCmin Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 MC AC AVC Verlust MC AVC AC(Y*) p Fixkosten Y* Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm AC Y → Unternehmen produziert nicht, da nicht einmal die variablen Kosten gedeckt werden. 81 2.7 Theorie der Unternehmung Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 Zusammenhang zwischen kurz- und langfristigen Kosten: Wir wissen: Langfristige Kosten sind nie größer als kurzfristige, d.h. C( Y ) = wL( Y ) + rK( Y ) ≤ SC( Y, K ) = wL( Y, K ) + r K (S steht für kurzfristig) Gleichheit gilt für: K( Y ) = K Entsprechend für Durchschnittskosten: AC( Y ) ≤ SAC( Y, K ) Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 82 2.7 Theorie der Unternehmung Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 → Für jedes K gibt es i.d.R. ein Outputniveau Y(K ), für das dieser Faktoreinsatz auch langfristig kostenminimal ist. AC SAC SAC AC Y(K ) Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm Y 83 2.7 Theorie der Unternehmung Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 → Langfristige Durchschnittskostenkurve als Einhüllende aller kurzfristigen Durchschnittskostenkurven: AC SAC SAC1 SAC2 SAC3 SAC4 AC Y Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 84 2.7 Theorie der Unternehmung Angebotskurve Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 → Zusammenhang zwischen der Menge, die von einem Gut angeboten wird, und dem Marktpreis für dieses Gut → Kurzfristige Angebotsfunktion ableitbar aus kurzfristigen Kostenkurven: • Kurzfristig ist der Unternehmer bereit, das Gut zu produzieren, solange p ≥ AVCmin. • Kurzfristige Angebotskurve entspricht dem Abschnitt des steigenden Astes der kurzfristigen MC-Kurve oberhalb der AVC-Kurve. Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 85 2.7 Theorie der Unternehmung Grafisch: Kurzfristige Angebotsfunktion Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 MC AC AVC Kurzfristige Angebotsfunktion MC AC AVC pA A Y Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 86 2.7 Theorie der Unternehmung → Langfristige Angebotsfunktion: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 langfristige Grenzkostenkurve relevant MC AC pA Langfristige Angebotsfunktion MC AC A Y Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 87 2.7 Theorie der Unternehmung Kurzfristige und langfristige Angebotsfunktion: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 MC p MCS MCL pL pS Y (S: kurzfristig; L: langfristig) Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 88 2.7 Theorie der Unternehmung Formal lautet die Angebotsfunktion einer Unternehmung i: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 Yi = si(p), wobei si für das Angebot von Unternehmung i steht. Zur Erinnerung: Das Marktangebot ergibt sich als Summe aller individuellen Angebotsmengen an Gütern und Dienstleistungen: Y = S(p) = n ∑Y i =1 i = n ∑ s (p), i =1 i wobei S das Marktangebot angibt. Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm → Grafisch: horizontale Aggregation der individuellen Angebotsfunktionen 89 2.7 Theorie der Unternehmung Marktangebot bei konstanter Anzahl von Unternehmungen: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 p S1 S2 S=S1+S2 Y Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 90 2.7 Theorie der Unternehmung Marktangebot bei Markteintritt und -austritt: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 • Erzielen bereits bestehende Unternehmen Gewinne, haben Gründer Anreize zum Markteintritt. → Anzahl der Unternehmungen und angebotene Menge nehmen zu. → Preise und Gewinne werden nach unten gedrückt. • Bei Verlusten werden einige Unternehmungen aus dem Markt austreten. → Anzahl der Unternehmungen und angebotene Menge nehmen ab. → Preise und Gewinne werden angehoben. Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 91 2.7 Theorie der Unternehmung Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 → Am Ende dieser Prozesse existieren die am Markt verbleibenden Unternehmen ohne Gewinn bei Kostendeckung. → Preis stimmt mit Grenz- und Durchschnittskosten überein. → Gewinne belaufen sich auf Null (Null-Gewinn-Bedingung). Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 92 2.7 Theorie der Unternehmung a) Null-Gewinn-Bedingung der Unternehmung Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 MC, AC p MC AC p Y Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 93 2.7 Theorie der Unternehmung Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 b) Langfristiges Marktangebot bei freiem Marktein- und -austritt p S Y Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm 94 2.7 Theorie der Unternehmung Literaturempfehlung zur Vertiefung: Allgemeine Volkswirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für WirtschaftsWissenschaften, Universität Ulm Varian, H.R. (2001): Grundzüge der Mikroökonomik, 5. Auflage, München, Kapitel 18-23. 95