Entwicklungsrisiken und Abweichungen Seminar Entwicklungsstörungen Dr. Hannah Perst WiSe 2010 28.10.2010 Referentinnen: Julia Grzimek & Anaïs Collin 1 Gliederung 1. Klassifikation und Epidemiologie psychischer Störungen 2. Entwicklungsrisiken und –abweichungen Von der Geburt bis drei Jahre Im Kindergarten- und Grundschulalter Entwicklungsaufgaben Entwicklungsrisiken Entwicklungsabweichungen Im Jugendalter Entwicklungsaufgaben Entwicklungsrisiken Entwicklungsabweichungen 2 Klassifikation psychischer Störungen 1. Normbegriffe 2. Kategoriale Klassifikation psychische Störungen sind diskrete, klar voneinander abgrenzbare und unterscheidbare Einheiten ICD-10 und DSM-IV 3. Dimensionale Klassifikation beschreibt stabile psychische Merkmale, die in ihrer Intensität kontinuierlich variieren können Tests 3 Was ist psychisch gestört? Normbegriffe: derjenige ist normal, der… ohne Beschwerden lebt – ideale Norm lebt, wie es die Gesellschaft von ihm erwartet – soziale Norm der Mehrheit angehört – statistische Norm seine Aufgaben erfüllen kann – funktionelle Norm 4 Kategoriale Klassifikation Kriterien für eine Diagnose: Vorliegen von Symptomen, meistens eine Mindestzahl aus einer Liste oft klinische bedeutsames Leiden oder Einschränkung in wichtigen Funktionsbereichen oft Ausschlusskriterien (z.B. zur differentialdiagnostischen Abgrenzung) manchmal Beginn oder Verlauf der Symptomatik selten ätiologische Faktoren 5 ICD-10 F0 F1 F2 F3 F4 F5 F6 F7 F8 F9 Organische einschließlich symptomatischer psychischer Störungen Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen Affektive Störungen Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen Intelligenzstörung Entwicklungsstörungen Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend 6 Entwicklungsstörungen Beginn ausnahmslos im Kleinkindalter oder in der Kindheit Einschränkungen oder Verzögerungen der Entwicklung, die eng mir der Reifung des ZNS verknüpft sind stetiger Verlauf ohne sonst typische Remissionen oder Rezidive 7 F8 Entwicklungsstörungen Code Bezeichnung F80 F80.0 umschriebene ES des Sprechens und der Sprache Artikulationsstörung F80.1 expressive Sprachstörung F80.2 rezeptive Sprachstörung F80.3 erworbene Aphasie mit Epilepsie 8 F8 Entwicklungsstörungen F81 umschriebene ES schulischer Fertigkeiten F81.0 Lese- und Rechtschreibstörung F81.1 isolierte Rechtschreibstörung F81.2 Rechenstörung F81.3 kombinierte Störung schulischer Fertigkeiten F82 umschriebene ES der motorischen Funktionen F83 kombinierte umschriebene ES 9 F8 Entwicklungsstörungen F84 tiefgreifende ES F84.0 frühkindliche Autismus F84.1 atypischer Autismus F84.2 Rett-Syndrom F84.3 sonstige desintegrative Störung des Kindesalters überaktive Störung mit Intelligenzminderung und Bewegungsstereotypen Asperger-Syndrom F84.4 F84.5 10 F9 Verhaltens- und emotionale Störungen F90 hyperkinetische Störungen F91 Störung des Sozialverhaltens F93 emotionale Störung des Kindesalters F94 Störung der sozialen Funktionen mir Beginn in der Kindheit und Jugend Ticstörungen F95 F98 sonstige Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend 11 multiaxiale Klassifikation – DSM-IV Achse I: Klinische Störungen und andere klinische relevante Probleme Achse II: Persönlichkeitsstörungen und geistige Behinderung Achse III: Medizinische Krankheitsfaktoren Achse IV: Psychosoziale oder umgebungsbedingte Probleme Achse V: globale Beurteilung des Funktionsniveaus 12 mulitaxiale Klassifikation – ICD-10 Achse 1: klinisch-psychiatrisches Syndrom F90.0 einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung Achse 2: umschriebene Entwicklungsstörungen F81.1 isolierte Rechtschreibstörung Achse 3: Intelligenzniveau 3 durchschnittliche Intelligenz Achse 4: körperliche Symptomatik Achse 5: aktuelle abnorme psychosoziale Umstände 5.1 abweichende Elternsituation Achse 6: Globalbeurteilung der psychosozialen Anpassung 2 leichte soziale Beeinträchtigung 13 dimensionale Klassifikation Dimensionen werden durch Faktorenanalysen gewonnen Beispiel 1: Aschenbach System of Empirically Based Assessment Einschätzung durch Eltern, Lehrer und Jugendliche internalisierende Auffälligkeiten •sozialer Rückzug •körperliche Beschwerden •ängstlich/depressiv externalisierende Auffälligkeiten •dissoziales Verhalten •aggressives Verhalten gemischte Auffälligkeiten •soziale Probleme •schizoid/zwanghaft •Aufmerksamkeitsprobleme 14 dimensionale Klassifikation Beispiel 2: Psychopathologisches Befundsystem für Kinder und Jugendliche Einschätzung der Symptomatik durch Kliniker aggressive Symptome dissoziale Symptome hyperkinetische Symptome sozial-emotionale Impulsivität soziale und Leistungsangst depressive Symptome Sprachauffälligkeiten Essstörungen 15 kategorial vs dimensional Bestimmung der Grenzwerte in der kategorialen Diagnostik Mangelnde Reliabilität von Diagnosen Informationsgehalt kategorialer und dimensionaler Systeme Art und Anzahl von Dimensionen Berücksichtigung von Verlaufsaspekten und ätiologischen Faktoren Praktikabilität 16 Prävalenz psychischer Störungen Costello et al. (2005): Übersicht über aktuelle epidemiologische Studien bis zu 45% aller Kinder erfüllen hinsichtlich der Symptomatik die Kriterien für eine psychische Störung nur 3-18% (Median 12%) dieser Störungen sind mit erheblichen Funktionseinschränkungen verbunden 17 0-3 Entwicklungsrisiken und -abweichungen 18 Warum variieren Prävalenzraten so stark? psychische Störungen bei Kindern sind sehr komplex und heterogen klinische Prävalenz ist oft nicht klar definiert in vielen Studien wird die Funktionsbeeinträchtigung nicht berücksichtigt unterschiedliche Informationsquellen (Eltern, Kinder, Lehrer) geben unterschiedliche Einschätzungen ab ein Großteil der Betroffen liegt wahrscheinlich nur knapp über der diagnostischen Schwelle 19 Gliederung 1. Klassifikation und Epidemiologie psychischer Störungen 2. Entwicklungsrisiken und –abweichungen Von der Geburt bis drei Jahre Im Kindergarten- und Grundschulalter Entwicklungsaufgaben Entwicklungsrisiken Entwicklungsabweichungen Im Jugendalter Entwicklungsaufgaben Entwicklungsrisiken Entwicklungsabweichungen 20 Entwicklungsrisiken und Abweichungen Von Null bis Drei 21 Entwicklungsabweichungen Entwicklungsabweichungen: 1. Abweichung von der quantitativen oder qualitativen Norm beim Erwerb eines Verhaltens 2. Abweichung in der Entwicklungssequenz Abweichung = Problem? Belastung für Kind oder Eltern? Ist die Entwicklungsabweichung ein Risikofaktor für spätere Störungen oder hat sie nachteilige Folgen? 22 Risikofaktoren Risikofaktor: Merkmal, dass einem Entwicklungsergebnis vorausgeht kausaler Risikofaktor: die Ausprägung des Merkmals wirkt sich direkt auf das Entwicklungsergebnis aus allgemeine vs spezifische Risikofaktoren mehrere Risikofaktoren auf einmal bewirken oft sehr starke Effekte 23 Entwicklungsprobleme von 0-3 Nach den traditionellen Systemen schwierig einzuordnen, wegen hoher Variabilität der Entwicklung in den ersten beiden Lebensjahren geringer Aussagekraft von Diagnosen sehr hoher Komorbidität unzureichender Spezifität bestimmte Verhaltensweisen 24 Zero to Three Non-Profit Organisation, die ihre eigenen diagnostische Klassifikation der psychischen Gesundheit und Entwicklungsstörungen für Kinder bis drei Jahre veröffentlichte (DC:0-3R) Fokus auf der Eltern-Kind-Interaktion Achsen: I: Primäre Klassifikation II: Klassifikation der Eltern-Kind-Beziehung III: Körperliche, neurologisch entwicklungsbedingte und seelische Gesundheitsstörungen oder Bedingungen (wie in anderen Klassifikationssystemen beschrieben) IV: Psychosoziale Belastungsfaktoren Funktionell-emotionales Entwicklungsniveau Stabilität und Validität der Kategorien unzureichend belegt 25 zentrale Entwicklungsstörungen mit Beginn in der ersten drei Lebensjahren reaktive oder disinhibitive Bindungsstörung tiefgreifende ES z.B. Autismus Störungen der sensorischen oder Verhaltensregulation (exzessives Schreien, Schlafstörung, Fütterstörung) 26 Regulationsstörungen Durchschlafprobleme oder Einschlafprobleme 15-25% exzessives Schreien von mehr als 3h/Tag an mindestens 3Tagen/Woche 5-10% teilweise oder vollkommene Nahrungsverweigerung 4-10% 27 Risikofaktoren Kindbezogene Faktoren schwieriges Temperament mittel mittelstark mittel körperliche Krankheiten selten selten selten biologische Faktoren nein selten selten familiäre Belastetheit ? ? mittel soziale Merkmale/Unterstützung selten selten selten psych. Krankheit der Eltern ja ja ja Familienbezogene Faktoren 28 Folgen 2 oder 3 Persistenz mittel gering hoch hoch Gesundheitsprobleme nein selten mittel-stark ? kognitive Entwicklung nein nein bei Gedeihstörung ? ADHS gering mittel gering stark Beziehungsprobleme mittel mittel mittel ? 29 Interventionen 1. Diätbehandlung: stark eingeschränkte Diät und schrittweise Einführung von Nahrungsmitteln, die die Problematik verursacht haben könnten nur bei einer kleinen Gruppe von Kindern indiziert und erfolgreich 2. Pharmakotherapie Antihistamine oder Melatonin Symptomatik tritt nach Absetzen wieder auf, teilweise sogar verstärkt 30 Interventionen Verhaltenstherapeutsiche Maßnahmen Kombination verschiedener Verfahren und Techniken (positive Verstärkung, positive Routine, Fading), durch die Eltern eingesetzt 31 Gliederung 1. Klassifikation und Epidemiologie psychischer Störungen 2. Entwicklungsrisiken und –abweichungen Von der Geburt bis drei Jahre Im Kindergarten und Grundschulalter Entwicklungsaufgaben Entwicklungsrisiken Entwicklungsabweichungen Im Jugendalter Entwicklungsaufgaben Entwicklungsrisiken Entwicklungsabweichungen 32 Kindergarten und Grundschulalter Entwicklungsaufgaben (Havighurst, 1972) ? Kindergartenalter Junge Schulkinder 33 Kindergarten und Grundschulalter Entwicklungsaufgaben Sprachentwicklung Selbstständigkeit in Alltagsanforderungen Verbesserte Selbstregulation & Frustrationstoleranz Lesen und Schreiben Grundfunktionen des Rechnens angemessenes Verhalten in der Schule zeigen Soziale Integration in die Gleichaltrigengruppe Allgemeine Verhaltensregeln zu Hause, in der Schule und in der Öffentlichkeit befolgen Intensive Fantasie & Spieltätigkeit Mit Gleichaltrigen in der Schule zurechtkommen Normen, Grenzen und Regeln akzeptieren und einhalten können. Freundschaften mit Gleichaltrigen schließen. (Nach Masten et al., 2006) 34 Kindergarten und Grundschulalter Risikofaktoren Personenbezogene Risikofaktoren: „Schwieriges“ Temperament Probleme in der Verhaltens- und Emotionsregulation Mangelnde soziale Kompetenzen Geringe Intelligenz, Aufmerksamkeitsdefizite… Niedriger sozialer Status Geringe Bildung der Eltern Finanzielle Probleme Psychische Probleme der Eltern Kriminalität des Vaters Ehe- /Partnerprobleme Negatives Erziehungsverhalten Biologische Risikofaktoren: Kindbezogene Risikofaktoren Familiäre Risikofaktoren (McGinn et al., 2005; Zeanah et al., 1997) Schwangerschaftskomplikation Biochemische Faktoren Teratogene Neuropsychologische Defizite Genetische Disposition… Risikofaktoren in der Lebensumwelt (Beyers et al., 2003) Fehlendes soziales Netzwerk Geringe Qualität der Nachbarschaft Kriminalität und Gewalt im Wohnumfeld 35 Kindergarten und Grundschulalter Entwicklungsabweichungen (Campbell, 2002) Das Verhalten: besteht in schwerwiegender Form über einen längeren Zeitraum, tritt in mehr als einer spezifischen Situation oder einem Lebensumfeld auf, ist in verschiedenen Beziehungen beobachtbar, führt dazu, dass die Bewältigung weiterer Entwicklungsaufgaben gefährdet ist. 36 7 Kindergarten und Grundschulalter Entwicklungsabweichungen Heterotype Kontinuität 37 Gliederung 1. Klassifikation und Epidemiologie psychischer Störungen 2. Entwicklungsrisiken und –abweichungen Von der Geburt bis drei Jahre Im Kindergarten- und Grundschulalter Entwicklungsaufgaben Entwicklungsrisiken Entwicklungsabweichungen Im Jugendalter Entwicklungsaufgaben Entwicklungsrisiken Entwicklungsabweichungen 38 Jugendalter Entwicklungsaufgaben (Oerter & Dreher, 2002) 39 10 Jugendalter Entwicklungsaufgaben (nach Hurrelmann, 2007) ? Entwicklung einer kognitiven und sozialen Kompetenz Entwicklung eines inneren Bildes von Geschlechtszugehörigkeit Entwicklung selbständiger Handlungsmuster zur Nutzung des Konsumwarenmarktes Entwicklung eines Werte- und Normensystems und eines moralischen und politischen Bewusstseins 40 Jugendalter Risikofaktoren und Entwicklungskrisen (Resch et al., 1999) Suche nach Identität und Lebenssinn = Auslöser für massive Orientierungsund Selbstwertkrisen! 41 Jugendalter Entwicklungsabweichungen Vermutung eines kontinuierlichen Übergangs zwischen Abweichung und Normalität (Cicchetti & Toth, 1997) Grundsätzlich kann sich somit bei jedem Jugendlichen im Verlauf seines Entwicklungsprozesses eine Abweichung von der normalen Entwicklung ergeben! 42 Jugendalter Entwicklungsabweichungen Stärkung der Person Risikoentwicklung Steigende Kompetenzen Gelungene Individuation Gelingende soziale Integration Individuation Soziale Integration internalisierend externalisierend (Fend, 2005) (Achenbach, 1993) (Hartung & Widinger, 1998) 43 Jugendalter Entwicklungsabweichungen Differenzielle Verläufe 44 Jugendalter Entwicklungsabweichungen Schwieriges Temperament Kognitive Defizite ADHS Frühe Kindheit Konfliktbeladene, nachgiebige, inkonsequente Erziehung Verhaltensschwierigkeiten beim Kind Mittlere Kindheit Schulversagen Ablehnung durch die Gleichaltrigen Anschluss an einer Gruppe delinquenter Jugendlichen Jugend Kontakt mit Gleichaltrigen Aggressiv-dissoziales Verhalten 45 (nach Patterson et al., 2000) Jugendalter Entwicklungsabweichungen Distaler Faktor Proximaler Faktor 46 Literaturverzeichnis Achenbach; T.M. (1993). Taxonomy and comorbidity of conduct problems: evidence from empirically based approaches. Development and Psychopathology, 5, pp. 51-64. Beyers, J.M., Bates, J.E., Pettitt, G.S. & Dodge, K.A. (2003). Neighborhood structure, parenting processes, and the development of youths‘ externalizing behaviors: a multi-level analysis. American Journal of Community Psychology, 31, pp. 35-53. Cicchetti, D. & Toth, S.L. (1997). Transactional ecological systems in developmental psychopathology. In S.S. Luthar, J.A. Burack, D. Cicchetti & J.R. Weisz (Eds.), Developmental psychopathology: perspectives on adjustment, risk, and disorder (pp. 317-349). Cambridge University Press. Costello, E.J., Egger, H. & Angold, A. (2005). 10-year research update review: the epidemiology of child and adolescent psychatric disorders: I. Methods and public health burden. Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry, 44, 972-986 Fend, H. (2005). Entwicklungspsychologie des Jugendalters (3. Aufl.). Opladen: Leske+ Budrich. Hartung, C.M. & Widinger, T.A. (1998). Gender differences in the diagnosis of mental disorders: conclusions and controversies of the DSM-IV. Psychological Bulletin, 123,pp. 260-278. Havighurst, R.J. (1972). Developmental tasks and education (3rd ed.). New York: David McKay. Hurrelmann, K. (2007). Lebensphase Jugend. Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Jugendforschung (9. Aufl.). Weinheim: Juventa. McGin, L.K., Cukor, D. & Sanderson, W.C. (2005). The relationship between parenting style, cognitive style, and anxiety and depression: does increased early adversity influence symptom severity through the mediating role of cognitive style? Cogntivie Therapy and Research, 29, pp. 219-242. 47 Masten, A.S. , Burt, K.B. & Coatsworth, D. (2006). Competence and psychopatholgy in development. In D. Cicchetti & D. Cohen (Eds.), Developmental psychopathology, Vol. 3, Risk, disorder and psychopathology (2nd ed., pp. 696-738). New York: Wiley. Oerter, R. & Dreher, E. (2002). Jugendalter. In R. Oerter & L. Montada (Hrsg.), Entwicklunpsychologie (5. , korr. Aufl., S. 258- 318). Weinheim: Psychologie Verlags Union. Franz Petermann (2008). Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie. Göttingen: Hogrefe Verlag. Resch, F., Parzer, F., Brunner, R.M., Haffner, J., Koch, E., Oelkers, R., Schuch, B. & Strehlow, U. (1999). Entwicklungspsychopathologie des Kindes und Jugendalters (2., erweit. Aufl.). Weinheim: Psychologie Verlags Union. Patterson, G.R. , Dishion, T.H., & Yoerger, K. (2002). Adolescent growth in new forms of problem behavior: macro- and micro-peer dynamics. Prevention Science, 1, pp. 3-13. Zeanah, C.H., Boris, N.W. & Scheeringa, M.S. (1997). Psychopathology in infancy. Journal of Child Psychology and Psychiatry, 38, 81-99. 48