Mathematisches Institut der Universität Heidelberg Prof. Dr. R. Weissauer/Dr. U. Weselmann Übungen zur Analysis II SS 2006 Blatt 10 Abgabe bis zum 07.07.2006 um 11:00 Uhr Bearbeiten Sie drei der vier Aufgaben! Aufgabe 37) Zeigen Sie, dass die Funktion 1 f (x) = √ x f : R → R, für 0 < x < 1 für x ∈ / (0, 1) f (x) = 0 Lebesgue-integrierbar ist und berechnen Sie R∞ −∞ f (x)dx. (4 Punkte) Aufgabe 38 ) Wir betrachten die Funktionen f1 , f2 , f3 : R → R mit f1 (x) = cos(x2 ), f2 (x) = max{cos(x2 ), 0}, √ sin(x2 ) für |x| ≥ π 2x2 √ (a) Zeigen Sie für b > a ≥ π: f3 (x) = Z b b Z f1 (x)dx = a f3 (x)dx + a lim b→∞ b→∞ 0 Z b √ f1 (x)dx = lim π b→∞ √ π. sin(b2 ) sin(a2 ) − . 2b 2a f2 (x)dx = ∞. lim b f3 (x) = 0 für |x| < b Z Z und √ f3 (x)dx existiert und ist endlich. π (b) Welche der drei Funktionen f1 , f2 , f3 sind auf R Lebesgue-integrierbar? (5=3+2 Punkte) 1 Aufgabe 39) Sei X ein metrischer Raum. (a) Zeigen Sie: sind r1 , . . . , rk positive reelle Zahlen und sind I1 , . . . , Ik Integrale auf Cc (X), die der Daniell-Bedingung genügen, so ist auch I = r1 · I1 + . . . + rk · Ik : f 7→ r1 I1 (f ) + . . . + rk Ik (f ) ein Integral, das der Daniell-Bedingung genügt. (b) Zeigen Sie: Für r ∈ R ist Ir : Cc (R) → R, f 7→ f (r) ein Integral, welches der Daniell-Bedingung genügt. (c) Zeigen Sie: Jede Funktion f : R → R ist bezüglich des Integrals Ir Daniell-Lebesgue integrierbar, und es gilt Ir (f ) = f (r). (5=1+2+2 Punkte) Aufgabe 40) Eine reellwertige Funktion f : X → R auf einem metrischen Raum X heißt unter-halbstetig in einem Punkt x ∈ X, wenn es zu jedem > 0 ein δ > 0 gibt mit f (y) > f (x) − für alle y ∈ Kδ (x). f heißt unter-halbstetig, wenn f in jedem Punkt x ∈ X unter-halbstetig ist. Zeigen Sie: (a) Die Menge der unter-halbstetigen Funktionen bildet einen Halbverband. (b) Ist fn % f ein monotoner Limes und sind alle fn unter-halbstetig, so ist auch f unter-halbstetig. (c) Eine Funktion f : X → R ist genau dann stetig, wenn f und −f unterhalbstetig sind. (d) Eine Funktion f : X → R ist genau dann unter-halbstetig, wenn das Urbild jedes Intervalls der Form (a, ∞) in X offen ist. (5=2+1+1+1 Punkte) 2