Universität Würzburg Mathematisches Institut Prof. Dr. Jörn Steuding Florian Stefan 9 19. Juni 2009 Übung zur Algebraischen Zahlentheorie Lösung 1. Die Behauptungen ergeben sich durch einfache Rechnungen. Lösung 2. (1) ⇒ (2)“ Sei R ein noetherscher Ring und a1 ⊂ a2 ⊂ · · · eine S ” aufsteigende Idealkette. Dann ist a = n∈N an ein endlich erzeugtes Ideal. Insbesondere gibt es einen Index n ∈ N, so dass an ein Erzeugendensystem von a enthält. Dies zeigt am ⊂ a ⊂ an ⊂ am für alle Indizes m ≥ n. (2) ⇒ (3)“ Sei Σ eine nichtleere Menge von Idealen a ⊂ R. Dann ist Σ ” durch die Inklusionsrelation in natürlicher Weise geordnet. Wir nehmen an, dass Σ kein maximales Element enthält. Dann ist a1 ∈ Σ nicht maximal, so dass die Menge Σ1 aller Ideale a1 ( a ∈ Σ nicht leer ist. Kein Element von Σ1 ist maximal, so dass wir induktiv eine Idealkette a1 ⊂ a2 ⊂ · · · erhalten, die nicht stationär wird. (3) ⇒ (1)“ Sei a ⊂ R ein Ideal und Σ die Menge aller endlich erzeugten ” Ideale, die in a liegen. Nach Voraussetzung besitzt Σ ein maximales Element a1 . Sei a ∈ a, so dass a1 + (a) ∈ Σ und daher a1 = a1 + (a). Dies zeigt a ∈ a1 , so dass a = a1 . Lösung 3. Es genügt zu zeigen, dass der Polynomring R[X] über einem noetherschen Ring R wieder noethersch ist. Sei also a ⊂ R[X] ein Ideal. Für alle n ∈ N sei an die Menge aller a ∈ R, so dass es ein Polynom aX n + f (X) mit deg(f ) < n in a gibt. Dann ist a0 ⊂ a1 ⊂ · · · eine aufsteigende Idealkette in R. Nach Voraussetzung wird diese Kette stationär, so dass wir al = an für alle n ≥ l annehmen dürfen. Außerdem ist jedes Ideal an endlich erzeugt. Daher gibt es für alle n ≤ l endlich viele Polynome fnk (X) ∈ a vom Grad n, deren Leitkoeffizienten ank das Ideal an erzeugen. Sei ã das von allen fnk (X) erzeugte Ideal, so dass ã ⊂ a. Wir nehmen an, dass a keine Teilmenge von ã ist. Dann finden wir ein Polynom g(X) ∈ a − ã mit minimalem Grad. Sei n = min{deg(g),P l} und sei a der Leitkoeffizient von g(X). Dann gilt a ∈ an , so dass a P = k bk ank mit gewissen bk ∈ R. Das Polynom g1 (X) = g(X) − X deg(g)−n k bk fnk (X) ist ein Element von a mit deg(g1 ) < deg(g), so dass g1 (X) ∈ ã. Dann gilt aber auch g(X) ∈ ã, ein Widerspruch. Daher ist a = ã endlich erzeugt. Lösung 4. Die paarweise verschiedenen Ideale p1 , . . . , pn seien sämtliche Primideale in R. Außerdem sei a ein von Null und R verschiedenes Ideal. Q νi Dann gibt es eindeutig bestimmte Zahlen 0 ≤ νi ∈ Z mit a = pi . Für alle i sei ai ∈ pνi i ein Element, das nicht in pνi i +1 liegt. Da die Ideale pνi i +1 paarweise teilerfremd sind, liefert der chinesische Restsatz a∈R T νi ein Q Element νi +1 νi mit a − ai ∈Qpi für alle i. Insbesondere gilt a ∈ pi = pi = a und es folgt (a) = pµi i mit ganzen Zahlen µi ≥ νi . Aus µi > νi folgt a ∈ piνi +1 , im Widerspruch zu ai 6∈ pνi i +1 . Dies zeigt a = (a).