Analysis D-BAUG Dr. Meike Akveld HS 2015 MC-Serie 3 - Komplexe Zahlen II 1. Der Realteil der komplexen Zahl exp(−i) beträgt i) 7 0. ii) 7 1. iii) 7 sin(1). iv) 3 cos(1). v) 7 Keine der obigen Antworten ist richtig. vi) 7 weiss ich nicht Lösung Laut Definition gilt exp(i(−1)) = cos(−1) + i sin(−1). Ausserdem gilt für alle reellen Zahlen x, dass cos(−x) = cos(x). 2. Zwischenprüfung Winter 2015. Es seien z1 , z2 ∈ C mit |z1 | < 1 und |z2 | < 1, so gilt für den Betrag der Summe: i) 7 |z1 + z2 | < 1. ii) 7 |z1 + z2 | > 1. iii) 7 |z1 + z2 | = 1. iv) 3 alle drei obigen Fälle kommen vor. v) 7 weiss ich nicht Lösung Zum Beispiel gilt | 4i + 4i | = | 34 | 2i 3. Sei z = 2 exp i) 7 ii) 7 π 6i + + 3 4| i 2| = < 1, > 1, = 1. √ · (5 3 + b · i). Für welches b ∈ R ist z eine reelle Zahl? 1 √ 5 3 √ 3 √ iii) 7 5 3 iv) 7 1 2 3 2 √1 3 v) 3 Keines von diesen. vi) 7 weiss ich nicht 1 Lösung Es gilt ! √ π √ √ 3 1 z = 2 exp i · (5 3 + b · i) = 2 + i · (5 3 + bi) 6 2 2 √ √ √ √ = 15 + b 3i + 5 3i − b = (15 − b) + i · (b 3 + 5 3). Die Zahl ist reell, wenn der Imaginärteil verschwindet, und dies ist für b = −5 der Fall, welches unter den Antworten nicht auftaucht. 4. Zwischenprüfung Winter 2015. Seien z, w ∈ C zwei komplexe Zahlen im Innern des ersten Quadranten der komplexen Ebene, so gilt: z i) 3 Im > 0 und Re(zw) > 0. w z ii) 7 Im < 0 und Re(zw) > 0. w z > 0 und Re(zw) < 0. iii) 7 Im w z iv) 7 Im < 0 und Re(zw) < 0. w v) 7 weiss ich nicht Lösung Punkte im ersten Quadrant haben positiven Real- und Imaginärteil, also z = x+iy und w = u + iv für x, y, u, v > 0. Folglich gilt z zw ux − vy + i(uy + vx) = = w ww u2 + v 2 uy + vx ⇒ Im( wz ) = 2 > 0, u + v2 zw = ux + vy + i(uy − vx) ⇒ Re(zw) = ux + vy > 0. 5. Sei z der Punkt auf dem Einheitskreis mit Argument ϕ. Wenn z entlang des Einheitskreises im Uhrzeigersinn wandert und den Wert −1 vermeidet, dann ist tan(ϕ/2) i) 7 monoton wachsend ii) 3 monoton fallend iii) 7 abhängig von z wachsend oder fallend iv) 7 weiss ich nicht Lösung Im Uhrzeigersinn fällt ϕ streng monoton. 2 Mit dem Wert z = −1 werden auch alle Werte ϕ = π + 2πk mit k ∈ Z vermieden. Also vermeidet ϕ/2 alle Werte π/2+kπ, an denen die Tangensfunktion nicht definiert ist. Somit bleibt ϕ/2 in einem Teilintervall (kπ − π2 , kπ + π2 ), auf dem der Tangens definiert und streng monoton wachsend ist. Da ϕ/2 streng monoton fällt, ist tan(ϕ/2) ebenfalls streng monoton fallend. 6. Welches sind Lösungen der Gleichung z 3 = 2(i − 1)? i) 3 1 + i ii) 7 Keine davon. √ 11π iii) 3 2 cos 11π 12 + i sin 12 iv) 7 1 − i √ −5π v) 3 2 cos −5π 12 + i sin 12 vi) 7 weiss ich nicht Lösung √ √ 3 Der Betrag von 2 (i − 1) ist 4 + 4 = 8 = 2 2 . In der komplexen Ebene liegt diese Zahl auf der Gegendiagonalen x = −y und hat daher als Argument 3π 4 . Es folgt 3 |z|3 = |z 3 | = 2 2 1 ⇒ |z| = 2 2 = √ 2. Für das Argument ergibt sich 3 arg(z) = arg(z 3 ) = 3π + k · 2π 4 ⇒ arg(z) = π k · 2π + . 4 3 Daraus folgen die Lösungen √ π π z1 = 2 cos + i sin =1+i 4 4 √ √ π 2π 11π 11π π 2π z2 = 2 cos + + i sin + = 2 cos + i sin 4 3 4 3 12 12 √ √ π 4π π 4π 19π 19π z3 = 2 cos + + i sin + = 2 cos + i sin 4 3 4 3 12 12 √ −5π −5π = 2 cos + i sin 12 12 7. Sei z = p p √ √ 2 + 2 + i 2 − 2. Dann ist z 6 gleich √ √ i) 7 −32(i 2 − 2). √ √ ii) 7 64(i 2 − 2). iii) 3 64 exp(i 43 π). iv) 7 64 exp(i 32 π). 3 v) 7 weiss ich nicht Lösung Um uns die Arbeit zu erleichtern, verwenden wir, dass z 6 = (z 2 )3 . Wir berechnen zuerst z 2 mit Hilfe der binomischen Formel, p p p p √ √ 2 p √ 2 √ p √ √ 2 2+ 2+i 2− 2 = 2 + 2 + 2i 2 + 2 2 − 2 + i 2 − 2 q √ √ √ √ √ = 2 + 2 + 2i 22 − ( 2)2 − 2 + 2 = 2 2 + 2i 2. z2 = √ √ Wegen |z 2 | = 8 + 8 = 4 und 22 = sin π4 = cos π4 erhalten wir mit Hilfe der Eulerschen Identität die Polarformdarstellung z2 = 4 √ √ 2 2 +i 2 2 = 4 exp(i π4 ). Daraus folgt schliesslich 3 z 6 = (z 2 )3 = 4 exp(i π4 ) = 64 exp(i 34 π). 8. Sei z = r exp(iφ), so gilt z n = i) 7 rn exp(iφn ). ii) 7 n · r exp(iφn ). iii) 7 n · r exp(inφ). iv) 3 rn exp(inφ). v) 7 weiss ich nicht Lösung Dies ist die Formel von de Moivre. 9. Wahr oder falsch: z n = c hat für c ∈ C \ {0} genau n verschiedene Lösungen. i) 3 Wahr ii) 7 Falsch iii) 7 weiss ich nicht Lösung Sei c in Polarform gegeben, also c = r exp(iφ) mit r > 0 und φ ∈ (−π, π]. Weiter machen wir den Ansatz z = s exp(iψ). Erfüllen müssen wir also die Gleichung z n = sn exp(inψ) = r exp(iφ). Das liefert die Bedingungen s= √ n r > 0, ψ= φ 2π + k, k ∈ Z. n n Für k ∈ {0, 1, ..., n − 1} ist ψ verschieden, der Fall k = n ist wieder der Fall k = 0. Somit gibt es genau n verschiedene Lösungen. Für c = 0 gibt es mit z = 0 hingegen nur 1 Lösung. 4 √ 10. Wahr oder falsch: ∀c ∈ C, ∀n ∈ N : − πn < arg( n c) ≤ πn . i) 7 Falsch ii) 3 Wahr iii) 7 weiss ich nicht Lösung Die Aussage ist korrekt! 11. Zwischenprüfung Winter 2015. Es seien z, w ∈ C komplexe Zahlen mit z 4 = 1 und w3 + i = 0. Welche der folgenden Zahlen ist ein möglicher Wert der Summe z + w? i) 3 0 ii) 7 − 2i − iii) 7 1 iv) 7 1 2 + √ 3 2 √ i 3 2 v) 7 weiss ich nicht Lösung Die Lösungen von z 4 = 1 sind {±1, ±i}. Um die Lösungen von w√3 = −i zu finden, √ 11π 3 i 7π i i( 32 +2k)π i π2 schreibe −i = e . Also gilt w ∈ {e , e 6 , e 6 } = {i, − 2 − 2i , 23 − 2i }. Von der obigen Auswahl ist nur 0 = (−i) + i ein möglicher Wert. 12. Wahr oder falsch: Der Hauptsatz der Algebra besagt, dass jedes Polynom n-ten Grades genau n verschiedene Nullstellen hat. i) 7 Wahr ii) 3 Falsch iii) 7 weiss ich nicht Lösung Das Polynom z n hat nur eine Nullstelle, nämlich z = 0, diese dafür n Mal. 13. Wahr oder falsch: Jedes Polynom n-ten Grades mit reellen Koeffizienten hat n verschiedene Nullstellen. i) 7 Wahr ii) 3 Falsch iii) 7 weiss ich nicht Lösung Das Polynom z n hat nur eine Nullstelle, nämlich z = 0, diese dafür n Mal. 14. Zwischenprüfung Winter 2015. Sei n eine ungerade natürliche Zahl. Jedes Polynom n-ten Grades mit reellen Koeffizienten hat mindestens eine reelle Nullstelle. i) 3 wahr ii) 7 falsch 5 iii) 7 weiss ich nicht Lösung Jedes Polynom p(x) = an xn +. . .+a1 x+a0 definiert eine stetige Funktion p : R → R. Für grosse x wird p(x) durch an xn dominiert. Ist n ungerade und an > 0, so gilt p(x− ) < 0 für x− klein und p(x+ ) > 0 für x+ gross. Folglich gibt es nach dem Zwichenwertsatz ein x0 ∈ [x− , x+ ] mit p(x0 ) = 0. Analoges gilt für an < 0. Alternative: Jedes Polynom n-ten Grades hat n komplexe Nullstellen (mit Vielfachheit). Sind alle Koeffizienten reell, so treten nicht reelle Nullstellen in Paaren z, z auf. Die Anzahl nicht reeller Nullstellen ist folglich gerade und es muss mindestens eine reelle Nullstelle existieren. 6