Umgang ermöglichen, Schwellenängste abbauen, Entlastungen schaffen Einsatz von psychologischen Fachkräften in beruflichen Integrationsprojekten 30.11.2010 Schwer beladen in Arbeit und Ausbildung Übersicht Notwendigkeit Organisatorisches Ansatz/ Angebote/ Ziele Symptome/ Umgang/ Fallbeispiel Psychohygiene Übung Quellennachweis Notwendigkeit psychologischer Beratung Zunahme psychischer Auffälligkeiten, welche das Projektziel gefährden Externe Beratung schwer zugänglich Jugendliche/ Mitarbeiter geraten an Grenzen Symptome hohen Leidendrucks schwer deutbar Symptome Gefühle der Überforderung Angstzustände/ Depressionen Erregungszustände Selbst-/ Fremdverletzung, Suizidale Gedanken Drogenmissbrauch Dissoziative Wahrnehmungen Halluzinationen Krise (griech. Entscheidung) Störung der/s – – – – Stimmung Denkens Verhaltens Sozialen Beziehungen Mit fehlender eigener Bewältigungsstrategie Organisatorisches fester Termin 1x pro Woche 8 h vor Ort Flexible Einsatzmöglichkeiten koordiniert durch Integrationsbegleiterin Notfallhandy für Akutfälle Neutraler Einsatz bei 2 Trägern in Erfurt Ansatz der psychologischen Beratung Systemischer Ansatz (Brunner) klientenzentrierter Ansatz (C.Rogers) Akzeptierender Ansatz Niedrigschwelligkeit (Sprache, Zugang, Umgang) Ressourcenorientierung (vs. Defizitansatz) Angebote psychologischer Beratung Neutraler, stabiler Ansprechpartner für alle Beteiligten Entstigmatisierung Themenunabhängigkeit Schweigepflicht (außer Selbst-/ Fremdgefährdung) Einzelgespräche mit Teilnehmern Kleingruppengespräche Angebote psychologischer Beratung Betreiben von Psychoedukation bei TN & MA Vermittlung von Techniken der Psychohygiene Stärken der Kompetenzen bei allen Beteiligten Mitarbeitergespräche einzeln oder im Team Zusammenarbeit mit Eltern/ Freunden Ziele psychologischer Beratung in der beruflichen Vorbereitung Respektvollen Umgang ermöglichen Verständnis schaffen Überprüfung der psychischen Gesundheit als Basis für berufliche Entwicklung Angstabbau Weitervermittlung an therapeutische Fachdienste Vorurteile abbauen Ziele psychologischer Beratung in der beruflichen Vorbereitung Neutrale Vermittlung zwischen Mitarbeitern und TN Vermeidung von Abbrüchen Hilfe bei Einschätzungen Hinweise zum Umgang Verständnis schaffen Stärkung der Selbstwirksamkeitserwartung Beispiele vermittelbarer Techniken Atemübungen zur Kontrolle von Erregungszuständen Psychoedukation bei bereits gestellter Diagnose Entspannungs-/ Reinigungsübungen (sicherer Ort, 5 Pakete,…) Objektivierung durch Tagebuchführung und Auswertung (Schlaf, Panik, Drogen,…) Vermittelbare Techniken Ausarbeitung von Triggern bei traumatisierten Jugendlichen Erstellen von Notfallplänen (Drogenrückfall, Suizidale Gedanken, Panikattacken,…) Realistische Zielsetzungen und deren Kontrolle Gedankenstop Berufliche Integration Psychische Instabilität Umgang Information/ Aufklärung Respekt/ Echtheit Umgang miteinander (Team, TN), Organisation Langsame, ruhige, klare Sprache Arbeitsanweisungen/ Fragen einzeln stellen Person nie ignorieren auch wenn sie nicht zuzuhören scheint Wertschätzung guter Leistungen Positive Ermunterung zu körperlicher Hygiene Einnahme von Medikamenten bestärken/ kontrollieren Umgang Eigene Einstellungen überprüfen Akzeptierende, vorurteilsfreie Beziehungen anbieten Ressourcen nutzen (Familie, Ausbilder,…) Suche nach Schuldigen vermeiden Allianzen vermeiden Professionelle Hilfe vorschlagen/ vermitteln Tägliche Routinen/ Strukturen schaffen Suizidale Äußerungen offen besprechen/ Bindungen schaffen Eigene Grenzen erkennen Ggf. Polizei/ Notarzt rufen Psychohygiene Psychohygiene Ein Mensch sagt, und ist stolz darauf „Ich geh in meinen Pflichten auf“. Doch bald darauf, nicht mehr so munter Geht er in seinen Pflichten unter. Eugen Roth Psychohygiene Sorge für die Erhaltung der eigenen geistigen Gesundheit Aufklärung über die Bedeutung von psychischen Abweichungen für die eigene Arbeit Angewandte Psychohygiene Entspannungsverfahren aneignen und nutzen (Yoga, autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Meditation, ...) Ausgleich durch körperliche Betätigung ( Sport, Gartenarbeit, Wandern, ...) Spiritualität Imaginationsübungen (Tresorübung, der sichere Ort, innere Helfer schaffen, Abschiedsrituale für anstrengende Fälle,...) Erholsame (!) Urlaube Zeit für Tränen, Wut, Grübeln schaffen Tagebuch schreiben Regelmäßige Fortbildungen zur Stärkung des beruflichen Kompetenzgefühls Angewandte Psychohygiene Beziehungen/ soziale Kontakte pflegen (Familie, Freunde, Nachbarn, Freizeitsportler,...) Kompensationsmöglichkeiten schaffen (in den Wald schreien, auf Kissen/ Sandsack boxen, Holz hacken,...) „Wohlfühlschublade“ im Schreibtisch einrichten (nach M. Stelzig, 2008) „Fest der Sinne“ feiern (Düfte, schönes Essen, Klänge, visuelle Genüsse,...) Humor Supervision Ausführliche und regelmäßige Fallbesprechungen und/ oder Beratungen Übung: Die fünf Päckchen Übung: Die fünf Päckchen Distanz Problemen Gestalt geben Quellennachweis Anette Kulbe (2009). Grundwissen Psychologie, Soziologie und Pädagogik. 2. überarbeitete Auflage, Stuttgart: W. Kohlhammer Verlag. Zimbardo, P. & Gerrig R. (1999). Psychologie. 7. Aufl. Berlin: Springer. Köck, P. & Ott, H. (1997). Wörterbuch für Erziehung und Unterricht. Donauwörth: Auer. Möllenhoff, H. (1995). Einführung in die Sozialhygiene (S. 127-146). . In H. Möllenhoff (Hrsg.), Hygiene für Pflegeberufe. München: Urban & Schwarzenberg. Michaela Huber (2006). Der innere Garten. 3.Auflage. Jungfermann: Paderborn. Lademann, J., Mertesacker, H. & Gebhardt, B. (2006). Psychische Erkrankungen im Fokus der Gesundheitsreporte der Krankenkassen. Psychotherapeutenjournal, 2, 123-129. Reddemann, L. (2003). Einige Überlegungen zu Psychohygiene und Burnout-Prophylaxe von TraumatherapeutInnen. Erfahrungen und Hypothesen. Zeitschrift für Psychotraumatologie & Psychologische Medizin, 1 (1), 79-85. Prim Dr. med M. Stelzig (2008). Keine Angst vor dem Glück. Salzburg: Ecowin Verlag. Th. Bock (2005). Umgang mit psychotischen Patienten. Bonn: Psychiatrie Verlag S. Nußbeck (2006). Einführung in die Beratungspsychologie. München: Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG