Lösungshinweise zu Übungsblatt 7:

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Lösungshinweise zu Übungsblatt 7:
Aufgabe 1: Lohnsetzung
a) Lohnsetzungsgleichung W = Pe ∗ F (u, z)
W: aggregierter Nominallohn, also der durchschnittliche Lohn gemessen in Geldeinheiten.
W ist abhängig von drei Faktoren
- W ist umso gröÿer, je höher das erwartete Preisniveau Pe
- W ist umso niedriger, je höher die Arbeitslosenquote
- W ist umso gröÿer, je höher der Wert der Sammelvariable z . z erfasst alle anderen Variablen,
die das Ergebnis der Lohnfestsetzung beeinussen.
Pe :
erwartetes Preisniveau
Das erwartete Preisniveau beeinusst die Höhe der Löhne, da für Arbeitnehmer und Unternehmen der Reallohn W
P die entscheidende Gröÿe ist und nicht der Nominallohn W . Für den
Arbeitnehmer ist es nicht entscheidend, wieviele Euro er erhält, sondern wieviele Güter und
Dienstleistungen er sich mit seinem Lohn kaufen kann. Steien bspw. die Preise der Güter, kann
man sich mit einem gegebenen Nominallohn weniger leisten - der Reallohn sinkt. Auch für Unternehmen ist der Reallohn die entscheidende Gröÿe, denn steigen die Preise der Güter, die ein
Unternehmen verkauft, während die Nominallöhne gleich bleiben, erhält das Unternehmen bei
gleichen Kosten höhere Einnahmen - der Reallohn sinkt.
Die Löhne hängen vom erwarteten und nicht vom tatsächlichen Preisniveau ab, da die Löhne
für einen bestimmten Zeitraum in der Zukunft in nominalen Einheiten (Euro) festgelegt werden.
Zum Zeitpunkt der Lohnfestsetzung ist aber das relevante tatsächliche Preisniveau noch nicht
bekannt. Die Lohnfestsetzung erfolgt im Normalfall auf ein Jahr und auch falls sich das tatsächliche Preisniveau im Lauf dieses Jahres unerwartet erhöht, dann werden die Nominallöhne im
Normalfall nicht angepasst.
u:
−
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote beeinusst die Löhne insofern, dass bei einer hohen Arbeitslosenquote der
Verhandlungsposition der Arbeitnehmer geschwächt ist und sie gezwungen sind, niedrigere Löhne
zu akzeptieren. Das Minuszeichen unter der Arbeitslosenquote u bringt dies zum Ausdruck: ein
Anstieg der Arbeitslosenquote führt zu einem Sinken der Löhne.
z:
Sammelvariable
Die Sammelvariable repräsentiert alle anderen Gröÿen, die bei gegenen erwartetem Preisniveau
und gegebener Arbeitslosenquote die Löhne beeinussen. z wird so deniert, dass ein Anstieg
von z einen Anstieg der Löhne impliziert.
Der Mindestlohn kann als Beispiel für eine solche Sammelvariable genannt werden. Eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns führt zu einem Anstieg des durchschnittlichen Lohnsatzes
W bei gegebener Arbeitslosenquote.
Literatur: Blanchard, Illing (2009): Makroökonomie, S. 195.
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b) Für Arbeitnehmer und Unternehmen ist der Reallohn W
P die entscheidende Gröÿe, da dieser
Angibt wieviele Güter die Arbeitnehmer bei gegebenen Nominallohn erwerben können. Löhne
werden in nominalen Einheiten über einen bestimmten Zeitraum festgelegt. Problematisch bei
der Lohnfestsetzung ist jedoch, dass das tatsächliche Preisniveau nicht bekannt ist. Es müssen
als Erwartungen bzgl. zukünftiger Preisniveaus getroen werden.
- Wird erwartet, dass P in Zukunft ansteigen wird, dann sinkt W
P bei gegebenen W : Der Arbeitnehmer wäre zum niedrigeren erwarteten Reallohn nicht mehr bereit, Arbeitskraft im ausreichenden Maÿe anzubieten. Die Unternehmen akzeptieren gleichzeitig bei höheren Preisen auch
einen Lohnanstieg. Dies führt zu einem Anstieg des Nominallohns.
- Wird erwartet, dass P in Zukunft sinken wird, dann steigt der Reallohn bei einem gegebenen Nomiallohn: Die Arbeitnehmer werden bei höherem Reallohn mehr Arbeitskraft anbieten,
während die Arbeitsnachfrage der Unternehmen sinkt. Dies führt zu einer Abnahme des Nominallohns.
c) Mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote steigt die Wahrscheinlichkeit den Arbeitsplatz zu
verlieren und die Wahrscheinlichkeit einen neuen Arbeitsplatz zu nden sinkt. Damit sinkt
auch die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer und auch bei niedrigem Lohnniveau ist kein
Motivationsverlust zu befürchten. Der Nominallohn W sinkt.
Aufgabe 2: Preissetzung
Preise sind abhängig von den Kosten der Inputfaktoren, die im Produktionsprozess verwendet
werden. Wenn die Unternehmen nur den Inputfaktor Arbeit (N) verwenden weiÿt die Produktionsfunktion zum Beispiel die Form
Y = AN
auf. Y bezeichnet die Produktion, N die Beschäftigung und A die Arbeitsproduktivität, welche
wir konstant und gleich 1 setzen. Dadurch produziert ein Arbeiter genau eine Einheit. Die
Produktionsfunktion vereinfacht sich somit zu
Y = N.
Zur Herstellung einer Einheit benötigt man also nur einen Beschäftigten, der den Lohnsatz W erhält. Die Kosten zur Herstellung dieser Produktionseinheit entsprechen damit dem Lohnsatz W.
Auf dem vollkommenen Markt gilt zur Gewinnmaximierung die Regel Grenzkosten=Grenzerlös.
Der Grenzerlös entspricht dem Preis P, die Grenzkosten hingegen dem Lohnsatz W. Formal:
P =W
In der Praxis sind die meisten Gütermärkte nicht vollkommen. Den Unternehmen ist es möglich
Preise zu erzielen, die höher sind als die Grenzkosten. Anders als im vollkommenen Markt sieht
sich das Unternehmen keiner unendlich elastischen Nachfrage gegenüber und muss daher nicht
als Mengenanpasser agieren. Die Möglichkeit zum Beispiel einen Gewinnaufschlag mit in die
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Preise einzukalkulieren ist daher gegeben. Im vollkommenen Markt hätte er dadurch kein Gut
mehr absetzen können. Der Preis hängt daher von den Lohnkosten W und einem Preisaufschlag
µ ab, der mit zunehmender Zahlungsbereitschaft der Nachfrager wächst (Nachfragekurve wird
steiler). Preise werden daher durch die Funktion
P = (1 + µ)W
festgesetzt.
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