02_AllgPs_Entwicklung

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Allgemeine Psychologie –
Entwicklung
Frühjahrstrimester 2017
Prof. Dr. Kerstin Dietzel
Gliederung
1.
2.
3.
4.
Entwicklung in der Psychologie
Entwicklungsaufgaben
Entwicklungsaufgaben der Lebensspanne
Entwicklung und Entwicklungsaufgaben am
Bsp. der Pubertät
1. Entwicklung in der Psychologie
Definition nach Thomae :
„Entwicklung meint Veränderung, genauer: eine Reihe
zusammenhängender Veränderungen, die bestimmten
Punkten des zeitlichen Kontinuums eines individuellen
Lebenslaufs zuzuordnen sind.“ (in Schütz et al. (Hg.)
2005)
Aufgaben:
Beschreibung, Erklärung, Kontrolle und Vorhersage von
Entwicklungsphänomenen
2. Entwicklungsaufgaben
„Eine Aufgabe, die in oder zumindest ungefähr zu
einem bestimmten Lebensabschnitt des Individuums
entsteht, deren erfolgreiche Bewältigung zu dessen
Glück und Erfolg bei späteren Aufgaben führt, während
ein Misslingen zu Unglücklich sein, zu Missbilligung
durch die Gesellschaft und zu Schwierigkeiten mit
späteren Aufgaben führt.“(Havighurst 1948)
Der Aufgabenbegriff beinhaltet sowohl kulturelle
Einflüsse, individuelle Wünsche und Werte sowie
körperliche Veränderungsprozesse, die zu
Entwicklungen führen sollten.
2. Entwicklungsaufgaben
„Eine Aufgabe, die in oder zumindest ungefähr zu
einem bestimmten Lebensabschnitt des Individuums
entsteht, deren erfolgreiche Bewältigung zu dessen
Glück und Erfolg bei späteren Aufgaben führt, während
ein Misslingen zu Unglücklich sein, zu Missbilligung
durch die Gesellschaft und zu Schwierigkeiten mit
späteren Aufgaben führt.“(Havighurst 1948)
Der Aufgabenbegriff beinhaltet sowohl kulturelle
Einflüsse, individuelle Wünsche und Werte sowie
körperliche Veränderungsprozesse, die zu
Entwicklungen führen sollten.
3. Entwicklungsaufgaben
der Lebensspanne
Phaseneinteilung: Reihung von Entwicklungsbedingungen und –
aufgaben nach Alter und Veränderung
Phase
Alter
Merkmale der Entwicklung
Pränatale Phase
Bis zur Geburt
Körperliche Entwicklung
Säuglingsalter
Geburt bis 18. Monat
Bewegung, Sprache, Anhänglichkeit
Frühe Kindheit
18. Monat bis 6 Jahre
Geschlecht, Vorbereitung auf Schule
Späte Kindheit
6 bis 13 Jahre
Ausbildung kognitiver Fähigkeiten
Jugend
13 bis etwa 20 Jahre
Pubertät, sex. Beziehung, Loslösung
Junger Erwachsener
20 bis etwa 45 Jahre
Beruf und Familie
Mittleres Alter
45 bis etwa 65 Jahre
Berufsziel, Leeres Nest, Pensionierung
Hohes Alter
65 Jahre bis Tod
Partnerverlust, schlechte Gesundheit
Tod
Mit besonderem Sinn
Zimbardo 1983, 106
4. Entwicklung und Entwicklungsaufgaben
am Bsp. der Pubertät
Alter
Phase
Körperliche
Veränderung
Psychische
Veränderung
Soziales Erleben/
Verhalten
10
11
12
1
Stimmbruch, erste
Menstruation,
Körperbehaarung,
Produktion von
Sexualhormonen
Verstärktes
Schamgefühl,
Selbstzweifel,
Depressivität bzw.
Stimmungslabilität
Geheimnisse, Lügen,
Starkult, Wandlung,
Distanz zu Eltern,
Wutausbrüche,
Schüchternheit
13
14
15
2
Talgdrüsen produzieren Hautfett (Pickel),
unstimmige Körperproportionen,
Wachstumsschübe
Allmachts- und Größenwahnfantasien,
Identitätsprobleme,
Verletzbarkeit, Verunsicherung, Selbstwert
Überzogenes
Experimentieren in
Rollenmustern: Jungen
=Macho, Mädchen =
Schminken, Provokation
16
17
18
3
Körperliche
Veränderung wird
integriert,
Äußerlichkeit hat
hohen Stellenwert
Aufbau Selbstwert,
egozentrisches Denken,
Sinnfindung
Zukunftsorientierung,
Loslösung von Eltern,
Neuorientierung,
Verselbstständigung
Frage: Ist die Pubertät mit 18 Jahren beendet?
Was sagt die Hirnforschung?
Der präfrontale Cortex ist ein Teil des Frontallappens (Stirnhirn) der
Großhirnrinde und zuständig für die Entscheidungsfindung. Im
präfrontalen Cortex werden Gefühle, Ratio, Erinnerungen,
Gesetzmäßigkeiten und Erfahrungen abgewägt und verknüpft.
Der präfrontale Cortex ist in der Pubertät nur schwach aktiv. Das erklärt den
Hang zu Risiko und Unvernunft. Bis der präfrontale Cortex komplett
ausgereift ist, vergehen häufig 24 Jahre. Jugendliche werden immer später
selbstständig.
Wissenschaftler fügen hinzu, dass auch
soziologische Faktoren bei dem langen
Reifeprozess eine Rolle spielen. Den
jungen Menschen wird immer später
Verantwortung abverlangt. Das liegt
unter anderem an längeren
Ausbildungszeiten, die den
Start ins Berufsleben, Ehe und
Familiengründung nach hinten schieben.
Quelle: Focus
Entwicklungsaufgaben in der
Pubertät nach Havighurst
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