Prof. D. Salamon Analysis I MATH, PHYS, CHAB HS 2014 Serie 7 1. (a) Die Riemannsche ζ-Funktion ist für s > 1 definiert durch die konvergente1 Reihe ζ(s) := Zeigen Sie die Identität ∞ X 1 . ns n=1 ∞ X 3 1 = ζ(2) 2 (2n − 1) 4 n=1 (b) Zeigen Sie ∞ X 1 1 = n(n + 1)(n + 2) 4 n=1 (c) Wir bezeichne mit fn die n-te Fibonacci Zahl. Zeigen Sie ∞ X 1 =1 f f n=0 n n+2 2. Es bezeichne (fn ) die Folge der Fibonacci-Zahlen und f (z) = ∞ X fn z n n=0 (a) Bestimmen Sie den Konvergenzradius ρ der Potenzreihe f und zeigen Sie, dass sie für |z| < ρ durch die Relation 1 f (z) = 1 − z − z2 gegeben ist. (b) Verifiziern Sie diese Beziehung mit der in Serie 2 hergeleiteten explizen Formel √ !n+1 √ !n+1 1 1+ 5 1− 5 fn = √ − 2 2 5 1 Die Konvergenz für s = 2 haben wir in Serie 2, Aufgabe 6 gesehen. Für allgemeines s > 1 zeigt man die Konvergenz mit dem gleichen Argument. 1 3. (a) Beweisen Sie die partielle Summationsregel n X ak+1 (bk+1 − bk ) = an+1 bn+1 − a1 b1 − k=1 n X (ak+1 − ak )bk k=1 (b) Für welche z ∈ C existiert ∞ X zk k=1 k 4. Q Sei (an ) eine Folge reeller Zahlen mit nicht-negativen Gliedern. Das unendliche Produkt ∞ n=1 ist definiert als Grenzwert der Folge der Partialprodukte pn := n Y (1 + ak ) k=1 falls dieser Grenzwert existiert. Zeigen Sie, dass die Summe wenn der Grenzwert ∞ Y (1 + an ) := lim pn P∞ n=1 an genau dann konvergiert, n→∞ n=1 existiert. Hinweis: Zeigen Sie, dass die Exponentialfunktion exp : R → (0, ∞) strikt monoton wachsend ist. 5. Sei (pk ) die Folge der Primzahlen und JN die Menge der natürlichen Zahlen, deren Primfaktorzerlegung ausschliesslich die Faktoren {pk | 1 ≤ i ≤ N } enthält. Zeigen Sie für beliebiges N ∈ N und s ∈ Q ∩ (1, ∞) die Gleichheit X n−s = n∈JN N Y 1 1 − p−s k k=1 und folgern Sie daraus die Euler’sche Produktformel ∞ Y 1 1 =: −s N →∞ 1 − pk 1 − p−s k k=1 k=1 ζ(s) = lim N Y 6. Seien (X, dX ) und (Y, dY ) metrische Räume. Eine Abbildung f : X → Y heisst Lipschitzstetig auf X wenn es eine Konstante L ≥ 0 gibt, sodass dY (f (x), f (y)) ≤ L · dX (x, y) für alle x, y ∈ X. Geometrisch bedeutet dies, dass die Abstandsverzerrung unter der Abbildung f beschränkt ist. (a) Zeigen Sie, dass jede Lipschitz-stetige Abbildung f insbesondere stetig ist. (b) Welche der folgenden Abbildungen f : [0, 1] → R ist Lipschitz-stetig, welche ist stetig? i. f (x) := x2 √ ii. f (x) := x ( 1/x x 6= 0 iii. f (x) := 0 x=0 Abgabe: Freitag, den 07. November 2014. 2