1 Biochemie der Hormone Hormon Wirkung auf Knochen Wirkung auf Niere Wirkung auf Dünndarm Fazit Mobilisation von 2+ Ca aus dem Knochen durch Osteoklasten­ aktivierung –– vermehrte Reabsorption von Calcium –– Phosphatausscheidung –– vermehrte Bildung von 1,25-(OH)2-Cholecalciferol Stimulation von Calcium und MagnesiumAufnahme Thyreocalcitonin (Calcitonin) Stimulation von Osteoblasten, Anbauprozesse Calciumdiurese Verlangsamung der intestinalen Motilität, deshalb langsamere Resorption von Calcium –– Plasmacalcium i –– Knochenaufbau –– Darm langsamer 1,25-(OH)2Cholecalciferol (Calcitriol) Förderung der Mineralisation des Knochens bessere Resorption von Calcium und Phosphat Stimulation der Calcium-Aufnahme durch Synthese eines Ca2+-bindenden Darmproteins (Calbindin) –– Calciumaufnahme aus dem Darm h –– Calciumauscheidung aus der Niere i –– Regulation des Mineralisationzustandes des Knochens Parathormon (PTH) 1 –– Plasmacalcium h –– Plasmaphosphat i –– Knochenabbau –– Calcitriol h Tab. 13: Calciumstoffwechsel aufnahme aus der Nahrung unerlässlichen Darmprotein. Diese Eigenschaft weiß das Parathormon zu nutzen: Die Synthese von Calcitriol wird nämlich durch das Parathormon beschleunigt (prüfungsrelevant!, s. 2.1.2, S. 77). Mit Hilfe des Calcitriols kann also vermehrt Calcium aus dem Darm aufgenommen werden. Auch in der Niere wird Calcium, diesmal aber auch Phosphat, besser resorbiert. Nicht zu vernachlässigen ist die Wirkung des aktiven Vitamin D auf den Knochen. Es ist immens wichtig für die Mineralisation des Knochens, also für den Einbau von Calcium und Phosphat in die Knochenmatrix. Im Zustand einer Vitamin-D-Hypovitaminose kommt es daher bei Erwachsenen zu Knochenerweichungen (Osteomalazie) und bei Kindern zu schweren Mineralisationsstörungen des Knochengerüsts (Rachitis, s. 2.1.2, S. 77). Paradoxerweise führen auch zu hohe Konzentrationen von Calcitriol zu einer massiven Entkalkung des Kno- 62 chens. Zusammengefasst ist eine zentrale Aufgabe des 1,25-(OH)2-Cholecalciferols im Knochen also die Regulation des Mineralisa­ tionszustands. 1.8 Gewebshormone, Mediatoren Die Gewebshormone stellen eine sehr vielfältige Stoffgruppe dar, die wohl das Rückgrat des „Zellgeflüsters“ bildet. Hierzu gehören neben den Prostaglandinen, den Leukotrienen, dem Histamin und dem Serotonin auch die Hormone des gastrointestinalen APUD-Systems u. v. m. Gemeinsam sind ihnen ihre vielfältigen Wirkungen und diversen Syntheseorte. 1.8.1 Histamin Histamin entsteht aus Histidin durch eine PALPabhängige Decarboxylierung. Als Aminosäurederivat kommt es vor allem in ­Mastzellen und basophilen Granulozyten vor.