Kinder und Eltern stärken! Weiterbildung Schuleinheit Hegi

Werbung
Kinder befähigen!
Anregungen aus der Entwicklungstheorie
Prof. Dr. Kitty Cassée, Bildungsrätin
Elternrat Hegi TMZ
19. März 2013
Kinder sind Schwerarbeiter!
• Kinder leben heute in einer Welt mit vielen Möglichkeiten und
Herausforderungen.
• Kinder entwickeln sich durch Wachstum/Reifung und durch
Lernen
• Kinder lernen immer und überall!
• Entwicklungstheorien befassen mit der Frage,
 wie Kinder sich entwickeln und lernen
 wie Kinder begleitet und unterstützt werden können, damit
diese viel lernen und ihre Entwicklung gelingt.
2
Bausteine der Entwicklungstheorie 1:
Wie Lernen Kinder?
• Lernen ist ein komplexer Prozess: im Gehirn werden
Sinneseindrücke verarbeitet (hören, sehen, riechen,
bewegen, spüren, empfinden)
• Es werden laufend Verbindungen zwischen alten und neuen
Inhalten hergestellt > es entstehen neue neuronale Netze
In der Kindheit verläuft die Entwicklung in allen Entwicklungsbereichen in einem sehr hohen
Tempo.
Wie Lernen Kinder?
• Erfolgreiches Lernen entsteht durch aktives und selbständiges Konstruieren – das Bild des „Eintrichterns“ ist nicht
hilfreich
Mama
möchte…
Kann ich
das…???
Papa will…
meine
Lehrerin
sagt…
Aufgaben
Fähigkeiten
Entwicklungstheorie 2: Entwicklungsaufgaben
Entwicklungsaufgaben sind Aufgaben, die alle Kinder in
verschiedenen Altersphasen bewältigen müssen.
Es gibt für die einzelnen Lebensabschnitte auch EA von Eltern.
(siehe separates Handout)
Entwicklungsaufgaben
von Kindern
13-18 Jahre
7-12 Jahre
Entwicklungsaufgaben
von Eltern
4-6 Jahre
0-3 Jahre
6
Kompetenz
Definition von Kompetenz
Jemand verfügt über genügende Fähigkeiten und benutzt
diese, um die anfallenden Entwicklungsaufgaben gelingend zu
bewältigen.
Kompetenz =
gelingendes Tun
kognitive
emotionale
EntwicklungsAufgaben
soziale
Fähigkeiten
motivationale
körperliche
Lernmotivation
Motivation hat drei Seiten für das Kind
1. Muss ich etwas tun?
2. Kann ich das schaffen?
3. Ist es mir wichtig? Macht mir die Aufgabe Freude?
Was können Sie als Eltern tun?
1. Genau beschreiben, was die Erwartungen Aufgaben sind und
erläutern, wer was tun muss
2. Kleine Päckchen machen, dem Kind immer wieder Feedback zu
seinen Fähigkeiten geben. Ermutigen, Neues zu wagen.
3. Die Bedeutung von Aufgaben einbetten in einem sinnvollen und
verstehbaren Rahmen.
8
Anerkennung geben/loben
Als Eltern dürfen und sollen Sie erwarten, dass sich Ihr Kind
anstrengt, aber nicht, dass es eine bestimmte Leistung erzielt.
• beachten Sie die vorhandenen Fähigkeiten Ihres Kindes
•
passen Sie Ihre Erwartungen den Fähigkeiten Ihres Kindes an
Zone der nächsten Entwicklung
•
•
•
9
formulieren Sie Ihre Erwartungen klar und konkret
geben Sie dem Kind Anerkennung/Lob für seine Anstrengungen
benennen Sie kleine Fortschritte
Lernbedingungen schaffen
 Überprüfen Sie den Ort, wo das Kind in der Regel seine
Lernaufgaben macht:





Wo ist dieser Ort?
Welche Bedeutung hat dieser Ort für das Kind
Welche Gegenstände hat es dort, die ablenken können?
Was findet auch noch an diesem Ort statt?
Was passiert vor und nach den Lernaufgaben?
 Was können Sie tun, um diesen Ort zu einem sinnvollen
Lernort für das Kind zu gestalten?
 Wie können Sie den Übergang von offenen Lernsituationen
(z.B. Spiel) zu strukturierten Lernsituationen gestalten?
10
Umgang mit Misslingen
Zentral ist, wie Sie mit Gelingen und Misslingen umgehen!
(Videobeispiel: www.youtube.com/user/mitkindernlernen)
 Führen Sie Misslingen auf veränderbare Faktoren zurück (z.B. zu
spät angefangen, nicht die geeignete Vorgehensweise)
 Führen Sie Gelingen auf Anstrengung und Übung statt auf Begabung
oder Intelligenz zurück
 Geben Sie dem Kind emotionale Sicherheit und planen Sie
gemeinsam nächste Schritte
 Achten Sie darauf, dass Ihr Kind diese Erklärungen für seine
Selbststeuerung übernehmen kann. So vermitteln Sie dem Kind,
dass es sich aktiv um gelingendes Lernen bemühen kann.
Nötige Unterstützung geben
 Kinder können sich helfen lassen bei der Bewältigung ihre
Entwicklungsaufgaben > bei den Aufgaben des Alltags
 Wenn Eltern unterstützen (mit Planung, Kontrolle, Erklärungen,
Lob und Anregung), dann ist das für das Kind in der Regel
attraktiv.
 Kinder sollen aber alles, was sie aus eigener Kraft tun können,
selber tun.
 Loben Sie viel, v.a. für eigenverantwortliches Tun, Initiative,
Ideen, Phantasie.
 Stellen Sie Fragen, die zur Selbststeuerung anregen:




auf einer Skala von 1 – 10: wie weit bist du schon?
was hast du schon verstanden?
wie könntest du weiter vorgehen?
was hat das letzte Mal gut funktioniert?
Kinder befähigen
 Kinder lernen in der Bewältigung konkreter Aufgaben >
Kompetenz: ich kann es, es gelingt!
 Kinder lernen nicht nur in der Schule und nicht nur für die
Schule: Kinder lernen überall.
 Kinder lernen auf ihre Art die Fähigkeiten, die sie für ihre
Zukunft brauchen. Kinder sind einmalig > Individualisierung.
 Eltern können Kinder unterstützen:
- sich ein Bild der kindlichen Fähigkeiten machen: wo ist mein
Kind stark, wo braucht es Anregung und Begleitung?
- bewältigbare Aufgaben formulieren
- Motivation stärken
- Anerkennung geben/loben
- Lernbedingungen schaffen
- nicht mehr Unterstützung als nötig geben
• Haben Sie weitere Ideen für Ihr Kind?
Abschluss
• Was war für Sie heute Abend wichtig?
• Was nehmen Sie mit in den Alltag mit Ihrem Kind?
• Was wollen Sie vertiefen?
• Gibt es konkrete Fragen?
Herzlichen Dank für Ihr Mitmachen!
14
Herunterladen