EPI- NEWS Aktuelles aus dem Schweizerischen Epilepsie-Zentrum Liebe Zuweiserinnen und Zuweiser Es freut mich, Ihnen hiermit die zwölfte Ausgabe unserer Kurzinformation aus dem Schweizerischen Epilepsie-Zentrum überreichen zu können. Neben unserem Herbstsymposium am 30. August mit dem Rahmenthema der Epilepsie bei geistiger Behinderung gibt es am 2. Oktober Aktivitäten anlässlich des Tages der Epilepsie. Daneben informieren wir Sie über neue Möglichkeiten der invasiven prächirurgischen Diagnostik an unserem Zentrum und über laufende Studien mit neuen Antiepileptika. Freundliche Grüsse Dr. med. G. Krämer Medizinischer Direktor Inhaltsverzeichnis 1. Herbstsymposium vom 30. August 2008 2. Prächirurgische Epilepsiediagnostik 3. Aktuelle Studien 4. Tag der Epilepsie vom 2. Oktober 2008 5. Agenda 6. Kontakt Herbstsymposium vom 30. August 2008 Epilepsie und geistige Behinderung – so lautet das Thema unseres diesjährigen Herbstsymposiums am 30.8.2008. Epileptische Anfälle sind häufiger bei Menschen mit einer geistigen Behinderung als bei nicht behinderten Personen und stellen besondere Anforderungen an die epileptologische Diagnostik und Therapie, die im Kontext diverser neurologischer, psychiatrischer bzw. allgemeinmedizinischer Komorbiditäten erfolgen müssen. Am Anfang der epileptologischen Abklärung steht nach heutigem Verständnis eine möglichst genaue Klärung der der Behinderung und der Epilepsie zugrundeliegenden Hirnpathologie, wobei wir hierbei nicht selten auf genetisch bedingte Syndrome treffen, deren Kenntnis eine Relevanz u.a. für die genetische Beratung Nr. 12 / August 2008 weiterer Familienangehörigen und auch die Früherkennung von Komplikationen haben kann. Weiter müssen die epileptischen Anfälle möglichst genau klassifiziert und quantifiziert werden, um nachher den Effekt einer antiepileptischen Therapie genau beurteilen zu können. Da epileptische Anfälle oft nicht das einzige paroxysmale Symptom sind und von Stereotypien und extrapyramidal-motorischen Phänomenen abzugrenzen sind, ist oft eine aufwändige elektrophysiologische Diagnostik erforderlich. Schliesslich müssen bei Diagnostik und (Pharmako-)Therapie die häufigen (psychiatrischen) Komorbiditäten berücksichtigt werden. All diesen Aspekten widmen sich verschiedene Referenten aus unserem Zentrum und Herr Dr. B. Huber vom Epilepsiezentrum Bielefeld/Bethel (D). Weitere Informationen unter www.swissepi.ch. An dieser Stelle sei auch noch auf die Jahrestagung der «Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft von Ärzten für Menschen mit geistiger oder Mehrfachbehinderung (SAGB)» am 11. 9. 2008 in Olten hingewiesen, die sich, mitorganisiert von Herrn Dr. T. Dorn aus unserem Zentrum, anderen Themen der Behindertenmedizin widmen wird. Näheres hierzu unter www.sagb.ch Dr. med. Thomas Dorn, Leitender Arzt, [email protected] oder Tel. 044 387 63 06 Invasive prächirurgische Epilepsiediagnostik an der EPI Nicht-invasive Untersuchungen ermöglichen oft eine erfolgreiche epilepsiechirurgische Behandlung. Es gibt jedoch auch Patienten, bei denen nur invasive Ableitungen von intrakraniell implantierten Elektroden den Anfallsursprung lokalisieren und ggf. von funktionell wichtigen Cortex-Arealen abgrenzen können. Neue Investitionen und die hier vorhandene Erfahrung mit der invasiven Diagnostik ermöglichen es nun, dass invasive Ableitungen – nach Implantation der Elektroden in der Neurochirurgischen Klinik des USZ – in der Intensiv-Monitoring-Einheit der EPI durchgeführt werden können. Die ersten Abklärungen haben die Möglichkeiten dieser Technik bereits gezeigt, die unseren Patienten nun auch in Zukunft jederzeit zur Verfügung stehen wird. PD Dr. Dr. med. Thomas Grunwald, Leiter Neurophysiologie, [email protected] oder Tel. 044 387 63 42 Aktuelle Studien am Schweizerischen Epilepsie-Zentrum Derzeit ist die Teilnahme an drei Studien möglich: 1. Offene Studie von Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaenoic Säure bei Patienten mit Epilepsie Patienten im Alter von 18–70 Jahren mit einer schwer behandelbaren Epilepsie mit mindestens 2 Anfällen im Monat sollen zu ihren Antiepileptika zusätzlich für 3 Monate Omega-3-Fettsäuren einnehmen. 2. Untersuchung der Wirksamkeit und Verträglichkeit des Medikamentes Brivaracetam bei Patienten mit Epilepsie Eine multizentrische, doppelblinde, parallel laufende, placebokontrollierte, randomisierte Phase III Studie: Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit von Brivaracetam bei Patienten (im Alter von > – 16 bis 70 Jahren) mit fokalen Anfällen unter maximal 2 Begleitantiepileptika. 3. Vergleich der Wirksamkeit und Verträglichkeit von Carbamazepin, Lamotrigin und Levetiracetam bei Patienten mit Epilepsie im höheren Lebensalter Eine multizentrische, doppelblinde, randomisierte klinische Prüfung zur Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit von Levetiracetam verglichen mit Lamotrigin und Carbamazepin in der antiepileptischen Therapie von älteren Patienten, die nach dem 60. Lebensjahr neu an einer Epilepsie erkrankt sind und bisher nicht behandelt wurden. Dr. med. Annkathrin Pöpel, [email protected] oder Tel. 044 387 61 11 Tag der Epilepsie 2008 Gedächtnis in Form An der Veranstaltung vom 2. Oktober um 19 Uhr im Zürcher Kunsthaussaal steht das Thema «Gedächtnis» im Mittelpunkt. Fragen des Gedächtnisses beschäftigen auch Menschen mit Epilepsie. Bei einigen sind genau diejenigen Strukturen für die Epilepsie verantwortlich, welche eine zentrale Rolle in der Gedächtnisbildung spielen. Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsprozesse beeinflussen einander gegenseitig. Neurowissenschafter untersuchen funktionelle und anatomische Aspekte dieser Prozesse. Erkenntnisse aus der Epilepsiediagnostik und -behandlung revolutionierten vor fünfzig Jahren die Gedächtnisforschung. Der Neurophysiologe Thomas Grunwald und der Neuropsychologe Hennric Jokeit berichten über die Grundlagen von Gedächtnisprozessen, darüber, welche Rolle das Gedächtnis für uns spielt, wie man Defiziten vorbeugen und mit ihnen umgehen kann. Gregor Staub, einer der profiliertesten Gedächtnistrainer im deutschsprachigen Raum, zeigt, wie wir unsere begrenzten Gedächtnisressourcen besser nutzen können. Kontakt und Information: Margret Becker, Epilepsie-Liga, Seefeldstr. 84, Postfach 1084, 8034 Zürich, Tel. 043 488 67 79 Agenda 30. August 2008 2. Oktober 2008 Aug. – Nov. 2008 Epilepsie-Herbstsymposium 19.00 Uhr: Tag der Epilepsie, Zürcher Kunsthaussaal Kurzreferate für Betroffene und Angehörige Informationen und Anmeldung sowie weitere medizinisch-fachliche Ausbildungen finden Sie unter www.swissepi.ch/veranstaltungen. Kontakt Sie erreichen uns unter: Schweizerisches Epilepsie-Zentrum Medizinisches Sekretariat Bleulerstrasse 60, 8008 Zürich Telefon 044 387 63 02, Fax 044 387 63 96 [email protected], www.swissepi.ch Die EPI-NEWS sind auf der Website des Schweiz. Epilepsie-Zentrum als .pdf Dokument abrufbar.