Newsletter, 22. Dezember 2015 Editorial erzieherischen und cannabisspezifischen Methoden Hamburg, Dezember 2015 auf die vor Weihnachten erreicht Cannabiskonsum Jugendlicher zu untersuchen, sowie der Frage nachzugehen, ob sich Sehr geehrte Damen und Herren, kurz den Sie unser 23. Wahrnehmung der erzieherischen Methoden zwischen Eltern und Jugendlichen unterscheiden. Newsletter. Wie gewohnt fassen wir für Sie die Studien 2. Zusammenhänge von Werbebotschaften für zusammen, die für das Verständnis von Sucht, den medizinischen Gebrauch von Cannabis und Suchtentwicklung und Suchtprävention, aber auch in Cannabiskonsum von Jugendlichen in den USA. der alltäglichen Praxis von Bedeutung sind. Im Ergebnisse aktueller wissenschaftlicher Zusammenhang mit der Legalisierung von Cannabis zur medizinischen Nutzung in den USA ist In unserer aktuellen Ausgabe berichten wir von die mediale Aufmerksamkeit stark angestiegen. Diese diesen Themen: Studie geht der Frage nach, ob die Exposition von Werbebotschaften für den medizinischen Gebrauch 1. Welche Rolle spielen Erziehungsmethoden cannabisspezifische beim Konsum von Cannabis und anderen illegalen Drogen von von Cannabis, die in den USA erlaubt sind, eine vermittelnde Rolle für den Konsum von Cannabis bei Jugendlichen spielt. Jugendlichen? Über den Zusammenhang von cannabisspezifischen Erziehungsmethoden und den Konsum der Jugendlichen ist noch wenig bekannt. Ziel dieser Studie ist es, die Auswirkungen von allgemeinen Newsletter DZSKJ – Wissenschaft für die Praxis | 22.12.2015 1/10 3. Familiale Prädiktoren Internetgebrauch bei für pathologischen Kindern und Jugend- unseres regelmäßig stattfindenden Fortbildungs- programms für Fachkräfte der Suchtprävention. lichen: Ergebnisse einer Längsschnittstudie. Zur Ermittlung von Risikofaktoren eignen sich Studien zum zeitlichen Verlauf eines Merkmals Mit freundlichen Grüßen im Längsschnitt, von denen im Zusammenhang mit Dr. Nicolas Arnaud, Redakteur pathologischem Internetgebrauch allerdings wenige Prof. Rainer Thomasius, Ärztlicher Leiter DZSKJ vorliegen. In dieser Untersuchung wurden erstmalig Zusammenhänge zwischen pathologischem Internetgebrauch und familialen Aspekten bei Kindern und Jugendlichen im zeitlichen Verlauf untersucht. Impressum: 4. Der Zusammenhang konsum und zwischen affektiven Cannabis- Störungen: Eine Herausgeber: Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters Langzeitstudie. Prof. Dr. Rainer Thomasius Der Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und c/o Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf affektiven Martinistrasse 52 Störungen (z.B. Depression) ist wissenschaftlich gut belegt. Eindeutige Befunde, ob 20246 Hamburg depressive Symptome eher vor einer Suchtstörung Telefon: 040/7410-59307, bestehen „Selbstmedikation“ E-Mail: [email protected] genutzt wird, oder ob der Cannabiskonsum die Erscheinungsweise vierteljährlich und die Droge als affektiven Symptome induziert, stehen bisher jedoch aus. Diese Studie untersuchte den Zusammenhang in einer 3-jährigen prospektiven Studie. Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters Wir halten den Austausch und Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis für außerordentlich wichtig und freuen uns über Ihr großes Interesse an Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Körperschaft des öffentlichen Rechts Gerichtsstand: Hamburg unserem Newsletter. Aktuell wird unser Newsletter von knapp 800 Abonnentinnen und Abonnenten gelesen, weiteren Interessentinnen und Interessenten steht er auf unserer Homepage zum Download zur Verfügung. Sie finden dort ebenfalls eine Übersicht Newsletter DZSKJ – Wissenschaft für die Praxis | 22.12.2015 2/10 Newsletter DZSKJ – Wissenschaft für die Praxis 1. Welche Rolle spielen cannabisspezifische Erziehungsmethoden beim Konsum von Cannabis und anderen illegalen Drogen von Jugendlichen? Methoden Hintergrund Cannabiskonsum ist unter Jugendlichen weit Die Daten stammen aus dem 16. Lebensjahr einen negativen Einfluss auf z.B. Schülern zwischen 12 und 16 Jahren (n= 6624). Die schulische Leistungen und die psychische Gesundheit Befragung fand in Form von Fragebögen an den hat. Europaweit haben knapp 30% der 15-16jährigen Schulen statt. Die Elternbefragung (n=3209) erfolgte Jugendlichen ebenfalls konsumiert. Im Hinblick auf die Cannabis Illegalität von über Schülerinnen an niederländischen einmal mit Befragung verbreitet, obwohl bekannt ist, dass der Konsum vor mindestens Schulen einer Fragebögen, zurückgesendet wurden. welche Erfasst per wurden und Post für Drogenkonsum im Jugendalter, ist anzunehmen, dass Jugendliche und Eltern der aktuelle Cannabiskonsum, Eltern eine entscheidende Rolle beim Umgang mit der Konsum in den letzten 30 Tagen und über die Drogen Lebenszeit im Jugendalter spielen. In Bezug hinweg Alkoholkonsum erwiesen sich erzieherische Methoden Weiterhin wie drogenspezifische ein allgemein autoritärer Erziehungsstil mit sowie wurde der der Zigarettenkonsum. allgemeine Erziehungsstil erfasst. konkreten Regeln zum Alkoholkonsum als hilfreich Abschließend wurde um den Beginn des Konsums hinauszuzögern. Über Jugendlichen und den gegenseitigen Wissens über die eigenen Aktivitäten Zusammenhang Erziehungsmethoden von und cannabisspezifischen den Konsum der die und Wahrnehmung Eltern hinsichtlich der des erfragt. Jugendlichen ist hingegen noch wenig bekannt. Einige Befunde ergaben, dass hier besonders strikte Verbote Ergebnisse bezüglich Drogenkonsums förderlich seien. Zudem Eltern berichten von einen niedrigeren Zigaretten- heben andere Befunde auch hervor, dass sich Eltern und Drogenkonsum als ihre Kinder über sich selbst. im Allgemeinen in ihren erzieherischen Maßnahmen Selbiges bezüglich Drogenkonsums strenger sehen als ihre wahrgenommen Strenge der Regeln in Bezug auf Kinder dies empfinden. Zigaretten– und Cannabiskonsum. Kinder empfanden Muster ergab sich bei der der die Regeln ihrer Eltern als weniger streng als die Ziel der Studie Eltern selbst. Die Prävalenz cannabiskonsumierender Ziel der Studie ist die Untersuchung der Auswirkung Jugendlicher, derer mindestens ein Elternteil selbst von und jemals Cannabis konsumierte, war deutlicher höher cannabisspezifischen Methoden im Hinblick auf den als bei Jugendlichen mit nicht konsumierenden Eltern. Cannabiskonsum Jugendlicher. Zudem soll untersucht Weiterhin wurden die cannabisspezifischen Regeln, werden, ob sich die Wahrnehmung der erzieherischen besonders Methoden der Eltern und Jugendlichen unterscheiden. Cannabis deutlich weniger streng eingeschätzt, wenn allgemeinen erzieherischen Methoden Newsletter DZSKJ – Wissenschaft für die Praxis | 22.12.2015 3/10 bezüglich eines „Ausprobierens“ von mindestens ein Elternteil jemals Cannabis konsumiert Quelle: hat. Vermeulen-Smita, E., Verdurmena, J.E.E., Engels, R.C.M.E. & Vollebergh, W.A.M. (2015). The role of general parenting and cannabis-specific parenting practices in adolescent cannabis and other illicit drug use. Drug and Alcohol Dependence, 147, 222-228. Deutsches Zentrum für Suchtfragen Abbildung 1: Zusammenhänge zwischen des Kindes- und Jugendalters erzieherischen Methoden, Konsum und Wahrnehmung Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf der Eltern und Jugendlichen. Körperschaft des öffentlichen Rechts Gerichtsstand: Hamburg Bewertung Die Studienerkenntnisse belegen den Einfluss des allgemeinen sowie substanzspezifischen elterlichen Erziehungsstils auf das Konsumverhalten ihrer Kinder. Hierbei wird die Relevanz des Einbezugs der Eltern in aufklärende Präventionsmaßnahmen deutlich. Da sich die Erkenntnisse dieser Studie mit beispielsweise Erkenntnissen bezüglich der erzieherischen Methoden und Alkoholkonsum von Jugendlichen gut in Einklang bringen lassen, bietet dies die Chance spezifische Präventionsmaßnahmen, z.B. Beratungsangebote, übergreifend zusammen zu fassen. Anita Lachmanski, M. Sc. Psych. Newsletter DZSKJ – Wissenschaft für die Praxis | 22.12.2015 4/10 Newsletter DZSKJ – Wissenschaft für die Praxis 2. Zusammenhänge von Werbebotschaften für den medizinischen Gebrauch von Cannabis und Cannabiskonsum von Jugendlichen in den USA. längsschnittlicher Fragestellung Im Zusammenhang mit der Legalisierung von prädiktive Effekte Analysen von und (a) Cannabis zur medizinischen Nutzung in den USA ist Konsumabsichten (b) die mediale Aufmerksamkeit stark angestiegen. Auch Cannabis-Expo untersucht. wurden reziproke Cannabis-Expo auf Cannabiskonsum auf der Konsum unter Jugendlichen steigt weiter an, was u.a. darauf zurückgeführt wird, dass die Substanz Ergebnisse verfügbarer ist, die öffentliche Haltung gegenüber Zu Beginn der Studie gaben 22%, nach einem Jahr dem Konsum von Cannabis gerade von Jugendlichen 30% als Cannabis-Expo an. Die Prävalenz des Konsums war tolerant wahrgenommen wird, der Konsum der Jugendlichen entsprechend Konsums als harmlos eingeschätzt werden. Eine (Beginn: 3.3%; nach einem Jahr: 4.8%), ebenso wie vermittelnde Rolle könnte dabei auch die Exposition die Konsumabsicht. Cannabis-Expo zeigte sich als ein von signifikanter für den medizinischen jungen einmaliges zunehmend als normal und die Auswirkungen des Werbebotschaften der mindestens Prädiktor, Altersgruppe der niedrig sowohl die Gebrauch von Cannabis spielen, die in den USA Wahrscheinlichkeit für Konsumabsichten, als auch für erlaubt sind. tatsächlichen Konsum jeweils ca. um den Faktor 2 erhöhte. Gleichzeitig erhöhte ein Konsum zu Beginn Ziel der Studie der Studie (Faktor 2.92) sowie Konsumabsichten In einem prospektiven, längsschnittlichen Design (Faktor 1.09) die Wahrscheinlichkeit von Cannabis- wurde der Zusammenhang zwischen Exposition von Expo zum zweiten Befragungszeitpunkt. Werbung für den medizinischen Cannabisgebrauch (Cannabis-Expo) und den Konsumabsichten sowie dem tatsächlichen Konsum von Cannabis bei Jugendlichen untersucht. Methoden Insgesamt 8214 im Schnitt 13-jährige Jugendliche aus Kalifornien wurden zweimal im Abstand von 12 Monaten befragt, ob sie in den vergangenen 3 Monaten Werbung für den medizinischen Cannabisgebrauch gesehen hatten (ja/nein), ob sie Konsumabsichten Cannabis haben konsumiert (ja/nein) hatten und (ja/nein). ob sie Abbildung 1: Prospektive Zusammenhänge zwischen Cannabis-Expo und Cannabiskonsum. OR=Odds Ration. p=statistische Signifikanz. Mittels Newsletter DZSKJ – Wissenschaft für die Praxis | 22.12.2015 5/10 Bewertung gerade bei konsumierenden Jugendlichen verstärken In dieser Studie wurde erstmals ein Zusammenhang und den Konsum „validieren“. zwischen der Exposition von Cannabis-bezogenen Die Studie liefert eine Reihe von Implikationen für Werbebotschaften und dem Konsum von Jugendlichen Prävention. untersucht. Der zentrale Befund, dass eine solche verhältnispräventiver Ebene von den Erfahrungen aus Exposition sowohl die Konsumabsichten, als auch den der Werbewirksamkeitsforschung im Zusammenhang tatsächlichen Konsum begünstigt, ist vergleichbar mit mit Alkohol- und Tabakprodukten gelernt werden und den Effekten aus der Alkohol- und Tabakforschung. eine Für die reguliert werden. Zum anderen sollte vermieden Zusammenhänge gut belegt und Werbung durch werden, dass Kinder und Jugendliche ihr Wissen über entsprechende Cannabis aus den verbreiteten Werbebotschaften diese legalen Substanzen Bestimmungen sind mittlerweile stark nun Zum einen aufkommende sollte Industrie auf entsprechend reguliert. ableiten. Die Studie liefert Hinweise, dass Werbung für den differenzierte Betrachtung des tatsächlichen Nutzens medizinischen des Gebrauch, wie sie im Zuge der Präventionsmaßnahmen, medizinischen Cannabiskonsums die und eine eine Legalisierung von Cannabis in den USA eingeführt sorgfältige Aufklärung evidenter Risiken des Konsums wurde, und gerade im Kindes- und Jugendalters vornehmen, den werden in der Jugendlichen Wahrnehmung die medizinischen Risiken Nutzen von Kindern verharmlost überakzentuiert. und Da in verschiedenen US-Bundesstaaten auch der nichtmedizinische Konsum von Cannabis zur Regulierung von Diskussion im der aktuellen Zusammenhang mit öffentlichen legalisiertem Cannabiskonsum - nicht nur in den USA - dringlicher. aktuell liberalisiert und teilweise legalisiert wird, erscheinen Maßnahmen angesichts Werbung Dr. phil. Nicolas Arnaud, Dipl. Psych. zu Cannabis angebracht. Quelle: D’Amico, E., J., Miles, J.N.V., & Tucker, J.S. Auch der zweite wesentliche Befund der Studie, (2015). Gateway to Curiosity: Medical Marijuana Ads nämlich, and Intention and Use During Middle School. dass Exposition von der Konsum von Cannabis Cannabis-bezogener die Werbung Psychology of Addicted Behaviors, 29: 613-619. vorhersagt, verdient Beachtung. Dieser Effekt wird damit erklärt, dass konsumierende Jugendliche ein höheres Interesse und eine höhere Aufmerksamkeit für solche Werbeinhalte haben. Frühere Befunde Deutsches Zentrum für Suchtfragen zeigen, des Kindes- und Jugendalters dass konsumierende Jugendliche, im Vergleich zu nicht-konsumierenden Peers, deutlich positivere Einstellungen gegenüber Cannabis haben (z.B. definieren „nützliche“, sie Cannabis eher „medizinisch-therapeutische“ als eine Substanz Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Körperschaft des öffentlichen Rechts Gerichtsstand: Hamburg und weniger als eine „illegale“). Werbung für den medizinischen Gebrauch kann solche Einstellungen Newsletter DZSKJ – Wissenschaft für die Praxis | 22.12.2015 6/10 Newsletter DZSKJ – Wissenschaft für die Praxis 3. Familiale Prädiktoren für pathologischen Internetgebrauch bei Kindern und Jugendlichen: Ergebnisse einer Längsschnittstudie. Fragestellung Ergebnisse In dieser Untersuchung wurden Zusammenhänge Als zwischen Auftreten eines pathologischen Internetgebrauchs in pathologischem Internetgebrauch und statistisch signifikante zeitlichen Verlauf untersucht. Zur Ermittlung von Geschlecht der Jugendlichen und der Überschreitung Risikofaktoren (sogenannten bestimmter Studien zeitlichen zum Verlauf eines Merkmals (Längsschnittuntersuchungen) als Methode der Wahl. als neben familiale dem Aspekte „Konflikte zwischen den Eltern“ und das „NichtZusammenleben mit der Auswertung für die nur Mutter“. Mädchen Bei einer zeigte sich hinsichtlich der familialen Faktoren ein sehr ähnliches Ziel der Studie Bislang Nutzungszeiten sich das der gelten zeigten für familialen Aspekten bei Kindern und Jugendlichen im Prädiktoren) Gesamtstichprobe Prädiktoren liegen allgemein Längsschnittstudien wenige Ergebnis (Prädiktor: „Konflikte zwischen den Eltern“), pathologischen während sich in einer Analyse nur für die Jungen zwei sehr zum Internetgebrauch im Kindes- und Jugendalter vor. In andere dieser Untersuchung wurde erstmalig spezifisch der erwiesen Einfluss „Erziehungsberechtigte sind nicht die Eltern“). familialer Faktoren auf dieses Prädiktoren als statistisch („Funktionalität der bedeutsam Familie“ und Verhaltensmuster betrachtet. Familiale Prädiktoren Methoden Konflikte zwischen Insgesamt 1801 Jugendliche aus Taiwan wurden zu den Eltern zwei Messzeitpunkten (im Abstand von einem Jahr) befragt. Das Durchschnittsalter der Stichprobe lag zur ersten Erhebung bei 12.4 Jahren. Zur Datenerhebung Erziehungsberechtigte sind nicht die Eltern Funktionalität der Familie Gesamt Mädchen Jungen Ja (↑) Ja (↑) Nein Nein Nein Ja Nein Nein Ja (↓) wurden in dieser quantitativen Studie standardisierte Fragebögen eingesetzt. Mittels des statistischen Abbildung 1: Familiale Prädiktoren für pathologischen wurden Internetgebrauch bei Kindern und Jugendlichen nach Prädiktoren identifiziert, die das Auftreten eines der Studie von Ko et al. (2015). ↑ = höhere pathologischen Internetgebrauchs nach einem Jahr Ausprägung, (2. Messzeitpunkt) vorhersagen. Merkmals Verfahrens der logistischen Regression Newsletter DZSKJ – Wissenschaft für die Praxis | 22.12.2015 7/10 ↓ = niedrigere Ausprägung des Quelle: Bewertung einem Ko, C. H., Wang, P. W., Liu, T. L. et al. (2015). Längsschnittdesign die Bedeutung familialer Aspekte Bidirectional associations between family factors and für Internet Die Autoren die konnten Entwicklung Internetgebrauchs aufzeigen. erstmalig Nach bei den eines Kindern in pathologischen und Ergebnissen Jugendlichen dieser Studie addiction prospective among investigation. adolescents Psychiatry Neurosciences, 69, 192–200. scheint insbesondere der Frequenz von „Konflikten zwischen den Eltern“ (die von den Kindern und Jugendlichen berichtet wurden) und dem „NichtZusammenleben mit der Mutter“ in diesem Deutsches Zentrum für Suchtfragen Lebensalter eine hohe Bedeutung zuzukommen. Ein des Kindes- und Jugendalters interessantes Nebenergebnis ist, das die relevanten Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf familialen Faktoren für Jungen und Mädchen nicht Körperschaft des öffentlichen Rechts identisch zu sein scheinen. Diese Befunde bieten zahlreiche Ansatzpunkte Forschungsprojekte therapeutische familialer als auch Ansätze. Aspekte sowohl für Die die für für weitere präventive wichtige Gerichtsstand: Hamburg und Bedeutung Entwicklung eines pathologischen Gebrauchs des Internets wird durch die Ergebnisse der Studie unterstrichen. Dr. phil. Lutz Wartberg, Dipl. Psych. Newsletter DZSKJ – Wissenschaft für die Praxis | 22.12.2015 8/10 and in a Clinical Newsletter DZSKJ – Wissenschaft für die Praxis 4. Der Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und affektiven Störungen: Eine Langzeitstudie. Fragestellung Substanzgebrauch und Substanzgebrauchsstörungen Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale zu beurteilen. Die Teilnehmer wurden auch gefragt, Substanz weltweit. Konsumenten leiden gehäuft unter ob einer Vorliegen Depression, die zu den häufigsten sie jemals Cannabis konsumiert eines Konsums gaben hatten. Bei die Befragten psychiatrischen Störungen zählt und mit großen Auskunft über die Häufigkeit des Cannabiskonsums sozioökonomischen Belastungen ("jeden Tag" bis "einmal jährlich"). Die Diagnosen zwischen über das Vorliegen einer MDD und BPD wurden nach assoziiert ist. Cannabiskonsum und individuellen Der Zusammenhang und affektiven Störungen ist wissenschaftlich gut belegt, eindeutige Befunde, ob depressive Symptome DSM-IV-TR Kriterien zu Studienbeginn (Baseline) erhoben und erneut bei Follow-up nach 12 Monaten. im Allgemeinen vor einer als Ergebnisse der Der tägliche Cannabiskonsum war nicht signifikant Cannabiskonsum die affektiven Symptome induziert mit einer erhöhten Inzidenz von MDD assoziiert stehen bisher jedoch aus. (adjustierte Odds Ratio (AOR) = 0,58). Hinsichtlich Suchtstörung bestehen „Selbstmedikation“ und genutzt die wird Droge oder ob der Diagnose BPD war wöchentlicher bis fast täglicher Cannabiskonsum mit einer erhöhten Inzidenz Ziel der Studie Diese untersuchte den Zusammenhang Zusammenhang gebracht (AOR = 2,47), täglicher Cannabiskonsum, dem Vorliegen bzw. Cannabiskonsum allerdings jedoch nicht (AOR = und 0,52). Das Vorliegen einer MDD bei der Baseline- Studie zwischen in Auftreten einer Major bipolaren Störungen Depression (BPD) in (MDD) einer 3-jährigen Erhebung war zudem mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit eines späteren Konsumbeginns prospektiven Studie. (AOR = 1,72) assoziiert. Eine Verbindung zwischen Methoden dem Vorliegen einer BPD zu Baseline und einer Die Daten wurden von den Wellen 1 und 2 der Studie erhöhten „National Cannabiskonsums Epidemiologic Survey on Alcohol and Related Conditions” (NESARC) aus den Jahren 2000 bis 2002 gewonnen. Die NESARC ist Wahrscheinlichkeit zu einem des ersten späterem Zeitpunkt konnte nicht gefunden werden (AOR = 0,61). eine längsschnittliche und national repräsentative Umfrage Bewertung der erwachsenen Bevölkerung in den Vereinigten In dieser Studie Längsschnittuntersuchung wird der Staaten. Hierbei wurde der “Alcohol Use Disorder and Zusammenhang Associated Disabilities Interview Schedule — DSM-IV affektiven Störungen untersucht. Version (AUDADIS-IV)” verwendet, um Newsletter DZSKJ – Wissenschaft für die Praxis | 22.12.2015 9/10 zwischen Cannabiskonsum und Die Ergebnisse Zusammenhang lieferten im keinen Längsschnitt klaren zwischen Cannabiskonsum und dem Auftreten von MDD. Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters Die Resultate in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und dem Auftreten einer BPD sind widersprüchlich und bedürfen weiterer Untersuchungen. Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Körperschaft des öffentlichen Rechts Gerichtsstand: Hamburg Das Vorliegen der Diagnose einer MDD bei Baseline, konnte mit einem späteren Beginn des Cannabiskonsums in Verbindung gebracht werden. Dies galt jedoch nicht für das Vorliegen der Diagnose einer BPD bei Baseline und einem späteren Cannabiskonsum. Mit steigenden Prävalenzraten in den letzten Jahren und einer stetigen Diskussion über den rechtlichen Status des potentiellen Cannabiskonsums, psychiatrischen müssen Folgen die des Cannabiskonsums ein wichtiges Kriterium in dieser Debatte bleiben. An möglichen Limitationen der Studie wurde das Fehlen von Informationen über die Konsumfrequenz von Cannabis bei Follow-up genannt. Weiterhin ist eine Verallgemeinerung der Ergebnisse auf andere Populationen und durch weitere Begleitumstände, wie bspw. Komorbidität oder weiteren Substanzkonsum beschränkt. Dr. med. Florian Ganzer Quelle: Feingold, D., Weiser, M., Rehm, J., & Lev-Ran, S. (2014). The association between cannabis use and mood disorders: A longitudinal study. J Affect Disord; 172C: 211-218. Newsletter DZSKJ – Wissenschaft für die Praxis | 22.12.2015 10/10