Pressemappe Klangspuren 2011

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18. KLANGSPUREN SCHWAZ TIROL
Festival zeitgenössischer Musik
08.09.-24.09.2011
Schwerpunkt Spanien
George Benjamin – composer in residence beim
Festival und der Internationalen Ensemble Modern Akademie
KLANGSPUREN Festival zeitgenössischer Musik
Schwerpunkt Spanien
08.09.-24.09.2011
Ein spanischer Deklamator jagt eine moldawische Geigerin vor sich her und beide queren dabei die
grandiosen Orchesterklanglandschaften des Komponisten Mauricio Sotelo, der mit einem neuen
Stück für eben diese Besetzung mit dem Tiroler Symphonieorchester Innsbruck die 18. Ausgabe der
KLANGSPUREN eröffnet. Der junge Tiroler Thomas Amann fordert dasselbe Orchester mit seinen
rhythmisch vertrackten Figuren heraus und der Brite George Benjamin lässt es in seinen Dance
Figures auftanzen.
Regional verankert, international konzipiert und einer sinnlichen, ja ab und an plakativen Vermittlung
Neuer Musik nicht abgeneigt: die KLANGSPUREN Schwaz, das Tiroler Festival zeitgenössischer
Musik, stehen für die Vielfalt gültiger Positionen im gegenwärtigen Neue-Musik-Betrieb. Die aktuelle
Ausgabe konzentriert sich vor allem auf Aspekte des zeitgenössischen Musikschaffens Spaniens, ein
vielschichtiges Porträt des Komponisten und Dirigenten George Benjamin sowie neue Kooperationen
mit dem Kunsthistorischen Museum Wien und dem ebenfalls in Wien beheimateten und weiblicher
Kreativität geltenden Festival e_may.
Spaniens Szene Neuer Musik erlebte mit dem wirtschaftlichen Aufschwung vor der aktuellen Krise
einen immensen Schub und begann sich auch dank des Engagements der österreichischen CDProduktionsfirma Kairos nachhaltig mit der europäischen Szene Neuer Musik zu vernetzen: neue
Festivals und Ensembles sind entstanden, die den zahlreichen Komponisten zum ersten Mal seit
vielen Jahrzehnten auch in Spanien selbst Sichtbarkeit und Arbeit verschafft haben. Die
KLANGSPUREN Schwaz werden neben der Präsentation der Ensembles Trio Arbos, Plural und
Residencias bereits etablierten Persönlichkeiten wie Mauricio Sotelo vor allem jungen Komponisten
eine Plattform sein. Interpreten wie Komponisten sind dabei auch Zeugen einer hochbrisanten
kulturpolitischen Situation.
Gewissermaßen vor der spanisch-kolonialen Folie kann man das neue Programm des bolivianischen
Orquesta Experimental de Instrumentos Nativos unter der Leitung von Cergio Prudencio hören.
Bereits 2009 bei den Klangspuren zu Gast präsentiert sich diese Formation nun mit neuen
Kompositionsaufträgen. Komponisten wie Beat Furrer und der in Freiburg wirkende Mesias
Meiguashca und Alejandro Cardona haben in Workshops in La Paz dieses inkaische Instrumentarium
eingehend studiert und die Erfahrungen in neue Kompositionen gefasst – kultureller Dialog und
Austausch einmal anders gesetzt.
Die abwechslungsreiche Verschränkung von etablierten und aufstrebenden Kreativen der
österreichischen Szene Neuer Musik bestimmt auch 2011 die Programmphilosophie der
KLANGSPUREN. Thomas Amann, Hannes Strobl, Christian Reimeir, Manu Delago, Thomas Eisl und
Elisabeth Schimana stellen dabei einen wiederum neuen und dabei ganz eigenen Querschnitt durch
das aktuelle Musikschaffen dar, das im übertragenen oder zumindest biografischen Sinne mit Tirol zu
tun hat. Neben Programmen mit zwei unterschiedlichen Formationen des Klangforum Wien können
wir dank einer direkten Kooperation mit dem in Wien beheimateten Festival e_may Aspekte einer
bewusst auf weibliche Kreativität setzenden Arbeit präsentieren, die in ihrem experimentellen
Charakter (Oboe da caccia, Stimme, Elektronik, Sprechmaschine) für das KLANGSPUREN-Publikum
ein Novum darstellen.
Die Achse Wien – Tirol wird in diesem Jahr auch durch die besondere Kooperation zwischen dem
Kunsthistorischen Museum Wien und dem Ensemble Phace verstärkt: die Uraufführung des
kompletten fünfteiligen Tintoretto-Zyklus von Wolfram Schurig wird auf Schloss Ambras im
Spanischen Saal im stimmigen Rahmen (als interessanter Kontrapunkt zur Alten Musik, die
ansonsten das musikalische Geschehen auf Schloss Ambras bestimmt) einer der diesjährigen
KLANGSPUREN-Höhepunkte und als Botschafter unserer Arbeit für die Neue Musik am Folgetag
auch im Kunsthistorischen Museum von Wien in einem besonderen „Installationskonzert“ zu erleben
sein.
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Erweitert wird diese Arbeit durch eine Kooperation mit dem Institut für Musikwissenschaft der
Universität Innsbruck, deren Schwerpunkt die Forschung zum Binom Bild und Musik ist; damit
kommen kunsthistorische, wissenschaftliche und zeitgenössisch kreative Aspekte zueinander, die das
elfenbeinerne Verständnis von Kultur weit hinter sich lassen.
Die Programmachsen der Klangspuren führen in zahlreiche geographische wie ästhetische
Himmelsrichtungen; eine sollte dabei besonders hervorgehoben werden. Gemeinsam mit dem
Partnerfestival Transart wird die bei den Klangspuren mittlerweile zur Tradition gewordene
Pilgerwanderung auch den Brenner queren: dem wandernden Publikum wird dabei an spirituell
bedeutungsvollen Positionen historischer Kirchenarchitektur ein anspruchsvolles wie
abwechslungsreiches Programm Neuer Musik näher gebracht. Die musikalische Pilgerschaft der
Klangspuren stößt beim Publikum alle Jahre wieder auf große Begeisterung, wird doch der
konzertritualbefreite Umgang mit Neuer Musik als besonders erfrischend empfunden.
Der Aspekt von Vermittlung und Weiterbildung wird bei den KLANGSPUREN exemplarisch durch die
bereits vieljährige Kooperation mit dem Ensemble Modern aus Frankfurt verdeutlicht. Der große
Zuspruch für die Internationale Ensemble Modern Akademie aus allen Teilen der Welt mit weit über
100 Anmeldungen jährlich zeigt wie notwendig die Vermittlung von Wissen, Spieltechniken und die
Begegnung mit den großen Komponistenpersönlichkeiten für die jungen aufstrebenden Talente ist,
die ihre Begabung in den Dienst der Neuen Musik stellen wollen. George Benjamin wird als einer der
rigorosesten Persönlichkeiten des derzeitigen Musiklebens sowohl als Dirigent denn auch als
composer in residence dieser achten Ausgabe der Internationalen Ensemble Modern Akademie, die
wieder am Grillhof bei Innsbruck stattfindet, einen starken wie unverwechselbaren Charakter
verleihen. Mit einem Publikumstag am 11.09.2011 laden die KLANGPSPUREN am Grillhof zu einem
facettenreichen Programm für Menschen jeden Alters, um im Rahmen der Akademie Einblicke in die
Arbeit von Instrumentalisten, Komponisten und Dirigenten zu erhalten.
Eines sei hier vorweggenommen: die KLANGSPUREN erzwingen nichts; sie ermöglichen aber die
unterschiedlichsten wie spannendsten – so glauben wir zumindest – Begegnungen mit geisteswachen
wie hörsensiblen Zeitgenossen unserer Gegenwart.
Uraufführungen beim KLANGSPUREN Festival zeitgenössischer Musik 2011
1. Mauricio Sotelo neues Werk für geteiltes Orchester, Solo-Violine und Deklamator
2. Thomas Amann neues Werk für Orchester (Kompositionsbeihilfe des Landes Tirol)
3. Beat Furrer neues Werk
4. Mesias Meiguashca neues Werk
5. Alejandro Cardona Sawutanaka (Tejidos Rebeldes II)
6. Carlos Gutiérrez Quiroga neues Werk
7. Miguel Llanque neues Werk
8. Hannes Strobl / Sam Auinger
9. Manu Delago Neues Werk
10. Irene Galindo Queros neues Werk
11. Joanna Wozny neues Werk für Kontrabassblockflöte
12. Hannes Kerschbaumer neues Werk für Kontrabassblockflöte
13. Jens Joneleit neues Werk für Gitarrenquartett (gefördert von der Ernst von Siemens
14. Wolfram Schurig Tintoretto Zyklus (Uraufführung des gesamten fünfteiligen Zyklus)
15. Christian Reimeir phen-ix (Kompositionsauftrag der Stadt Innsbruck 2010)
16. Pia Palme Neues Werk für Sprechmaschine von Kempelen mikrofoniert, Live-Elektronik,
Oboe da caccia und Sprecherin
17. Electric Indigo Neues Werk für historische und heutige Synthesizer und Live-Elektronik
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INTERNATIONALE ENSEMBLE MODERN AKADEMIE 2011
George Benjamin – composer in residence
04.09.-16.09.2011
2011 wird die INTERNATIONALE ENSEMBLE MODERN AKADEMIE (IEMA) nun bereits zum 8. Mal im
Rahmen des Festivals zeitgenössischer Musik – KLANGSPUREN Schwaz Tirol stattfinden, und sie ist
nach wie vor eines der erfolgreichsten und wichtigsten Projekte des Festivals.
Ausnehmenden Persönlichkeiten wie György Kurtág, Heinz Holliger, Helmut Lachenmann, Steve
Reich, Benedict Mason, Johannes Staud oder Wolfgang Rihm als composers in residence, die
vielschichtige und hautnahe Vermittlung durch die Mitglieder des Ensemble Modern und die
Einbettung in das Programm des engagiert wie behutsam gestalteten Festivals waren auch in diesem
Jahr mehr als 100 jungen Musikern aus aller Welt Anreiz, sich zu bewerben. Die Ausschreibung
richtet sich jedes Jahr in erster Linie an Musiker, die am Ende ihrer Ausbildung stehen und sich der
besonderen Herausforderungen, die die Musik des 20./21. Jahrhunderts an sie stellen wird, bewusst
sind. Mit dem composer in residence George Benjamin erarbeiten die zwischen 35 und 40 Teilnehmer
der INTERNATIONALEN ENSEMBLE MODERN AKADEMIE von 04.09.–16.09. in Vill, einem kleinen Ort
in der Nähe von Innsbruck, das Programm für zwei Konzertabende. George Benjamin wird hier sein
Wissen als Dirigent ebenso weitergeben wie als Komponist und Pianist.
Die IEMA ist die konsequente Weiterführung dessen, wofür das Frankfurter Ensemble
Modern seit 30 Jahren steht: Qualität auf höchstem Niveau, Spielfreude, interdisziplinäre
Kunstprojekte und Internationalität. Durch die intensive Auseinandersetzung mit Künstlern
und ihren Werken konnte das Ensemble Modern in den 30 Jahren seines Bestehens ein
tiefes, breit gefächertes Wissen um die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts ansammeln und
wurde zu einem „lebendem Gedächtnis der modernen Musik“. Im Geiste des Ensemble
Modern gibt die IEMA als ein lebendiger Ort des Lernens, Kommunizierens, Austauschens
und Erprobens Nachwuchskünstlern die Möglichkeit, an diesem Gedächtnis teilzuhaben und
auf vielfältige Weise davon zu profitieren.
118 Bewerber aus 33 Nationen
für die INTERNATIONALE ENSEMBLE MODERN AKADEMIE in Schwaz 2011
Argentinien (2), Australien (1), Belarus (1), Bolivien (1), Bulgarien (1), China (2), Deutschland (12),
Finnland (1), Frankreich (4), Großbritannien (3), Israel (2), Italien (12), Japan (5), Kanada (1),
Moldawien (1), Niederlande (5), Norwegen (1), Österreich (5), Polen (3), Portugal (2), Rumänien (1),
Russland (3), Schweiz (2), Singapur (1), Slowenien (2), Slowakei (1), Spanien (6), Südkorea (2), Taiwan
(2), Ukraine (3), USA (20), Usbekistan (9), Vietnam (1).
PRESSEKONTAKT
Désirée Peyrer
KLANGSPUREN Schwaz Tirol
t +43 5242 73582, f -20, m +43 664 2205306
[email protected], www.klangspuren.at
Franz-Ullreich-Straße 8a, 6130 Schwaz / Austria
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GEORGE BENJAMIN
Composer in residence 2011
George Benjamin ist einer der herausragendsten Komponisten seiner Generation. Benjamin wurde
1960 geboren und begann im Alter von sieben Jahren Klavier zu spielen – und beinahe augenblicklich
zu komponieren. 1976 trat er ins Pariser Konservatorium ein um bei Olivier Messiaen (Komposition)
und Yvonne Loriod (Klavier) zu studieren, anschließend setzte er seine Studien am King’s College
Cambridge bei Alexander Goehr fort.
Seine erste Orchesterkomposition, Ringed by the Flat Horizon, wurde bei den BBC Proms aufgeführt,
als er gerade einmal 20 Jahre alt war. Seither erfuhr das Stück zahlreiche bemerkenswerte
internationale Aufführungen, ebenso die beiden folgenden Werke, A Mind of Winter und At First Light.
Antara wurde 1987 anlässlich des zehnten Jubiläums des Centre Pompidou von IRCAM in Auftrag
gegeben. Benjamin dirigierte selbst die Uraufführungen von Sudden Time beim ersten Meltdown
Festival 1993 und von Three Inventions for Chamber Orchestra bei den Salzburger Festspielen 1995.
Das London Symphony Orchestra und Pierre Boulez eröffneten mit der Uraufführung von Palimpsests
2002 ihre Saison im Barbican Centre und damit zugleich den Programmschwerpunkt „By George“:
eine Retrospektive zu Benjamins Arbeit, die unter anderem die Premiere von Shadowlines umfasste.
In den letzten Jahren gab es zahlreiche große Retrospektiven seines Schaffens, so z. B. in Brüssel
(Ars Musica, 2003), Tokyo (Tokyo Opera City, 2003), Berlin (DSO, 2004/05), Straßburg (Musica Festival,
2005) Madrid (Spanisches Nationalorchester, 2005) und Luzern (2008).
Benjamins erstes Opernwerk, Into the Little Hill, stand im Mittelpunkt eines groß angelegten Porträts
im Rahmen des Pariser Festival d’Automne 2006. Das Werk, eine Zusammenarbeit mit dem
englischen Dramatiker Martin Crimp, der 2011 bei Sprachsalz – den Internationalen Literaturtagen
Hall – vertreten ist, wurde seit seiner Premiere durch zahlreiche Aufführungen dies- und jenseits des
Atlantiks bekannt und gewann 2008 den Preis der Royal Philharmonic Society für großformatige
Kompositionen. Seine Londoner Premiere erfuhr das Werk im Februar 2009 in einer Kooperation von
The Opera Group und London Sinfonietta im Royal Opera House, mit einer Wiederaufnahme im Juli
2010. Sein Werk Duet for Piano and Orchestra, wurde von Roche 2008 für das Luzern Festival in
Auftrag gegeben. Zurzeit arbeitet er an einem Opernwerk, erneut in Zusammenarbeit mit Martin
Crimp, das beim Festival d’Aix en Provence im Juli 2012 uraufgeführt wird.
George Benjamin ist eng mit dem Tanglewood Festival (USA) verbunden, wo er 1999 zum ersten Mal
auftrat. Er ist dort regelmäßig als Dirigent mit einigen der weltweit führenden Ensembles und
Orchester zu Gast, u.a. mit London Sinfonietta, Ensemble Modern, Ensemble Intercontemporain, BBC
Symphony Orchestra, Cleveland Orchestra, Concertgebouw Orchestra und den Berliner
Philharmonikern. Ebenfalls 1999 gab er als Dirigent sein Operndebüt mit Pelléas et Mélisande am La
Monnaie, Brüssel. Er dirigierte seither zahlreiche Uraufführungen, darunter einflussreiche Werke von
Rihm, Chin, Grisey und Ligeti, und verfügt über ein weites Repertoire von Schumann über Wagner bis
hin zu Knussen, Abrahamsen und Murail. Im Jänner 2010 wurde Benjamins 50ter Geburtstag von San
Francisco Symphony und an der Londoner South Bank ausgiebig gefeiert, im Juni war er beim Ojai
Festival in Kalifornien und beim Aldeburgh Festival.
George Benjamin war Gründungskurator des Londoner Meltdown Festival und künstlerischer Berater
der dreijährigen BBC-Retrospektive über Musik des 20. Jahrhunderts, Sounding the Century. Er
wurde zum Chevalier dans l’ordre des Arts et Lettres ernannt und ist Mitglied der Bayrischen
Akademie der Schönen Künste, sowie Honorary Fellow an der Guildhall School, der Royal Academy
und am Royal College of Musik. Er erhielt als erster den Arnold-Schönberg-Preis für Komposition des
Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. George Benjamin lebt in London, wo er seit 2001 die HenryPurcell-Professur für Komposition am King’s College innehat. Seine Werke werden von Nimbus
Records www.wyastone.co.uk, aufgenommen und bei Faber Music, London, www.fabermusic.com,
verlegt.
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ALBERTO MANGUEL im Rahmen des KLANGSPUREN FESTIVALS
in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus am Inn
Alberto Manguel wird im deutschsprachigen Raum Ende der Neunziger Jahre des vorigen
Jahrhunderts schlagartig berühmt mit Eine Geschichte des Lesens, eine Liebeserklärung an die
Bücher, aber auch der Versuch, die Liebe zwischen den Menschen und dem Lesen und Schreiben quer
durch alle Zeiten, Kontinente und Religionen zu erklären.
Geboren 1948 in Buenos Aires, wächst Manguel in Tel Aviv auf, wo sein Vater der erste argentinische
Botschafter in Israel war. Als er sieben ist, kehrt die Familie nach Buenos Aires zurück. Auf den
zahlreichen Reisen werden Lesen und Buchhandlungen dem Kind und Heranwachsenden zu seiner
zweiten, eigentlich ersten Heimat.
Als Sechzehnjähriger begegnet Manguel im Pygmalion Buchladen in Buenos Aires dem erblindeten
Schriftsteller Jorge Luis Borges, dessen Vorleser er von 1964 bis 1968 wird.
Diese Begegnung und Erfahrung prägt sein Leben nachhaltig. 1968 verlässt Manguel Argentinien und
führt ein Leben zwischen Frankreich, England, Italien, Tahiti. Er schreibt, liest, gibt heraus, übersetzt.
Ab 1980 ist er konstant mit Publikationen präsent, mit Büchern, die von seiner unbändigen Lesefreude
quer durch alle Zeiten, Genres und Länder zeugen, von seinem immensen Wissen und vom Glauben
an die Macht des Imaginären.
Von Kanada aus, dessen Staatsbürger er wird, ist er in den führenden Zeitschriften weltweit mit
unzähligen Beiträgen und Essays in Sachen Büchern unterwegs; sie sind es, die als Reservoir des
kulturellen Gedächtnisses die Zentren unserer Kulturen darstellen sollten, und nicht die Banken,
meint Manguel. Er wird an die renommiertesten Universitäten eingeladen, erhält für seine Werke
zahlreiche internationale Auszeichnungen. Ab 2000 renoviert er gemeinsam mit seiner Partnerin ein
mittelalterliches Presbyterium in Poitou-Charentes in Frankreich, in dem er, umgeben von seiner
Bibliothek mit circa 30.000 Büchern, lebt.
Veranstaltungen im Literaturhaus am Inn (Josef-Hirnstraße 5, 10. Stock, 6020 Innsbruck)
Donnerstag,15. September, 18 Uhr: Vortrag (englisch. Das Thema ist noch nicht klar umrissen,
man kann sich aber auf einen sprühenden Vortrag einstellen)
Freitag, 16. September, 20 Uhr: Lesung aus "Alle Menschen lügen"
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