Was bisher geschah 2012 setzte Sebastian Burger ein Zeichen. Er

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Was bisher geschah
2012 setzte Sebastian Burger ein Zeichen. Er initiierte die MOOD TOUR, damals noch mit dem
englischen Wort für Stimmung betitelt, die sich sowohl damals als auch 2014 für die
Entstigmatisierung von Depression einsetzte. In den beiden ersten Aktionsjahren war die MOOD
TOUR als dreimonatige Staffelfahrt organisiert, die Tausende von Kilometern durch ganz
Deutschland führte: Von Juni bis September kamen Menschen, mit und ohne Depressionserfahrung
zusammen und erlebten Bewegung, Natur, Gemeinschaft und lernten, Herausforderungen
anzunehmen und zu überwinden.
Waren es 2012 erst 5000 km und sieben Etappen, radelten die Aktivisten 2014 schon 7000 km auf
zwölf Etappen.
Eingeladen waren auch die Bürger in vielen Durchgangsstädten, auf Tagestouren mitzuradeln, und
sich so mit Depressionsbetroffenen zu solidarisieren. 1500 Mitradler fuhren für einige Stunden mit.
Umrahmt wurde die Tour von Aktionen der regionalen Bündnisse gegen Depression sowie anderer
psychosozialer Partner von vor Ort. Sie organisierten Infostände, um aufzuklären, ihre Angebote
direkt vor Ort zu bewerben und zu zeigen: man kann Depressionen überwinden!
Fotoausstellungen und Schul-Besuche werden in ganz Deutschland kostenneutral angeboten.
MOOD TOUR wird zu MUT-TOUR
2015 wird aus der MOOD TOUR die MUT-TOUR und 2016 wird es auch wieder eine große MUTTOUR so wie in den Jahren 2012 und 2014 geben. Bislang ist die MUT-TOUR Deutschlands erstes
und einziges Aktionsprogramm auf Rädern, das einen Beitrag zur Entstigmatisierung der
Depression als Erkrankung leistet.
Die Grundidee
Es war Winter 2007. Sebastian Burger steckte in einem Winter-Blues und bekam den Tipp, die
Weser entlang zu wandern. Trotz Graupelschauer und schlechtem Rucksack, brachte die selbstauferlegte Struktur (7 Uhr aufstehen..), die Natur und die Bewegung die alte Stimmung zurück.
Nachdem wenig später einer Bekannte an einer klinischen Depression erkrankte und erzählte, dass
ihr Arbeitgeber nichts davon wissen dürfe, war die Idee das Gute mit dem Nützlichen zu
kombinieren geboren: Er war mit dem Rad von Frankfurt nach Peking gefahren, mit Blinden nach
Singapur sowie mit Gehörlosen auf drei Tandems durch Südamerika. Pressearbeit war genau wie
Sport, Struktur und Natur immer mit dabei. Die MOOD TOUR 2012. Eine Tour, die durch die
Natur- und Bewegungserlebnisse die Stimmung heben kann und bei der Depressionserfahrene
andere Menschen informieren können. Eine Tour, bei der alle Beteiligten auch Mut benötigen,
gegen ein gängiges Stigma anzufahren.
Damit nicht die jüngere Facebook-Generation und andere dem Englischen Mächtigen sofort
begreifen können, dass es sich um ein besonderes Radprojekt handelt, wird es 2015 in MUT-TOUR
umgetauft. Stimmung machen und Mut haben - waren und bleiben wichtig.
Dass unbehandelte Depressionen bzw. nicht geoutete, psychische Erkrankungen ein
gesellschaftliches Phänomen, aber auch menschliches Problem darstellen, zeigt die
Flugzeugkatastrophe des März 2015 deutlich.
Kontakt: Sebastian Burger, [email protected]; 0177/4903033 (ohne Voicebox) und 0421/5963765 (mit AB)
Die MUT-TOUR setzt sich für eine Gesellschaft ein, in der sich alle Menschen ohne Scham und
Angst zu psychischen Problemen bekennen können. Psychotherapie muss genauso normal sein wie
Physiotherapie.
Die MUT-TOUR macht Mut, frei über eine Erkrankung zu reden, die mehr Tote fordert als der
Straßenverkehr und häufiger zur vorzeitigen Berentung führt als Rückenleiden. Die Tandemfahrer
engagieren sich auch für das Gros der Millionen Deutschen, die es sich nicht erlauben können, dem
Arbeitgeber von ihren Depression zu berichten.
Was passiert auf den Streckenabschnitten
Auf der gesamten Tour erleben die Teilnehmer wie Sport und Bewegung ohne Leistungsdruck,
Tagesstruktur sowie Natur und Gemeinschaft die Stimmung heben kann.
Die erlebten positiven Erfahrungen tragen die Teilnehmer genauso nach außen wie ihre
individuellen Umgangsweisen mit der Erkrankung. Neben den täglichen Interviews mit
Lokaljournalisten gibt es Gespräche mit Passanten am Wegesrand oder spontanen Gastgebern, auf
deren Wiesen ab und zu gezeltet wird.
Auf den ca. 55 km langen Streckenabschnitten fahren je 3 Tandems, mithin 6 Personen. Ihre
Satteltaschen sind bepackt mit Zelten, Outdoor-Duschen und Gaskochern. Übernachtet wird
spartanisch, aber dafür an landschaftlich reizvollen Plätzen. Zeltlager-Romantik und Sternenhimmel
inklusive.
Stimmen der Teilnehmer
Svenja, 22, Teilnehmerin 2014, keine eigenen Depressionserfahrungen
„Mich hat das Abenteuer gereizt, losgelöst vom Alltag in einer Gruppe die
Natur zu erleben, sportlich aktiv zu sein und Journalisten zu treffen. Mir
gefällt der Gedanke, in einem positiven Kontext auf Depression
aufmerksam zu machen.
Die Tour war für mich eine bereichernde Erfahrung und ich freue mich
auf weitere Etappen!"
Katharina, 46, Teilnehmerin 2012 + 2014, eigene Depressionserfahrungen
„Als Betroffene möchte ich mich aktiv daran beteiligen, Fehlvorstellungen
und Vorurteile bezüglich Depressionen in einer positiven Art und Weise
zu begegnen. Ich denke, das Öffentlichkeitsarbeit hilft, Sichtweisen zu
verändern.“
Kontakt: Sebastian Burger, [email protected]; 0177/4903033 (ohne Voicebox) und 0421/5963765 (mit AB)
Jürgen, 54, verheiratet, 2 Kinder, eigene Depressionserfahrung
„Für mich ist die MOOD TOUR eine gute Kombination aus Sport,
Naturverbundenheit und Gemeinschaft. Ich freue mich auf das Verlassen
der Komfortzone zurück zum „einfachen“ Leben. Schlafen neben
Heuballen, mit „Wenig“ auskommen, dafür Glück in der Gruppe.“
Bea, 31, Teilnehmerin 2012 + 2014, keine eigenen
Depressionserfahrungen
Bea kam als freiberufliche Gebärdensprach-Dolmetscherin 2012 zur Tour
und fuhr zwei Etappen als einfache Teilnehmerin ohne
Depressionserfahrung mit. 2014 übernahm sie als ehrenamtliche
Tourenleiterin drei eigene Etappen: „Für mich ist das Tolle an dem
Projekt, dass es Kraftquellen des Lebens positiv nutzt: Natur, Sport,
Gemeinschaft und offene Kommunikation über Höhen und Tiefen,
Stärken und Schwächen. Grenzerfahrungen gemeinsam zu bewältigen,
erlebe ich im Rahmen des Projekts als Bereicherung. Von Freundinnen
weiß ich um die Stigmatisierung der Erkrankung - deshalb radeln wir für ein Umdenken in den
Köpfen. 'BewegungsMut' macht fit und flexibel.“
Martin, 70, Berlin, Teilnehmer 2012 + 2014, Depressionserfahrung
„Die Tour kam 2012 als eine Art Rettung in einer Phase der Lähmung“, so
der 69-Jährige Psychiater. Er sieht Bewegung als einzige Maßnahme, die
wirklich hilft. Noch heute macht ihn die positive Anstrengung der Tour –
für ihn eine Herausforderung - stolz. Viele vergnügliche Situationen
blieben ihm im Kopf. Er lächelt, wenn er sagt: „Mein Tandempartner
sorgte mit Gesang und Geschichten für Unterhaltung. Da mußte ich
einfach einstimmen“. Keine Frage, er ist 2014 wieder dabei.
Warum das Projekt wichtig ist
Depressive Störungen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten
unterschätzten Erkrankungen. Schätzungen zufolge leiden weltweit inzwischen circa 350 Millionen
Menschen unter einer Depression. Bis zum Jahr 2020 werden Depressionen oder affektive
Störungen laut Weltgesundheitsorganisation weltweit die zweithäufigste Volkskrankheit sein.
Viele Betroffene klagen anfangs über allgemeinen Leistungsabfall und diffuse körperliche
Beschwerden, über Appetitverlust und Schlafstörungen. Hinzu treten Freude- und Interessenverlust,
allgemeine Lustlosigkeit und Entscheidungsunfähigkeit. Manche beklagen eher Gefühle von
Gleichgültigkeit als eine besondere Traurigkeit, einige fühlen sich auch innerlich unruhig und
getrieben und leiden unter Ängsten.
Kontakt: Sebastian Burger, [email protected]; 0177/4903033 (ohne Voicebox) und 0421/5963765 (mit AB)
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts zur Krankheitshäufigkeit von Depressionen sind
gegenwärtig (2011) rund acht Prozent der Deutschen ab 18 Jahren betroffen.
Im Durchschnitt sind Arbeitnehmer in Deutschland aufgrund von psychischen Erkrankungen 35,1
Tage arbeitsunfähig. 2006 waren es nur 27,3 Tage.
Die volkswirtschaftlichen Schäden aufgrund von Depressionen sind immens: 15,5 Mrd. € waren es
im Jahr 2010.
Damit rangiert die Depressionserkrankung auf Platz 2 der teuersten Krankheiten nach den
chronischen Rückenschmerzen mit 17,5 Mrd. €, jedoch vor Bluthochdruck mit 11 Mrd. €.
Weltweit belaufen sich die Kosten aufgrund von psychischen Erkrankungen auf ca. 2,5 Billionen
USD, bereits im Jahr 2030 werden es mehr als 6 Billionen USD sein.
Experten gehen davon aus, dass über 60 Prozent aller Depressionen nicht behandelt werden. Das hat
vielfältige Gründe. Da sich die Anzeichen von Mensch zu Mensch in Stärke, Dauer und
Zusammensetzung deutlich unterscheiden, ist es auch für Ärzte nicht immer leicht, eine Depression
zu diagnostizieren.
Häufig versteckt sich die Erkrankung auch hinter vermeintlich rein körperlichen Beschwerden, wie
beispielsweise Magen-, Kopf- oder Rückenschmerzen.
Vielen Menschen fällt es schwer, mit dem Arzt über ihre seelischen Probleme zu sprechen.
Psychische Erkrankungen sind für manche Betroffene noch immer mit einem Tabu belegt, etwas,
für das sie sich schämen – eine Irrmeinung, die Ärzte und Selbsthilfegruppen vor allem mit
Offenheit und Aufklärung aus der Welt schaffen möchten. Depressionen sind Krankheiten wie
andere auch, jeden kann es treffen, und jeder sollte sich helfen lassen.
Sport und Depression
Meta-Studien zeigen, dass Bewegung in der Natur und Sport den Verlauf einer Depression günstig
beeinflussen kann. Schon alleine aufgrund der Anstrengung kann Sport vom Grübeln und negativen
Gedanken ablenken. Viel Bewegung lässt den Serotoninspiegel steigen und verbessert die
noradrenerge Transmission im Gehirn.
Die bisherigen Teilnehmer der MOOD-TOUR berichten von einer positiven Antriebsveränderung,
einer positiven Gefühlsverstärkung, dem Abbau der inneren Unruhe, einem verbessertem
Selbstwerterleben und Schlafverhalten.
Aussagen wie „Ich spüre mich wieder“ oder „Ich bin im Hier und Jetzt“ zeigen, das Sport- und
Naturerlebnisse das Selbstbewußtsein stärken und die Vitalität erhöhen.
Dr. Hubertus Deimel vom Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und
Rehabilitation der Deutschen Sporthochschule Köln hat 2012 die MOOD TOUR wissenschaftlich
begleitet und stellte zudem fest, dass auch der Gruppenzusammenhalt, die soziale Eingebundenheit
und das Naturerleben einen positiven Einfluss auf die Selbstwahrnehmung der Teilnehmer hatte.
„Die Streckenlängen von durchschnittlich 55 km waren dabei optimal für die Belastungsgrenzen der
Teilnehmer“, so Deimel.
Quellenangaben:
http://de.statista.com/themen/149/depression
http://www.bmg.bund.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/depression.html
http://www.apotheken-umschau.de/Depression/Depressionen-Diagnose-32754_4.html
Kontakt: Sebastian Burger, [email protected]; 0177/4903033 (ohne Voicebox) und 0421/5963765 (mit AB)
Wer macht die MUT-TOUR 2015 möglich
Die Deutsche DepressionsLiga e.V. sowie die Stiftung Deutsche Depressionshilfe sind als Trägerin
bzw. Schirmdame bereits seit der ersten Stunde dabei. Seit der MOOD TOUR 2014 ist der ADFC
Bremen e.V. offiziell Veranstalter des Projektes.
Weitere Unterstützer, insbesondere finanzieller Art, konnten mit der Techniker Krankenkasse und
der Deutschen Rentenversicherung BUND gewonnen werden. Als Hauptsponsoren übernehmen sie
die notwendig Finanzierung von Öffentlichkeitsarbeit bis zur Radreparatur unterwegs. Projektleiter
ist Sebastian Burger, der bereits die beiden ersten MOOD TOURen organisierte.
Diese Partner begleiten die MUT-TOUR mit ideellem Beistand oder Eigenleistungen:
- die regionalen Bündnissen gegen Depression
Einige Bündnisse bereiten Info-Events anläßlich der MUT-TOUR vor, in deren
Rahmenprogramm es dangen Mitfahr-Aktionen geben wird. Über die Selbsthilfezentren, in
denen die Bündnisse aufgehoben sind, werden gemeinsame Veranstaltungen geplant.
- die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN): Die MUT-TOUR 2015/16
hat einige explizite Veranstaltungen zum Thema psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz – die
BGN ist mit dabei.
- die Universität Witten/Herdecke
Im Sommersemester 2015 findet an der Universität Witten/Herdecke im Rahmen des
Studium Fundamentale ein Seminar statt mit dem Titel: “Depression – ein Tabu?” Die
Studierenden sind frei in der Zielgestaltung. Die MUT-TOUR unterstütz diesen Kurs mit
Fotos, Tonaufnahmen und Videos sowie durch Austauschmöglichkeiten mit ehemaligen
MOOD TOUR Teilnehmern.
- die Deutschen Sporthochschule Köln
Studenten, die im Bereich Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention
Bachelor- oder Masterarbeiten schreiben, fahren gelegentlich als interviewende Begleiter
mit in den Etappen und sammeln anonyme Daten im Sinne der Depressions-Forschung zu
erheben. Einige Treffen im Laufe des MUT-TOUR Zyklusses finden in den Räumlichkeiten
der Sporthochschule statt.
- der Verein Freunde für’s Leben e.V.
Der Verein klärt über Selbstmord und Depression auf und richtet sich dabei vor allem an
Jugendliche und junge Erwachsene. Mit jugendlichen und kreativen Aktionen und
Kampagnen informieren Freunde fürs Leben über diese Tabu-Themen und geben konkrete
Hilfestellungen und weisen in ihrem Umfeld gezielt auf das Mitmachen bei der MUTTOUR hin.
Wir danken allen Partnern!
Geschichten von unterwegs
Auf unserer Facebookseite halten wir unsere Follower auf dem Laufenden, indem wir regelmäßig
aktuelle Fotos und Stories posten. Bereits mehr als 2000 Fans gefällt das.
https://www.facebook.com/MOODTour
Kontakt: Sebastian Burger, [email protected]; 0177/4903033 (ohne Voicebox) und 0421/5963765 (mit AB)
Depression - Zahlen und Fakten
- Depressionen sind in den meisten Fällen heilbar und können heute gut behandelt werden.
- In Deutschland leiden etwa 4 Millionen Menschen an einer depressiven Störung.
- Weltweit sind schätzungsweise 121 Millionen Menschen betroffen.
- Jeder dritte Notarzt-Einsatz hat mit psychischen Krisen zu tun.
- Von 100 erkrankten Menschen suchen derzeit etwa 35 professionelle Hilfe.
- Bei den 15- bis 35-Jährigen ist der Suizid als Folge einer Depression die zweithäufigste
Todesursache.
- In depressiven Phasen besteht ein erhöhtes Risiko für selbstverletzendes Verhalten und
Suizidversuche.
- Junge Erwachsene zwischen 15 und 34 sind zunehmend von psychischen Gesundheitsproblemen
wie Angststörungen und Depressionen betroffen.
- Durchschnittlich vergehen 11 Monate, bevor Menschen mit Depressionen ärztliche Hilfe in
Anspruch nehmen.
- Fast 80 Prozent der Menschen sind der Überzeugung, dass Antidepressiva süchtig machen. Das
ist jedoch nicht der Fall. Im Gegensatz zu Beruhigungs- und Schlafmitteln.
Quelle: http://www.frnd.de/zahlen-fakten/
Kontakt: Sebastian Burger, [email protected]; 0177/4903033 (ohne Voicebox) und 0421/5963765 (mit AB)
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