Department Mathematik der Universität Hamburg Prof. Dr. H. J. Oberle Dr. H. P. Kiani WiSe 2011/12 Analysis I für Studierende der Ingenieurwissenschaften Blatt 1 Aufgabe 1: a) Zeigen Sie mit Hilfe von Wahrheitstafeln die Gültigkeit folgender Äquivalenzen: (i) ((A ∨ B) ∧ ¬(B ∨ C)) ⇐⇒ (A ∧ ¬B ∧ ¬C) (ii) ((A ∧ (B ∨ C)) ⇐⇒ ((A ∧ B) ∨ (A ∧ C)) b) Das folgende Schaltbild mehrpoliger Schalter p, q, r und s kann durch die logischen Verknüpfungen (p̄ ∧ q ∧ r ∧ s) ∨ (p̄ ∧ r) ∨ (p ∧ q ∧ r ∧ s) ∨ (q ∧ r ∧ s̄) ∨ s −− p q −− p p r s r q q r s r −− s s −− s = nicht s dargestellt werden. Hierbei entspricht eine Parallelschaltung von Schaltern (z. B. von q und r) einer Oder–Verknüpfung von Aussagen (z. B. q ∨ r ). Eine Serienschaltung entspricht einer Und–Verknüpfung und p̄ entspricht der Negation von p . Vereinfachen Sie den oben angegebenen logischen Ausdruck und zeichnen Sie das dazugehörige einfachere Schaltbild. Analysis I, H. J. Oberle/H. P. Kiani, WiSe 2011/2012, Blatt 1 2 Aufgabe 2: a) Sei I ⊂ R ein Intervall und x0 ∈ I . Verneinen Sie die Aussage A(x0 ) : ⇔ ( ∃ǫ > 0 : ]x0 − ǫ, x0 + ǫ[ ⊂ I ) . Für welche reellen Intervalle I gilt: ∀x ∈ I : A(x) ? b) Beweisen Sie folgende Aussagen oder widerlegen Sie die Aussagen mit Hilfe von Gegenbeispielen. (i) Für alle n ∈ N gilt: Die Zahl m := 3n(n2 + 2) ist durch 9 teilbar. (ii) Voraussetzung: Für i = 0, 1, 2 seien die Zahlen ai ∈ Z ungerade. Das heißt ∃ ki ∈ Z : ai = 2ki − 1 für i = 0, 1, 2 . Behauptung: Dann hat das Polynom p(x) := a2 x2 + a1 x + a0 keine rationale Nullstelle. Hinweis: die Summe zweier ungerader Zahlen ist eine gerade Zahl. n X 5n2 − 7n + 4 (iii) Für alle n ∈ N gilt k2 = . 2 k=1 Aufgabe 3: a) Seien f, g, h : R → R gegebene Funktionen. Verändern folgende Umformungen die Lösungsmenge der Ungleichung f (x) ≤ g(x) ? Wenn ja, wie? f (x) + h(x) ≤ g(x) + h(x) |f (x)| ≤ |g(x)| f (x) ≤1 g(x) f (x) · h(x) ≤ g(x) · h(x) (f (x))2 ≤ (g(x))2 b) Eine reellwertige Funktion heißt gerade, wenn auf ihrem zum Ursprung symmetrischem Definitionsbereich ( [−a; a] bzw (−a, a) ) f (−x) = f (x) gilt. Sie heißt ungerade, wenn auf ihrem Definitionsbereich f (−x) = −f (x) gilt. Welche der folgenden Funktionen sind gerade und welche sind ungerade? f :R → R f (x) = cos(x) 1 + x2 g :R → R g(x) = x − sin(x) h :R → R h(x) = sin(x − k : [−1; 1] → R l :R → R k(x) = π ) 4 x · g(x) f (x) l(x) = g(x) (f (x))3 + x3 Skizzieren Sie den Graphen von g für x ∈ [− π2 , π2 ] . Analysis I, H. J. Oberle/H. P. Kiani, WiSe 2011/2012, Blatt 1 3 Aufgabe 4: Für welche x ∈ R sind die folgenden reellen Ausdrücke definiert? Welche Werte nimmt y an? 1 1 y=p y= ln(x3 + x2 + x + 1) (6 + x − x2 ) √ q √ 25 − x2 y = cos x y = arccos 3 Zusatzaufgabe: Skizzieren Sie für die zugehörigen Funktionen f : D 7→ R, y = f (x), mit geeignetem Definitionsbereich D die Funktionsgraphen. Benutzen Sie dazu z.B. Matlab. x=[-4:0.02:4]; % erzeugt x-Vektor (-4, -3.98, -3.96,..., 3.96, 3,98, 4) y=sqrt((sin(x)).^2+1); % % % % plot(x,y) erzeugt zugehörigen y-Vektor. Für jeden x-Wert wird sin(x) hoch 2 genommen (.^, s. Anleitung), ... sqrt: zweite Wurzel (square root) erzeugt: 1.45 1.4 1.35 1.3 1.25 1.2 1.15 1.1 1.05 1 −4 −3 −2 −1 0 1 2 3 4 Abgabetermine: 07.11-11.11.11 (zu Beginn der jeweiligen Übung)