Erste Maxime Es findet eine Persönlichkeitsentwicklung im Jugendalter statt. Dies geschieht im Wechselspiel von Anlage und Umwelt, sodass die Geschlechtsmerkmale definiert werden. - Es werden angeborene Unterschiede durch kulturelle Vorstellungen überarbeitet und ausgeformt - Die Persönlichkeitsmerkmale und Verhaltensweisen sind häufig sozial erlernt und werden im Sozialisationsprozess gebildet - Die Anlage der Persönlichkeitsmerkmale dient als Ausgangslage und Möglichkeitsraum für die geschlechtsspezifische Entfaltung Beispiel: Ein Jugendlicher ist durch seine Anlage einem Geschlecht zugeordnet. Die Gesellschaft, in die der Jugendliche lebt, hat nun kulturelle Vorstellung von ihm und seiner Rolle. Entspricht er diesen Vorstellungen nicht genau, so ändert und formt er seine Persönlichkeitsmerkmale und Verhaltensweisen, folglich hat er sich dieser Gesellschaft angepasst. Diesen Prozess nennt man Sozialisation, da Eigenschaften sozial erlernt werden. Persönlichkeitsmerkmale, die genetisch bedingt sind dienen dabei als Ausgangslage und Möglichkeit für seine geschlechtsspezifische Entfaltung, die von der Umwelt beeinflusst wird. Zweite Maxime Der Prozess der Sozialisation wird als eine dynamische und produktive Verarbeitung der inneren und äußeren Realität verstanden. Es handelt sich hierbei um einen intensiven Prozess der Auseinandersetzung mit der inneren und äußeren Realität. - „agentische“ Prozesse bezeichnen das Wählen einer Individuellen, den eigenen Voraussetzungen und Bedürfnissen flexible und angepasste Form - Durch die Selbstregulation werden Entwicklungsaufgaben bewältigt - Der Jugendliche bemüht sich permanent um eine Strukturierung und Gestaltung der Persönlichkeit - Es werden Formen und Strategien der Selbstorganisation entwickelt - Strukturen werden aufgebaut und mit der äußeren Realität verglichen Beispiel: Jemand hat viel Temperament. Im Jugendalter merkt diese Person, dass sie mit ihrem Temperament in der Gesellschaft aneckt, darauf hin baut sie sich eine angemessene Struktur auf z.B. ein ruhigeres Verhalten und passt somit ihre innere Realität immer wieder der äußeren Realität an. Persönlichkeit Gene Familie Anlagen Umwelt Interaktion Freunde Dritte Maxime Jugendliche konstruieren ihre eigene Persönlichkeit ihrer Persönlichkeit mit der Kompetenz zur eingeschränkten Lebensführung selbst. - Jugendliche besitzen noch nicht die völlige Verantwortung der Autonomie des Handelns und somit auch nicht die volle Kompetenz für den Umgang mit Lebensanforderungen - Wegen der alterstypischen Umbruchssituation kommt es zu einem ständigen Prozess des Testens und Ausprobierens von Verhaltensmöglichkeiten → Sie versuchen somit Einfluss auf die soziale und physische Umwelt zu nehmen - Sie haben einen offenen Charakter → zum Teil eigenverantwortliche Lebensführung Suchen und Tasten Ausprobieren von Spielräumen und Verhaltensmöglichkeiten aktives Handeln INDIVIDUUM streben nach vollem Grad der Autonomie des Handelns Vergleich mit Erwachsenen Vierte Maxime Ich- Identitäts Entwicklung Entsteht aus Synthese aus Individuation („Aufbau individueller Persönlichkeitsstrucktur“)und Integration („Prozess der Vertgesellschaftung“) u.a. Prozess der Kommunikation „Teilnahme an sozialen Interaktionen“ Basis Basis Soziale Identität spannungsreicher Prozess Immer wieder reflektiert und erneuert ständige ständige Deflexion spannungsreicher Prozess Selbstkonzept (Entwurf vom Selbstbild) Deflexion Selbstbild IDENTITÄT Fünfte Maxime Beziehen Jugendliche die Individuation und Integration nicht aufeinender, so kommt es zu Krisen. Folglich werden Entwicklungsaufgaben nicht gelöst, sodass es zu Entwicklungsdruck bei den Jugendlichen kommt. Berufswunsch (Individuation) Nicht in der Lage ihn auszuüben (intellektuelle/soziale Kompetenz fehlt) (Integration) Entwicklungsaufgaben werden nicht gelöst Bedürfnisse werden anders gelöst (Entwicklungsdruck) Sechste Maxime - Um das Spannungsverhältnis zwischen Individuations- und Integrationsanforderungen abzuarbeiten sind wichtig: → personale Ressourcen → individuelle Bewältigung → soziale Ressourcen → soziale Unterstützung durch wichtige Bezugsgruppen - Hilfestellung und Unterstützung ihrer sozialen Umwelt - Wichtige Spielräume für verschiedene Lösungswege müssen akzeptiert werden → Probeweises Handeln ist erlaubt Das Soziale Unterstützung INDIVIDUUM ZIEL Einhalten gesellschaftlicher Regeln stärkt Vertrauen der eigene Fähigkeit Übernahme von Verantwortung Anregung an Selbstständigkeit Konfrontation mit Entwicklungsaufgaben IDENTITÄT Siebte Maxime Die siebte Maxime sagt aus, dass besonders neben der Herkunftsfamilie, die Schule, die Ausbildungsstätte, Gleichaltrige und Medien wichtige Einrichtungen sind, die eine Sozialisation beeinflussen. Dabei sei es von Vorteil, wenn sich diese Einrichtungen ergänzen und nicht widersprechen würden. Beispiel: Zu Hause ist Ordnung und soziales Verhalten erfordert, bei den Gleichaltrigen hingegen sollte man eher „cool“ und lässig wirken. → Widerspruch: ungünstig Geht man arbeiten, so ist am Arbeitsplatz, wie zu Hause Organisation und soziales Verhalten gefordert. → Übergreifend: Vorteil Medien Verantwortung „cool sein“ Herkunftsfamilie Sozialisation Zuverlässigkeit Verantwortung Gleichaltrige Ausbildungsstätte Mut Spaß Mithalten